Ja genau! Es gibt auf allen Seiten viele Kriegsopfer die niemals einen Krieg bestellt haben oder diesen wollten. Unter den Russen, die unbestreitbar die höchste Opferzahl zu verzeichnen hatten gibt es nur keine Hochstapler und Selbstinszenierer. Eine Reise nach Moskau kann da nicht schaden. Reden Sie da mal mit den Menschen. Sie würden sich wundern. Menschen können in der Regel unterscheiden zwischen Menschen und Politik-Tyrannen und deren Schergen und Gläubigen. Meine Mutter mußte mit meinem älteren Bruder auch bis zum Kriegsende vor der Gestapo versteckt werden. Das hat übrigens ein Geschäftsmann und NSDAP-Mitglied übernommen. Sie war keine Jüdin denn ihr Mann und unser Vater war Kompaniechef in der Wehrmacht. Da er als Offizier zur der Gruppe gehörte die in Moskau die Kriegsgefangenenbedingungen aushandelte hatte Radio Moskau zu Weihnachten liebe Grüße an seine Frau und den Sohn gesendet. Die wahrscheinlich 27 Millionen toten Russen klagen mit ihren Nachfahren nicht enmal die Wehrmachtsangehörigen an, die wie unser Vater bereits Berufssoldat bei der Reichswehr der Weimarer Republik waren. Sein Vater, unser Opa, hatte übrigens seit dem Tag bis zum Lebensende kein Wort mehr mit seinem Sohn gesprochen.
Das mit dem Draufherumtrampeln ist Quatsch, würde ich meinen.
II. Anderes Beispiel, einige Jahre später: Wir fuhren nach Gamla und nahmen einen trampenden israelischen Soldaten mit. Er wollte nach Hause, verständlich, aber auf unsere Fragen, ob wir in die richtige Richtung fahren und wie weit es noch wäre, reagierte er nicht. Die Ablehnung, nachdem er uns hatte deutsch sprechen hören, war spürbar. Ebenso bei manchen jüdischen Taxifahrern. Aber jeder Mensch ist anders: ein Taxifahrer erzählte uns, daß er jedes Jahr nach Deutschland fliegt, um an einem Gedenktag des KZ´s teilzunehmen, in dem er als Kind gewesen ist. Er sprach deutsch mit uns und zeigte uns die eingebrannte Nummer auf seinem Arm. Ja, auch das gibt es, obwohl ich persönlich die ablehnende Haltung mehr nachvollziehen kann. Was die „Stolpersteine“ betrifft: Sie schreiben „Stolpern sollte vielleicht mehr wehtun.“ O ja , es sollte sogar sehr weh tun! Denn ich halte diese für eine Schändung.
„In Israel erfahre ich nie etwas anderes als unverhohlene Freude über Touristen aus Deutschland.“ Nein. Zwar weiß ich nicht wo sie sich vorzugsweise aufhalten, aber das ist völliger Unsinn. Warum sollte es auch so sein? Wäre ich Jüdin würde ich nie wieder ein deutsches Wort sprechen oder deutschen Boden betreten. Darum kann ich eine ablehnende Haltung vollkommen nachvollziehen. Und eine solche ist mir auch durchaus begegnet. Bei meinem ersten Aufenthalt in Jerusalem (vor ca. 30 Jahren) saß ich in der Hotelhalle. Da ich nicht wie eine deutsche Arbeitsmaid aussah, setzte sich ein älteres jüdisches Ehepaar zu mir. Die Konversation beschränkte sich auf shalom. Dann kamen zwei Pärchen aus meiner Reisegruppe, mit denen ich nicht das geringste zu tun hatte und zu tun haben wollte, denn es waren Prototypen deutscher Selbstgefälligkeit. Vermutlich wollten sie mir aber einen „Gefallen“ tun (da ich als Single reiste) und fragten mich auf deutsch, ob ich mit zum Abendessen käme. Den Blick des jüdischen Mannes werde ich nie vergessen, er stand sofort auf und entfernte sich. Seiner Frau war es peinlich, sie lächelte mich zaghaft an (wissend, daß ich nicht zur Generation der Täter gehören konnte) und folgte dann ihrem Mann. Hätte ich diese Situation im Entferntesten geahnt, hätte ich sie gern vermieden, doch man ist oft zu oberflächlich.
