Michael W. Alberts, Gastautor / 04.05.2021 / 11:15 / Foto: Pixabay / 162 / Seite ausdrucken

Warum eine grüne Kanzlerin Autosuggestion ist

Nun regt Euch mal wieder ab, Leute. Auf beiden Seiten. Denn ich möchte hier gleich schlüssig vorführen: Nein, wir bekommen keine grüne Kanzlerin. Da bin ich ziemlich sicher, wenn auch nicht so hundertprozentig, wie ich gern wäre, angesichts der endgültigen Klima- und weltweiten Solidaritätsdiktatur, die damit drohen würde. Aber die Meinungsumfragen!!! Ja, schon klar – trotzdem. Man soll nicht alles glauben, was einem erzählt wird, nicht mal mit so klaren und knalligen Umfrage-Zahlen. Oder sogar erst recht nicht.

Zahlen sind erst mal nur ziemlich praktisch und quasi unschuldig. Auch wenn die meisten Menschen nicht gerade positiv erregt auf Mathematik reagieren: Was wären wir ohne, im täglichen Leben? Etwa beim Einkauf im Supermarkt oder schon vorher im aktuellen Prospekt mit den Sonderangeboten: „Ein Kilo Grillfleisch für total billig“ käme irgendwie komisch über, im Gegensatz zu „…nur 6,95 Euro“. Eine Tafel Quadrat-Schokolade nur 79 Cent, statt sonst 1,19 Euro – ein Drittel gespart, da kauft man gleich etwas mehr!

Das Schöne beim Einkaufen ist: Die Zahlen „stimmen“ auch wirklich. An der Kasse wird genau summiert, was das Preisschild behauptet hat. Das Gleiche gilt für das Monatsgehalt, das Cent-genau aufs Konto kommt. Deshalb sind wir alle gewohnt, Zahlen als „Fakten“, geradezu als „Wahrheit“ zu akzeptieren. Und sicher kann man mit Zahlen, mit Mathematik, vieles viel genauer beschreiben als mit Worten. Ohne Zahlen-Exaktheit kein Maschinenbau, kein effizientes Wirtschaften, kein Staatswesen, keine Mondlandung.

Aber genau deswegen kann man mit Zahlen auch wirkungsvoller lügen als mit Worten. Selbst wenn fast jeder eigentlich weiß, dass Statistiken bestenfalls etwas unpräzise sind, schlimmstenfalls massiv manipuliert: Man kann sich dem Eindruck des „mathematisch Exakten“ nicht ganz leicht entziehen. Und wenn ein „Experte“ mit großangelegten Modellrechnungen kommt, etwa über die angebliche Entwicklung des Weltklimas, dann scheint jeder Zweifel zwecklos.

Aber Zahlen haben eine Art Doppelleben: eines in der absoluten Sphäre der reinen Mathematik, eines in der Realität. Die Klima-Modellrechnungen sind „in sich“ alle richtig. Der Supercomputer „verrechnet“ sich nicht, aber ob er tatsächlich abbilden kann, was weltweit beim Langfrist-Wetter passiert, ist eine ganz andere Frage. Man kann mit Zahlen eben auch „spielen“, kann Fiktionen beziffern: ganz präzise, und gleichzeitig ganz irreal. Man kann „Milchmädchenrechnungen“ betreiben, die genau deshalb hinfällig sind, weil sie das reale Leben ausblenden und nur in der Phantasie funktionieren.

Machtgewordenes Bauchgefühl einer Kanzlerin

An den „Corona-Inzidenzen“ haben wir inzwischen leidvoll gelernt, wie man mit Fake-Zahlen, in die man alles mögliche hineingeheimnissen kann und die fast beliebig manipulierbar sind (und noch dazu von vornherein auf ungewöhnlich unzuverlässigen Erhebungsmethoden basieren), Politik betreibt – die so tut, als sei sie nüchtern wissenschaftlich, obwohl sie nur machtgewordenes Bauchgefühl einer Kanzlerin im Endstadium ist, und zwar einem bösartigen. Eine „Inzidenz“ von 107,8 oder sogar 116,2 fühlt sich exakt und aussagekräftig an, schon wegen der Nachkommastelle, aber sie ist pure Regierungspropaganda. Das wissen wir, aber schon zu dieser Erkenntnis müssen wir uns mit kritisch reflektierendem Nachdenken zwingen, entgegen dem oberflächlichen Schein der Ziffern.

