Wie war das: die Menschenwürde ist unantastbar, nicht wahr? In der Wirklichkeit ist das Grundgesetz nur ein Stück des glorifizierten Papiers. Als die Zeiten noch gut waren, konnte man sich Mühe machen auf es berufen. Jahre her ist das her, habe ich in der Zeitung ein Interview mit einem Richter des Verfassungsgerichts gelesen. Der hat behauptet, dass er alle Freiheiten hatte, die er bräuchte und dass es keine Demokratie Defizite in der Bundesrepublik zu spüren sind. Das System war also damals perfekt. Ich hatte schon damals Zweifel gehabt. Das fängt schon damit an, dass ein Mann der über Verfassung entscheidet, eine bisschen andere Perspektive über das Mitentscheidungsrecht hat als ich, ein einfacher Mitglied des Packs. Der Begriff wurde für eine Gruppe der Bundesbürger später (denk ich jedenfalls) benutzt. Wenn ich über den Begriff denke, denke ich auch über die Meinung dieses Richters. Jetzt gibt es natürlich deutlich mehr, dass man damit verbinden kann. Dass man zB grundlos oder mindestens ohne nachvollziehbaren Begründung und ohne Beweise die Freiheiten oder eher Bürgerrechte verloren hat oder dass meine Rechte offensichtlich dem Rechten der noch nicht existierenden und auch ohne Beweise weichen sollen - so hat doch das Gericht entschieden. Deshalb müssen wir auf Autos und am bestens auch auf die Industrie und auf den Wohlstand verzichten. Jetzt entscheidet die Verwaltung regelmäßig, dass ein Spaziergang verboten bleiben soll und das oberste Gericht, dass die ungeimpfte Bürger nicht in den Verhandlungen teilnehmen dürfen. Ich kann natürlich mich nicht vorstellen, dass so ein Richter mit so einem ungeimpften Volkschädling, wie ich sprechen würde. Aber wenn das Unmögliche passieren sollte, wird er wohl mir immer noch nicht das Recht geben, selbst wenn ich auf aufgelistete “Defizite” zeige. Ich gebe aber Ihnen Recht - das mit dem Smartphone ist eine Schande, nur aber nicht die größte.
“Wer kein Smartphone besitzt ... hat sein Menschsein verwirkt.” Ich möchte ergänzen: sollte er ein Ungeimpfter sein - auf Dauer, denn in die Läden, die welche verkaufen, darf er nicht mehr hinein. 2G. Gilt natürlich auch für PC - und Fernsehläden.
Das ist nur eine Übergangslösung, Frau Binnig. Das Smartphone braucht man demnächst nicht mehr. Bald bekommt jeder „Mensch“ einen oder mehrere Biosensoren implantiert, die alles messen: Viruslast, Antikörper, Blutzuckerwerte, SpO2 usw. Das wird stündlich (natürlich unter Einhaltung der alternativlosen Gesetze) an das nationale Gesundheitsregister übermittelt - und alle sind immer im Bilde: Fluggesellschaften, Schulen, Krankenkassen, Gastronomen, Pharmaunternehmen. Es ist nur zu Ihrem Vorteil, krank sein war gestern.
“Die Tests an sich halte ich für hochgradigen Schwachsinn, so viel vorweg. Was sich natürlich als Ausweis übermäßiger Intelligenz und Überlegenheit darstellen wird, ich feiere jetzt schon. Dabei schmeißen sie einem die Dinger heute nun wirklich hinterher, ist ja nicht so, als müsste man tausende Euro investieren, um dabei sein zu können. Sein Gutes hat es natürlich: Stets zum reinen Konsumenten, bar jeder Gestaltungsmöglichkeit degradiert, kann man zumindest mahnen, warnen und sich dauernd fürchten. Eigentlich unnötig, dass war schon am Anfang des Textes klar.”
