Rainer Bonhorst / 01.10.2020 / 10:00 / Foto: Pixabay / 38 / Seite ausdrucken

Trump-Biden-Zoff – davon geht Amerika nicht unter

Aus der Sicht vieler Deutscher war die Debatte ein voller Erfolg. Donald Trump und Joe Biden lieferten genau das ab, was sich ein deutscher Amerika-Verächter nur wünschen konnte. Ja mehr als das: Der undisziplinierte Raufbold und der stammelnde Opapa erwiesen sich als filmreifes Duo. Laurel and Hardy, die in der deutschen Version den weniger neutralen Titel „Dick und Doof“ erhielten, hätten es nicht besser machen können. 

In einer Stunde haben die beiden jedes Vorurteil, das in Mitteleuropa gegen Amerika herumgeistert, mehr als bestätigt.  Und das Schönste: Die zwei sind keine Geister sondern real existierende Repräsentanten der amerikanischen Politik. Welcher Amerika-Freund will noch dagegen an argumentieren?

Man könnte schon. Zum Beispiel so: Trump und Biden repräsentieren Amerika ebenso wenig wie Prinz Ernst August von Hannover Deutschland repräsentiert. Aber das heben wir uns mal für einen anderen Tag auf. Schließlich hat die amerikanische Politik in ihrer Eigenart die beiden problematischen Herren nach oben gespült.

Freuen wir uns lieber mit den deutschen Medien, die mal wieder so richtig auf die beiden Amis draufhauen konnten. Und sie brauchten nicht einmal einen erfindungsreichen Relotius. Die Protagonisten lieferten das Material selber. Bad news is good news, vor allem wenn es um Amerika geht. Und auch ich muss gestehen: Das war die bekloppteste Präsidentschaftsdebatte, die mir je untergekommen ist.

Also Glückwunsch, Ihr Amerika-Verächter. Heute Nacht habt ihr gewonnen. Aber glaubt ja nicht, dass ihr nun Amerika erlebt und verstanden habt. Dieses Land ist um Klassen besser als seine politischen Anführer.  

Foto: Pixabay

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Rolf Mainz / 01.10.2020

Es war sicher nicht das allerbeste Benehmen, das die beiden Politiker da gezeigt haben. Aber erstens wird in der Politik eben mit harten Bandagen gekämpft (daher sicher auch der Spruch der Politik, die den Charakter verderbe) und zweitens ist mir derlei Hahnenkampf immer noch lieber als verlogenes Hinterzimmer-Geschachere, wie es in Deutschland Einzug gehalten hat. Also immer schön mit offenem Visier kämpfen - und, wie ich hier schon anderweitig sagte, mit dieser deutschen Regierung sollten wir uns ganz still halten, wenn es um die Belehrung oder Bewertung anderer Länder geht. Ganz, ganz still, mucksmäuschenstill sogar.

Frances Johnson / 01.10.2020

Die zwei Anwärter waren ehrlich. Die Welt ist überall zur Zeit, nicht nur verbal, aber vor allem auch verbal, gewalttätig.Die beiden stehen mustergültig für den derzeitigen Zustand, eine Mischung aus Hirnschwamm und Aggression. Das kleine Virus verhindert durch die Folge von social distancing noch Schlimmeres, außer in Paris, wo mal wieder die Waffe die schon Steinzeitmenschen schnitzen, eine Rolle gespielt hat. Trump hat viel erreicht. Hierzu gehört, dass democrats auch ausfällig werden. Wenn dort Beau Biden oder Gabbi Giffords gesessen hätte, wenn also Giffords z.B. nur einen Streifschuss abbekommen hätte, wäre Trump auch zivilisierter gewesen. Nach 2008 ist viel mehr entglitten, als man zunächst sehen wollte. Ich bin vollkommen dagegen, dass ein deartig gesundheitlich angegriffener 77Jähriger überhaupt antreten darf. Daher wird Trump evtl die Wahl anfechten. Man hätte sie gleich ein Jahr verlegen sollen, die Feiern wären auch schöner.

Marco Stein / 01.10.2020

Pest oder Cholera, Biden oder Trump. Vielen Amis gefällt keiner der beiden Kandidaten besonders gut. Plan der Schein-Demokraten ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die linke Kamala Harris zur Präsidentin zu machen. Wenn Biden gewinnt, wird der augenscheinlich senile Tattergreis ganz schnell sein Amt an seine Vize Kamala Harris übergeben (müssen).

