Roger Letsch / 18.10.2019 / 06:25 / 40 / Seite ausdrucken

Weltrettungs-Labels: Grünwaschen und Geld drucken

Stellen Sie sich vor, Ihr Lebenstraum wäre es, einen Eisladen aufzumachen. Der perfekte Standort ist gefunden, der Businessplan ausgearbeitet und die Bank hellauf begeistert. Sie haben kreative Rezepte am Start, motiviertes Personal, alle fachlichen und gesundheitlichen Voraussetzungen erfüllen Sie. Natürlich kennen und beachten Sie jede noch so stumpfsinnige Eisabgabedurchführungsverordnung der EU sowie das neue Gutes-Eis-an-der Waffel-Gesetz der Bundesregierung, und der Biobauer aus Ihrer Nachbarschaft bringt die benötigte Milch jeden Morgen mit dem Elektroroller vorbei.

Sie legen also los, der Laden brummt, Sie bezahlen Ihre Angestellten, den Finanzminister, die GEMA für das Gedudel im Laden, die Berufsgenossenschaft, die IHK, die Werbegemeinschaft und noch ein weiteres halbes Dutzend Versicherungen und Behörden. Und wenn Sie nicht gestorben sind oder vom Markt verdrängt wurden – oder Ihre Gäste an Salmonellen verenden –, könnte das eine ganze Weile so weitergehen. Doch dann kommt jemand und macht Ihnen ein Angebot. Ein Angebot, das Sie nicht ablehnen können.

Falls Sie erwarten, dass ich nun mafiöse Praktiken im Geschäft mit Vanille, Schoko und Schlagsahne offenbaren werde, muss ich Sie enttäuschen. Die Idee, die hinter dem „Angebot“ steckt, ist um einiges gerissener, lukrativer, risikoärmer und noch dazu völlig legal! Die „Eisdielen“ reißen sich geradezu um die Ehre, dieses Angebot anzunehmen: Gegen eine kleine Gebühr gibt es eine Liste mit Ja/Nein-Fragen und nach der Auswertung ein Siegel in Gold, Silber oder Bronze, das man sich für ein Jahr ins Fenster kleben darf. Man gehört dann offiziell zu den besten 15 Prozent, 5 Prozent oder sogar 3 Prozent der Eismacherbranche. Bewertet werden Umwelt- und Klimafragen, CO2-Emissionsvermeidung, die Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten sowie Ethik und Nachhaltigkeit. Nur, ob das verkaufte Eis gut ist und warum es den Gästen schmeckt, wird nicht bewertet.

Die Geschichte vom Eisladen ist natürlich konstruiert. Das Label hingegen ist echt. So echt, dass es jährlich erneuert werden muss – was selbstredend wieder eine kleine Gebühr kostet. Labelsysteme gibt es natürlich zuhauf, und viele davon sind unumstritten nützlich. Denken Sie nur an CE, TÜV, Bioland oder AOC-Siegel für bestimmte Lebensmittel. Dabei geht um Produktsicherheit, die Art der Landwirtschaft oder die Herkunft eines Produkts. Das Siegel, von dem gleich die Rede sein wird, ist anders.

Mindestens 460 Euro pro Jahr sind fällig

Die Idee, die zur Gründung von EcoVadis als kleines Startup im Jahr 2007 führte, war gar nicht so übel. Wie stellt man in einer weltweiten Lieferantenkette sicher, dass überall Mindeststandards in Umweltfragen und sozialer Verantwortung (Corporate Social Responsibility, kurz CSR) gelten? In der Selbstdarstellung von EcoVadis klingt das dann so:

„Wir glauben, dass Nachhaltigkeit in der heutigen anspruchsvollen Geschäftswelt eine wesentliche Quelle der Wertschöpfung ist. Unser Ziel ist es, die Integration von Nachhaltigkeitskriterien in Kunden-/Lieferantenbeziehungen zu vereinfachen.“

