Seitdem ich mir bei einem 14tägigen Besuch 1975 den real existierenden Sozialismus im Arbeiter- und Bauernparadies mal von innen anschauen durfte,war ich von sämtlichen sozialistischen Anwandlungen gründlich kuriert und ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, dass diese Ganoven sich heutzutage auf Steuerzahlers Kosten in unseren Parlamenten rumlümmeln. Ganz zu schweigen davon, dass ehemalige Stasi-Kader wieder Andersdenkende jagen dürfen.
Nun gut, wir aus der 68-er-Bewegung haben nicht die Vergangenheit des dritten Reiches aufgearbeitet. Wie konnten wir das auch als Studenten? Aber wir haben mit dem Hinweis auf den „Muff unter der Talaren“ die Voraussetzungen für die Aufarbeitung geschaffen. Und ja, wir haben insofern nicht so viel für die Aufarbeitung getan, weil wir zwar unsere Mütter und überlebenden Väter ihre Nazi-Vergangenheit vorgeworfen haben, aber zu feige waren, sie zu fragen, ob sie denn selbst in den Verbrechen der Nazis verstrickt waren. Das konnte ich erst nach der Wehrmachtsausstellung in Hamburg 1995. Gleich danach fragte ich meinen Vater als ehemaligen Wehrmachtssoldaten, ob er denn nichts von diesen Verbrechen gewusst habe. Er hatte gewusst. Weiter sind wir aber nicht gekommen, weil er gleich danach starb. Hätten wir noch reden können, hätte ich wahrscheinlich endlich den Mut gefunden, ihn zu fragen, ob er selbst an diesen Verbrechen beteiligt gewesen sei. Wie hier beschrieben, kann Aufarbeitung selbst in der zweiten Generation schwierig sein, wenn man/frau selbst dringehangen hat. Umso unverständlicher ist es, dass ausgerechnet ehemalige Stasispitzel wie Frau Kahane meine sich das Recht rausnehmen zu können, in offensichtlicher konspirativer Weise und auch noch mit Steuermitteln, das ist der größte Skandal dabei, Aufarbeitern der DDR-Vergangenheit den „rechten=nazi“-Mantel umzuhängen.
Schauen Sie sich um : die meisten Menschen sind schlichtweg nicht in der Lage, einen ” Wolf” ( Nadeschda Mandelstam ) in verwandelter Gestalt zu erkennen und wissen nicht, was ein Remake oder eine Coverversion ist. Dieses jahrzehntelange ” Verschludern “ von Wissen wird jetzt geheilt durch sinnliche Erfahrung. Da wird der Instinkt schon wieder zurückzukehren oder eben auch nicht. So oder so werden Generationen übrigbleiben mit geheilten Illusionen. Kann man ganz beruhigt sein. Geht gar nicht anders.
Die jungen Leuten sollten wissen, dass der Staatskapitalismus, der sich lügnerisch “Sozialismus” nannte, zurecht und kausal an seinen ökonomischen Mängeln zugrunde ging. Dass dies nicht durch Demos erfolgte, sondern überall im Osten durch “griechische Staatsverschuldung”. Wenn die Jungen verarmen, und aus diesen Grund fliehen wollen, müssen sie wieder damit rechnen, an den neuen Grenzen getötet zu werden. Da die DDR-Lehrer wie die Heutigen in keiner Weise wissen, wie die “sozialistische Volkswirtschaft” in Planung, Ausführung und Kontrolle (es heisst gemildert “Planung und Bilanzierung) funktionierte, und in welch unterschiedlicher Art zum Kapitalismus, können sie weder Gleiches noch die Unterschiede weitergeben. Und damit wird ein Verständnis für heutige Freiheit in der Demokratie sowie der Sozialen Marktwirtschaft nicht erreicht. Überhaupt, es ist bemerkenswert, wie wenig “Intellektuelle” von Ökonomie verstehen. Geschweige davon, was sich Kommunisten daraus gebastelt hatten (und es nun wieder andienen wollen). Es gab nie eine “sozialistische Ökonomie”, sondern nur die Öko-nomie als Naturwissenschaft ! Die Qualifikationen des “Ingenieur-Ökonomen” der DDR ist zurecht nicht anerkannt worden. Sie hätten auch “Pankower Mathe-matik” studieren können. Natürlich hatte man den Studenten nie gesagt, dass “Sozialistische Ökonomie” glatter Nonsens ist.
Aufarbeitung der Flüchtlingskrise? Dass ich nicht lache… Eine Aufarbeitung, die diesen Namen verdient, benennt ganz klar die Fehler, die gemacht wurden und die Beteiligten, die diese zu verantworten haben. Und hat für diese Beteiligten Konsequenzen. Aber Sie haben recht, die Sache mit der Aufarbeitung scheint den Verantwortlichen schwer zu fallen… wie sonst kann es sein, dass heutige Parteien, öffentliche Einrichtungen, Stiftungen, etc. höchste Posten an Menschen verteilen, deren Gesinnung während der DDR-Zeit mindestens fragwürdig war und die Ämter in der Unrechtsregierung der DDR innehatten? Das ist einfach nur unglaublich!
