Vera Lengsfeld / 31.12.2013 / 20:15 / 12 / Seite ausdrucken

Vivat Israel!

Wer, wie ich,  über die Weihnachtstage in Tel Aviv war und die einmalige Atmosphäre der Stadt genossen hat, kommt, wenn er die Realität mit dem Eindruck vergleicht, den ihm europäische Medien vermitteln,  aus dem Staunen nicht heraus. Die Israelis sind entspannt, freundlich und selbstbewusst.

Die Zwischenfälle an der libanesischen Grenze scheinen keinen Einfluss auf den Alltag zu haben. Man sieht, anders als in Deutschland, viele junge Menschen auf der Straße und weniger Wohlstandsverwahrlosung.

Tel Aviv platzt schier aus allen Nähten, an jeder Ecke gibt es Baustellen. Es wären noch viel mehr, wenn es nicht so viele ungeklärte Besitzverhältnisse gäbe, oder Altmieter, die für eine Rekonstruktion nicht weichen wollen.

An der Strandpromenade wetteifern die funkelnagelneuen Wolkenkratzer miteinander, wem die Krone für die eleganteste Fassade gebührt. Am ihrem südlichen Ende, nach Jaffa hin, gibt es eine herrliche Uferpromenade, die nicht nur zu Spaziergängen, sondern auch zur sportlichen Betätigung einlädt.

Am Abend lässt man sich auf einem Felsen oder dem kurz geschorenen Rasen der Böschung nieder, um den Sonnenuntergang zu genießen, der Meer und Stadt in ein magisches Licht taucht.

Es ging nicht immer so friedlich zu, daran erinnert ein mannshoher heller Sandstein am Beginn der Promenade. Er steht vor der Ruine einer Stranddiskothek, in der an einem schönen Abend mehr als ein Dutzend junger Menschen beim Tanzen in die Luft gesprengt wurden. An den Namen sieht man, dass es sich überwiegend um Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion gehandelt hat. Sie suchten ein besseres Leben in Israel und fanden den Tod.

Mittlerweile gehören solche Anschläge der Geschichte an. Das ist der wohltuende Effekt des Sicherheitszauns, der in Europa schändlicherweise mit der Berliner Mauer verglichen wird, obwohl er Leben schützt, statt kostet.

Das Geheimnis Israels enthüllt sich uns in Beer Sheva, wohin wir mit dem Zug fahren. Chaim Noll, der deutsch-israelische Schriftsteller, der seit 15 Jahren hier wohnt, holt uns ab.

Ein überdachter Gang führt vom Bahnhof zur Universität, die mitten in der Wüste entstanden ist. Die meisten Gebäude sind noch keine zehn Jahre alt. Die Parkanlagen, die zum Campus gehören, sind genauso jung. Ihre Üppigkeit lässt vergessen, wo man sich befindet. Auf den Rasenflächen lagern verschleierte Beduinenmädchen, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Das ist, wie uns Chaim erklärt, der Erfolg eines Programms der Konrad-Adenauer-Stiftung, das es diesen Mädchen ermöglicht hat, Abitur zu machen und anschließend zu studieren.

Große Teile der Stadt sind so neu, wie die Universität. Rings um den Campus haben sich zahlreiche Unternehmen angesiedelt, etliche davon sind Startups, die von Studenten der Universität gegründet wurden.

Nach der letzten Intifada hat es einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung in Israel gegeben, den sich kein Wirtschaftswissenschaftler erklären kann. Nicht nur das. Die Geburtenrate der Israelis liegt mittlerweile über derjenigen der Palästinenser. Arafat hat es sich sicher nicht träumen lassen, dass die Antwort der Israelis auf seinen zynischen Kinderkrieg der Mut zum dritten oder gar vierten Kind sein würde.

Chaim Nolls schönes Haus, das er mit seiner Frau, der Malerin Sabine Kahane und etwa ein dutzend Katzen teilt, liegt in Sichtweite des Grenzzauns zum palästinensischen Autonomiegebiet. Von seiner Dachterrasse hat man einen atemberaubenden Rundumblick. Der Kontrast ist verblüffend: Auf israelischem Territorium ist die Wüste grün. Es wächst ein ausgedehnter Wald heran. Die palästinensischen Dörfer auf der anderen Seite sind von Kahlheit umgeben.

Am Checkpoint herrscht lebhafter Verkehr. Es ist Feierabend. Von Beduinen betriebene Kleinbusse bringen die palästinensischen Arbeiter an die Grenze. Die muss zu Fuß überquert werden. Auf der anderen Seite werden die wartenden Autos bestiegen. Außerdem sind jede Menge Lastwagen in beide Richtungen unterwegs.

Das Ehepaar Noll/ Kahane hat sein Haus, in Erinnerung an seine italienischen Jahre, terrakottafarben streichen lassen. Das hat einem der damit beschäftigten palästinensischen Arbeiter so gefallen, dass seit geraumer Zeit in einem der Dörfer jenseits der Grenze ein Haus in Terrakotta prangt.

