Michael W. Alberts, Gastautor / 04.05.2021 / 11:15 / Foto: Pixabay / 162 / Seite ausdrucken

Warum eine grüne Kanzlerin Autosuggestion ist

Nun regt Euch mal wieder ab, Leute. Auf beiden Seiten. Denn ich möchte hier gleich schlüssig vorführen: Nein, wir bekommen keine grüne Kanzlerin. Da bin ich ziemlich sicher, wenn auch nicht so hundertprozentig, wie ich gern wäre, angesichts der endgültigen Klima- und weltweiten Solidaritätsdiktatur, die damit drohen würde. Aber die Meinungsumfragen!!! Ja, schon klar – trotzdem. Man soll nicht alles glauben, was einem erzählt wird, nicht mal mit so klaren und knalligen Umfrage-Zahlen. Oder sogar erst recht nicht.

Zahlen sind erst mal nur ziemlich praktisch und quasi unschuldig. Auch wenn die meisten Menschen nicht gerade positiv erregt auf Mathematik reagieren: Was wären wir ohne, im täglichen Leben? Etwa beim Einkauf im Supermarkt oder schon vorher im aktuellen Prospekt mit den Sonderangeboten: „Ein Kilo Grillfleisch für total billig“ käme irgendwie komisch über, im Gegensatz zu „…nur 6,95 Euro“. Eine Tafel Quadrat-Schokolade nur 79 Cent, statt sonst 1,19 Euro – ein Drittel gespart, da kauft man gleich etwas mehr!

Das Schöne beim Einkaufen ist: Die Zahlen „stimmen“ auch wirklich. An der Kasse wird genau summiert, was das Preisschild behauptet hat. Das Gleiche gilt für das Monatsgehalt, das Cent-genau aufs Konto kommt. Deshalb sind wir alle gewohnt, Zahlen als „Fakten“, geradezu als „Wahrheit“ zu akzeptieren. Und sicher kann man mit Zahlen, mit Mathematik, vieles viel genauer beschreiben als mit Worten. Ohne Zahlen-Exaktheit kein Maschinenbau, kein effizientes Wirtschaften, kein Staatswesen, keine Mondlandung.

Aber genau deswegen kann man mit Zahlen auch wirkungsvoller lügen als mit Worten. Selbst wenn fast jeder eigentlich weiß, dass Statistiken bestenfalls etwas unpräzise sind, schlimmstenfalls massiv manipuliert: Man kann sich dem Eindruck des „mathematisch Exakten“ nicht ganz leicht entziehen. Und wenn ein „Experte“ mit großangelegten Modellrechnungen kommt, etwa über die angebliche Entwicklung des Weltklimas, dann scheint jeder Zweifel zwecklos.

Aber Zahlen haben eine Art Doppelleben: eines in der absoluten Sphäre der reinen Mathematik, eines in der Realität. Die Klima-Modellrechnungen sind „in sich“ alle richtig. Der Supercomputer „verrechnet“ sich nicht, aber ob er tatsächlich abbilden kann, was weltweit beim Langfrist-Wetter passiert, ist eine ganz andere Frage. Man kann mit Zahlen eben auch „spielen“, kann Fiktionen beziffern: ganz präzise, und gleichzeitig ganz irreal. Man kann „Milchmädchenrechnungen“ betreiben, die genau deshalb hinfällig sind, weil sie das reale Leben ausblenden und nur in der Phantasie funktionieren.

Machtgewordenes Bauchgefühl einer Kanzlerin

An den „Corona-Inzidenzen“ haben wir inzwischen leidvoll gelernt, wie man mit Fake-Zahlen, in die man alles mögliche hineingeheimnissen kann und die fast beliebig manipulierbar sind (und noch dazu von vornherein auf ungewöhnlich unzuverlässigen Erhebungsmethoden basieren), Politik betreibt – die so tut, als sei sie nüchtern wissenschaftlich, obwohl sie nur machtgewordenes Bauchgefühl einer Kanzlerin im Endstadium ist, und zwar einem bösartigen. Eine „Inzidenz“ von 107,8 oder sogar 116,2 fühlt sich exakt und aussagekräftig an, schon wegen der Nachkommastelle, aber sie ist pure Regierungspropaganda. Das wissen wir, aber schon zu dieser Erkenntnis müssen wir uns mit kritisch reflektierendem Nachdenken zwingen, entgegen dem oberflächlichen Schein der Ziffern.