Wir wurden in den 60ern, im Rahmen der gelebten Entnazifizierung, mehrmals im Jahr in der Aula des Gymnasiums zusammengetrieben und hatten uns Dokumentarfilme aus den Vernichtungslagern anzusehen. Leichenberge. Und Argusaugen, die uns überwachten, dass wir auch ja hinschauten. Jetzt erlebe ich in der gleichen Stadt, wie immer mehr innige Feinde des jüdischen Lebens hier hochwillkommen neu angesiedelt werden. Wohlan…
Die Deutschen und ihre Juden, was für eine Geschichte! Erinnere mich sehr gerne an meiner Pilgerrreise durch Israel vor 10 Jahren (org. vom bayr. Pilgerbüro in der Dachauerstraße zu MUC). Leitung war ein kath. Priester aus Hannover bei HH, unser einheimischer Reiseleiter war Joschi, aus Polen. Ein Jiddisch hatte der drauf, herrlich. War damals gerade 70 geworden, hoffe, es geht ihm gut. Er hatte am 1967-Krieg als Fallschirmspringer teilgenommen - habe leider vergessen zu fragen, ob er Rolf Eden/Berlin kennt. (Ich als Flieger, der immer einen Fallschirm dabei hatte, ohne je zu jumpen, Gesprächsthema..). Der kath. Priester hat jeden Tag eine Messe abgehalten, auch am Berg der Seligpreisungen, hoch über dem See Galiläa/Genezareth gelegen. Ich ging lieber mit Joschi spazieren, der: Du hast es nicht so mit dem Pfarrer seinem Zeug? Icke: Und du, mit deinem Zeugs? Der: War letztes Jahr in München bei Bekannten eingeladen, zum Essen - die, beim Nachtisch: Jessas, war des denn alles koscher? Und Joschi: Es hat seehr gut geschmeckt. Mit den Ultras in Israel war er sauer, weil er den Kopf hingehalten auch für die - und die: Nix. Schmarotzer, meinte er. Später hat er uns den Turm in der Altstadt von Jerusalem gezeigt, eindeutig das Konterfei von Hadschi Willem Zwo, mit Pickelhaube. Damals gebaut als Erinnerung des Besuchs von Willem II wenige Jahre vor Beginn von WW I. Das waren die Zeiten von Lawrence of Arabia und Max v. Oppenheim. Die Beiden sind sich mal begegnet da unten. Ein weiter Weg bis zum Polizeibataillon 101 aus HH. Manchmal denke ich, die in Berlin wollen an diese Zeiten vor WW I anknüpfen und so den WW I doch noch gewinnen - 100 Jährchen später. Immerhin: Die Brexit-Brits schwächeln.
Mir ist U.G.Heuer nicht so ganz G.Heuer.
Es ist mehr als schmerzhaft, wenn antisemitische Verleumdungen von den Medien mit Israel “Kritik” weiß getüncht werden oder von den Altparteien berechnend hypokritisch über den Gräbern ermordeter Juden zu “weinend” und gleichzeitig jede nur denkbare Unterstützung, politischer und finanzieller Art, denen zukommen lassen die sich diesen Genozid auf die Fahnen geschrieben haben, Iran Theokraten - Hisbollah - Hamas - Fatah, und jeden Juden ob in Israel oder Weltweit nach dem Leben trachten. So wie Adolf Hitler und Haj Amin al-Husseini bei ihrem Treffen am 28. November 1941 in Berlin beschlossen haben, die komplette Auslöschung der Juden anzustreben, so betreiben es die deutschen und europäischen Politiker hintenrum bei UN-, EU-Abstimmungen und Kungelei mit Iranischen Mullahs, s.g. arabischen “Palästinensern”, und anderen Islamischen Staaten, gleichzeitig verschaukeln sie die deutsch-jüdische Gemeinschaft vor Augen der Welt, als Parteien in sorge um die Jüdischen Minderheit von denen viele diese als Ihr “Zuhause” bezeichnet haben.
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