Uri, der israelische Dorfhandwerker, erzählt Chaim, lässt sich seine Utensilien aus Palästina mitbringen. Eine Bohrmaschine mit den neuesten technischen Finessen kostet dort, dank hoher EU-Subventionen, weniger als ein einfaches Standartmodell im israelischen Baumarkt.

Chaim Noll sieht die weitere Entwicklung seiner neuen Heimat optimistisch. Er kann jeden Tag beobachten, dass Wirtschaft und Handel zusammenführen, was die Politik trennt. Am Ende,sagt er, wird die ökonomische Realität die Ideologie besiegen. Die deutschen Politiker versuchen längst, heimlich den israelischen Aufschwung für sich zu nutzen.

Während die Regierung Schröder die deutsch-israelische Doppelstaatsbürgerschaft abzuschaffen wollte, indem die deutsche Botschaft die Pässe von in Israel lebenden Deutschen einfach nicht mehr verlängerte, macht es die Regierung Merkel umgekehrt. Jeder junge Israeli, der einen deutschen Großvater hat, bekommt einen deutschen Pass, auch wenn er kein Deutsch spricht und noch nie in Deutschland war.

Deutschland kommt zugute, dass es, besonders seine Hauptstadt Berlin, ganz oben auf der Wunschliste junger Israelis steht, die nach dem Militärdienst ins Ausland reisen. Berlin profitiert davon besonders: Eine große Anzahl der Startups, die in jüngster Zeit die Ökonomie der Hauptstadt belebt haben, wurde von jungen Israelis gegründet.

Welch Ironie der Geschichte: Für das alternde, israelkritische Deutschland sind die Israelis ein wahrer Jungbrunnen!

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Leserpost

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Martin Friedland / 03.01.2014

Noch eine Anmerkung zu dem Leserkommentar P. Bereit: “Auch dann nicht, wenn diese Mauer gelegentlich Anschläge verhindert haben sollte” - derartige Äußerungen haben Tradition bei Schreibtischtätern.

Martin Friedland / 03.01.2014

Ein jüdischer Urgroßvater oder ein Jude im Freundeskreis müssen seit jeher als Rechtfertigung für so ziemlich jeden Unsinn herhalten. Geht aber auch mit “ich war auch schon mal in Israel”.

Markus Weber / 02.01.2014

Sehr geehrte Frau Lengsfeld, doppelte Staatsbürgerschaft ist grundsätzlich ein Ausdruck dafür, dass nicht alle immer alles so unheimlich verkniffen sehen, also zu begrüssen. Als Automatismus haftet ihr dennoch etwas Gefährliches an. Es gibt Konstellationen, die es nicht ertragen, dass von einer Person nicht geklärt ist, welcher der beiden (oder noch zahlreicheren) Nationen denn nun im Zweifelsfall ihre Loyalität und Solidarität zuvorderst gehört. Meines Erachtens ist das immer dann gegeben - ohne Anspruch auf Vollständigkeit -, sobald eine Person in der Politik, im Staats- oder Rechtswesen, in der obersten Elite der Wirtschaft und der Banken, der inneren oder der äußeren Sicherheit oder in den Bereichen der Informatik, die mit Datenverschlüsselung und Telekommunikation zu tun haben, beschäftigt ist oder werden soll. Ich hielte es für angezeigt, dass Sie einmal die Karten offen auf den Tisch legen, ob Sie nicht auch der Meinung sind, dass sich die sonst so vorbildlichen USA mit Figuren wie Henry Kissinger, Eric Holder, den Brüdern Chertoff und dem neuen Fed-Chef nicht ein Kuckucksei ans Land gezogen haben. Bedenken Sie: Ein weitherum beliebter Arnold “Barbar” Schwarzenegger kann dort nicht für das Präsidentenamt kandidieren, weil er in Österreich geboren ist, vermutlich weil man dann ja nie sicher sein kann, ob er nicht verkappt die nationalen Interessen Österreichs in Zweifelsfällen eben doch höher einstuft als die der USA. Klar, könnte ja sein… Juden sollten in Deutschland jederzeit gern gesehen sein und Staatsbürgerschaft beantragen können nach Regeln wie alle anderen auch. Schlimm genug, dass das nicht immer so war und der Weg zu einer Normalität auch in vermeintlichen Kulturnationen mitunter ganz schön lang und steinig sein kann. Bei Israelis wäre ich aus Prinzip so vorsichtig wie bei Ukrainern oder Uiguren. OK, vermutlich nicht wenn ich Angela “Staatsräson” Merkel hieße.