Nun kommen seit ein paar Wochen erstaunliche Zahlen zur „Sonntagsfrage“ in Umlauf und das ganze grünlinke „juste milieu“ der Medienschaffenden und der von ihnen abhängig gewordenen Politblase jubilieren, weil die schon länger hier Lebenden und damit Wahlberechtigten im Herbst ganz sicher die frech-innovative Annalena zur Königin von Deutschland machen werden. Und während die einen jubeln und ihre Vorfreude kaum begreifen können, versinkt die verbliebene Handvoll konservativ-liberaler Medienmacher (kann sein, die Zahl ist zu hoch geschätzt…) in tiefer Verzweiflung, dass das Land dann wohl leider endgültig durch ideologisierte Planwirtschaft in den Ruin getrieben wird. Alle miteinander erzeugen einen gewaltigen Meinungs-Sog, der die politische Debatte einengt und am Ende doch noch echte Fakten schaffen könnte.

Doch Umfragezahlen sind meist nicht „härter“ oder „echter“ als die sonstige Propaganda, mit der wir täglich überzogen werden. Glaube erst mal gar nichts, schon gar nicht hohle Prophezeiungen und Projektionen von Meinungsmachern – und genau darum handelt es sich bei den Demoskopen und ihren Auftraggebern, die das Geld dafür über die Theke schieben. Glaubt jemand wirklich noch, da sei einfach unvoreingenommene Neugierde am Wirken anstelle intensiver politischer Absichten? Seriöses sozialwissenschaftliches Handwerk? 

Also wenn schon Zahlen, dann möglichst handfeste mit einer echten Aussagekraft. Und wenn es um Wahlergebnisse und grüne Chancen geht: Ganz neulich erst haben die Menschen in Baden-Württemberg ganz in echt gewählt. Ja, dabei haben sie König Kretschmann grandios bestätigt, mit über 30 Prozent der abgegebenen Stimmen. Aber: Das war kein allgemein „grünes“ Ergebnis, sondern eines für den etablierten Landesvater. Und die 1,586 Millionen Stimmen für ihn wirken schnell weniger beeindruckend, wenn man 7,671 Millionen Wahlberechtigte zum Maßstab macht: von denen hat nur etwa jeder fünfte sein Kreuz bei den Grünen gemacht, nicht mal 21 Prozent.

Keine strukturelle linke Mehrheit

Das ist das Maximalpotenzial der Partei, aber nur ganz konkret in einem immer noch (trotz Grünen) wirtschaftlich starken westdeutschen Land, wo die Menschen fälschlich zu glauben scheinen, sie könnten aus dem Vollen schöpfen und politischen Wunschträumen nachjagen, wo seinerzeit wegen der Überlagerung von Fukushima und Stuttgart-21-Randale in historischer Ausnahmesituation (hier nachlesenswert) ein Grüner Regierungschef geworden ist, der sein bürgerlich-altväterliches „Ich fahre doch selber Mercedes-E-Klasse“-Image pflegt. Und dieses nur regionalspezifisch verständliche Ausnahme-Potenzial soll eine  jüngere Politfunktionärin mal eben bundesweit realisieren? Theoretisch denkbar ist vieles, aber wie abwegig ist es, das als beinahe selbstverständliche neue politische Realität anzunehmen?

Wenn die Grünen bundesweit nahe 30 Prozent landen wollten, obwohl sie in den ostdeutschen Ländern auch weiter eher nur marginale Größen sind und es zudem auch in Rheinland-Pfalz neulich, wieder ganz „in echt“, nur zu einem ebenfalls peinlich einstelligen Ergebnis gereicht hat, dann müssten sie andererseits in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen ein Drittel der Stimmen einsacken – nach wie vor so gut wie undenkbar. In Berlin und Bremen mögen sie so weit kommen, aber das spielt bundesweit keine so bedeutende Rolle.

Ihr Maximum im Bund ist bisher 10,7 – und das war 2009, nach der ersten „großen Koalition“ unter Merkel, wodurch die SPD von gut 34 Prozent (mit Schröder) auf 23 Prozent (!) gestürzt und ein gewisser Frank-Walter Steinmeier krachend gescheitert war, wodurch er später mit Schloß Bellevue belohnt werden konnte. Nie haben die Grünen bei einer Bundestagswahl seit 1983, also nach Helmut Schmidt, auch nur drei Prozentpunkte hinzugewonnen – das ist einfach mal ein Faktum. (Historische Wahlergebnisse zum Bundestag.) Und jetzt springen sie aber mal eben von knapp 9 auf … sagen wir 18? Das wären schon drei mal drei mehr und eine Verdoppelung insgesamt – also zirkusreif genug.

