Aus meiner Sicht, Frau Dexel, dokumentiert Frau Stockmann und überlässt es dem Leser, vieles mit der eigenen Erfahrung abzugleichen und zu werten. Eine anerkennenswerte Form der Darstellung, finde ich. Anerkennenswert innerhalb gängiger Berichterstattungen welche dem Leser vorgeben wie er gefälligst etwas zu sehen hat.
Das Schlimme, es ist genauso wie in Diktaturen, man muss mittlerweile aufpassen, wen man was, bzw. ob man überhaupt was sagen kann. Man denke an die physischen Übergriffe, verbrannte Büros, Häuser und Autos, Job-Verluste etc.. Wäre ich alleine, hätte ich überhaupt keine Angst, als Vater leider schon… GsD, gibt es Leute mit genug Courage die weiterhin ihre Meinung kundtun, ohne Rücksicht auf Verluste. Das sind die wahren Helden der heutigen Zeit….
@ Dr. Peter Müller : Verbindlichsten Dank für die grundlegende Information . Ich fühle mich erlöst vom Vorwurf des ” schrägen Verdächtigens “. Einen schönen Tag!
Der Artikel hat mich zunächst begeistert, fühlte ich mich doch als Schwester im Geiste. Bin bei vielen meiner ehemaligen Freunde in Ungnade gefallen, weil ich “total abgedreht bin und an rechten Hassbotschaften im Netz mitschreibe”, so der Originalton einer (fanatischen) Grünen, die mal zu meinen besten Freundinnen gehörte und nun “nie wieder mit mir feiern will.” Mit den “Hassbotschaften” meinte sie meine Leserbriefe auf der Achse des Guten. Wie gesagt, den obigen Artikel fand ich gut, wenn auch ein bisschen oberflächlich. War ja auch mehr als ein Stimmungsbild gedacht. Was mich dann aber wirklich begeistert hat, waren die facettenreichen, wohldurchdachten Leserbriefe, die dann in die Tiefe gegangen sind. Ist ja klar, kein Artikel eines Autors kann alle Facetten eines Themas abdecken, dazu braucht es dann viele, viele Einzelmeinungen und auch viel detailliertes Spezialwissen. Und genau das ist es ja auch, was bei der öffentlichen Meinungsbildung so haarsträubend vernachlässigt wird. Dass die so vielen angeblich Unzufriedenen doch immer wieder die Parteien wählen, die ihnen den Schlamassel eingebrockt haben, liegt meiner Meinung nach daran, dass man die einzige wirkliche Oppositionspartei für viele unwählbar gemacht hat. Noch mehr Angst als vor dem natinalen Untergang haben sie Angst vor den “Nazis”. Lieber untergehen mit einem guten Gewissen, als sich sooo schuldig machen und die “Nazis” aufleben zu lassen. Da haben die “Altparteien” im Verein mit den (Mainstream) Medien ganze Arbeit geleistet!
Schade das ich Frau Stockmann nicht persönlich kenne. Wir könnten wahrscheinlich Stunden, Tage lang diskutieren. Also genau das was Sie in Ihrem Umfeld schmerzlich vermisst. Ich bin gut im Zuhören und kann auch viel, tiefsinniges von mir geben. Am Ende (oder schon früher) wären wir uns schnell einig. Wer dann am längsten durchhält hat gewonnen, oder so ähnlich (lol). Nein, die Dame hat schon Recht. Es ist schon so wie sie es beschreibt.
Das Politische ist inzwischen überall, weil es uns wieder nahe gekommen ist und auch im Ergebnis eine bedrohliche Qualität erreicht hat, die im Alltag zu spüren ist. Ich merke auch in mir den Groll auf all jene, die im vorletzten Jahr wieder die Altparteien gewählt haben und so offenbar willentlich oder aus Gleichgültigkeit die gesellschaftliche Lage verschlimmert haben. Ich sagte damals allen, wenn sie kein Risiko eingehen wollten, sollten sie doch die Tierschutzpartei wählen, aber doch sicher nicht jene, die die kulturelle und politische Zerstörung unseres Landes, unseres ganzen Kontinents auf der Agenda haben! Ich grolle all diesen Menschen ob ihrer Dummheit und Gleichgültigkeit und ich spüre eine starke Distanz und einen Unwillen, mit diesen Menschen noch umzugehen. Und dass Gespräche eskalieren, hat aus meiner Sicht v.a. damit zu tun, dass die schon religiös ideologische Linke längst nicht mehr bereit ist, Gespräche auf Sachebene zu führen. Letztes Beispiel die Tage ein Versuch, mit einem Akademiker (!) eine Diskussion auf sachlicher Basis über die Ursachen des Klimawandels zu führen. Ich führte den Vortrag von Ivar Giaver in Lindau an, diverse Grafiken über das Klima der letzten 2000 Jahre bis zu den letzten Jahrmilliarden wie sie von der Wissenschaft erstellt wurden, größtenteils mit universitären Quellen und darauf, dass wir noch immer unterhalb der berechneten globalen geschichtlichen Durchschnittstemperatur liegen. Ich wies auf das NASA-Satellitenfoto hin, das zeigt, wie stark die Erde in den letzten Jahrzehnten ergrünt ist und eben tatsächlich nicht verwüstet - mit der Quelle Spiegel Online. Das einzige, was mein Gegenüber auf sachlicher Ebene beitrug, war die Erwärmung der letzten 100 Jahre - ohne zu wissen, dass es im letzten Jahrhundert zunächst eine kleine Eiszeit gab. Ansonsten beschimpfte er mich als dumme Verschwörungstheoretikerin, meine Quellen (Unis und NASA) als pseudowissenschaftlich und ich solle doch besser in die USA zu Trump auswandern!
Gleiche Beobachtung - nur mit anderen Vorzeichen, nämlich: lieber vorsichtig sein, dass keiner was mitbekommt! Zu spät gekommen? Tja ... (bloß nichts von den unzumutbaren Verkehrsschikanen erzählen oder andeuten, sonst kommt gleich die politische Diskussion oder schlimmer noch die Zuordnung als “Rechter”). Strafzettel? Tja ... (Bloß nichts von dem raffgierigen Bedürfnis unseres Staates anfangen, damit der mit dem erpressten Geld ... werweißwen bezahlt). Arabischer Clan? Tja ... (bloß nicht über die verfehlte Migrationspolitik oder Parallelgesellschaften reden). Schlechtes Wetter? Sturm? Tja ... (bloß keinen Scherz über die “Klimakatastrophe” machen). Und so weiter! Der Alltag ist ein steiniger geworden - und zwar nicht nur mitten auf der Straße, sondern eben auch drinnen unter “den Anderen”.
Die zu erwartenden Auseinandersetzungen sind politisch gewollt. Die Entwicklung(en) ist (sind) keineswegs zufällig. Und was wir zu erwarten haben, ist bereits seit Jahren bundesweit deutlich zu beobachten - falls mensch denn sehen will.
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