Liebe Anabel, Schunke, einen Partner auf Augenhöhe zu finden ist zur Zeit äußerst schwierig, da es gerade in politischen themen sehr schnell kracht, was früher einfach nur ein Nebenschauplatz hatte. Es könnte auch sein, dass die Frau die Liebe am Anfang als Ziel hat und der Mann diese Liebe eher später in der Beziehung als Ziel bei einer Frau spürt. Hinzu kommt die geistige Reife, oder die Gewisse Weisheit. Spüre ich eine angenehme Schwingung, ohne verschiedene Dinge gegeneinnader abwägen ob sie/er die Richtige ist. Ansonsten ist eine gewisse Abnutzung in den heutigen Tagen nötig um vernünftig zu werden. Wir haben nun mal die Qual der Wahl und sind zum Probieren verbannt. Gerade in Jungen Jahren. Die Zeit wird aber feinfühliger, da wir immer gestresster sind. Wir müssen viele Dinge erledigen und die ständige Kommunikation lässt uns gedanklich weniger regenerieren. Das hat den Vorteil, dass man sich zunehmend einfach nicht mehr verstellt und eben so ist, wie man ist, da die Power am Ende des Tages fehlt um stark,intelligent und schön zu sein. Dies ist dann der Augenblick, indem eine potentielle Partnerin wahrgenommen werden kann als die/der RICHTIGE. Also in schwachen Momenten. Somit ist der Supermarkt am Ende des Tages gar nicht mal so schlecht :-) Ich würde mich über so eine starke Frau, die mal nicht so ideologisch ist und Geankenfreiheit nicht mit Partnertausch verwechselt freuen. Ja, es muss himmlisch sein, wenn zwei einigermaßen große Geister zusammen genau so stark lieben. Starke liebe kenne ich sehr gut, doch kamen immer irdische Ideologien dazwischen, die meine Intelligenz herausforderten. Was nutzt den die ein oder andere heiße Nacht, wenn man sich beim Essen nichts zu erzählen hat oder noch schlimmer, dass erzählte ständig Kopfschmerzen macht. Deshalb wird dieser Mann, der sich nach unten orientiert nicht glücklich werden, außer, diese Frau hat eine gewisse edle Demut und charakterliche Größe, die jegliche Bildung unwichtig erscheinen lässt
Die alten Konventionen hatten schon auch was gutes. Würde einen Ortswechsel vorschlagen, Ausland oder Kleinstadt, auf keinen Fall Berlin, einfach mal für ein Jahr raus. Partnerbörsen sind doch reine Geld- und Zeitverschwendung. Wo wohnt der Don eigentlich? ;-)
So ist das mit den Gefängnissen, die man sich selbst baut, in die man freiwilliger Weise einzieht und die man so schwer wieder verlassen kann. ++ Das selbstgebaute Gefängnis ist das Schielen “auf die Augenhöhe”. Es ist die Vorauswahl, die anhand der gemachten Angaben, in Verbindung mit dem Äußerlichen des (der) eingestellten Fotos, auf irgendwelchen “Online-Partnerschaftsbörsen” getroffen wird. Und: Es ist der Zeitgeist, der es zunehmend schwerer macht, langfristige Partnerschaften einzugehen. ++ “Zu meiner Zeit” ;-) (in den 1970ern) lernte man sich z.B. in der Diskothek oder in der Tanzschule kennen. Wir wußten Nichts voneinander - ausschliesslich Äußerlichkeiten oder ein dummer Zufall hatten uns zueinander geführt. Die ersten gewechselten Worte waren entscheidend, ob es zu weiteren Treffen kam. Nicht das Wissen darum, daß “er” ein 20-jähriger mit Hauptschulabschluß im 2. Gesellenjahr und “sie” eine 21-Jährige mit Abitur im 1. Semester an der Uni, war. Das stellten wir erst viel später fest. Wir waren beide so jung, daß wir noch ganz am Anfang unserer beruflichen Karrieren standen. Über “Standing”-Unterschiede mußten wir uns keine Gedanken machen. Dieses selbst gebaute Gefängnis “war noch nicht erfunden”; es führt heute dazu, daß sich diese Beiden erst gar nicht, oder nur sehr selten, begegnen. Unser Geist war noch beweglich. Wir konnten uns auf die Eigenheiten unserer Partner leichter einstellen ohne uns selbst verbiegen zu müssen. Wir waren noch keine fertig ausgeprägten Individuen. ++ Irgendwo las ich mal, die Psychologie gehe davon aus, “der Mensch” sei mit 25 Jahren “fertig geprägt”. Grundlegende Verhaltensänderungen seien ihm danach nicht mehr möglich. ++ Ist das die Gnade der frühen Geburt? Ist das der Fluch, unter dem 30-Jährige oder Ältere leiden, wenn sie denn heute unter dem Gesichtspunkt der Partnerschaftssuche aufeinander treffen?