Nimmt man das „linke Lager“ in Gestalt von Rot-Rot-Grün insgesamt, also die kombinierten Stimmen von SED, SPD und Grünen, dann gab es (ganz weit zurück betrachtet sogar seit „Willy wählen“ 1972) nur einen einzigen wirklich starken Umschwung für die linke Seite: 1994, als auf den Einheitsrausch Ernüchterung folgte; damals rutschten gut sieben Prozent der Zweitstimmen dorthin (wobei die erste gesamtdeutsche Wahl 1990 natürlich auch eine quasi irreguläre Vergleichsbasis bildet).

1998, als Schröder die Wahl für sich entschied, kamen die drei Parteien gemeinsam sogar auf fast 53 Prozent, nach einem weiteren Zuwachs von fast fünf Punkten. Allerdings zeigte das keine strukturelle linke Mehrheit in Deutschland, sondern nur den Willen zum Kanzlerwechsel: weg von Kohl und hin zu einem irgendwie modernen, betont pragmatischen (und eben nicht „linken“ wie Lafontaine!) Kanzler, mit „Kellner“ Joschka im Beiboot. 2009 hingegen, als die Kurs-der-Mitte-Politik von Schröder, Clement, Müntefering von der grünroten SPD-Funktionärskaste (die Schröder schon 2005 das Amt gekostet hatte!) abgeräumt war, kam „links“ oder RRG nur noch auf gut 45 Prozent, blieb klar unter einer Parlaments-Mehrheit – und ausgerechnet FDP-Westerwelle mit fast 15 Prozent triumphierte.

Wechselwähler im demoskopischen Dunkel

Was bei Sonntagsfragen regelmäßig ausgeblendet wird: die gewaltigen Umfänge an Wählern, die (vielfach enttäuscht bis angewidert) am Rande stehen und sich für keine der Parteien entscheiden mögen, und derzeit schon mal gar nicht für die Union. (Die ihrer Sache so sicheren moralisierenden Beamtenseelen hingegen, von denen die Grünen leben, lieben es, ihre saubere Überzeugung demoskopisch zu manifestieren, sie sprechen gern in jedes hingehaltene Mikrofon und machen die Grünen zu „Umfragekönigen“.)

Sich gerade jetzt nicht explizit zur Union zu bekennen, ist das eine, im Herbst eine transformationsfreudige Linke gewinnen zu lassen, eine ganz andere Sache. Selbst wer die Union abstraft durch Zuhause-bleiben, hat noch nicht aktiv die Grünen gewählt. Die angeblich bevorstehende große Wählerwanderung von Merkel zu Annalena müsste jeden dritten CDU-Wähler von 2017 jetzt wirklich aktiv grün stimmen lassen, damit Annalena RRG-Kanzlerin werden könnte, und dabei dürfte es parallel keinen Stimmenzuwachs für bürgerlich-rechte Alternativen von bisherigen SPD-, Linken- oder Nichtwählern geben.

Aber mindestens ein Drittel der Wahlberechtigten flottiert da draußen im demoskopischen Dunkel vor sich hin und ist trotz Dauerpropaganda der gleichgeschalteten grünlinken Kanäle eben nicht auf grüner Linie, und selbst von denjenigen, die sich bei einer Umfrage vorläufig auf eine der Parteien festlegen, sind sehr viele bis zur letzten Minute noch bereit zum Umschwenken. Das sind am Ende häufig diejenigen, die wirklich den Ausschlag geben.

Warum sollten sie weit überwiegend dafür stimmen, dass ab sofort alles noch viel tüchtiger umgekrempelt wird, nachdem schon Merkel das Land bis zur Unkenntlichkeit entstellt hat? Wer diesen Irrweg toll findet, hat sich schon längst grün oder dunkelrot festgelegt. Es scheint viel plausibler, dass viele von diesen unsicheren Wechselwählern den ganzen neumodischen Zirkus einfach nicht mehr nachvollziehen können und sich am liebsten „Deutschland normal und wie früher“ wünschen, also eher wie unter Helmut Schmidt – und nicht wie unter Erich Honecker  im Gewande einer jungen Frau mit Klimakompetenz und Gendersternchen.