Wenn ich im südlichen Afrika unterwegs bin (nein, nein, nicht nur in “weißen Umfeldern”, kommt es, wenn ich mein antikes Handy zücke, regelmäßig zu Menschenaufläufen. Dann wird mein mein zeitlos elegantes Motorola Razr Klapphandy von anno dunnemals meist ungläubig bestaunt, öfter noch unter ebenso staunendem wie amüsiertem Gejohle von Hand zu Hand weitergereicht. Wahrscheinlich ist man völlig baff, dass der Besitzer eines solch antiquarischen Apparats noch so lebendig unterwegs ist. Weit eher würde man einen solchen wohl längst im Reich seiner Ahnen vermuten. Dass mir mein innig geliebtes Handy dabei abhanden kommen könnte, steht keinesfalls zu befürchten. Mein pechschwarzes Schätzchen ist selbst Leuten in entlegenen ländlichen Gebieten viel zu oll. Und die Liebe zu Retro ist bisher noch absolut unbekannt. - Niemals, nicht mal für ‘ne Million , würde ich mein geliebtes altes Razr etwa gegen ein iPhone oder Samsung tauschen. Das haben, trotz anfänglicher Verzweiflung, inzwischen all meine Freunde und Verwandte verinnerlicht. Im übrigen ist mein Handy fast immer ausgestellt. Für kurzfristige Verabredungen oder bei unerwarteten Verspätungen jedoch leistet es dann genau die Dienste, die es für mich soll und muss. Vernetzt bin ich mit Freunden in aller Welt über E-Mails oder mein olles Schnurtelefon. Und, obgleich ich ein ausgesprochen kommunikativer Mensch bin, sprich, ich mich gerne mit Leuten aller Couleur und Provenienz austausche, wäre eine WhatsApp-Mitgliedschaft für mich der blanke Horror, zumindest jedoch eine unzumutbare Belästigung. Will ich mir sowas antun? - Die Reise-Testerei ist tatsächlich, sorry, a pain in the…, wie es so treffend auf Englisch heißt. Selbst Impfungen ersparen einem immer seltener zusätzliche Untersuchungen, wie ich erst Ende letzten Jahres wieder feststellen musste. What’s the use, fragt man sich allmählich. - PS: im Notfall könnte ich übrigens auf ein Reserve-Handy genau derselben Machart zurückgreifen. Sehr beruhigend.
Mittlerweile 3 Banken sind mich als Kunden los: Alle wollten nur noch via Smartphone und App an mir Geld verdienen. Nun möchte noch meine Krankenkasse und alle Versicherungen – und es ist wie immer, geben wir dem Druck nach, haben wir verloren. Smart + App sind für meinen Magen echte Reizworte.
Die allermeisten, die bereitwillig ihr ganzes Leben auf dem Smartphone mit sich herumtragen, sind alles mögliche - nur nicht digital kompetent. Das zu sein bedeutet, die zugrundeliegende Technik, ihre Möglichkeiten und Risiken in Grundzügen zu verstehen und das eigene Nutzungsverhalten daraufhin auszurichten. Versuchen Sie mal, eine Diskussion über Datensicherheit zu führen. Die meisten “haben nichts zu verbergen”. Aber beim Vorschlag, einen Porno zu drehen und den dann hochzuladen, sieht’s dann schon anders aus… Keiner von denen würde die Bilder der eigenen Kinder mit Namen etc. auf ‘ne Litfaßsäule pinnen. Aber in soziale Medien gehören alle diese Dinge ‘rein!
Ich bin leidenschaftlicher Smartphone-Nutzer. Die Dinger sind einfach praktisch. Trotzdem gibt es Menschen die keines wollen oder es aus Altersgründen schlicht nicht mehr bedienen können. Bei einigen Menschen werden finanzielle Gründe eine Rolle spielen. Mit dem Erwerb eines Smartphones ist es ja nicht getan. Es gibt monatliche Folgekosten. Nachteile sollten für niemanden entstehen, nur weil er kein Smartphone nutzt.
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