Gunter Weißgerber / 18.05.2022 / 06:00 / Foto: EPP / 61 / Seite ausdrucken

Warum Ungarn so abhängig von Russland ist

Ungarn ist in extrem hohem Maße von russischen Energieexporten abhängig. Das hat teilweise historische Gründe, auch die Streichung sämtlicher EU-Beihilfen für neue AKWs durch die EU zählt dazu. Dieser EU-Illusionismus rächt sich jetzt. 

Der russische Überfall auf die Ukraine setzt uns alle unter Druck. Zuerst natürlich die freie Ukraine und ihre Bevölkerung. Auch die direkten Nachbarn sind stark betroffen. Sie wollen helfen und nicht gleichzeitig Kriegspartei werden. Zudem will kein Nachbar zurück in den russischen Machtbereich. 

NATO und EU haben die Aufgabe, alle legitimen Interessen zu koordinieren und dabei die Diskussionsschärfe zwischen den Partnern möglichst gering zu halten. Vor allem der Brüsseler Lehrmeister ist gut beraten, sich in seiner oberlehrerhaften Attitüde zurückzuhalten. 

Im Moment steht Ungarn in Energie- und Waffenlieferungsfragen schwer unter Druck, während es den Flüchtlingsstrom aus der Ukraine vorbildlich managt. In diesem Kommentar geht es um das Energie-Embargo gegen Russland. Zu diesem Zweck lohnt der Blick auf den ungarischen Energiemix, auch vor dem Hintergrund, dass Viktor Orbán im Hinblick auf das Embargo von einer „Atombombe“ für Ungarn spricht. Das „Deutsch-Ungarische Institut“ stellt Ungarns Energieversorgung in seinem neuesten Papier vom 3. Mai 2022 anschaulich dar. 

In der Region ist Ungarn das Land mit dem geringsten Potential an Energieressourcen. Die heimische Energieproduktion macht nur 45 % der gesamten Primärenergieversorgung (primary energy supply) aus…“ 

so die Verfasser des Papiers. Ungarn ist somit als kleines Land bis zu 55 Prozent von Energie-Importen abhängig. Diesen Nachteil haben viele weitere Länder zu tragen. Hier ist Ungarn nicht allein. Doch ist der aktuelle Energiemix nur ein hausgemachtes Problem oder spielen geopolitische Zusammenhänge der Vergangenheit noch immer eine Rolle und welchen Anteil haben die seit 1989/90 neu entstandenen Bündnisse an dem derzeitigen Energiemix? Diese Fragen bedürfen der fairen Erörterung innerhalb der EU.

Ungarn war Teil des sowjetischen Kolonialsystems und als solches wie alle anderen Ostblockstaaten in ein Netz gegenseitiger Abhängigkeiten gezwungen. Kein „Bruderstaat“ sollte autark sein können, weder im Energie- noch im allgemeinen Wirtschaftsbereich. Die Hauptabhängigkeit bezog sich auf die Sowjetunion. Im Energiebereich wirkt das bis heute fort. An die Stelle der Sowjetunion rückte Russland. Die Abhängigkeiten sind, wenn auch in anderen Zahlen, hoch geblieben. Das lag in den 90er Jahren in fehlenden durchgängig wirkenden Reformen im ungarischen Energiemarkt. Die Regierungen wechselten damals im regelmäßigen Pendelschlag, was im Bereich der Energiesicherheit strukturelle Erfolge nicht beförderte. 

Der EU-Beitritt hat das Land stabilisiert

Mit der freiwilligen EU-Mitgliedschaft Ungarns 2004 kamen stabile wirtschaftliche Hilfen und Programme ins Land, die segensreich wirkten. Gleichzeitig wurde Ungarn eher unfreiwilliger Diskussionspartner der postmodernen Aufständischen gegen die vier Grundrechenarten im Bereich Energie und Umwelt. Die Kernenergie wurde auch in Brüssel per Unfehlbarkeitsbeschluss verdammt, wissenschaftlicher und technischer Fortschritt auf diesem Gebiet als nicht mehr möglich erklärt. Im Ergebnis entfielen EU-Finanzierungshilfen für neue Kernkraftwerke. Wer, wie Ungarn, seine Energieversorgung auch mittels der Kernenergie mit größeren Anteilen am Energiemix sicherstellen wollte, fand in der EU keine Banken mehr. In diese Lücke sprang 2013 Russland. Das war zu einem Zeitpunkt, als dieser Staat noch von den EU-Lehrmeistern hofiert und gefeiert wurde. Der russische Bruch des „Budapester Memorandums“ lag noch in der unbekannten Zukunft. Die einzige Kritik der Lehrmeister erging sich an der ungarischen Nutzung der Atomkraft, nicht etwa am wirtschaftlichen Umgang mit dem aggressiven Nachbarn. Ungarn standen damals nicht als erste in der Reihe derer, die oft und gern nach Moskau pilgerten. So viel zur Heuchelei in der EU über Ungarn.