Das mindeste, was man wohl annehmen darf und muss: Es gibt eine starke Bewegung gerade in dieser explizit nicht-grünen Richtung. Selbst wenn es einen gewissen Strom von Merkel zu Annalena gibt, hat er ganz sicher reichlich Gegenverkehr, und er könnte die Grün-Bekehrten durchaus wie Geisterfahrer aussehen lassen. Tatsache ist, gegenüber den aktuell grün überschäumenden Demoskopie-Projektionen: Es braucht aus dem gewaltigen Lager derjenigen, die im Moment demoskopisch im Abseits stehen, nur vielleicht jeder siebte oder sogar nur jeder zehnte doch sein Kreuz irgendwo im nicht-linken Bereich zu machen, damit die grünen Umfragekönige am Wahltag doch wieder auf dem Teppich landen, oder sogar auf dem hartem Laminat.

Die linke Deutungshoheit ist passé

Natürlich, die inhaltlich-politischen Koordinaten sind durch Merkels Grünkurs immer weiter nach links geschoben, grünlinke Positionen „normalisiert“ worden. Aber das Parteienspektrum (bis zur FDP) ist eben mitgerückt: Schlimm genug, aber das löst für sich noch keinen Stimmengewinn für die Grünen aus. Dann gibt es das Argument, „Wenn alle nur noch grün argumentieren, dann wählen die Leute das Original“. Aber warum hat dann nicht mal jeder zehnte Wähler in Rheinland-Pfalz die Grünen gewählt? Offenbar ist das „Original“-Argument nicht ganz so stichhaltig. Wenn die FDP inzwischen ebenfalls „wirklich ganz doll“ Klimaschutz will, dann zum Teil deshalb, weil Christian Lindner von den grünlinken Medienmachern nicht aus dem Spielfeld getrieben werden will, indem er ihnen einen Vorwand gibt, mit den bösen „Rechtspopulisten“ in einen Topf gesteckt zu werden, als Klimaleugner oder so ähnlich. Das ist taktisch nachvollziehbar, jedenfalls wird es kaum einen „linksliberalen“ FDP-Wähler zu den Grünen treiben – warum sollte es auch. Es wird eher Konservativ-Liberale von der FDP fernhalten.

Vor allem liegt der Auswahl einer Partei durch einen unsicheren Wechselwähler eben nicht so sehr eine ausgeprägte Programmatik in Reinkultur zugrunde. So denken nur Ideologen, aber die Bevölkerung besteht höchstens zu zehn, vielleicht fünfzehn Prozent aus solchen. Es geht eher darum, ob man einer Partei zutraut, einigermaßen „vernünftig“ zu agieren, und das bedeutet nach wie vor für eine breite Mehrheit: irgendwie mit Augenmaß, ohne extreme Übertreibungen. Die meisten werden sagen, wir sind schon alle auch für den Klimaschutz, aber das heißt noch lange nicht, dass wir demnächst im Kalten und Dunklen sitzen wollen. Wenn es anfängt, weh zu tun, und zwar auch im Portemonnaie, werden die Meinungen, die demoskopisch produziert worden sind, schnell Makulatur. Im Prinzip für die Weltverbesserung sein, ist das eine, und einem Interviewer „das Richtige“ zu sagen, kostet auch nichts. 100 Euro für die monatliche Stromrechnung sind etwas anderes, oder nicht mehr nach Mallorca fliegen zu dürfen. Karlsruhe kann viel Weltfremdes beschließen, auf Dauer müssen Bürger das noch mitmachen.

Aber danach sieht es weltweit in den westlichen Demokratien nicht zwingend aus. Gerade deshalb haben die linksradikalen Ideologen die Geduld verloren mit dem blöden Volk. Sie ziehen jetzt andere Saiten auf; die weltweit monopolartigen Kommunikations-Plattformen betreiben offene Zensur; im Namen der „Gerechtigkeit“ wird Bürgerkrieg veranstaltet; unter dem Vorwand der Pandemie-Bekämpfung wird die Demokratie geschrottet. Die geballte Machtdemonstration zeigt eben keine Stärke (und kein Vertrauen in die Zustimmung des Volkes), auch keine taktische Klugheit. Vielmehr lässt es pure Panik vermuten, weil man offenkundig die Deutungshoheit verliert – und technokratisch-autoritäre „Eliten“-Funktionäre hoffen wohl, sie haben inzwischen genug Machthebel in der Hand, um jeden verbliebenen Widerstand brutal aus dem Weg räumen zu können, entsprechend ungeniert treten sie auf. Ohne Gewalt und Manipulation kann die autoritäre Linke jedenfalls nicht gewinnen: Es gibt keine Mehrheit für die „Große Transformation“.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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H. Nietzsche / 04.05.2021

