” Der Spiegel hatte enthüllt, dass sie sich eine gefälschte jüdische Familiengeschichte zugelegt hatte. Erst wurde sie als Autorin gefeiert, anschließend fallen gelassen. Niemand will ihre psychischen Probleme bemerkt haben.” Für beide gilt, WER sich in Gefahr begibt, kann darin umkommen. Für mich hatte Relotius ein ungeheures Bedürfnis nach Anerkennung, warum weiß ich nicht. Darum müßten sich Psychologen kümmern. Bei Frau Hingst sehe ich das anders, WER sich eine jüdische Vergangenheit andichtet, handelt in meinen Augen den wirklichen jüdischen Opfern gegenüber schamlos. “....dass die Frau in diesem Video keinen Preis, sondern Hilfe dringend nötig gehabt hätte.” Kann ja sein, nur muß diese Frau die Hilfe von sich aus suchen. Niemand kann einen anderen Menschen überzeugen, daß er Hilfe braucht, die Einsicht muß von diesen Menschen selber kommen. Und NUR dann hätte eine Therapie überhaupt Erfolg. “Pseudologia phantastica” ist eine Krankheit, die nur mit HILFE des Betroffenen therapieret werden kann, genau wie alle anderen Suchtkrankheiten. Oft wird die Sucht sogar in der eigenen Familie zu spät erkannt. Der Satz “Niemand will ihre psychischen Probleme erkannt haben” ist für mich nicht schlüssig. Vielleicht wurde sie daraufhin angesprochen und hat jede Hilfe abgelehnt ? Aber auch wenn nicht, WAS hätten Menschen in ihrer Umgebeung machen sollen ? Die Polizei einschalten ? Sie in die Klapse einweisen ?? GAR nichts hätten sie machen können ! Harald Junke war doch das beste Beispiel, wie sich jemand selber zugrunde richeten kann, obwohl in seinem Fall von vielen Seiten Hilfe angeboten wurde.
Schade das eine Märchenerzählern verstorben ist, wenn sie nicht so sehr in das Wunschprofil der Massenmedien gepasst hätte ,wäre sie das wohl noch heute. Und könnte mit ihren Geschichten jeden der in ihrem Echoraum sitzt, weiter schön träumen lassen. “Harry potter” für edelgesinnige Moralisten.
Tja, sehen Sie: Wir - also Frau Dr. Hace Merkels Untertanen - nennen Wahrheiten nicht Lügen und Lügen nicht Wahrheiten. So schützt sich die arische Rasse vor Selbstmord. Nun aber im Ernst, ein ellenlanger Artikel über jemand, der nicht ganz dicht in der Birne ist! Wozu soll das gut sein? Oder mein der Autor, dass ein “promovierter” Historiker sich keine Geistesschwäche leisten darf?!
Als ich von Frau Hingst hörte, tat sie mir unglaublich leid. Sie war eine psychisch schwer kranke Frau. Ich sehe die Schuld wirklich bei den Medien. Sie hätten besser recherchieren müssen, statt ihr Preise zu verleihen. Im Internet tummeln sich viele dieser “Traumgestalten”. Wir sind alle angehalten, kritisch zu hinterfragen. Paßt die Geschichte zu allem anderen? Macht es überhaupt Sinn? Statt Menschen auf ein Podest zu hieven und sie dann hinterher knallhart fallen zu lassen. Ich sehe diese Gefahr auch bei anderen Menschen ,die gerade umjubelt werden.
Medien wie Spiegel und Zeit sind aus meiner Sicht originär verantwortlich für tragische “Fake-Existenzen” wie Hingst und Relotius. Um das eigene abgehobene und weitgehend unrealistische Idealbild einer holzschnittartigen Gut-Böse-Welt aufrechtzuerhalten, braucht man in linken Medienkreisen offenbar bestimmte Geschichten, die im Wesentlichen immer gleich lauten. Deshalb lohnt sich die Existenz als linker Fake-Geschichtenschreiber ganz offensichtlich, es zahlt sich finanziell und im Status offensichtlich mehr als ordentlich aus. Ich glaube deshalb nicht, dass die psychische Verwirrtheit Ursache, sondern Folge dieser Existenz ist. Die Verleugnung von Realität, die kognitive Dissonanz zwischen Realität und Tatsachen, das immer weitergehende Aufblähen der Pseudoexistenz kann von keiner Psyche auf Dauer verkraftet werden. „Ich bin krank und ich muss mir jetzt helfen lassen“, sagte Relotius wohl nach seinem Auffliegen. Es wäre wirklich interessant zu wissen, inwieweit bei ihm wie bei Hingst die psychischen Probleme schon vor ihrer einschlägigen Tätigkeit (tatsächlich) vorhanden waren.