Nun kommen seit ein paar Wochen erstaunliche Zahlen zur „Sonntagsfrage“ in Umlauf und das ganze grünlinke „juste milieu“ der Medienschaffenden und der von ihnen abhängig gewordenen Politblase jubilieren, weil die schon länger hier Lebenden und damit Wahlberechtigten im Herbst ganz sicher die frech-innovative Annalena zur Königin von Deutschland machen werden. Und während die einen jubeln und ihre Vorfreude kaum begreifen können, versinkt die verbliebene Handvoll konservativ-liberaler Medienmacher (kann sein, die Zahl ist zu hoch geschätzt…) in tiefer Verzweiflung, dass das Land dann wohl leider endgültig durch ideologisierte Planwirtschaft in den Ruin getrieben wird. Alle miteinander erzeugen einen gewaltigen Meinungs-Sog, der die politische Debatte einengt und am Ende doch noch echte Fakten schaffen könnte.

Doch Umfragezahlen sind meist nicht „härter“ oder „echter“ als die sonstige Propaganda, mit der wir täglich überzogen werden. Glaube erst mal gar nichts, schon gar nicht hohle Prophezeiungen und Projektionen von Meinungsmachern – und genau darum handelt es sich bei den Demoskopen und ihren Auftraggebern, die das Geld dafür über die Theke schieben. Glaubt jemand wirklich noch, da sei einfach unvoreingenommene Neugierde am Wirken anstelle intensiver politischer Absichten? Seriöses sozialwissenschaftliches Handwerk? 

Also wenn schon Zahlen, dann möglichst handfeste mit einer echten Aussagekraft. Und wenn es um Wahlergebnisse und grüne Chancen geht: Ganz neulich erst haben die Menschen in Baden-Württemberg ganz in echt gewählt. Ja, dabei haben sie König Kretschmann grandios bestätigt, mit über 30 Prozent der abgegebenen Stimmen. Aber: Das war kein allgemein „grünes“ Ergebnis, sondern eines für den etablierten Landesvater. Und die 1,586 Millionen Stimmen für ihn wirken schnell weniger beeindruckend, wenn man 7,671 Millionen Wahlberechtigte zum Maßstab macht: von denen hat nur etwa jeder fünfte sein Kreuz bei den Grünen gemacht, nicht mal 21 Prozent.

Keine strukturelle linke Mehrheit

Das ist das Maximalpotenzial der Partei, aber nur ganz konkret in einem immer noch (trotz Grünen) wirtschaftlich starken westdeutschen Land, wo die Menschen fälschlich zu glauben scheinen, sie könnten aus dem Vollen schöpfen und politischen Wunschträumen nachjagen, wo seinerzeit wegen der Überlagerung von Fukushima und Stuttgart-21-Randale in historischer Ausnahmesituation (hier nachlesenswert) ein Grüner Regierungschef geworden ist, der sein bürgerlich-altväterliches „Ich fahre doch selber Mercedes-E-Klasse“-Image pflegt. Und dieses nur regionalspezifisch verständliche Ausnahme-Potenzial soll eine  jüngere Politfunktionärin mal eben bundesweit realisieren? Theoretisch denkbar ist vieles, aber wie abwegig ist es, das als beinahe selbstverständliche neue politische Realität anzunehmen?

Wenn die Grünen bundesweit nahe 30 Prozent landen wollten, obwohl sie in den ostdeutschen Ländern auch weiter eher nur marginale Größen sind und es zudem auch in Rheinland-Pfalz neulich, wieder ganz „in echt“, nur zu einem ebenfalls peinlich einstelligen Ergebnis gereicht hat, dann müssten sie andererseits in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen ein Drittel der Stimmen einsacken – nach wie vor so gut wie undenkbar. In Berlin und Bremen mögen sie so weit kommen, aber das spielt bundesweit keine so bedeutende Rolle.