Ein großartiger, akribisch recherchierter Artikel, liebe Frau Drewes, den leider viel zu wenig Menschen zur Kenntnis nehmen werden. Ich selbst bin zwar im Westen sozialisiert worden mit allen Vorteilen, die wir Wessis genossen: Freie Rede, Auslandsreisen und -aufenthalte sowie weitere Privilegien, von denen die Deutschen hinter dem Eisernen Vorhang noch nicht einmal träumen konnten. Alles wurde jedoch von den Menschen im Westen sehr schnell für selbstverständlich gehalten. Ich war beruflich häufig “drüben” und jedesmal froh, wenn ich die Grenze gen Westen wieder überschritten hatte. Die Schikanen der “Ordnungskräfte” der DDR sind mir in lebhafter Erinnerung geblieben. Wenn ich vielen meiner Freunden und Kollegen darüber berichtete, erfolgte oft nur Schulterzucken. Empathie mit “denen in der DDR” habe ich selten erlebt. Und heute? Sehr viele bei uns haben immer noch nicht begriffen - oder wollen es nicht begreifen - dass wir uns auf dem direkten Weg in eine Diktatur à la DDR befinden. @B.Rilling: Ich stimme Ihnen hundertprozentig zu. Auch Sie werden festgestellt haben, dass Ihr fundierten Warnungen von den meisten einfach in den Wind geschlagen werden nach dem Motto “Uns geht’s doch gut.” Die Frage lautet aber, wie lange es in unserem Land noch rund laufen wird. Venezuela liefert ein beredtes Beispiel dafür, wie schnell ein reiches, gut funktionierendes Gemeinwesen sich durch eine sozialistische Regierung in ein Armenhaus verwandeln kann. Ich fürchte, dass Deutschland über kurz oder lang ein ähnliches Schicksal blüht. Erste Anzeichen gibt es schon. Die Wirtschaft boomt nicht mehr wie gewohnt, es wird in vielen Unternehmen von umfangreichen Entlassungen gesprochen und der Euro hat sich auch nicht als das erwiesen, was uns vollmundig versprochen wurde. Die deutschen Lemminge bereiten sich schon voller Wonne auf den Sprung ins eiskalte Wasser vor. Es wird noch spannender werden, als mancher es sich ausmalen kann. Ein scjhönes Wochenende allerseits!
Herr Haferburg, “die 68 iger saßen nicht nur schön gemütlich in den vollgefurzten Westkissen”, sie wussten sich auch bequem und sicher unter dem Schutzschirm der US-Army, die ihnen sogar erlaubte, ihren Antiamerikanismus zu leben. Diese Charakterlumpen erkoren Menschenschlächter à la Mao und Pol Pot zu ihren Idolen, wohl wissend um die Millionen Opfer dieser Regime, um aber im selben Atemzug ihren Vätern und Großvätern vorzuwerfen, dem Postkartenmaler hinterher gelaufen zu sein. Wohlgemerkt, diese liefen einem Regime hinterher, dessen Scheußlichkeiten erst im Laufe der Jahr publik wurden, nicht aber wie die der Maos und Pol Pots bereits bekannt waren.
Es ist traurig, unendlichtraurig. Wer hat eigentlich jenen Herrn Gysi zum Medienstar gemacht, jenen Herrn, der sich als “zugelassener” Anwalt um Frau Lengsfeld “verdient” gemacht hat, der sich um die SED/PDS/verdient gemacht hat mit der Beiseieschaffung des Altvermögens in Milliardenhöhe? Es waren die Öffentlich Rechten Rundfunk- und Fernsehanstalten bei denen er als Interviewpartner und in diversen Talkshows zum gefühlten Dauergast mutierte. Wie lange hat es eigentlich gedauert bis die alten Kader aus DDR-Zeiten, auferstanden aus Ruinen, in dem ersten Bundesland der Bundesrepublik Deutschland wieder in der Regierung saßen? In der Regierung saßen unter Herrn Stople, der in DDR-Zeiten durch seine “Abständigkeit” zum Regime auffiel. Man verzeihe, wenn ich sarkastisch werde. Aber, ich wiederhole mich, die Entwicklung nach 1989 ist so unsagbar traurig. Und Änderung, Besserung ist nicht in Sicht. Das “Narrativ” ist festgelegt. Kampf gegen Rechts. Nicht mehr gegen reaktionär, rechtsradikal, rechtsextrum. Und links ist gut. Nicht der Pächter des Guten, sondern das immant Guten. Danke für Ihren Beitrag. Die Freiheitlich Demokratisch Grundordnung, ihre Bewahrung bräuchte mehr Beiträge wie der Ihrige. Das Leid der Opfer der zweiten Diktatur auf deutschen Boden bräuchten mehr, viel mehr Beiträge wie er Ihrige. Ich persönlich neige mittlerweile zur Resignation. Don Quijote und sein Kampf gegen Windmühlen. Die Kraken greifen aus. Das Myzel wuchert.
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