Wer sind denn nun die Autoren? Die sollen von der Taz sein? Es scheint sich um Realisten zu handeln, die zu logischen und ideologiefreien Schlüssen fähig sind, die in der Lage sind, selbstkritisch zu sein, die zugeben, dass sich die Realität der Migration nicht an grüne Parteitagsbeschlüsse hält, die zugeben, dass nicht nur Waldsterben sondern auch die Panik gegenüber der Gentechnik aus erfundenen oder herbeiphantasierten Gründen entstand. Die sogar einfließen lassen, die AfD könnte in manchen Dingen schon immer recht gehabt haben. Die einräumen, dass die Linke den Hang der Deutschen zu moralischem Herrenmenschengehabe, Pessimismus und Antiamerikanismus, ja den Hang zum Antiwestlichen überhaupt bedient und befeuert hat. Dass die Linke die menschenverachtenden Ideologien des 20. Jahrhunderts häufig positiv gesehen hat. Dass sie ihre politischen Gegner lieber mit übler Nachrede diffamiert als sich mit ihnen argumentativ zu befassen. Und was an Unerhörtem dem allem noch die Krone aufsetzt, dass sich die Kanzlerin möglicherweise geirrt haben könnte. Und mit ihr alle linientreuen Journalisten. Einschließlich der “Faktenfinder” bei ARD und ZDF. Das sollen Taz Autoren sein? Haben diese Leute tatsächlich geglaubt, die Taz würde sowas veröffentlichen?
Das und nichts anderes wäre der Ton, den die SPD anschlagen müßte, um ihre Wähler allmählich zurückzugewinnen. Aber verbohrte Halbwüchsige wie die derzeitigen Führungskader dieser traurigen Truppe der Nachgeborenen werden das nicht begreifen.
Ein sehr guter, ein sehr nachdenklicher Artikel. Kein Wunder, dass er in der taz von heute keine realistische Chance auf Veröffentlichung hatte. Aber an der entscheidenden Stelle macht der Artikel zu früh halt: Bei der Frage, inwiefern der Begriff “Präfaschismus” durchaus zutreffend sein könnte. Oder um es mal - in alter taz-Manier - zuzuspitzen: “Die Faschisten, die sind wieder da, jetzt nennen sie sich Antifa!” Ob dieser Satz, auf Kundgebungen vielfach wiederholt, vielleicht das Zeug dafür hätte, dem einem oder anderen doch ein wenig die Augen dafür zu öffnen, wessen Methoden man sich inzwischen bedient, um seine persönlichen Vorstellungen von “Moral” und “der richtigen Lebensweise” durchzusetzen?
Wenn von der “menschenverachtenden Alternative” geschrieben wird, ist wohl die AfD gemeint. Menschenverachtend sind grün, rot und links! Insofern hätte ich diesen Text auch nicht erscheinen lassen.
Zeithistorisch muss man sagen: Das Problem war eigentlich nie, daß ein Pendel zurückschlägt. Das Problem war immer, daß ein schon weit überdrehtes Pendel komplett aus der Halterung fliegt. Das Problem war immer, daß kollektivistische, sozialistische (“linke”) Ideen gerade in vergleichsweise guten Zeiten mehr in der Masse verfangen als konservative, liberale (“rechte”) Ansichten - und zum GAU werden, sobald sich ein Führer, Prophet oder großer Bruder dieser Ideen & Massen bedient um tabula rasa zu machen.
Hallo Herr Kuhlke, toller Artikel ! “Supermacht der Moral” deckt sich mit meinem tiefen Empfinden; auch “Die Überheblichkeit, die Selbstgefälligkeit, die Dämonisierung nahmen zu” und auch “Im Übrigen mangelt es derzeit ja auch nicht an Positionen, sondern daran, dass deren Vertreter sich gegenseitig zuhören.” Aber bitteschön warum das: “Offenbar kann nur eine (wirklich) konservative Partei diese Fragen so beantworten, dass die menschenverachtende Alternative nicht die Mehrheit im Lande gewinnt?” Ich verstehe schon, man bugsiert sich ja im Moment aus einer “Allianz der Anständigen” heraus wenn man nicht einen besorgten Hinweis auf die AfD gibt, aber “menschenverachtende Alternative” ? Wo ist denn da der Sinn? Schade, ich hätte diesen Artikel sonst als prämierungswürdig bewertet. Für alle, nach klassischem Empfinden, “konservative Parteien”, ist eine Bewegung hin zu einem konservativem Verhalten viel zu groß. Sie müssten ihre Standpunkte neu erfinden - da müsste eine ganze Nomenklatura entfernt werden. Nein, keine Hoffnung darauf! Es geht nur mit neuen Parteien, die alten sind “moralbesessen”. Neue Parteien hatten in ihren Anfängen zuerst immer Schwierigkeiten, sich zu sortieren. Ich erinnere an Joschka Fischer im Parlament: “mit Verlaub, Herr Präsident, sie sind ein Arschloch.”
Linksliberal halte ich für einen Widerspruch an sich. Ich habe keinen Linken der liberal ist in meinem Leben getroffen.
“.... Tragen wir dazu bei, dass es nicht die Schlimmsten werden .....” Zu spät. Renne, rette sich wer kann. Politik, über alle Jahrtausende und durch alle Kulturen hat sich stets als machtvolles Pendel erwiesen. Wenn Mässigung die Politik bestimmte, dann pendelte es nur wenig rechts und links der Erträglichkeit. Wenn aber Fanatiker ohne Rücksicht auf Verluste das Pendel in eine (egal welche) Richtung trieben, dann war eine Rückwärtsbewegung stets unausweichlich. Und da es ein ungeheuer schweres Pendel ist, und da es ungeheuer weit in eine (diesmal linke) Richtung getrieben wurde, wird es in der Rückwärtsbewegung Alles was ihm im Wege steht zerschmettern .... nicht nur das “politische” Porzellan. Aufhalten können wir das Pendel nicht mehr. Aber wir können dem Pendel aus dem Weg gehen ... wenn uns unser Leben lieb ist.
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