Ihr Maximum im Bund ist bisher 10,7 – und das war 2009, nach der ersten „großen Koalition“ unter Merkel, wodurch die SPD von gut 34 Prozent (mit Schröder) auf 23 Prozent (!) gestürzt und ein gewisser Frank-Walter Steinmeier krachend gescheitert war, wodurch er später mit Schloß Bellevue belohnt werden konnte. Nie haben die Grünen bei einer Bundestagswahl seit 1983, also nach Helmut Schmidt, auch nur drei Prozentpunkte hinzugewonnen – das ist einfach mal ein Faktum. (Historische Wahlergebnisse zum Bundestag.) Und jetzt springen sie aber mal eben von knapp 9 auf … sagen wir 18? Das wären schon drei mal drei mehr und eine Verdoppelung insgesamt – also zirkusreif genug.

Nimmt man das „linke Lager“ in Gestalt von Rot-Rot-Grün insgesamt, also die kombinierten Stimmen von SED, SPD und Grünen, dann gab es (ganz weit zurück betrachtet sogar seit „Willy wählen“ 1972) nur einen einzigen wirklich starken Umschwung für die linke Seite: 1994, als auf den Einheitsrausch Ernüchterung folgte; damals rutschten gut sieben Prozent der Zweitstimmen dorthin (wobei die erste gesamtdeutsche Wahl 1990 natürlich auch eine quasi irreguläre Vergleichsbasis bildet).

1998, als Schröder die Wahl für sich entschied, kamen die drei Parteien gemeinsam sogar auf fast 53 Prozent, nach einem weiteren Zuwachs von fast fünf Punkten. Allerdings zeigte das keine strukturelle linke Mehrheit in Deutschland, sondern nur den Willen zum Kanzlerwechsel: weg von Kohl und hin zu einem irgendwie modernen, betont pragmatischen (und eben nicht „linken“ wie Lafontaine!) Kanzler, mit „Kellner“ Joschka im Beiboot. 2009 hingegen, als die Kurs-der-Mitte-Politik von Schröder, Clement, Müntefering von der grünroten SPD-Funktionärskaste (die Schröder schon 2005 das Amt gekostet hatte!) abgeräumt war, kam „links“ oder RRG nur noch auf gut 45 Prozent, blieb klar unter einer Parlaments-Mehrheit – und ausgerechnet FDP-Westerwelle mit fast 15 Prozent triumphierte.

Wechselwähler im demoskopischen Dunkel

Was bei Sonntagsfragen regelmäßig ausgeblendet wird: die gewaltigen Umfänge an Wählern, die (vielfach enttäuscht bis angewidert) am Rande stehen und sich für keine der Parteien entscheiden mögen, und derzeit schon mal gar nicht für die Union. (Die ihrer Sache so sicheren moralisierenden Beamtenseelen hingegen, von denen die Grünen leben, lieben es, ihre saubere Überzeugung demoskopisch zu manifestieren, sie sprechen gern in jedes hingehaltene Mikrofon und machen die Grünen zu „Umfragekönigen“.)

Sich gerade jetzt nicht explizit zur Union zu bekennen, ist das eine, im Herbst eine transformationsfreudige Linke gewinnen zu lassen, eine ganz andere Sache. Selbst wer die Union abstraft durch Zuhause-bleiben, hat noch nicht aktiv die Grünen gewählt. Die angeblich bevorstehende große Wählerwanderung von Merkel zu Annalena müsste jeden dritten CDU-Wähler von 2017 jetzt wirklich aktiv grün stimmen lassen, damit Annalena RRG-Kanzlerin werden könnte, und dabei dürfte es parallel keinen Stimmenzuwachs für bürgerlich-rechte Alternativen von bisherigen SPD-, Linken- oder Nichtwählern geben.

Aber mindestens ein Drittel der Wahlberechtigten flottiert da draußen im demoskopischen Dunkel vor sich hin und ist trotz Dauerpropaganda der gleichgeschalteten grünlinken Kanäle eben nicht auf grüner Linie, und selbst von denjenigen, die sich bei einer Umfrage vorläufig auf eine der Parteien festlegen, sind sehr viele bis zur letzten Minute noch bereit zum Umschwenken. Das sind am Ende häufig diejenigen, die wirklich den Ausschlag geben.