Das Rezept, als Journalismus daherkommenden Geschichten zu mißtrauen, wenn sie einfach zu kitschig sind, zu sehr gängige Klischees widerspiegeln, den Eindruck von Lore-Romanen abgeben, ist sicher nicht falsch. Sowohl Redaktionen wie Leser sollten das Rezept beherzigen, allerdings will mancher ja auch belogen werden. Lernen bedeutet heute ja mehr und mehr, Informationen aufzunehmen, die die eigene Weltanschauung bestätigen, und alles andere irgendwie auszusortieren. Werden Geschichten auf Passigkeit mit bestimmten Weltanschauungen erfunden, entfällt die Mühseligkeit des Aussortierens des Sperrigen, das auch immer mit kurzer Verunsicherung verbunden ist, und das Gefühl des Bestätigtseins beim Konsumenten wird maximiert. Das ist mit so schönen Erfahrungen verbunden, daß es fraglich ist, ob man dem Problem mit Rezepten beikommen kann, die sie verhindern. Wirklich nutzlos wird das Rezept aber, wenn Lügen weniger dick aufgetragen werden, ein Gesamteindruck des Plausiblen selbst bei kritisch Denkenden nicht ganz verschwindet. Hier muß sich der Konsument auf Prüfungen an der Quelle verlassen. Die haben aber ein fundamentales Problem (neben dem Problem weltanschaulicher oder anderer Voreingenommenheiten der Prüfer): Der Durchsatz an journalistischen Erzeugnissen ist Tag für Tag derart enorm, bei gleichzeitig beständigem Rückgang der Monetarisierungsmöglichkeiten, daß ausreichend sorgfältige Prüfung betriebswirtschaftlich mehr und mehr unmöglich wird. Konsequenz für seriöse Medien wäre letztendlich: Was man nicht ausreichend gut machen kann, macht man lieber gar nicht. Aber wer muß denn heute noch seriös sein? Es reicht doch in vielen Fällen noch, die eigene Seriosität einfach zu behaupten. Solange solche Versagensfälle nicht zu häufig öffentlich werden, kann weitergewurschtelt werden.
Schöner Artikel mit einfühlsamer Tiefe. Aber wer ist “Wir” und “die Zivilgesellschaft”. Der Artikel wäre auch gut ohne diese Wieselwörter ausgekommen.
Wie sah denn die stichpunktartige Überprüfung der Angaben durch die Zeit aus? Diese Erklärung könnte nicht inhaltsloser sein. Dass die Bessermenschenfraktion keinerlei Menschenkenntnis und Urteilsvermögen besitzt, ist keine neue Erkenntnis. Neu ist, dass dies der Maßstab für journalistisches und politisches Handeln geworden ist. Je kindischer die Botschaft, je jünger der Überbringer, umso mehr Aufmerksamkeit erzeugt es. Wie soll eine Gesellschaft ohne Erwachsene und den Anspruch auf reifes Denken funktionieren? Wohl nicht. Inzwischen ist es belästigend, dass grüne Geplärre auf allen Kanälen zu jeder Tageszeit in jeder Form und bei jeder Gelegenheit hören zu müssen. Die Eitelkeit mit der selbst die verbrauchtesten Parolen dargeboten werden und die einfache Sicht auf die Welt sind nicht mehr erträglich. Doch diese Unreifen sind ja auch noch da, wenn sie aus der Öffentlichkeit zurückgedrängt würden. Wie kann man einen Prozess nachholen, der eigentlich längst weit fortgeschritten sein müsste? Im vorliegenden Fall scheint eher (oder zusätzlich) eine psychische Erkrankung vorzuliegen. Natürlich kann man den Jüngern vorwerfen, dies nicht erkannt zu haben. Aber die Erfahrung und Klugheit besitzen sie eben nicht; stattdessen glauben sie an Geschichten und Menschen und hängen daran wie kleine Kinder an ihre Eltern. Kann man die Propheten schonen, wenn sie so viele Menschen um sich geschart haben? Ich denke nicht: Auch Kranke können schlimmes bewirken: Bei manchem Politiker z. B., der für erhebliche Menschenrechtsverletzung verantwortlich war, stellt sich die Frage nach der seelischen Gesundheit. Darf man sie gewähren lassen, weil sie unter Umständen zu selbstschädigenden Handlungen neigen, wenn sie (früh) öffentlich “entzaubert” werden. In aller Stille gelingt das im Regelfall ja nicht. Ich glaube, wir müssen hier leider wieder etwas mehr Härte entwickeln: Wenn ihr Umfeld versagt, muss das Risiko als letztes Mittel eingegangen werden. Die Veröffentlichung ist richtig.
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