Zur Bemerkung: “Das alles [Krieg in der Ost-Ukraine, “Grenzverschiebung” auf der Krim] ficht echte deutsche Putin-Versteher nicht an.” Lassen Sie es mich so erklären, Herr Humpich: Das, was man sich außenpolitisch und militärisch vielleicht gegen Liechtenstein und Luxemburg herausnehmen könnte, geht gegen Russland nicht. Wir sollten nicht versuchen, denen die Krim wieder (mit militärischen Mitteln) abzunehmen. Um das einzusehen, muss man kein “echt deutscher Putin-Versteher” sein; es reicht, die faktischen Macht-Gegebenheiten zum Kalkül seiner außenpolitischen Überlegungen zu machen. Der Krieg in der Ost-Ukraine ist das Ergebnis einer unangemessenen EU-Außenpolitik, wie sie u.a. von Merkel, diesem Amt-gewordenen Desaster deutscher Politik, betrieben wurde. ... Ansonsten stimme ich Ihnen zu, dass man den US-Steuerzahler verstehen sollte, der keine Lust hat, mit seinen Steuergeldern die durch unsere Devisen beförderte Aufrüstung der Russen zu kompensieren. Andererseits hatte der olle Ludwig Erhard auch recht, wenn er darauf hinweist, dass intensive Handelsbeziehungen durchaus freidensstiftend sind. Das wäre durchaus zu bedenken bei den Handelsbeziehungen zu Russland. Wenn man sich also aus diesem Grund für eine Ausweitung resp. Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen zu Russland einlässt, sollte das damit flankiert werden, dass man die NATO-Vereinbarungen zum Militär-Haushalt erfüllt.
Ich habe den Beitrag nicht gelesen. Seit fast zwei Jahrzehnten verfolge ich sehr aufmerksam das Klima- und EEG-Gedöns. In dieser Zeit haben sich weder Physik noch technische Grundlage bezgl. Stromproduktion u. a. maßgeblich verändert. Mit Fing und Recht darf ich mal salopp sagen, nichts neues unter der Sonne. Ich werde erst wieder aufmerksam, wenn EEG eingestampft, Klimaschutz auch regierungsamtlich als Mumpitz deklariert, die offizielle Willkommenkultur eingestampft und der Soli endgültig und für alle abgeschafft wird. Bis dahin wird noch sehr viel Wasser den Rhein hinunter fließen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ich persönlich die o. g, Forderungen persönlich nicht mehr erleben werde.
Zu Recht werden im Artikel die undifferenzierten Anti-Trump Kampagnen unserer Medien und unserer politischen Führer kritisiert. Genauso falsch ist es aber vom Autor die gleichgeartete Anti-Putin Kampagne zu unterstützen. Die Aufgabe der deutschen Politik und im deutschen Interesse wäre es zu beiden Staaten (Russland sowie auch USA) ein ausgeglichenes und partnerschaftliches Verhältnis zu schaffen. Dies ist möglich ! Leider ist Frau Merkel unwillig und warscheinlich auch unfähig, angemessen auf die Persönlichkeiten, wie Trump oder Putin politisch bzw. diplomatisch zu agieren.
Sehr geehrter Herr Humpich, ich verstehe ihre Argumentation nicht. Warum sollen wir uns abhängig machen von Transitländern, welche uns nach Belieben den Hahn auf- und zudrehen können? Wir dürfen auch mal ausnahmsweise an uns denken. Es geht den Kritikern wohl vor allem um den Erhalt politischen Erpressungspotential beim Transit (die Ukraine läßt grüssen) und um die entgangenen Transitgebühren. Die Versorgungssicherheit auch von Polen ist gewährleistet. Polen wurde sogar eine eigenen Anbindung vorgeschlagen. Zukünftig gibt es eben Preiswettbewerb im Gasgeschäft, die Flüssiggasterminals auch für amerikanisches Gas in D. sind Trump schon zugesagt. Monopole sind schädlich.
Auf Dauer wird es ohne Atomkraft ( der neueren Generationen) keine zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung geben. Ein großer Visionär, mit noch größeren Gestaltungsmöglichkeiten, Bill Gates, sammelt schon tüchtig Gelder ein. Das wird die Zukunft. Die Gegenwart allerdings unterliegt den globalen Gutmenschen-Öko-Schwachmaten und diese werden, so schätze ich, die russische Pipeline favorisieren, nur um Trump zu verärgern, der gerade, wenn ich Sie richtig verstanden habe, durch seine Energiepolitik, die ‘dolle’ Energiewende Deutschlands noch verteuert. Geld spielt wie immer keine Rolle, solange der deutsche Michel brav zur Arbeit wackelt. Für ausreichende Besteuerung, die Abschaffung des Bargelds und der Sommerzeit, sorgt die Regierung. Bald geht der Deutsche im Sommer wieder eine Stunde früher zu Bett, da ist er morgens fit für den Ausbau des Bruttosozialprodukts!