Warum sollten sie weit überwiegend dafür stimmen, dass ab sofort alles noch viel tüchtiger umgekrempelt wird, nachdem schon Merkel das Land bis zur Unkenntlichkeit entstellt hat? Wer diesen Irrweg toll findet, hat sich schon längst grün oder dunkelrot festgelegt. Es scheint viel plausibler, dass viele von diesen unsicheren Wechselwählern den ganzen neumodischen Zirkus einfach nicht mehr nachvollziehen können und sich am liebsten „Deutschland normal und wie früher“ wünschen, also eher wie unter Helmut Schmidt – und nicht wie unter Erich Honecker  im Gewande einer jungen Frau mit Klimakompetenz und Gendersternchen.

Das mindeste, was man wohl annehmen darf und muss: Es gibt eine starke Bewegung gerade in dieser explizit nicht-grünen Richtung. Selbst wenn es einen gewissen Strom von Merkel zu Annalena gibt, hat er ganz sicher reichlich Gegenverkehr, und er könnte die Grün-Bekehrten durchaus wie Geisterfahrer aussehen lassen. Tatsache ist, gegenüber den aktuell grün überschäumenden Demoskopie-Projektionen: Es braucht aus dem gewaltigen Lager derjenigen, die im Moment demoskopisch im Abseits stehen, nur vielleicht jeder siebte oder sogar nur jeder zehnte doch sein Kreuz irgendwo im nicht-linken Bereich zu machen, damit die grünen Umfragekönige am Wahltag doch wieder auf dem Teppich landen, oder sogar auf dem hartem Laminat.

Die linke Deutungshoheit ist passé

Natürlich, die inhaltlich-politischen Koordinaten sind durch Merkels Grünkurs immer weiter nach links geschoben, grünlinke Positionen „normalisiert“ worden. Aber das Parteienspektrum (bis zur FDP) ist eben mitgerückt: Schlimm genug, aber das löst für sich noch keinen Stimmengewinn für die Grünen aus. Dann gibt es das Argument, „Wenn alle nur noch grün argumentieren, dann wählen die Leute das Original“. Aber warum hat dann nicht mal jeder zehnte Wähler in Rheinland-Pfalz die Grünen gewählt? Offenbar ist das „Original“-Argument nicht ganz so stichhaltig. Wenn die FDP inzwischen ebenfalls „wirklich ganz doll“ Klimaschutz will, dann zum Teil deshalb, weil Christian Lindner von den grünlinken Medienmachern nicht aus dem Spielfeld getrieben werden will, indem er ihnen einen Vorwand gibt, mit den bösen „Rechtspopulisten“ in einen Topf gesteckt zu werden, als Klimaleugner oder so ähnlich. Das ist taktisch nachvollziehbar, jedenfalls wird es kaum einen „linksliberalen“ FDP-Wähler zu den Grünen treiben – warum sollte es auch. Es wird eher Konservativ-Liberale von der FDP fernhalten.

Vor allem liegt der Auswahl einer Partei durch einen unsicheren Wechselwähler eben nicht so sehr eine ausgeprägte Programmatik in Reinkultur zugrunde. So denken nur Ideologen, aber die Bevölkerung besteht höchstens zu zehn, vielleicht fünfzehn Prozent aus solchen. Es geht eher darum, ob man einer Partei zutraut, einigermaßen „vernünftig“ zu agieren, und das bedeutet nach wie vor für eine breite Mehrheit: irgendwie mit Augenmaß, ohne extreme Übertreibungen. Die meisten werden sagen, wir sind schon alle auch für den Klimaschutz, aber das heißt noch lange nicht, dass wir demnächst im Kalten und Dunklen sitzen wollen. Wenn es anfängt, weh zu tun, und zwar auch im Portemonnaie, werden die Meinungen, die demoskopisch produziert worden sind, schnell Makulatur. Im Prinzip für die Weltverbesserung sein, ist das eine, und einem Interviewer „das Richtige“ zu sagen, kostet auch nichts. 100 Euro für die monatliche Stromrechnung sind etwas anderes, oder nicht mehr nach Mallorca fliegen zu dürfen. Karlsruhe kann viel Weltfremdes beschließen, auf Dauer müssen Bürger das noch mitmachen.

