Markus Somm, Gastautor / 13.01.2020 / 06:25 / Foto: Pixabay / 94 / Seite ausdrucken

Trump hat alles richtig gemacht

Nachdem die Amerikaner General Qasem Soleimani, einen der höchsten Militärs des Iran, und dessen terroristische Helfershelfer in Bagdad getötet hatten, wurde da und dort bereits der dritte Weltkrieg ausgerufen. Insbesondere in Amerika, wo die meisten Medien inzwischen etwa so objektiv berichten wie seinerzeit die Pressesprecher des Vatikans über Martin Luther, herrschte eine interessante Mischung aus Kriegslust und Apokalypse.

Aber auch die europäischen Journalisten warnten sehr: Ausrufezeichen, düstere Adjektive, schwerwiegende Fragezeichen zerfurchten ihre Texte wie die Sorgenfalten ihr Gesicht. Es war die Stunde der Kriegsexperten angebrochen, wo Leute über Krieg redeten, die schon die Rekrutenschule als unnötiges Massaker empfunden hatten. Angst und Genugtuung zugleich: Hatte Donald Trump, der ungeliebte Präsident der USA, nicht endlich den entscheidenden Fehler gemacht, der all die Prophezeiungen erfüllen würde, wonach dieser grobe Mensch am Ende die Welt in den Ruin führt?

Wenige Tage später schlug der Iran zurück, ein paar alte Raketen machten Wind im Irak, wenig wurde zerstört, kein Mensch kam um, weder ein Amerikaner noch ein Iraker, sofern die Informationen stimmen, die wir erhalten haben. Der dritte Weltkrieg fand nicht statt. Die Iraner schreckten vor der Eskalation zurück, die sie noch kurz zuvor pathetisch angedroht hatten. Warum? Weil sie Angst hatten.

Mitleid mit den Mullahs

Wäre auch nur ein Amerikaner gestorben, so wussten sie jetzt genau, würde Trump es ihnen tausendfach vergelten. Der Mann schien zu allem fähig. Vielleicht würde er ihre gesamte (schwache) Marine versenken? Die geheimen Atomforschungsstätten bombardieren? Das Regime in die Luft sprengen? Wenn es zu Krieg kommt, ist der Iran den USA auf eine Art und Weise unterlegen, wofür man fast etwas Mitleid fühlen könnte, handelte es sich nicht um eine der brutalsten Diktaturen der Gegenwart. Im Iran werden gemäss Amnesty International Homosexuelle öffentlich aufgehängt, Ehebrecherinnen können gesteinigt werden, Dieben hackt man die Hand ab, der Staat foltert und peitscht aus. Wer gegen das Regime demonstriert, wird erschossen.

Nach dem wirkungslosen Feuerwerk der Iraner, das sie wohl nur angezündet hatten, damit sie sich vor dem eigenen Publikum und der internationalen Presse nicht vollends blamierten, konnte sich Trump grossmütig zeigen. Er verzichte auf jede weitere militärische Reaktion, sagte er und verschärfte trotzdem die wirtschaftlichen Sanktionen, die der Iran schon jetzt an den Rand des Bankrotts gebracht hatten. Gleichzeitig lud er die Iraner ein, über ihr illegales Atomprogramm zu verhandeln. Mehr musste er nicht mehr tun. Er hatte bewiesen, dass Abschreckung, jene uralte Kriegsvermeidungsstrategie, nach wie vor etwas taugt. Mit anderen Worten: Trump hat alles richtig gemacht.

Ein Virtuose des Bösen

Gewiss, gelöst wurde mit dieser sehr professionell ausgeführten Tötung gar nichts. Der Nahe Osten bleibt ein Pulverfass, der Iran ein Brandstifter, der so gut wie alle Nachbarn gegen sich aufgebracht hat, weil er sie bedroht. Der Iran betreibt Terrorgruppen im Libanon und im Irak, er heizt den Bürgerkrieg im Jemen an, er hält das kriminelle Regime in Syrien an der Macht, er destabilisiert die Region, wo immer er kann. Das geht so weit, dass Saudiarabien und Ägypten inzwischen faktisch zu Verbündeten Israels geworden sind. Für so gefährlich halten die meisten arabischen Staaten die terroristischen Abenteuer der Iraner und deren Pläne, eine Atombombe zu bauen, die sie nie aufgegeben haben.

