Was muß W. Röhl schreiben, um von @ Rainer Hanisch & Co. verstanden zu werden? Röhls eigentliches Thema ist nicht Tempolimit, sondern die zunehmende Beschränkung individueller Freiheiten durch staatliche/interessengruppengesteuerte Reglementierung. Röhl: „der Tempolimitfraktion geht es mitnichten um die Verringerung von Unfällen oder Lärmschutz oder relevante CO2-Einsparungen.“ Und: „Gegen das schulterzuckende Akzeptieren von 130 km/h spricht schon, dass es damit kein Bewenden haben wird. Grünen ist es niemals grün genug. Die nächste Forderung heißt Tempo 100, die folgende womöglich Tempo 80.“ Wie stark, sehr geehrter Herr Hanisch, müssen die Regelungsschrauben angezogen werden, bis auch Sie Schmerzen spüren? Tempo 100? Tempo 80? Autofahrverbote?—- Und an Rücksichtslosigkeit und normwidrigem Verhalten im Straßenverkehr – in diesem Kontext gern vorgetragene Argumente – wird sich auch bei Einführung eines Limits nichts ändern. Das sind allgemeine gesellschaftliche prole-drift-Probleme, keine solchen speziell des Straßenverkehrs.—- Ein anderer Aspekt wird im Forum bemerkenswerterweise ganz ausgespart: Jahrelanges Studium der Leserbriefe läßt mich vermuten, daß weit mehr als 50% der Forist/inn/en der Altersgruppe Ü60 – und deutlich darüber - angehören. Ich auch. Ihnen erzähle ich nichts Neues: Je älter wir werden, um so mehr bauen wir ab. Nicht zuletzt in Sachen Reaktionsschnelligkeit, dem – neben Regelkunde – wichtigsten personenbezogenen Faktor im Straßenverkehr. Dieser Alterklasse kommen Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht ungelegen. Da argumentiert es sich dann auch leichter pro. Oder, mit F. W. Bernstein zu sprechen: Die schärfsten Kritiker der Elche, waren früher selber welche.
Die Verherrlichung des NationalSOZIALISMUS auf Achse schockiert mich: AUTOBAHN. Seid ihr irre. Wir wissen doch, wohin das geführt hat. Allerdings: Kein Tempolimit ist viel besser fürs Klima. Sterben doch mehr Menschen. Obwohl bei den Rasern sind ja auch viele mit Migru-Higru. Da muss es Hilfen geben. Unbürokratisch. (Ich schreib mal Satire hinter, sonst denkt noch einer, ich wäre von Maike Lobo gehackt worden.)
Absolut! “Der einzig wahre Grund für ein Tempolimit”. Polit-physikalische Einsicht von Henryk Broder.
Schnelles Fahren (auch bei Frauen) gilt als Indikator für “gutes Autofahren”. Meine Erfahrungen sind ganz andere. In meinem Leben habe ich bis jetzt nur drei wirklich gute Fahrer kennengelernt. Das Gros fährt bestenfalls mittelmäßig, auch wenn sie anderes von sich behaupten. Ich zähle übrigens auch zum Mittelmaß.
Lieber Herr Röhl, in Italien gibt es weniger schwere Unfälle als in Deutschland, auch wenn Sie in Italien nicht gerne Auto fahren. Das liegt daran, das die italienischen Autofahrer nicht auf ihrem Recht bestehen, wie die meisten Autofahrer in Deutschland. Es gibt zwar viele Italiener, die gern mal halsbrecherisch überholen, sie machen aber auch jedem anderen Platz, der es genau so hält. Nach meiner Erfahrung(10 Jahre Wohnsitz in Mailand) passiert einem am wenigsten bzw. nichts, wenn man sich dem Fahrstil der Italiener anpasst.
Ich muss gestehen, ich finde eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 130 km/h sinnvoll und längst überfällig. Schon allein deswegen, weil die Autos heute schneller, die Leute mobiler und die Autobahnen entsprechend voller sind als vor 30, 40 oder 50 Jahren. Da kann nicht jeder fahren wie er lustig ist. Ein Problem ist sicher auch das Fahrgefühl in neueren Autos. Mein 22 Jahre alter Golf dröhnt und vibriert wenn er schnell fährt. Neue Autos gleiten geschmeidig dahin. Dadurch geht dem Fahrer sicher etwas der Sinn für das Tempo verloren. Da die Autos heute auch sehr sicher sind, geht auch dadurch das Gefahrenbewusstsein flöten.Tempo 130 würde bedeuten, dass der Verkehr flüssiger läuft. Die Autofahrer wären entspannter und durch weniger stop and go gäbe es auch weniger Emissionen. Was übrigens auch dem Geldbeutel gut tut! Auch ich bin eigentlich kein Freund von der Einführung immer neuer Verbote und Regeln, aber diese finde ich sogar mal sinnvoll. Aber nicht WEIL, sondern OBWOHL sie besonders von den Grünen vertreten wird. Der Spruch “jeder Verkehrstote ist einer zuviel” ist natürlich Quatsch. Aber ein paar Tote und Verletzte weniger gäbe es ganz bestimmt. Was nebenbei bemerkt irgendwie ein Naturgesetz zu sein scheint: Wenn es zu einem schweren Unfall kommt, dann sind -zumindest gefühlt- fast immer irgendwelche unschuldigen, armen Schweine die Gelackmeierten, die draufgehen oder als Sabberlappen im Rollstuhl enden. Der Unfallverursacher, der oft zu schnell unterwegs, vielleicht auch noch abgelenkt war, kommt fast immer m.o.w. unverletzt davon. Wenn einer behauptet, dass er bei 180 Sachen seine Karre noch im Griff hat, dann leidet er entweder an Selbstüberschätzung, oder er ist im Besitz einer schnurgeraden Privatstraße. Es gibt keinen vernünftigen Grund gegen ein solches Tempolimit. Manche Leute fahren einfach nur gerne schnell und wollen darauf nicht verzichten.
Was mich zu den Zahlen der Verletzten und Verkehrstoten einmal interessieren würde: Wieviele davon gehen - gerade auf den Autobahnen auf das Konto der LKW? Für diese Verkehrsteilnehmer gilt doch eine Geschwindigkeitsbegrenzung, eine Lenkzeitbeschränkung und was weiß ich noch alles, einschließlich aller technischen Assistenzsysteme. Wenn tatsächlich eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen für weniger Verletzte und Tote sorgen würde, dürfte unter der o.g. Berufsgruppe keiner sein, der als Verursacher eines Verkehrsunfalls mit Personenschäden verantwortlich wäre. Gerade aus dem Großraum Nürnberg und den Jahrzehnte-langen Dauerbaustellen sind mir schwerste, von LKW-Fahrern verursachte Unfälle mit vielen Toten und Verletzten bekannt.
Meine Rede seit ‘45: Verbieten um des Verbietens willen. Ich habe gar kein Interesse daran, 200 Sachen zu fahren; aber das intellektuelle Niveau dieser Leute kotzt mich an.
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