Dass Monitoring und Auditing von Nachhaltigkeit gerade in Zeiten von CO2-Hysterie, Klimaangst und Ablasshandel sprudelnde Geldquellen sind, darf angenommen werden. Dabei fungiert EcoVadis gewissermaßen als Kasse hinter der Kasse, denn in fast allen geprüften Bereichen werden Maßnahmen und Standards abgefragt, die zu erfüllen Firmen ohnehin gesetzlich verpflichtet sind. Etwa den Nachweis einer bestehenden Krankenversicherung für Mitarbeiter zu erbringen, sollte keiner Firma in Deutschland schwerfallen, die nicht umgehend Besuch von Staatsanwaltschaft und Steuerfahndung bekommen will. Auch für andere von EcoVadis geprüfte Skills gibt es längst etablierte, verbindliche Normen, etwa die ISO 26000 für den ganzheitlichen Ansatz zur Corporate Social Responsibility oder VDI 4070 für nachhaltiges Wirtschaften in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Die entsprechenden Zertifizierungen sind arbeits- und kostenintensive Prozesse, für die man bei der EcoVadis-Einstufung erneut bezahlt.

Über die direkten Kosten lässt EcoVadis seine Kunden nicht im Unklaren. Mindestens 460 Euro pro Jahr sind fällig, damit man überhaupt einen Fragebogen zur Einstufung erhält. Je nach Anzahl der Mitarbeiter können für die Pakete „Premium“ oder „Corporate“ mehrere tausend Euro pro Jahr fällig werden. Abgefragt werden zum Beispiel Mitgliedschaften in internationalen Initiativen wie GRI (Global Reporting Initiative), Global Compact* (als Unterzeichner), Maßnahmen zur CO2-Reduktion, Recycling-Quoten oder Arbeitssicherheit. Letztlich also Dinge, die hierzulande durch Umweltgesetzgebung, Arbeitsrecht und Berufsgenossenschaften ohnehin geregelt sind. Fragen wie „Bietet Ihr Unternehmen ein Sortiment von umweltfreundlichen oder ethischen Produkten an?“ sollen natürlich nicht als Aufforderung zum Greenwashing verstanden werden! Was „ethisch” oder „umweltfreundlich” bedeutet, hängt jedoch von sehr dehnbaren Definitionen ab.

„Bluewashing“ und „Greenwashing“ 

Nach der Auswertung der Antworten und der zum Beweis vorgelegten maximal 55 Dokumente (Vertraulichkeit wird zugesichert) erhält der EcoVadis-Kunde eine Bewertung und gegebenenfalls Tipps, wie sein Ranking weiter zu verbessern sei. Auffällig oft wird in diesen Empfehlungen die Zusammenarbeit beziehungsweise die Mitgliedschaft in bestimmten NGOs wie „UN Global Compact“* und „Carbon Disclosure Project (CDP)“ empfohlen, also rät man zu (verpflichtend) spendenfinanziertem und weitgehend unverbindlichem „Bluewashing“ im Rahmen der UN und zu „Greenwashing“ bei einer Rating-Datenbank, die renitente Firmen und Städte bei mangelhaftem Wohlverhalten schon mal auf einer langen „Declined to participate“-Liste einträgt.

EcoVadis stellt viele Fragen, die kaum über Selbstverständlichkeiten und Allgemeinplätze hinausgehen und deren Beantwortung mit „Nein“ für ein in Deutschland ansässiges Unternehmen entweder absolut undenkbar wäre, oder deren Nichtbeachtung im Alltag das Unternehmen schneller in die Pleite triebe als man „Insolvenz” buchstabieren kann. Hier einige dieser absurden Fragen, bei denen ich mir eine sarkastische Anmerkung (in Klammern) nicht verkneifen kann:

Menschenrechte? Nie gehört!

  • Welche Maßnahmen sind vorhanden bezüglich Abfallmanagement? (Bisher kippen wir unseren Müll einfach in die Landschaft. Aber nun werden wir natürlich spezialisierte Unternehmen mit der Entsorgung beauftragen. Ach halt, machen wir ja schon, weil wir es müssen!)
     
  • Welche Maßnahmen sind vorhanden bezüglich der Reduzierung des Energieverbrauchs und Treibhausgas-Emissionen? (In Deutschland ist der Strom so billig, dass wir stets alle Verbraucher auf Volllast laufen haben. Wen kümmert schon der Energieverbrauch!)
     