“Diese Länder verlieren damit beträchtliche Transitgebühren und Dienstleistungen. Genau das ist ein Ziel der russischen Regierung: Sie will auch weiterhin über den Gashahn ihre Nachbarn disziplinieren können. Unvergessen sind die Liefereinschränkungen in die Ukraine in kalten Wintern.” Wer, sehr geehrter Herr Humpich, ist es denn, der die “Transitgebühren und Dienstleistungen” bezahlt? Schon mal drüber nachgedacht? Oder gilt hier etwa die gutmenschliche Forderung “Transitländer first” , der deutsche Gaskunde “second”? Und, wie will die russische Regierung “ihre Nachbarn über den Gashahn disziplinieren”, wenn die Pipeline durch die Ostsee, also an diesen Ländern vorbeiführt? Welch eine Logik verbirgt sich hinter diesem Gedanken? Und, prangern Sie auch unsere Energieversorger an, wenn diese bei ihren Kunden “Liefereinschränkungen” vollziehen, wenn diese deren Leistungen nicht bezahlen und damit ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommen?
Dieser Artikel ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie man trotz einer scheinbaren Fülle an Fakten vollkommen falsche Schlüsse ziehen kann. Grundsätzlich ist nämlich jede Diversifizierung der Energieversorgung erst einmal ein Schritt GEGEN die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten. Das Rußland seine Pipelines durch die Ostsee zieht, ist dabei eine ratinale Entscheidung um Durchleitungsgebühren zu sparen und seine Abhängigkeit von polnischen Befindlichkeiten zu senken. Nicht umgekehrt. Daß ein Herr Schröder zweifelsohne ein russischer Lobbyist ist, tut der Sache keinen Abbruch. Die Sanktionen gegenüber der Ukraine waren eine direkte Folge des Diebstahls russischen Gases aus der über die Ukraine laufenden Pipeline und dem Umstand, daß die Ukraine ihre Rechnungen für das ohnehin bereits vergünstigte russische Erdgas nicht bezahlte. Jeder Lieferant wird irgendwann seine Leistung einstellen, wenn der Empfänger nicht mehr zahlt. Dies ist in Rußland nicht anders als in Deutschland. Die Investitionskosten für Nord-Stream 2 sind dabei ein Beleg für die Ernsthaftigkeit, mit der Rußland Europa die nächsten Jahrzehnte mit Öl versorgen will und muß, den Russland ist nun auch an den europäischen Markt gebunden. Genau hier liegt ein weiterer Rechenfehler. Sie sehen nur auf den deutschen Markt, tatsächlich wird das russische Gas über Deutschland als Verteilerstation in große Teile Europas weitergeliefert. Auch dadurch relativiert sich Ihre mit vielen Verbrauchszahlen (leider nur für Deutschland) untermauerte Aussage, Rußland wolle den deutschen Energiemarkt aufrollen. Vollkommen fehlerhaft ihre Analyse zum amerikanischen “Energiewunder”. Nahezu alle in dieses Thema Involvierten gehen bei Shale-Oil und Shale-Gas Förderung von einer durchaus beeindruckenden, jedoch vergänglichen Stichflamme aus. Diese Form der Energiegewinung schiebt mittlerweile ca. 400Milliarden Dollar an Schulden vor sich her. Die ersten Shales (z.B. Bakken) treten bereits in ihre Decline-Phase ein.
Herzlichen Dank, für viele neuen Informationen. Nicht so toll das subtile Russlandbashing, in diesem Satz :“Das ist zwar richtig, aber heute haben wir einen heißen Krieg in der Ost-Ukraine und gewaltsame Verschiebungen von Grenzen auf der Krim” Will keine schlafenden Tiger wecken aber warum haben wir einen heißen Krieg in der Ukraine mit einer durch Volksabstimmung legitimierten Grenzverschiebung auf der Krim? “Cordon Sanitaire” hat Brzezinski die Umsetzung dieser US Politik genannt
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