Die Hauptquellen der Primärenergie in Ungarn sind Erdgas und Rohöl, die bis zu 95 Prozent von Russland bezogen werden. Diese Abhängigkeit ist gewaltig und auch Folge der EU-Energiepolitik. Wie oben bereits skizziert. Auch Ungarn will das ändern und setzt vor dem Hintergrund der russischen Ukraine-Krieges stärker auf den Nord-Süd-Korridor für Flüssigerdgas (LNG) von Polen und dem Baltikum nach Mittelosteuropa, der aber gerade erst Gestalt annimmt und nun wahrscheinlich eine Beschleunigung erfahren wird. Eine weitere Alternative ist mit der TurkStream2-Initiative im Gespräch, die die Balkanverbindung der TurkStream-Pipeline über Bulgarien, Serbien und Ungarn nach Österreich realisieren soll. Was jedoch nicht wirklich weniger Unabhängigkeit von Russland bedeuten würde und mit diesem Stand keine Alternative ist, weil Gazprom dort bislang der einzige Kapazitätenbieter im Wettbewerb ist.

Noch kann Ungarn auf die einheimische Notfallenergiequelle Braunkohle zurückgreifen. Bis 2030 werden jährlich 9,3 Millionen Tonnen abgebaut und zur Energieerzeugung verwendet. Der Anteil ließe sich wieder steigern, doch wollen das weder Ungarn noch die EU. 

Zukunftsmusik

Die Geothermie birgt in Ungarn ein hohes Potenzial, da das Land hierfür einen der besten Standorte der EU darstellt. Bekanntlich wussten das schon die alten Römer mit ihrer Badekultur zu schätzen. Die Perspektiven sind gut, doch ist das alles noch ferne Zukunftsmusik.

Solarenergie wird in Ungarn zwar nie in der Grundlastsicherung eine Rolle spielen, doch mit seinen zahlreichen Sonnenstunden wird das Land im Bereich der erneuerbaren Energien damit den am stärksten wachsenden Teilbereich aufweisen. Aber auch das ist noch Zukunftsmusik.

Wind- und Wasserkraft spielen in Ungarn aufgrund ihres geringen Potenzials eine untergeordnete Rolle. Daran wird sich nichts ändern.

Der avisierte ungarische Strommix bis 2030 sieht 54 Prozent Kernenergie, 30 Prozent Erdgas, 16 Prozent erneuerbaren Energien und 5 Prozent Kohle vor. Macht in Summe erstaunliche 105 Prozent. Was wiederum leicht erklärt ist: Jedes zusätzliche erreichte Prozent aus dem Energiemix-Szenario „Kernenergie–erneuerbare Energie–Kohle“ (der ungarischen Energiestrategie 2030) führt zum Aufbau einer sicheren Back-Up-Kapazität/Power und substituiert dabei gleichzeitig Energieimporte.

Das infolge des Überfalls auf die Ukraine in der EU geforderte Embargo russischer Energiequellen macht diesen Strommix zunichte. Wie bereits oben beschrieben, sichert russisches Gas den 30-prozentigen Gasanteil im ungarischen Energiemix derzeit ab. Hier wiederum steht Ungarn vor dem ernsten Problem des überdurchschnittlich hohen Anteils der Privathaushalte am Gasverbrauch. Die Bevölkerung Ungarns ist auf das Gas angewiesen. Ungarn arbeitet an dieser Problematik schon länger und strebt in diesem Bereich einen zunehmenden Anteil erneuerbarer Energien an. 

Das Embargo würde die ungarische Energie- und soziale Sicherheit zerstören. Mit Folgen, die Ungarn destabilisieren würden. Da die Russland-Abhängigkeit Ungarns sehr viel mit der illusorischen Energiepolitik der EU zu tun hat, ist Viktor Orbán gut beraten, die EU zur Lösung der mit dem Embargo entstehenden temporär unlösbaren Probleme voll mit ins Boot zu nehmen. Besonders gilt das vor dem Hintergrund des unehrlichen Prozessierens der EU gegen Ungarn. 