  • Hat Ihr Unternehmen eine Politik bezüglich Arbeitspraktiken und Menschenrechten? (Gewerkschaften sind bei uns verboten, die Typen von Berufsgenossenschaft, Ordnungsamt und Feuerwehr haben Hausverbot und die Arbeitssklaven in unserem Keller erklären einstimmig und schriftlich, dass es die reinste Freude ist, bei uns tätig zu sein.)
     
  • Welche Maßnahmen sind vorhanden, um Diskriminierung und Belästigung zu verhindern? (Wie jetzt? Hat man da eine Wahl? Ich dachte immer, der Gesetzgeber hätte da juristisch klare Regeln aufgestellt.)
     
  • Welche Maßnahmen sind vorhanden, um Korruption und Bestechung zu verhindern? (Wir lassen uns einfach nicht erwischen und die Kosten für Ablassbriefe, wie sie uns EcoVadis ausstellt, können wir sogar steuerlich geltend machen.)

Kommt einem Marktausschluss gleich

Die Frage des Nutzens stellt sich natürlich bei jedem Prüfverfahren, und es steht außer Zweifel, dass zumindest EcoVadis gut davon leben kann. 2007 hatte man als kleines Startup begonnen und ist nun Weltmarktführer bei Nachhaltigkeitsratings. Mehr als 55.000 Firmen nutzen diese Plattform. Das geniale Geschäftsmodell, NGO-Ratings für ganze Lieferketten quasi zum verpflichtenden Standard zu erheben, ohne die kaum noch ein Vertrag zustande kommt, darf man durchaus als eine Art sanften „Nudge” zur Konformität betrachten.

Und als Angebot, das man besser nicht ablehnen sollte. Was auf den ersten Blick als qualitätshebend und gute Sache erscheint, kommt am unteren Ende der Lieferkette, wo kleine und kleinste Firmen oder Markteinsteiger tätig sind, einem Marktausschluss gleich. Denn wer das Rating-Ticket bei EcoVadis nicht gelöst hat, bleibt von vielen Geschäften ausgeschlossen – man würde ja sonst die Nachhaltigkeitskette stören. Firmen, denen es aufgrund ihrer Größe leichter fällt, unproduktive Ressourcen für Zertifizierungen, Statistiken und Gedöhns vorzuhalten, haben hier klare Vorteile.

Ein Blick in die Liste der Referenzen von EcoVadis zeigt denn auch große Namen wie Nestlé, Johnson & Johnson, Heineken, Coca-Cola, Nokia, L’Oréal, Bayer, Alcatel-Lucent, ING Bank, Air France-KLM, Centrica/British Gas, BASF oder Merck. Kleine Unternehmen, die ohnehin unter der überbordenden deutschen und EU-Bürokratie ächzen, finden es hingegen vor allem oft nur schikanös und belastend, dass man ihnen solche zusätzlichen Zertifizierungen jenseits der Gesetzgebung aufs Auge drückt.

Doch Unmut wird nur hinter vorgehaltener Hand geäußert. Nach außen wird viel Wert auf Jubel und Freiwilligkeit gelegt und die „immensen Vorteile” des Systems betont. Auch via Google ist kein noch so vorsichtiges Wort der Kritik zu finden (nach Seite 30 in den Suchergebnissen habe ich aufgegeben), alle feiern nur ihre erfolgreiche Zertifizierung und verwenden dafür die immer gleichen Textbausteine. Auch jene Firma, die mir für diesen Artikel Fragen und Empfehlungen von EcoVadis vorlegte, will sich öffentlich lieber nicht über Sinn und Zweck dieses Ratings äußern. Man macht das alles zähneknirschend mit, um im Geschäft bleiben zu können und weil man als Zulieferer von großen Firmen wie den oben genannten gar keine andere Wahl hat. Wer in den Club will, zahlt die Eintrittsgelder und hält die Klappe.