Aber danach sieht es weltweit in den westlichen Demokratien nicht zwingend aus. Gerade deshalb haben die linksradikalen Ideologen die Geduld verloren mit dem blöden Volk. Sie ziehen jetzt andere Saiten auf; die weltweit monopolartigen Kommunikations-Plattformen betreiben offene Zensur; im Namen der „Gerechtigkeit“ wird Bürgerkrieg veranstaltet; unter dem Vorwand der Pandemie-Bekämpfung wird die Demokratie geschrottet. Die geballte Machtdemonstration zeigt eben keine Stärke (und kein Vertrauen in die Zustimmung des Volkes), auch keine taktische Klugheit. Vielmehr lässt es pure Panik vermuten, weil man offenkundig die Deutungshoheit verliert – und technokratisch-autoritäre „Eliten“-Funktionäre hoffen wohl, sie haben inzwischen genug Machthebel in der Hand, um jeden verbliebenen Widerstand brutal aus dem Weg räumen zu können, entsprechend ungeniert treten sie auf. Ohne Gewalt und Manipulation kann die autoritäre Linke jedenfalls nicht gewinnen: Es gibt keine Mehrheit für die „Große Transformation“.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Marc Petersen / 04.05.2021

“...die frech-innovative Annalena” Frech ja, aber innovativ? Wo ist die ahnungslose Baerbock denn innovativ? Hinsichtlich der Kobolde in Batterien oder hinsichtlich der stromspeichernden Netze? Im Übrigen hoffe ich, dass sich dieses Frauenzimmer, erklärter Liebling (und Marionette?) von Soros und WEF, trotz des medialen Dauerkotaus sehr schnell selbst entzaubern wird. Viel intellektuelle Substanz hat die Gute nämlich nicht zu bieten und so flüchtet sie in ein enervierendes, inhaltlich dünnes Dauergeplapper, was man als normaler, die Grünen niemals wählender weißer Mann mittleren Alters einfach nicht ertragen kann.

Frank Holdergrün / 04.05.2021

Hötten sie den grünen Sarrazin aufgeboten als KK, wäre eine Chance vorhanden, den Kanzler zu stellen, sofern er sich seinen hässlichen Bart aus dem Gesicht nähme. So aber erreichen sie ihre Höhenflüge nur durch Politiker, die als grünsimple Journalisten vor sich hin blühen. Diese Restle-Rampe überschätzt sich dramatisch. Schaue man Maybritt Illner vom letzten Donnerstag nach und wie diese Dame stasi-mäßig ihre öffentlichen Inquisitionen betreibt, (Herr Liefers, warum haben Sie ihre Kollegen nicht besser erforscht, haben sie spontan gehandelt? Unüberlegt?). Die Grünen haben jetzt 8,8 und sie werden im Herbst nicht über 12 hinauskommen. Der normale Bürger bläst diese gernegroßen intellektuellen Tiefflieger weg wie lästiges Laub.

Jürgen Fischer / 04.05.2021

Ähm, ist das Satire? Es ist doch nicht die Frage, ob wir eine grüne Kanzlerin kriegen, sondern wann. Sprich, wann Frau Merkel ihren Thron zu räumen gedenkt, um Annalena oder wen auch immer ranzulassen. Die Hoffnung auf Aufklärung und Argumente zu setzen ist ein Trugbild: wir sehen doch an Corona, Klima und wasweißich noch allem, dass das Bildungsniveau nach Jahren und Jahrzehnten der Vorbereitung endlich da angekommen ist, wo die linke Brut es haben will: ganz unten (es gibt aber keine Grenze nach unten, d.h. es kann und wird noch schlimmer werden). Genau das ist die Voraussetzung, dass Grün&Co;. eine Mehrheit kriegt. Mal ehrlich: wer und was sind denn die „Alternativen“? Laschet und Scholz, genau. D.h. wir dürfen (bezogen auf die Kanzlerkandidaten) wählen zwischen Pest, Cholera und Ebola. So ist das eben, wenn auf der einen Seite eine Einheitspartei steht und auf der anderen eine Schwefelpartei, die man nur zum Draufhauen (ich sag nur Antifa) und Hetzen wie auch zur Ablenkung von den eigenen Sünden braucht. Es bleibt schwierig.