Na wart mal ab. Was kann Egon Krenz heute partout nicht begreifen, was betrübt ihn unendlich? Daß die Genossen anno 89 vor der Volkskammerwahl nicht auch schon auf die Idee mit der flächendeckenden Briefwahl gekommen waren. Was hätte ihm alles erspart bleiben können, dieser Aufwand mit dem Fälschen der Auszählungen, noch dazu öffentlich! Wie elegant wäre das Korrigieren gewesen, ohne Zeitdruck! Aber eines amüsiert ihn köstlich: Dass die Westdeutschen immer noch glauben, sie hätten gewonnen.

Manfred Wetzel / 04.05.2021

Das uns Frau Bearbock als Kanzlerin erspart bleiben wird, da bin ich mir nicht so sicher. Die Politik ist voller Winkelzüge und das Leben voller Zufälle. Erstaunlich ist nur, in den öffentlich-rechtlichen Medien und deren nach- und gleichgeschalteten Printausgaben, wird Frau Baerbock über den Klee gelobt und Laschet kleingemacht. Eine RRG Regierung wäre aber mit Sicherheit das Ende der BRD als Industriestandort. Dabei sind die Grünen nur das was sie schon immer waren. Die Nachfolgeorganisation der damaligen K-Gruppen.

Jörg Plath / 04.05.2021

Ich möchte dem Autor gerne Glauben schenken und das alles nur al s Albtraum abtun, der sich in Kürze auflöst. Allein, ich denke, die Gefahr von einer grünen Bundeskanzlerin und von Rot-Rot-Grün ist real.

Burkahrt Berthold / 04.05.2021

Nun, es ist schon richtig, dass es in D “an sich” keine strukturelle Mehrheit für Links gibt; im Gegenteil: zumeist lässt sich eine strukturelle Mehrheit für eine Mitte-Recht-Koalition errechnen. Das ist aber eine Luftnummer, weil die Union - nicht will. Sie traut sich einfach nicht. Auch sonst will niemand mit den Schmuddelkindern spielen, also müssen alle zu den Grünen. Herr Alberts unterschätzt die Macht der Medien. Wir werden einen Sommer der Trampolinette erleben. Alle Journalisten, die immer schon Rot-Grün wollten, aber in Ermangelung dessen Merkel lieben mussten (fast genauso gut), sehen sich nun vor dem Ziel ihrer kühnsten Träume, und sie werden uns richtig heizen. Die Leute werden nicht rot-grün wählen, weil sie die Große Transformation wollen, sondern weil sie Annalena vom Frühstück bis zum Mitternachtsbier serviert bekommen. Ihre Agenda ist längst mainstream, selbst im Bayerischen Rundfunk, und irgendwann muss man anfangen, sie zu glauben, wenn man sich nicht vom behaglichen Mainstream isolieren will. Und bald schon ist jeder Zweifel an den Grünen verfassungsfeindlich.

sybille eden / 04.05.2021

Werter Herr ALBERTS, bedenken sie, auch ein Herr Hitler hatte keine Mehrheit für seine “Transformation”.