Ein Filter für den Marktzugang

So betrachtet, wirkt diese Zertifizierung wie ein Filter für den Marktzugang, den man einfach passieren muss. Es handelt sich gewissermaßen um eine Kasse hinter der Kasse, die für die Prüfung des Kassenbons vom letzten Einkauf einen Obolus verlangt. Es genügt heute längst nicht mehr, sämtliche gesetzlichen Auflagen zu erfüllen, die von Land, Bund, der EU, den Gewerkschaften und allerlei Verbänden aufgestellt wurden – und diese Hürden sind weiß Gott schon hoch genug. Man sieht sich zunehmend gezwungen, sich zusätzlich zu all dem noch Prüfungen wie durch EcoVadis zu unterwerfen. Freiwillig natürlich. Mich würde brennend interessieren, wie hoch man die Ressourcen in den Unternehmen insgesamt veranschlagen kann, die auf diese Weise für den Nachweis der Erfüllung von Standards aufgewendet werden müssen, die man ohnehin erfüllen muss. Warum also einmal berichten und dafür zahlen, wenn man zweimal berichten und doppelt zahlen kann?

Interessant wäre auch, zu erfahren, was die zahlenden Kunden der zertifizierten Firmen von EcoVadis Edelmetallbewertung am Ende haben. Für die Deutsche Bahn zum Beispiel reichte es im März 2019 nur noch für Silber (Nach Gold 2016. Schlechte Bewertung der „Ethischen Standards“ waren wohl die Ursache). Silber bedeutet immerhin noch, dass die Bahn zu den „Top 5% in der Branche Schienentransport“ weltweit gehört. Vermutlich ein schwacher Trost für die zahlreichen Bahnkunden, die unter mangelhaftem Service, Ausfällen und alltäglichen Verspätungen zu leiden haben. Aber es ist hier wie beim Eingangsbeispiel mit unserem Eisladen: das EcoVadis-Rating sagt alles mögliche aus, nur nicht, ob das Eis lecker ist und ob die Gäste mit dem Service zufrieden sind.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Blog Unbesorgt.

 

* Nicht verwechseln mit dem Global Compact on Refugees oder dem Global Compact for Migration. Dieser Global Compact behauptet von sich, Unternehmen weltweit auf Mindeststandards zu verpflichten, was sich die beteiligten „Unterzeichner” einiges an „Spenden” kosten lassen. Weil diese Standards vor allem aus warmen Worten und geduldigen Dokumenten bestehen und große Teile der Absichtserklärungen ohnehin längst in nationale Rechtsprechung eingeflossen sind, steht die Wirksamkeit dieses „Global Compacts” in der Kritik, nichts als „Bluewashing” zu betreiben, also durch UN-Nähe Bedeutung und Ansehen zu simulieren.

 

 

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Leserpost

netiquette:

Hjalmar Kreutzer / 18.10.2019

„Firmen, denen es aufgrund ihrer Größe leichter fällt, unproduktive Ressourcen für Zertifizierungen, Statistiken und Gedöhns vorzuhalten, haben hier klare Vorteile.“ Geht es vielleicht in Wahrheit darum, Selbständigen, Freiberuflern, Gewerbetreibenden, Handwerkern die Selbständigkeit zu verekeln, Marktvorteile nur für online handelnde Großkonzerne, „Ketten“ und Franchise-Systeme einiger weniger Handelsmarken und Marktteilnehmer zu erreichen? Stamokap? Selbst in der Industrie, wo diese ganze Zertifizieritis ursprünglich herkommt, übersetzt man hinter vorgehaltener Hand QMS mit „Quatsch mit Soße“ statt „Qualitäts-Management-System“. In diesem bundesdeutschen Gesundheitssystem, aus dem ich in 74 Tagen zum Glück endlich aussteigen kann, bin ich „Freiberufler“ nur hinsichtlich der Finanzierung des eigenen Arbeitsplatzes und der meiner Mitarbeiterinnen und der privaten finanziellen Haftung für die Behandlungskosten der gesetzlich Krankenversicherten, Stichwort Arzneibudget, Medikamentenregress und als Schein-„Selbständiger“ natürlich ohne jegliche Arbeitnehmerrechte. Die „Preise“ für meine Leistungen = Ho(h)norar werden mir als Verhandlungsergebnis zwischen Kassenärztlicher Vereinigung und Krankenkassen oktroyiert. Ohne Kassenzulassung ist jedoch häufig der Betrieb einer Arztpraxis nicht wirtschaftlich möglich, aber auch mit Kassenzulassung wird diese zunehmend unwirtschaftlicher. Infolgedessen finden sich immer weniger Nachfolger für Arztpraxen, stattdessen immer mehr Klinikkonzerne, die als Oligopole Ambulanz, Klinik und Pflege als Wertschöpfungskette betreiben.