Sepp Kneip / 01.10.2020

Man muss es immer wieder sagen, Trump ist kein Diplomat, Trump ist ein Macher. Und er hat während seiner Amtszeit einiges gemacht. Gut gemacht. Dass dieses Duell kein Florettfechten, sondern ein Degenkampf werden würde, musste man erwarten. Ein Präsident, der derart angegangen wird wie Trump, haut zurück. Ob die Art und Weise wie er es macht gut ist, sei dahingestellt. “Trump und Biden repräsentieren Amerika ebenso wenig wie Prinz Ernst August von Hannover Deutschland repräsentiert.” Einspruch Euer Ehren, Trump repräsentiert einen Großteil der amerikanischen Bevölkerung, also des Mittelstandes und der Arbeitnehmer. Biden dagegen repräsentiert das Ostküstenestablishment und die transatlantischen Strippenzieher, die unbedingt ihre Marionette an der Macht sehen wollen. Das heißt, sie selbst wollen neben der Geld- und Kapitalmacht auch die politische Macht ausüben. Trump ist ihnen dabei in die Quere gekommen. Da auch hierzulande und in Europa die Strippenzieher ihre Puppen aus Politik und Medien tanzen lassen, ist es kein Wunder, dass die Vorurteile hier nicht Amerika gelten, sondern der amerikanischen Regierung unter Trump. Sollte Trump die Wahl verlieren, wäre die letzte Bastion gegen die globalistischen Weltenherrscher und Totalitaristen zerstört.

Karl-Heinz Vonderstein / 01.10.2020

Der Vergleich mit Prinz Ernst August von Hannover hinkt aber jetzt. Immerhin repräsentiert dieser kein hohes politisches Amt bei uns. Wenn der Kanzlerkandidat der Union sich nächstes Jahr vor der Bundestagswahl mit Olaf Scholz so fetzen sollte, dann wäre der Vergleich angemessen.

Frances Johnson / 01.10.2020

“Aber glaubt ja nicht, dass ihr nun Amerika erlebt und verstanden habt. Dieses Land ist um Klassen besser als seine politischen Anführer.” Da haben Sie Recht. Das wussten schon die Saurier.

Harald Unger / 01.10.2020

Wer wissen will, welche unterliegende Mechanik bei dieser Debatte am Werk war, öffne bitte zuerst die YouTube Seite und gebe dort >Tucker Carlson: ‘Painful, depressing’ debate had some telling moments< ein. Man kann zusätzlich, unten rechts, die Untertitel einblenden. - - - In den ersten 20 Sekunden seiner messerscharfen Analyse bestätigt Tucker den Eindruck von Rainer Bonhorst. Was allerdings danach folgt, sucht man vergebens in deutschsprachigen Medien. - - - Aber Vorsicht. So eine Kritik und Offenlegung der politischen Absichten könnte deutsche Zuhörer erschrecken, da wir so etwas nicht mehr kennen. Also auch unter die Oberfläche zu blicken. Den Clip zu sehen erfolgt deshalb auf eigene Gefahr.

giesemann gerhard / 01.10.2020

Weder Trump noch Biden sind America. Und Merkel ist nicht Deutschland - hopefully. Wenn doch, dann ist es um sie allesamt nicht schade, weder um Führer, noch Volk, noch Vaterland. Aber ich bin sicher: Der rebound kommt, dann ist Schluss mit Show, dann geht es an’s Eingemachte, dann kommt es ernsthaft zum Showdown, wenn ihnen allen das Wasser bis zum Halse steht, wenn alle merken, wo der Feind steht, der hyperfertile. Solange wir uns selbst die größten Feinde sind, solange geht es ja noch, das kann sich aber bald ändern. Dann werden sich die Länder des Nordens und des Westens zusammen rotten, um die Zumutungen des Südens ab zu wehren. Das steht an. Bis die Hyperfertilen im Süden gemerkt haben, dass sie im eigenen Dreck ersticken und dass sie uns nicht mit hinein ziehen können. “Süden”, das ist die islamische Welt, Afrika, teils auch Amerika ohne USA und Kanada. Paar dazwischen noch. “Norden”, das sind die USA/Kanada, Europa, Russland, Japan, womöglich auch China. Wir werden sehen. Die Dichotomie der Welt.

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