lutzgerke / 04.05.2021

Abgesehen davon, daß das linke Lager unter Schröder/Fischer die CDU rechts überholt hat und im marktradikalen Windschatten nur Milton Friedman noch mitgezogen werden konnte, stimme ich dem Herrn Alberts vollumfänglich zu. Geschwätz sind keine Tatsachen und der Beweis einer grünen Kanzlerikone steht aus. Mit Durchhalteparolen haben wir gewisse Erfahrungen. Das konservative Lager bis hinein in die liberale Mitte könnte der Angstschweiß ausgebrochen sein und sich nun ganz ungeniert auf die AfD stürzen. Es gibt keine sozialdemokratische Mehrheit. Das Problem ist, daß die CDU, wenn sie die Wahl gewinnt, immer den Schwanz einzieht und den Sozialdemokratisierenden den Vortritt läßt. Die Laschheit in den Reihen der CDU ist das Problem. Man nimmt zwar den Mund voll, aber wenn es drauf ankommt, duckt man sich weg. Die CDU hat kein Standing. Die besteht aus Memmen. / Corona corrupti ist auch eine Attacke auf Familien und Völker. Die Durchtriebenheit der Protagonisten steckt wieder im Detail. Denn wo es kein Covid-19 Isolat gibt, kann man nicht auf einen Durchbruch bei der Bekämpfung hoffen. Die Auslassunfg offenbart eine böse Druchtriebenheit der Coronaten; auch für Variationen muß es eine Vorlage geben. Variationen kommen schließlich nicht aus dem Nichts. Von Nichts kommt nichts. Dafür braucht man jetzt keine Zahlen. / Auch der Beweis für eine Übersterblichkeit steht aus, nicht nur in Deutschland. Denn im Abwärtstrend sind Krankenhäuser privatisiert worden und Betten abgebaut, und im Aufwärtstrend gingen die den gewinnorientierten Weg und behandelten ambulant: Geht nach Haus! Der Bettenmangel war seit 2005 absehnbar, am Bevölkerungswachstum UND am Aufwärtstrend der Sterberate. 1969/75 war die Sterberate GENAUSO hoch wie heute! Und zwischen 2004 und 2020 liegen satte +130.000 Sterbefälle. Der Bettenmangel ist ganz offensichtlich ein politisches Versäumnis! Das läßt sich sauber anhand vieler Statistiken und Zahlenkolonnen beweisen.    

Jana Hensel / 04.05.2021

Interessante Analyse. Meiner Meinung nach kommen hier aber zwei Dinge zu kurz. 1. Der ich nenne ihn mal “FC-Bayern-Fan Effekt”. Eine beträchtliche Anzahl der Leute verzichtet auf eine eigene starke Meinung, so seltsam das für uns scheint. Ihr zentraler Antrieb ist vielmehr dass sie einfach nur auf der Gewinnerseite stehen möchten. Sie richten ihre Meinung also stets danach wie die Aktien gerade stehen. Entscheidend ist für diese Leute die veröffentlichte Wahrnehmung, und damit NICHT notwendigerweise die Realität. (Die Umfrageinstitute sind sich ihres diesbezüglichen Einflusses natürlich bewusst! Daher schreiben sie die einen hoch, und die anderen systematisch herunter. Der Schulz-Zug hat zwar gezeigt, dass der genannte Effekt auch seine Grenzen hat, aber man sollte ihn nicht unterschätzen. 2. Die Zahl der “Schafe” unter den Wahlberechtigten sollte man ebensowenig unterschätzen. Erstaunlich viele blöken einfach nur das nach, was gerade im Regierungsfunk vorgebetet wurde. Selbst wenn dies den Verlautbarungen der vorigen Woche diametral entgegensteht. Politik finden diese Leute eher uninteressant, sie begnügen sich aus nachplappern. Da muss man dann nicht groß denken. Diese zombifizierten Bürger sind ein wesentliches Element der Wählerschaft, ohne welches CSU/CDU und SPD vermutlich gar nicht über die 5%-Hürde kommen würde!

Silas Loy / 04.05.2021

Zu den Modellen der “Klimaforscher”: Müll rein, Müll raus (“garbage in, garbage out”). “In sich” ist das aber natürlich klasse gerechnet, jedenfalls wenn das Programm dahinter auch klasse programmiert wurde und der Anwender es auch klasse anwendet und nicht verschiedenartige Programme mixt, z.B. 2D mit 3D. Wer weiss, dass das Klima ein hochkomplexes System ist mit zuverlässig vielen unzuverlässigen Parametern, der weiss auch, dass dem mit Rechenkapazität tollem Programm nicht beizukommen ist. Es ist unberechenbar. Selbst das einzelne Wetter ist gar nicht vorherzusagen, wenn ich das vom nächsten Monat wissen will. Da weiss die Bauernregel mehr. Aber die Klimakünstler unter den “Klimaforschern” können trotzdem auf das halbe Grad genau die Tagestemperatur für die nächste Dekade errechnen. Sie beissen sich einfach am Kohlenstoffdioxid fest, vertäuschen Korrelation zu Kausalität, extrapolieren noch ein wenig phantasievoll und fertig ist die “Klimakrise”: mit 1,5-2,0 Grad C mehr brennt 2030 die Erde!

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