Vegetarier zu sein weil einem die Tiere leid tun, ist ein guter Grund auf das Fleischessen zu verzichten. Als Begruendung gegen Vegetarismus anzufuehren, dass man Wildtieren ja auch nicht hilft die noch viel uebler dran sind als sogenannte Nutztiere, finde ich doch ziemlich weit hergeholt. Auf das Verzehren von Nutztieren kann man verzichten und damit deren Leben oder Nichtleben direkt beeinflussen. Auf Leben von Wildtieren kann man nur indirekt , fast nur unter schwierigen Umständen, oder gar keinen Einfluss nehmen. Ich bin kein Vegetarier, esse aber sehr wenig Fleisch. Kalb, Lamm oder andere Jungtiere sind von meiner Speisekarte gestrichen. Ich lebe auf dem Land und fahre jeden Tag an einer Wiese vorbei, auf der z.Zt. mehrere Kuehe mit Kälbern grasen. Wenn ich diese Kälbchen voller Lebensfreude ueber die Wiese rennen sehe, kann ich mir nicht vorstellen durch meinen Wunsch nach Kalbschnitzel diesem Leben ein Ende zu bereiten. Und diese Tiere mit ihren Muettern fuehren ein sehr priviligiertes Leben solange es dauert. Dieser Beitrag fuehlt sich fuer mich an wie: Was nicht passt wird passend gemacht. Da man den einen schon nicht helfen kann brauch man auf die anderen auch keine besondere Ruecksicht zu nehmen.
Abgesehen davon kann man den Grossteil der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen ohne Tiere gar nicht nutzen. Auf Almen geht nun mal kein Kartoffelanbau, ebensowenig wie in der trockenen Steppe. Um die Menschheit zu ernähren, müsste die Nahrungsmittelproduktion auf die verbleibenden geeigneten Gebiete konzentriert werden. Also viel intensive Landwirtschaft und jede Menge industriell verarbeitete Lebensmittel. Wenn sich dann noch Bio-Avocados für den veganen Gut-Und-Gesund-Menschen in Berlin ausgehen sollen müssen vermutlich ein paar Leute mehr verhungern. Aber Hauptsache keine “Ausbeutung” von Tieren und keine “Grausamkeit” durch Schlachtung ...
Dieser Beitrag legt nahe, dass beim Biss in die Bockwurst das gute Gefühl, einem Tier überhaupt das Leben ermöglicht zu haben, das schlechte Gefühl für dessen Tod mitverantwortlich zu sein überwiegt oder sogar eliminiert. Meine Lieblingstiere sind Kühe. Ich käme nicht im Traum darauf, Körperteile einer Kuh zu verspeisen. Dem Autor ginge es womöglich ähnlich mit Golden-Retriever-Welpen. Warum sich Vegetarier ständig erklären müssen, warum sie etwas NICHT tun, leuchtet mir nicht ein. Hierfür braucht es keine Begründung. Man fragt auch nicht die Nichtraucher, warum Sie nicht rauchen. Bei Nichttrinkern sieht das schon wieder anders aus, weil das Nichttrinken ebenso wie der Vegetarismus moralische Fragen für manche aufwirft. Und eine gute Begründung warum man selbst in Flugzeugen noch “Chicken” servieren muss, fällt mir nicht ein. Dieser Beitrag liefert für mich mit dem Argument, die Hühnchen hätten sonst nie gelebt, auch keine überzeugende Begründung.
Das ist ja nun an den Haaren herbeigezogen.
Eine hervorragende Pointierung der Disziplinen Philosophie und Ethik einschließlich aller durchgeknallten Ideologien. Danke für die Recherche und das “Vor"lesen!
Tja, da wäre mal wieder die S-Frage: Was haben sich da wohl die Schöpfer bzw. Schöpferinnen von Raum,Zeit und Materie so dabei gedacht?