Es irrt, wer glaubt, das iranische Regime habe irgendetwas mit der grandiosen Vergangenheit der Perser zu tun. Es ist eine Tragödie, dass ein so fähiges Volk eine solch unfähige, blutige, ungerechte Herrschaft ertragen muss. Immerhin, mit Soleimani hat dieses Regime einen ihrer besten und effektivsten Militärs verloren, ein Mann, der, so mein israelischer Freund, „leider“ ein „brillanter“ General war, ein Virtuose des Bösen, ein Meister des Todes, der Hunderte von Menschen auf dem Gewissen hat: Seit Jahrzehnten hatten ihn sowohl Amerikaner als auch Israelis auf der Abschussliste geführt, nie kam es dazu, oder nie hatte man es gewagt. Bis Trump den Befehl gab.

Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor, sagten einst die Römer, und sie haben immer noch recht. Die iranischen Theokraten spielen mit dem Krieg, solange sie glauben, damit ihre Ziele zu erreichen. Es war Zeit, sie eines Besseren zu belehren. Der dritte Weltkrieg findet nicht statt, wenn solche Regimes befürchten müssen, ihn zu verlieren.

Zuerst erschienen in der Zürcher SonntagsZeitung.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Daniel Oehler / 13.01.2020

Von wegen alles richtig gemacht. Das irakische Parlament will den Abzug der US-Soldaten. Das hat auch ein Donald Trump zu respektieren, anstatt wie ein brutaler Besatzer zu drohen.

Wolfgang Nirada / 13.01.2020

Wie widerlich verlogen über alle Ekelgrenzen hinaus die deutsche linksgrüne Propagandapresse inzwischen ist zeigt sich am Abschluss der ukrainischen Passagiermaschine durch die irren Mullahs. Die ERMORDUNG von 176 unschuldigen Zivilisten wird so gut wie nicht thematisiert sondern unisono einem miesen Terroristen Tränen nachgeweint. Das vom islamistischen Regime im Iran abgeschossene Flugzeug wird als “Unglücksmaschine” die einer “Verwechslung” (aero-Magazin) zum Opfer gefallen ist bezeichnet. Auch dass der gewählte Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Mr. Donald Trump den mutigen lebensgefährlichen Aufstand der iranischen Bevölkerung unterstützt wird von der verhetzenden Linkspresse verächtlich als amerikanische Wahlpropaganda dargestellt.

Günter Schlag / 13.01.2020

Und alles hat damit angefangen, als Frankreich einen gewissen Chomeini in Frankreich Freiheiten gewährte, die er anderswo nicht gehabt hätte.

Andrea Nöth / 13.01.2020

@Bernhard Freiling: Sie haben ja so Recht. Ergänzend stelle ich mir vor, es würde NUR Toyota verzichten, diesen Staaten Montageplattformen für Ihre Maschinengewehre zu liefern. Die hätten schon große Probleme ihre eigene Bevölkerung zu terrorisieren geschweige denn Kriege zu führen. Die nicht-Moslem-Staaten liefern ihren Gegnern die Technik und die Waffen gegen sich selbst. Kumulierte Dummheit. Wer es sich mit dem Amerikaner verdirbt ist langfristig am Allerwertesten.

HaJo Wolf / 13.01.2020

@B.Jacobs: Grundsätzlich stimme ich Ihrer Einschätzung der US-amerikanischen Politik zu: es wird nur das getan, was der eigenen Machtvergrößerung dienlich ist, oder anders: America first. Trump ist der erste Präsident, der daraus keinen Hehl macht. Und in Bezug auch Islam und Iran bin ich froh, dass die USA so sind und agieren. Ohne diese Macht hätte sich der Islam (und es gibt nur diesen einen, hasserfüllten, brutalen, radikalen Islam!) bereits wie ein Krebsgeschwür ausgebreitet. Thank you Mr. President!