Ungarns energetische Ausrichtung ist unideologisch und sieht die Nutzung aller Energiearten vor. Das allerdings immer unter der Maßgabe, das Land und seine Bevölkerung nicht den Schwankungen der erneuerbaren Energien auszuliefern. Wo es Sinn macht, andere Energiearten zu nutzen, wird das immer geschehen und mit dem technischen Fortschritt auch mehr Raum greifen. Aber Ungarn wird eines nicht tun: um einer Ideologie willen die eigene Bevölkerung und den eigenen Staat im Bereich Energiesicherheit gefährden. 

Ungarn braucht Kernenergie

Im Bereich der Stromgewinnung steht die Kernenergie an erster Stelle und könnte zukünftig einen weit größeren Anteil einnehmen. Das lassen die jüngsten Beschlüsse in der EU hinsichtlich der (nun wieder) grünen Kernenergie vermuten. Ungarn ist bestrebt, weit größere Energieautarkie zu erreichen. Wer Ungarn helfen will, unabhängiger von russischem Gas und Öl zu werden, der muss sich bewegen und den Bau neuer Kernkraftwerke forcieren. Sonne, Wind und Biomasse werden das nie kompensieren können. 

Sowohl beim Embargo als auch im sogenannten Rechtsstaatlichkeitsmechanismus der EU-Bürokratie geht es für Ungarn um existenziell viel Geld. Vor allem da es heißt, Ungarn solle endlich seinen Verpflichtungen nachkommen, sonst würden die Gelder gestrichen – Gelder des Corona WIEDERAUFBAU-Fonds wohlgemerkt, die genau dafür genutzt werden könnten, aus ganz unideologischen realpolitischen Gründen die Abhängigkeit vom Öl und Gas zu reduzieren. Ungarn rechnet dafür derzeit mit 3 bis 5 Jahren . Die EU blockiert also erneut, wie über viele Jahre gegen die Kernkraft geschehen, die ungarische Energieunabhängigkeitsperspektive. 

Ein Vertreter aus Berlin/Brüssel meinte unlängst sogar, die Ungarn dürfen sich darauf einstellen, dass sie bald kein Geld mehr von der EU zu erwarten hätten und forderte gleichzeitig ungarisches Entgegenkommen beim Öl-Embargo. „Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“, heißt ein Sprichwort. Die EU sollte auf ihr ideologisches Spiel verzichten! Aber das wäre schlau – und die EU ist nicht schlau. Aber vielleicht wird sie das ja noch werden?

In ihrer Rede zur Amtseinführung erklärte die ungarische Staatspräsidentin Katalin Novak – die ihre erste Reise übrigens nach Warschau antreten wird –, dass Ungarn die Aggression des russischen Präsidenten Wladimir Putin verurteilt. „Ungarn ist nicht neutral“, steht „auf der Seite der unschuldigen Opfer und der Gerechtigkeit“, erfüllt seine „Pflichten als NATO- und EU-Mitglied“, vertritt dabei jedoch die „ungarischen Interessen“

Katalin Novak sehr deutlich: „Auf unsere so oft erkämpfte Souveränität werden wir unter keinen Umständen verzichten!“ 

Die Vermutung liegt nahe, dass Ungarn, Polen, Baltikum, Tschechien, Slowakei und die Ukraine wesentlich mehr verbindet, als dem Brüsseler Establishment gefallen dürfte, nämlich der Stolz auf den eigenen Unabhängigkeitskampf und die Erfahrungen aus zwei Diktaturen.

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Ludwig Luhmann / 18.05.2022

“Ungarn ist in extrem hohem Maße von russischen Energieexporten abhängig. Das hat teilweise historische Gründe, auch die Streichung sämtlicher EU-Beihilfen für neue AKWs durch die EU zählt dazu. Dieser EU-Illusionismus rächt sich jetzt.” —- Die EU unterliegt in ihrem Selbstverständnis keinesfalls einem Illusionismus, denn sie tut einerseits alles, um Nationen einzufangen, indem sie sie z.B. mit Geschenken einfängt, um sie letztendlich in die Abhängigkeit zu manövrieren, sodass sie zum Zwecke der Erfüllung der Agenda 21 und der Agenda 2030 und des Great Reset unterworfen werden können. Die EU tut, was die UNO/WHO vorgibt. Das Endziel ist die Weltregierung durch die UNO. Auf dieses Ziel wird bunt, fröhlich, hinterhältig und mit offenen Drohungen und Angst- und Panikerzeugung* hingearbeitet. EU und UNO/WHO sind meines Erachtens linksradikale, menschen- und freiheitsfeindliche Konstrukte.—-*Angst- und Panikerzeugung durch UNO/WHO/EU: Coronahysterie, Klimawandel et cetera. ...