Peter Bereit / 02.01.2014

Funkelnde Wolkenkratzer, grüne Wiesen, Sonne und freundliche Menschen. Eine Idylle, würden da im Hintergrund nicht die kahlen Häuser und Gärten der Ureinwohner und die Einwohner selbst,  Palästinenser genannt, stören,  die man mit einer hohen Mauer auf Abstand halten muss. Dass es oft palästinensische Bauern sind, die für das Grün auf den Feldern verantwortlich sind und die israelische Bevölkerung mit frischen Agrarprodukten versorgen, ist natürlich nebensächlich. So nebensächlich wie die Tatsache, dass sie sich oftmals das teure Wasser nicht leisten können, um den eigenen Garten zu begrünen. Ich habe im Jahre 2008 Israel bereist und kann bestätigen, dass es sich bei Tel Aviv um eine lebendige Stadt handelt, in der alles anders ist, als im Rest von Israel. Mithin ist Tel Aviv weit davon entfernt, eine schöne Stadt zu sein, sieht man von der Altstadt in Jaffa einmal ab. Der wirtschaftliche Aufschwung Israels, den sie hier beschwören, kann nicht überall angekommen sein. Zumindest nicht bei den vielen Demonstranten, die sich unlängst auf den Straßen sammelten, um gegen die massive Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen zu protestieren. Selbst Überlebende des Holocaust leben oft unter armseligsten Bedingungen von Sozialleistungen. Davon fehlt bei ihnen jedes Wort Ihre Behauptung, die israelischen Araber, besäßen dieselben Rechte, wie die jüdischen Israelis, ist nicht nur unvollständig, sie ist falsch. Das Selbstverständnis Israels, degradiert sie zu Bürgern zweiter Klasse, was sich u.a. auch im Bildungssystem Israels dokumentiert. Die Bestrebungen, arabische Israelis immer weiter von gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen auszuschließen, sind hinreichend dokumentiert. Viele Araber haben es überdies abgelehnt, die israelische Staatsbürgerschaft anzunehmen. Die Gründe hierfür muss man nicht erklären. Erstaunlich, wie sich Chaim Noll an die Existenz einer Mauer gewöhnen konnte und wie sie diese Gewöhnung offenbar mit ihm teilen. Eine merkwürdige Metamorphose. Eine Gesellschaft, die sich durch Mauern, die dreimal so hoch sind, wie die Berliner Mauer, von seinen Nachbarn trennen muss, kann nicht gesund sein. Auch dann nicht, wenn diese Mauer gelegentlich Anschläge verhindert haben sollte. Allein die Notwendigkeit ihrer Existenz, zeigt die Paranoia der israelischen Gesellschaft. Viele junge Israelis verlassen das Land, weil sie den Spagat zwischen scheinbarer Normalität und Irrsinn nicht mehr aushalten. Ein wirklich blühendes Land, im weitesten Sinne, wird Israel erst sein können, wenn es sich als Land aller Israelis versteht und die Palästinenser, die das wünschen, endlich in einem eigenen Staat leben lässt. Erst dann wird man sich an einem Sonnenunter- oder –Aufgang in Jaffa und anderswo in Israel, wirklich erfreuen können.  

Klaus Weil / 01.01.2014

Liebe Frau Lengsfeld, ich war noch nie in Israel. Aber dank Internet ist es möglich jeden Fleck auf der Erde von oben zu sehen. Genau das habe ich gemacht und mir Beer Sheva von oben angeschaut. Das was ich dort gesehen paßt nicht so ganz zu dem was Sie schildern. Der Bahnhof, der in der Nähe der Uni liegt, ist offensichtlich North Be’er Sheva-University Railway Station und die Uni selber ist dann die Ben-Gurion-Universität. Die liegt keineswegs mitten in der Wüste und ist auch keine 10 Jahre jung sondern wurde 1969 gegründet. Wenn Chaim Nolls schönes Haus in Sichtweite des Grenzzaunes liegt, dann kann es nicht in Beer Sheva liegen, denn der Grenzübergang zum Palestinensergebiet an der Route 60 liegt ca.18 Km von der Stadt entfernt im Nordosten. Aber seis drum. Ihre Beiträge sind Musik in meinen Ohren, insbesondere wenn ich Herrn Gysi, Frau Wagenknecht und all die anderen Schwachmaten so höre. Weiter so!

Karl Krähling / 01.01.2014

„Jeder junge Israeli, der einen deutschen Großvater hat, bekommt einen deutschen Pass, auch wenn er kein Deutsch spricht und noch nie in Deutschland war.“ Und jeder Mensch, der eine Jüdin zur Mutter hat, bekommt einen israelischen und dazu noch den Eintrag,  der jüdischen Nation anzugehören. Irgendwie gefällt mir das. Das Problem Deutschlands scheint mir zu sein, dass die Mutterschaft einfacher belegbar ist als die Vaterschaft. Aber ich sollte nicht so kleinlich sein.

Rudi Busch / 01.01.2014

Ich weiß noch, wie ich früher über die Leserbriefe der TITANIC an Frau Lengsfeld gelacht habe, ohne bis dahin auch nur einen ihrer Texte gelesen zu haben. Typische Überheblichkeit eines Linken. Umso mehr freue ich mich inzwischen über jeden neuen ihrer Beiträge. Prost Neujahr

Karl Schlunz / 01.01.2014

Wirtschaft und Handel mögen temporär für Frieden sorgen, aber die Geschichte zeigt leider in einer Unzahl von Beispielen, daß Neid und Haß jederzeit jeden Frieden zerstören können. Und die EU züchtet mit ihren Fördergeldern Neid und Haß.

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