Dr. Günter Crecelius / 04.05.2021

Ihre Argumentation ist in sich sicher schlüssig und auch nachvollziehbar, jedenfalls unter den offiziell noch einigermaßen geltenden Regeln. In Ihrem vorletzten Satz steckt aber der Pferdefuß. Alle Ihre Argumente setzen voraus, daß es einigermaßen korrekt ablaufende Wahlen geben wird. Genau darauf werden aber wachsame Beobachter unserer Szene keine 100€ mehr wetten. Die ‘Pandemie’ wird wohl am Laufen gehalten werden - sauber definiert und damit nachprüfbar sind die ‘Inzidenzen’ ohnehin nicht und damit fast beliebig manipulierbar. Damit kann man dann die reguläre Wahl, mindestens in großem Umfang, in Form einer Briefwahl umwandeln und sie damit noch wesentlich einfacher manipulieren als das heute schon bei der manuellen Auszählung durch teilweise - von grünen Lehrern indoktrinierten -  Schüler geschieht. Ich hoffe, Sie liegen richtig, aber unsere Ideologen fühlen sich ihrem Ziel so nahe wie nie und werden sich die ihnen durch ein Virus in den Schoß gefallenen Möglichkeiten nicht so leicht nehmen lassen.

Rainer Niersberger / 04.05.2021

Im uebrigen scheint mir diese Mehrheitsargumentation zumindest seit laengerer Zeit obsolet. Eine Mehrheit ist nur dann relevant, wenn sie sich politisch als solche artikuliert, ansonsten ist es eine theoretische Spielerei. Falls es tatsaechlich eine Mehrheit gaebe, sollte sich diese in einer funktionierenden Demokratie prinzipiell durchsetzen. Ansonsten gilt : Entweder gibt es diese, haeufig betonte, Volksmehrheit gegen die gruene Sekte nicht, wofür einiges spricht, oder die Mehrheit des Demos ist, “leicht” undemokratisch, bereits von der Minderheit, genauer von Merkel, erfolgreich politisch entmachtet und spielt damit keine politisch relevante Rolle mehr.  Das Ergebnis ist in allen Varianten gleich (verheerend). Gruen, als Ideologie, gewinnt so oder so immer, nicht zu vergessen mit sehr tatkräftiger Hilfe auch des Kapitals. Das war nicht immer so. Aber wir koennen ja anhand der causa Maaßen beobachten, was nun in der angeblich nichtgruenen CDU, das potentiell!!, nicht faktisch, einzige Gegengewicht zur Sekte, passiert. Laschet grenzt sich aktuell wieder einmal von der AfD ab, keine Kontakte!, leider aber wieder einmal nicht nach Links, wo eigentlich der klassische Feind der CDU sitzen muesste.  Die Richter des BVerfG sind uebrigens vor allem ueber Merkel und die SPD an die undemokratische Allmacht gekommen. Ihr Urteil ist zwar klassisch gruen, sie selbst sind aber schwarz oder rot. Man kann also gruen agieren, ohne formal gruen zu sein. Darum geht es.

S.Schleizer / 04.05.2021

Herr Alberts, wenn es keine Mehrheit geben wird, dann sie eben hingebogen. Siehe USA.

Florian Bode / 04.05.2021

Es kommt darauf an, wie gefragt wird. Wenn ich bei der Kanzlerfrage Angela Merkel, Adolf H. und die Micky Maus zur Auswahl vorgebe, wird Merkel mit überwältigender Mehrheit als Kanzlerin favorisiert. Obwohl, bei der Maus bin ich mir nicht mehr so sicher.

Dietmar Herrmann / 04.05.2021

Völlig korrekt analysiert. Im Land besteht durchgehend eine eindeutige bürgerlich- konservative Mehrheit bei Summierung der Stimmen für die Union , die FDP, einige freie Kleinparteien und natürlich die AfD mit ihrem Programm, das ein Zeitreisender aus der Kohl-Aera selbstverständlich der Union zuordnen würde. Das Jahrhundert-Politverbrechen Merkels besteht darin, die Unionsstimmen gekapert und einem rotgrünen Kartell zugeführt zu haben , wodurch der Wählerwille ignoriert und die Demokratie ad absurdum geführt wurde. Nach Konsolidierung ihrer Macht wurde dann konsekutiv die Gewaltenteilung aufgehoben (Gleichschaltung von Parlament und Justiz, Umgehung des Föderalismus) sowie die einzige Oppositionspartei durch Staatsorgane auf Bestellung kriminalisiert.Wir nähern uns dem Zeitpunkt, an dem der Wählerwille irrelevant werden könnte und Frau Kobold somit doch kanzlern würde.

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