Sehr geehrte Frau Schunke, wenn man im Morgengrauen solch schmerzhaft-analytische Worte zu lesen bekommt, selbst aber seit mehr als 36 Jahren überaus glücklich mit einer Akademikerin verheiratet ist, dann muss man sich einfach dazu äußern. Nach meiner Lebenserfahrung, denn ich sehe ja die von Ihnen beschriebenen “Abläufe” leider auch in meinem Umfeld, haben Sie das sehr präzise beschrieben, ich würde aber einen Gedanken dazu ergänzen wollen. Haben Sie sich auch über die Frage der Toleranz innerhalb von Partnerschaften Gedanken gemacht? Das halte ich persönlich ebenfalls für einen wichtigen Aspekt. Meine Frau und ich haben uns mit Anfang 20 kennen gelernt, beide im Studium, noch sehr jung halt und sicherlich (ganz logisch) ziemlich “unfertig” als Persönlichkeiten. All das, was dann links und rechts der verliebten Glücksseligkeit den sogenannten “Ernst des Lebens” ausmacht, gemeinsam zu gestalten, funktioniert nur, wenn man ausreichend Toleranz und Kompromissbereitschaft einbringt. Wir sind ja keine Schablonen, die übereinander passen. Daher ist das nie leicht, aber, erfolgreich praktiziert, verschafft es auch Glück und, als ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl, eine solide Basis für die Partnerschaft. Diese Kompromissbereitschaft im Umgang miteinander, vermisse ich schon seit Jahren immer mehr. Ob ich das bei Freunden oder deren Kindern beobachte oder auch bei meinen Mitarbeiterinnen, die in Ihrem Alter sein dürften - es verwundert mich immer wieder, wie sehr die eigene Sicht auf bestimmte Fragen im Vordergrund steht. Als würde sich die Intensität der Zuneigung am Grad der Zustimmung bemessen. Und da gibt es kaum einen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Ich würde das sogar als allgemeine gesellschaftliche Entwicklung sehen, dass uns die Toleranz abhanden kommt - aber in der Liebe ist es halt am Schmerzhaftesten! Wie Ihr Artikel leider sehr deutlich macht.
Das kommt von der neomarxistischen Irrlehren, welche darauf abziehlen Familien abzuschaffen. Das sind die Lügen von sexueller Selbstbestimmung und freier Liebe. Und da der Marxismus eine widernatürliche Ver-Nicht-ungsideologie ist, funktioniert das nicht und führt zum Aussterben. Sie wurden verarscht junge Frau, auf ganzer Linie. Die propagierten Konzepte funktionieren nicht. Aber ich bin sicher alle hatten ihren Spaß, besonders die Männer. Wenn man Männern die Möglichkeit zum schnellen und unverbindlichen Sex einräumt, dann nutzen sie das. Tja, Und jemand mit z. B. 50 Sexualpartnern ist kaum noch beziehungstauglich.
Betrachten wir den weiteren Lebensweg. Männer, die die Familie voranstellen, die Kinder mit großziehen, für den Lebensunterhalt sorgen, werden nach Auszug derselben verlassen. Es gibt nicht wenige Frauen, die sich dann noch mal selbst verwirklichen wollen. Selbstverständlich will man aus der langen Ehe noch was abgreifen. Also wird der Mann weiter die Ehemalige unterstützen und denkt über die Fehler nach, die dazu führten. Froh, keine Widerworte zu hören, lehnt er neue Beziehungen ab, auch wenn der Staub aus den Ecken springt. Auch solche Beispiele lassen junge Männer andere Wege als die Ehe suchen.
Schön technisch beschrieben, aber so wird das nichts. Versuchen Sie es mal mit Gefühl und Emotionen, dann könnte etwas daraus werden. Jeder halbwegs intelligente Mensch (Frau/Mann), der merkt, dass er/sie klassifiziert wird, kehrt zurück zur Freiheit statt sich in eine Schublade pressen zu lassen. Da wird Ihnen auch die Hügel-Theorie oder verändertes »Anspruchsdenken« nicht helfen.
Noch Single? Mein Sohn, 30, Volkswirt, MSc, 1,9 und bei einem sehr großen internationalen Unternehmen tätig, ist auch Single. LOL
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