Joerg Haerter / 18.10.2019

Man kommt irgendwann nicht mehr dazu, seinen Job zu machen. Brürokratie wuchert wie Unkraut, ich bin für reset!

Rainer Hanisch / 18.10.2019

Diese nutz- und sinnlose Zertifiziererei kenne ich aus meiner beruflichen Praxis. Entsprechend bewerte ich sie auch: bunt bedrucktes Papier ohne jegliche Aussagekraft. Kosten aber höllisch viel Geld, was den Unternehmen dann fehlt. Senkt aber die Arbeitslosenzahlen :-D Jedenfalls, solange sich die zertifizierten Unternehmen irgendwie am Leben halten.

Herwig Mankovsky / 18.10.2019

Schutzgelderpressung im Namen des Guten, möglich nur durch eine Politik, die sich durch lautstarke Minderheiten gängeln lässt, und einer schweigenden, dumpfen und gefügigen Wählermasse.

Heiko Engel / 18.10.2019

ALLE PROBLEME BEGINNEN IN BERLIN. Sagte mal Wolfgang Clement, Wirtschaftsminister unter Schröder. Staatliche (z.B.  GEZ ) und halbstaatliche ( Krankenkassen, Versicherungen etc. ) Institutionen werden diesem Land den Garaus machen. Die Voraussetzungen für Kleinbetriebe sind erschreckend. Bevor überhaupt ein Euro Umsatz ( von verdient redet noch niemand ) gemacht ist, liegt bereits die Aufforderung zur Mitgliedschaft für die Handelskammer in der Post. Deutschland macht keinen Spaß. Und es nützt NUR und ausschließlich einem Herr von Staatsbediensteten und Angestellten halbstaatlicher Institutionen, die sich wie Made im Speck in ihrer eigenen Faulheit und Wohlstandsverwahrlosung wälzen.und kaum wissen WAS und WIE sie ihre hoffnungslos überzogenen Bezüge, Gehälter und Pensionen schon vor sich selbst rechtfertigen sollen.  Und wir wundern uns warum die an unseren Schulen ausgebildeten Menschen zum Staat drängen und kaum in die Wirtschaft. Von Selbstständigkeit noch garnicht zu reden. Alptraum.

Lars Schweitzer / 18.10.2019

Früher machten sowas die Freunde der italienischen Oper. Aber zwischen denen und NGO bestehen ohnehin kaum Unterschiede.

Rolf Mainz / 18.10.2019

Moderner Ablasshandel. Und jene “Rating-Agenturen” reiten die Welle und profitieren davon, im Ernstfall (vermeintlich) den “Kopf hinzuhalten”, was die beauftragenden (Gross-)Unternehmen tunlichst vermeiden wollen. Niemand ist heutzutage (es lebe der globale Handel!) wirklich in der Lage, für die gesamte Versorgungskette Themen wie Kinderarbeit, Umweltschädigung, Verletzung sozialer Mindeststandards, usw. auszuschliessen. Wer weiss schon, woher sämtliche Teile seines neuen Handys tatsächlich stammen und unter welchen Bedingungen sie produziert werden? Grossunternehmen zahlen diesen Ablass (letztlich zahlen selbstverständlich deren Kunden…), aber mittelständischen Unternehmen fehlt oft das Geld für die teils horrenden “Gebühren” jener Agenturen. Nützt das System den Ausgebeuteten und der Umwelt wirklich?

Frank Mertes / 18.10.2019

Also so ein Label wäre für mich ein Ausschlussgrund ein derart zertifiziertes Produkt zu kaufen.

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