Markus Kranz / 13.01.2020

Natürlich hat Trump, mal wieder, alles richtig gemacht & natürlich machen die Linken hierzulande alles falsch. Aber gerade deshalb überschlagen sich die Zeitungen ja gerade wieder mit unsinnigen Vorwürfen und blankem Hass. Ein Ami, ein weisser alter Mann, ein Konservativer, der etwas richtig macht? Das darf nicht sein, das können Linke nicht ertragen. Eher ziehen sie noch Seite an Seite mit WDR & IS gegen Omas zu Felde, als zuzugeben, dass der Westen ja eigentlich ganz ok ist.

Andreas Rochow / 13.01.2020

Sind Claus Kleber und Frau Marietta Slomka bereit, Betrachtungen wie diese von Markus Somm ihren Gebührenzahler zuzumuten. Würde der schnappatmende Markus Lanz in den Ring gehen. Würde Propagandadozent Frank Plasberg es wagen, in seiner albernen Schlussrunde zu fragen, wer dem Bellizisten Somm auch nur ein E-Mobil abkaufen wollte? Als “Gegner” könnten Friedensbewegte wie Gregor Gysi, Jürgen Trittin oder die Allzweckwaffe Elmar Brok aufgefahren werden, die glauben, dass Frieden ist, wenn man sich selbst entwaffnet und gegen Bündnisverpflichtungen hetzt. Über allem schwebt der Sachverständige für Energie und Frieden aus dem Bundeskanzlerinamt,  Norbert Röttgen, ein Herzblutsoldat ohne militärische Grundausbildung, und in höchsten Tönen lobt, wie gut wir unter AKK aufgestellt sind und dass Deutschland fest an der Seite des Iran steht. Schlechte Karten für die andere Sicht eines “Nicht-EU-ropäers”.

Werner Arning / 13.01.2020

Abschreckung ist vielleicht nicht immer schön anzusehen, sie hat ja etwas mit Waffen zu tun, Waffen produzieren unschöne Bilder, jedoch ist Abschreckung sehr oft der größte Friedensstifter. Hingegen sind Appeasement und die sogenannte Friedenspolitik mitunter die größten Kriegstreiber. Klares, eindeutiges Auftreten mit der ruhigen, aber nicht in Zweifel zu ziehenden Ankündigung, dazu bereit zu sein, Gewalt einzusetzen, wenn dieses etwa ein Terrorregime darauf anlegt, das ist wahre Friedenspolitik. Dabei punktuell, aber hart und an der richtigen Stelle zuzuschlagen, falls es keine andere Möglichkeit mehr gibt, das ist konsequente Friedenspolitik. Sehr viel erfolgreicher als das verständnisvolle, zögerliche Getue der EU. Das Terrorregime muss wissen, dass man es ernst meint. Dass man kein viele Worte machender Papiertiger ist. Und man muss handeln, bevor die Horde der Bedenkenträger das Wort übernimmt. Das hat Trump getan. Dass die Bedenkenträger sich anschließend das Maul zerreißen würden, wusste er. Es gilt, einen Aggressor rechtzeitig in die Schranken zu weisen. Ihm rechtzeitig klar zu machen : Pass auf, sonst bist du erledigt. Trump will keine Eskalation. Und das Regime möchte weiterhin existieren. Trump scheint ihm die „Ausrede“ mit dem „versehentlichen“ Abschuss der Passagiermaschine ganz bewusst durchgehen lassen zu wollen. Er lässt wohl dem Regime dieses Hintertürchen offen, damit es nicht zu dieser Eskalation kommt und er womöglich gezwungen sein könnte, ein weiteres Mal zu reagieren. Es geht in solchen Dingen wahrscheinlich nicht in erster Linie um Wahrheit, um Aufklärung, um Gerechtigkeit, sondern es wird Politik betrieben. Das ist ja auch nachzuvollziehen. Letztlich kommt es darauf an : Was wollte ich erreichen? Was war mein Ziel?  Und dann : Ist das Ziel erreicht? Wenn ja, dann bemühe ich mich, nicht über das Ziel hinauszuschießen. Für das Weitere dürfen sich zunächst die Diplomaten wieder austoben.

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