Wenn es ganz einseitig um Selbstverwirklichung geht, ist es nur logisch, dass möglichst viele Menschen ihre Marotten exzessiv ausleben dürfen. Wählen ohne strafrechtliche Vollverantwortung; Saufen, Kiffen, Pimpern nach Lust und Laune und dann die Folgen einfach von anderen wegmachen lassen; Haten, aber selber Schneeflöckchen sein; Gendergaga und fremde Kinder importieren. – In einer gereiften Hochkultur hingegen gehören beide Seiten zusammen: Rechte und Pflichten, Taxation und Representation, Leben und Lebenlassen.
Wenn das Wahlalter nach Mündigkeit und politischem Interesse gehen würde, müsste man das Wahlalter drastisch nach oben setzen und hätte selbst dann immer noch viel zu viel Wähler, die rein nach Sympathie, Krawattenfarbe und Frisur entscheiden. Ich finde den Gedanken attraktiv, dass nur Einzahler in unser Transfersystem wählen dürfen, auch wenn diese Vorgehensweise zugegebenermaßen ebenfalls Schwächen hat.
Die Absenkung des Wahlalters war damals nur der erste Schritt. Die Senkung der Volljährigkeit und der Strafmündigkeit von 21 auf 18 folgten. 1972 zur Bundestagswahl durfte ich das erste Mal wählen und war stolz. Meine Überlegung damals hing mit der Wehrpflicht zusammen: Man wurde mit 18 eingezogen, und durfte sich theoretisch „erschießen“ lassen, aber nicht wählen, wer einem dahin schickt. Die Absenkung der Altersgrenzen war vernünftig! Also liebe rotgrüne, wenn Absenkung des Wahlalters, dann konsequent. Auch die Volljährigkeit und die Strafmündigkeit werden auf 16 abgesenkt. Wer Freiheiten will, sollte auch Verantwortung übernehmen!
Mein Sohn, der bis vor 2 Jahren auch noch gern gewählt hätte und darum einmal mit im Wahllokal, dort den Wahlhelfern Löcher in den Bauch fragte, ist heute mit 16 komplett dagegen eingestellt. Als ich ihn um seine Meinung dazu fragte und auch die Gründe, sagte er mir u.A. er könnte keiner Partei glauben, die würden alle gleich schön reden und nichts einhalten. Ebenso sagte er von sich aus, man sollte die 16-jährigen mal fragen, ob sie überhaupt wählen wollen, statt über die das einfach so zu behaupten. Speziel das gefiel ihm so gar nicht. Wie es dazu kam? Die vergangen gut 2 Schuljahre hatte er einmal wöchtentlich für den Unterricht Nachrichten ansehen müssen. Das, was er da so erfahren durfte, reichte um sein Interesse für politische Geschehnisse kompett auf Null runter zu fahren. 14-16jährige sind nicht doof. Wenn die für den Unterricht was anhören sollen, mag das selbst für uns Eltern wie das Abarbeiten einer Pflichtlektüre aussehen. Dennoch bekommen sie einiges mit und haben durchaus noch aus der Kindheit hängen gebliebenes Gespür für ihnen da vermittelte Bilder über richtig und falsch. Mein Sohn möchte z.B. auch früher seinen Führerschein machen, spekuliert darauf dann mit begleitetes Fahren ab 17 selbst am Steuer sitzen zu dürfen, mit 18 dann so wie so auch allein ein Auto fahren zu dürfen. Jemand der schon jetzt auf seinen Führerschein selbst spart, will nichts von Fahrbeschränkungen und Fahrverboten wissen. Der sieht auch genau, wie sein Traum vom ersten eigenen Auto dahin scheidet, wenn man sich nun mal keinen Neuwagen oder 2-3-Jahreswagen leisten kann, sich nicht schon dafür verschulden will oder in eine Leasingfalle tappen soll in so jungen Jahren. Der klassige Fahranfängerwagen ist ein gebrauchter Benziner oder Diesel.
Man kann bei den jungen Leuten einen sehr großen Reifeunterschied feststellen zwischen solchen, die schon im Beruf sind und solchen die das Abitur machen, bzw. gemacht haben. Auch die, die schon während ihrer Schulzeit regelmäßig jobben, sind in der Reife deutlich weiter fortgeschritten, als solche jungen Leute, die nur die Schule besuchen, letztere bleiben auf einem kindlichen Reifeniveau stehen. Angebracht wäre es deshalb, 16 jährigen, die bereits im Beruf sind (die u. a. ja auch schon Steuern zahlen müssen), das Wahlrecht zu erlauben.
Respekt, guter Artikel. Fakt ist, in erster Linie würden Linke und Grüne profitieren, deshalb treten sie auch so vehement für eine Absenkung des Wahlalters ein. Warum ist das so, weil im deutschen Bildungssystem mittlerweile linksgrün agitatorisch die Bildungs- Schwerpunkte gesetzt werden. Dafür haben die Bildungspolitiker in den letzten Jahre gesorgt. Kommt eine Absenkung des Wahlalters noch vor den Bundestagswahlen, wovon auszugehen ist, werden Linke und vor allem die Grünen noch stärker die Geschicke des Landes bestimmen, der Abgrund für dieses Land naht damit noch schneller als man das bisher annehmen durfte.
Ich habe noch eine ganz kleine Hoffnung für eine bessere Zukunft. Danke! Sollte die Politik weiterhin Schwachsinn betreiben, nehmen Sie die Chance wahr, dieses Land zu verlassen.
Ich bin tatsächlich auch für diese Senkung des Wahlalters, einfach deshalb, weil nun mal auch junge Menschen in diesem Land leben und deshalb mitentscheiden können sollten, wer regiert; ich denke, das erfordert einfach die Gerechtigkeit. Auch von den über 18-jährigen dürfen ja nicht nur diejenigen wählen, die dazu vernünftig genug sind - was auch so sein muss, denn alles andere wäre keine demokratische Wahl. Und wenn Jugendliche tatsächlich schon früher mitentscheiden dürften, kämen sie vielleicht auch früher dazu, nicht mehr völlig naiv auf jede Propaganda hereinzufallen.
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