Selten solch einen unausgegorenen Artikel gelesen, um sich selbst weiterhin gewissenlos der Völlerei mit Tierfleisch=Tierelend hingeben zu können. Fakt ist, daß durch laufende Rodung des Regenwaldes in Südamerika, in Afrika, in Asien, um Tierfutter anzubauen, die Natur aus dem Gleichgewicht gerät - und die Stürme, Orkane, Umweltkatastrophen immer mehr zunehmen werden. In Singapur und Malaysia z.B. ist durch die ständige Rodung/Verbrennen von Urwald solch große Rauchentwicklung, daß die Leute dort fast ersticken im Rauch. Google hierzu Singapur Malaysia Rodung Verbrennen Urwald. Kleinbauern auf der ganzen Welt werden von ihren angestammten Gebieten vertrieben, weil sie für die Rodung von Urwald für Tierfutter von den großen Agrarkonzernen gebraucht und angeeignet wird. Folge für die Kleinbauern Hunger und Verelendung. Wer ein Kilo Rindfleisch verspeist, verbraucht 15.000 Liter Wasser. Das entspricht 75 vollen Badewannen - für 5 Rindersteaks und enorm viel Fläche verbraucht wird. Natürlich trinkt das Tier im Leben nicht so viel. Aber es frißt Getreide, braucht Heu und Stroh. Der Anbau funktioniert nicht ohne Wasser - und auch für die Stallreinigung benötigt man Wasser. Für die Herstellung von einem Kilo Hühnerfleisch benötigt man rund 5.000 Liter Wasser. Für 1 kg Kartoffeln reichen hingegen schon 100 Liter. Gemüseesser leben also wasser-sparsamer, umweltschonender und ethischer. Das Stück Land, das eine Kuh ernährt, könnte 10 Menschen ernähren. Wer denkt an die Gülle, die unser Land verseucht. Wer denkt an das unendliche Tierleid der Massentierhaltung bei z.B. Schweinen, Geflügel, Rindern? Schweine, die wochenlang in Kastenständen gehalten werden, die sich nicht drehen und nicht aufstehen können??? Bei jedem Hund, der eine Flugreise machen muß (obwohl er das nicht will), wird darauf geachtet, daß die Käfiggröße für den Transport im Flugzeug so bemessen ist, daß er einwandfrei stehen, also mit dem Kopf nicht an die Decke stoßen darf und daß er einwandfrei sich drehen und liegen muß. Die Zeitdauer für den Hund in diesem Käfig kann man mit 10 bis 20 Stunden berechnen. Für ein Schwein, das ähnlich ist wie ein Hund, zählt keinTierschutz. Jeder, der ein Schnitzel ißt, das nicht aus ökologischer Haltung stammt (also tatsächlicher tiergerechter und tierfreundlicher Aufzucht), macht sich mitschuldig an den Verbrechen gegenüber den sogeannten Nutztieren. Es kann jeder selber googeln Massentierhaltung Schweinehaltung Kastenhaltung. Es kann jeder selber googeln, daß die Kühe jedes Jahr zwangsbesamt werden, daß ihnen ihre Kinder (Kälber) sofort oder eine Woche später nach der Geburt weggenommen werden - weil doch die Menschen den Käse und die Milch und die Butter so lieben. Daß die Mutter und das Kind tagelang nacheinander schreien und irgendwann resignieren, das interessiert niemand. Die Kälber kommen in sogenannte Kälberboxen, wo sie mit Aufzuchtsmilch schnell und isoliert großgezogen werden, um dann als Mastochse oder als Milchkuh oder als Kalbsbraten zu enden. Ohne Auslauf. Das das nicht gesund sein kann, kann man sich vorstellen. Daß sie von ihren Müttern getrennt werden und das grausam ist, können sich vielleicht menschliche Mütter vorstellen. Es ist eine elendige Sauerei und Grausamkeit. Albert Einstein schon sagte, daß nichts auf der Welt die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern würde wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung. Er sagte aber auch, daß zwei Dinge unendlich wären, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum war er sich nicht ganz sicher. Unter z.B. vgt. ch Verein gegen Tierfabriken, kann man sich etwas schlauer machen. Oder unter vegetarismus.ch Oder unter peta.de Oder regenwald.org Oder oder oder
Was Sittler betreibt, ist nichts anderes als Relativierung, um eigener Verantwortlichkeit auszuweichen. Nur weil man Leid woanders nicht verhindern kann, berechtigt das nicht dazu, von sich noch mehr Leid zu verursachen. Über 400 Mio Schlachttiere in Massentierhaltung alleine für Deutschland pro Jahr sind keine Kleinigkeit. Mit dem gleichen Argument könnte man die weibliche Beschneidung in Deutschland zulassen. Wird immerhin woanders viel öfter gemacht, also spielt das bisschen mehr auch keine Rolle. Diese Art der Bequemlichkeits-Argumentation fällt mir auf der Achse immer wieder auf: Wenn es darum geht, auf andere drauf zu kloppen (z.B. in der Flüchtlingspolitik), sind der eloquenten Empörung keine Grenzen gesetzt, wenn es dann aber darum geht, sich an die eine Nase zu fassen (Tier-, Umweltschutz), wird relativiert, was das Zeug hält.
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