Boris Kotchoubey / 18.05.2022

Sehr guter und objektiver - im besten AchGut-Sinne ideologiefreier - Artikel. ## Nur eine kleine Korrektur zum letzten Satz: “...nämlich der Stolz auf den eigenen Unabhängigkeitskampf und die Erfahrungen aus zwei Diktaturen.” ## Nein, aus DREI.

Fred Burig / 18.05.2022

@Torsten Wilde:”....  Ich finde es bemerkenswert, wie Handelsbeziehungen zu Abhängigkeiten umdefiniert werden. Noch erstaunlicher, dass Handelsbeziehungen zu den USA oder -neuerdings- zu lupenreinen Demokratien, wie Katar, gut sein sollen .... ” Das sehe ich genau so! Im Übrigen ist die Verbreitung von Halbwahrheiten - u.a. durch “Weglassen” von wichtigen Informationen zur Verunklärung von Zusammenhängen - genau so wirksam, wie das Lügen selbst. Da unterscheidet sich sprichwörtlich der Schwarze vom Dunkelgrauen eher kaum! MfG

Dr. Karl Walter / 18.05.2022

Es ist ist mir zutiefst rätselhaft, wie leichtfertig hier viele immer wieder unsere (zu großen Teilen leider schon verflossene) Freiheit in Abrede stellen. Man muss wohl den Kommunismus am eigenen Leib erlebt haben, um die grundsätzlichen Unterschiede zu akzeptieren. Ja, Großmächte sind Großmächte und gebrauchen/missbrauchen bisweilen ihre Macht.  Aber wenn ich die Wahl habe zwischen Ru, CH und USA, gibt es überhaupt keinen Zweifel, wie sie ausfällt. Ein paar ganz einfache Überlegungen dazu: In welchen Ländern können Sie mit Aussicht auf Erfolg eine Regierung verklagen? Wo kann ein Unternehmen einen amtierenden Präsidenten - was im konkreten Fall durchaus zweifelhaft ist - aussperren? In welchen Ländern werden Kritiker schon bei Verdacht interniert, gefoltert oder getötet? Kommunismus bedeutet nun mal Unterdrückung - immer. Daran ändern auch vermeintlich “gute Seiten” wie Ausbildung oder Gesundheitsfürsorge nichts. Auf die Dauer erwächst daraus stets ein totalitäres Terrorregime. Aus diesem Grund ist die Einhegung RU/SU einfach notwendig. Ohne Nato hätte es 1989 in der Form nie gegeben und wer weiß, vllt. herrschten russische Verhältnisse inzwischen bis nach Portugal. Das ist keine Heiligsprechung für die USA und die liberale Marktwirtschaft. Aber letztlich gilt auch der leicht abgewandelte Spruch: Ziemlich schlecht, doch es gibt nichts besseres. Leider scheint der Westen im Moment dabei zu sein, von diesem schlechten auf einen noch viel schlechteren Weg abzubiegen. Als kleiner Hoffnungsschimmer bleibt, dass den freien Gesellschaften bisher meist eine Wiederaufersteheung - oft nach großen Schmerzen - gelungen ist.

