Sehr geehrte Frau Sievers, Ihre Meinung zur Peinlichkeit eines Motorrad*gottesdienstes* teile ich, Ihre Meinung zum Motorradfahren und über Motorradfahrer im Allgemeinen hingegen nicht. Es mag ja sein, daß Motorradfahren für einige eine zwangsneurotische Handlung ist, es machtaber deutlich mehr Spaß als “Waschzwang”, “Nägelkauen” oder “Cafehaussitzen”, Sie sollten es mal ausprobieren. Anderen steht es frei, dies alles anders zu sehen. Mit toleranten Grüßen: Knut Piwonski
Liebe Frau Sievers! Ich habe Ihre Beiträge bisher immer genossen. Witzig, wortgewand und auf den Punkt gebracht. Aber so über Biker herzuziehen die einmal im Jahr ihrem Treffen auch noch einen christlichen Anlass geben ist für einen Sievers- Fan wie mich voll vergeigt!!! Schmehrbäuchig, Gesichtsmatte maskulines Gehabe muss man doch den Leuten auch mal ab und zu gönnen. Parks die vom Frühlingsanfang bis zum ersten Schneefall von grillenden kulturbereichernden Großfamilien flächendeckend verheert werden finde ich etwa einhundertdreiundachzigmal übeler. Ich hoffe Ihr nächster Beitrag ist weniger elitär…..oder haben Sie jetzt langsam keine Traute mehr????
»Wenn in Deutschland einer einen Witz macht, sitzt die andere Hälfte auf dem Sofa und ist beleidigt.« (Tucholsky) Hiya, Frau Sievers, angesichts der rigoros humorbefreiten Repliken auf Ihre Beobachtungen sehe ich mich (gern) herausgefordert, Ihnen beizustehen. Egal, ob es sich um übergewichtige, transpirierende Asphalt-Wikinger mit und ohne aufgemotzte Schalldämpfer oder um schnieke ausstaffierte PS-Enthusiasten handelt, so erinnert jenes Hamburgische Mega-Event - wohlgemerkt, aus dem Blickwinkel konventioneller Verkehrsteilnehmer (inkl. HVV-Abo-Nutzer) - schon eher an eine meisterlich zum Gang an die Tränke dirigierten Großherde. Sehen und gesehen werden, röhren und röhren lassen sind offenbar die kalkulierten Zugmittel, um das mittlerweile angestaubte HH-Image mal wieder in die Schlagzeilen zu pushen. Nun ja, wer zudem noch Absolution seitens des gewieften (um Mitgliederschwund besorgten) Lokal-Pfaffen nötig hat, wird schon wissen, warum.
“Ich weiß nicht genau, ob da gesungen wird, ob er vor der Kirche oder in der Kirche stattfindet, ob die Maschinen mit Weihwasser besprengt werden oder ob der Pastor in Vollleder von der Kanzel schwafelt. Es ist mir auch völlig egal, so wieder jeder Gottesdienst jedweder religiösen Ausrichtung.” Liebe Frau Sievers, genau am letzten Satz des Zitats erkennt man, wo bei Ihrer religiösen Orientierung der (man könnte ja fast sagen Kardinal-)Fehler steckt: Einerseits argumentieren Sie ganz in der guten alten schwäbischen Tradition des Piet-Cong - die Arroganz gegenüber “verweichlichten” lust-und sinnesfreudigen “Bierwampen” u.ä. eingeschlossen, fühlen sich - ganz pietistisch - einmal im Jahr von dröhnenden Motorrädern massiv gestört, und sind auch ansonsten im Beibehalten des - gerade dem schwäbischen - Pietismus eigenen “dörflichen Horizonts” sehr konsequent. Andererseits wollen Sie sich hier als “Atheist” outen. (Und dann benutzen Sie in Ihrer Argumentation fast zu 100% das Lebensgefühl einer radikal-theologischen, sektiererischen, dörflichen Bewegung?)
Ja, ich bin auch der Meinung, dass das ein Hassbeitrag ist. Ja, ich bin auch der Meinung, dass nicht alle „Biker“ mit Wampe und Matte im Gesicht Rüpel sind. Ja, und ich kann es bezeugen. Kürzlich, ich glaube es war vor ca. 3-4 Jahren, habe ich einen Biker beobachtet, der sich nicht nur an die Verkehrsregeln hielt, nein, er hatte auch einen leisen Auspuff. Was soll die Hetze? Es gibt sie die guten Biker.
Ein ärgerlicher Artikel, da er auf dem Niveau von Silke Burmester zu verorten ist, deren Feindbilder lassen zuweilen ebenfalls aufhorchen.
Guten Morgen Frau Sievers, nur weil sie einen Verkehrsunfall verursacht haben (Fehler beim Spurwechsel) und dadurch einen Menschen verletzt haben, brauchen sie hier keinen Artikel zu schreiben. Etwas mehr Mitgefühl für den verunfallten Menschen und in Zukunft mehr Sorgfalt beim Spurwechel (Schulterblick) wären normale Reaktionen.
Sie sind aber wirklich eine Spassbremse. Das passt gut in diese heutige Zeit. Am besten alles verbieten, nicht war? Das Rauchen, das Motorradfahren - gleich auch die Roller dazu -, das Schnitzelessen…. Da wüsste ich eine Partei, die sie im Herbst wählen könnten. Selber bin ich gar kein Motorradfahrer, aber ich habe den Verdacht, dass viele Autofahrer und Radfahrer eher gefährlicher sind, als die Motorradfahrer. Ein Motorradfahrer der nicht lebensmüde ist, passt mehr auf beim Fahren als die meisten anderen Straßenbenützer. Auch als Benutzer der Öffis gehen einem die Mitreisenden öfters auf den Geist, wenn sie am Handy ihre Krankheiten und Liebesgschichten lauthals erzählen, wenn sie ohne Rücksicht einem im Weg stehen oder gehen, wenn man aus ihren Headset die gräßlichsten Töne vernimmt - weil von Musik kann da keine Rede sein - , da kann ich froh sein, wenn nur Motorradfahrer an mir vorbeirattern, denn die Geräusche dauern wenigstens nicht lange. Wenn vermeintlich harte Jungs und Mädels sich einmal im Jahr den Segen holen wollen, dann wird hoffentlich niemandes Weltbild zerstört - oder?
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