Peter Meron / 18.05.2022

Der Autor manipuliert hier schön durch Weglassen bzw. Umdichten. Ungarn hatte ja früh eine Räterepublik nach russischem Vorbild gewaltsam beseitigt, und wurde streng antikommunistisch. Man war Verbündeter von Hitler mit Truppen vor Stalingrad. Und 1956 gab es einen Aufstand gegen das sowjetische System, der blutig niedergeschlagen wurde. Der clevere damalige Sowjetbotschafter in Budapest, später KGB Chef und noch später Parteichef, ließ als Lehre aus dem Aufstand Ungarn die größten Freiheiten im Ostblock, genannt „lustigste Baracke im Lager“. Neben Rumänien war Ungarn auch sprachlich-kulturell am Weitesten im Ostblock von Russland entfernt. Vor diesem Hintergrund ist die jetzige Haltung des klaren Antikommunisten Orban besonders interessant. Oder doch nicht? Die bravsten damaligen Lakaien im Ostblock sind heute die bravsten Anhänger der reinen Lehre zum „Teufel im Kreml“. Orban und seine Ungarn sehen eben ihre Umgebung eher aus einer traditionell liberalen Position. Die fanatisch-servilen Fusssohlenlecker der Sowjetunion im Ostblock kennen die Liberalität nicht. Deshalb sind die kleinen Baltenfürsten in fanatischer Endkampfstimmung bis zum letzten Ukrainer nicht zu überbieten, wobei sie am Liebsten ihren Hass hinterlistig an alten und armen russischsprachigen Einwohnern ihrer sonst ohnmächtigen Gebilde auslassen. Und deshalb hasst man Ungarn so in Brüssel, es ist der ewige Spiegel der eigenen politischen Feigheit und Unfähigkeit. Es ist irgendwie ein spiegelverkehrtes Jahr 1956, wo das ungarische Volk „arsch gewählt“ hat.

Franz Michael / 18.05.2022

@Helmut Driesel Könnte ihren Beitrag vollens unterschreiben. Das was extrem schamhaft getragen wird, man könnte Russland wieder als Befreier feiern wenn man sich genau den Artikel Hintergrund “Verblendet durch die Schwarze Sonne” und dort speziell den Kahanismus genauer betrachtet. Selenskys Vision ein “groß Israel”, dabei ist die Kach-Partei selbst in Israel quasi verboten. Von den einen werde ich Kufr genannt und von den anderen wohlmöglich Goi. Das ist das Europa nach ca. 20 Jahren. Wer immer noch wie die SPD, Grüne, Linke der Idiotie nachläuft man könne in Deutschland alle Religionen woke vereinen, sollte endlich aufwachen. Was die letzten Wochen an Straftaten, Körperverletzungen u.ä. in Hamburg ablief, ist unter aller…

Jochen Rollwagen / 18.05.2022

Von den (sowohl “Mainstream” als auch “alternativen”) Medien völlig unbemerkt ist Europa mittlerweile auf die “Gas für Rubel”-Forderung Rußlands eingegangen. Europa zahlt jetzt in Rubel, auch wenn Rußland freundlicherweise eine gesichts-wahrende Schleife über Euro-Konten bei der Gazprom-Bank eingebaut hat. Selbst die EU-Kommission wackelt nur nochmal mahnend mit dem Zeigefinger, läßt aber ansonsten alle gewähren. Wenn man dann noch solche Überschriften liest, weiß man, was von den Medien in diesem Land zu halten ist. Mal wieder Mäechenstunde. Schlaf schön, Kind.

Helmut Driesel / 18.05.2022

  Da blinkt etwas durch, was der Autor schamhaft verschwiegen hat. Die Ungarn haben viel Nationalstolz, auch wenn sie schon länger im Ausland leben. Und der ideologisch versiffte europäische Moloch, den ja hier die meisten besser kennen, der hat ein ernstes Problem damit, die in der Ukraine bejubelten Nationalgefühle auch den Polen oder Ungarn zuzubilligen. Den Deutschen sowieso nicht, das betrifft in Deutschland ja nur ungeliebte Minderheiten, die spielen quasi keine Rolle. Aber es könnte gut sein, dass eine Million ukrainische Einwanderer daran etwas verändern. Die deutsche Nationen-Waschmaschine mit den drei Gleichmachern ist nicht vor gelb-blauer Abfärbung sicher. Die linken werden entsetzt sein. Nebenbei: Deutschland, der politische Zwerg in der Handtasche der ehemals mächtigsten Frau der Welt, ist zu 70% der Primärenergie vom Import abhängig. Auch nebenbei produzieren wir fast fünfmal soviel Getreide, wie zur Ernährung der Bevölkerung nötig. Das wird überwiegend verfüttert. Unsere Kühe sind verwöhnt. Vielleicht sollten sie mit einem Methangas-Sammler zur Energiegewinnung ausgestattet werden. Man könnte sie zu dem Zweck in einen solar getriebenen, an den Körper angepassten Schreitbagger einbauen. Mit GPS und computergesteuert. Jetzt lachen Sie nicht, sondern machen Sie bessere Vorschläge. Ich bin gegen die Ukrainisierung Europas, auf allen Ebenen und an allen Fronten. Das hat mit den Putin-Russen gar nichts zu tun. Die sind mir weitgehend gleichgültig.

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