Lese ich hier aus einigen Zuschriften etwa Zweifel an der real existierenden Steinmännchenplage heraus? Sie überschätzen meine Gabe, mir völlig bizarre Szenarien auszudenken, liebe Leser. Eine solche Geschichte schreibt nur die Wirklichkeit. Stöbern Sie einmal mit einer Suchmaschine Ihrer Wahl nach passenden Begriffen. Sie werden Stein und Bein staunen.
Wieviel wirbellose Wesen (Insekten, Käfer, Gewürm usw.) ihr Leben lassen müssen, weil Tierschützer durch Wald und über Wiesen gehen und vorsätzlich Wirbeltiere und Vögel schützen, kann niemand sagen. Ähnlich verhält es sich mit Pflanzentod. Obst und Gemüse sowie Blumen werden tagtäglich massakriert, geschlachtet und gegessen. Und kein geringer Teil wird als Biomüll weggeworfen und den Schweinen zum Fraß vorgeworfen. Human sein kann so grausam sein. Ich kann die Weltuntergangspropheten des 3.Jahrtausends verstehen. Wie wäre es weitergegangen, hätte nicht ein Meteorit die Millionen Jahre währende Saurierzeit beendet? Vermutlich gäbe es keine dachschadenstolzen Weltenretter der Sorte Homo sapiens sapiens.
Na dann geben wir dem männlichen Steinmännchen doch eine AK-47 in die Hand, das weibliche bekommt eine Burka übergestülpt und das/der/die diverse Stein*männin bekommt einen rosa Anstrich und ein eigenes Klo - und alles ist politisch wieder im korrekten Lot! Wo ist da das Problem?
Ja, ja, die “Achse” und ihre Autoren. Erst neulich sah ich mich veranlasst auf den Beitrag “Schadensfreiheit”, vom 17.11.2019, ihres Kollegen Thilo Schneider, mit einem Leserbrief zu reagieren: “Manni Meier / 17.11.2019; “Ich gebe es zu, manchmal bin ich so verwirrt, dass ich Sie, lieber Herr Schneider, beinahe gefragt hätte, ob das Gespräch real geführt worden ist. Aber ist doch ‘ne Satire - oder?” Ihr Kollege sah sich daraufhin gezwungen, noch am gleichen Abend auf der “Achse” eine Richtigstellung zu veröffentlichen: “Hilfe, sie glauben mir!”. Ich hoffe auch Sie, Herr Bechlenberg, sind Manns genug, ihren Artikel über “das inflationäre Auftauchen von Steinmännchen” und die sich daraus ergebenden gesellschaftlichen Verwerfungen als Fake-News zu kennzeichnen und noch heute richtig zu stellen. Irgendwo hat auch Satire ihre Grenzen.
Na so was. Die Steintürmchen - manchmal auch kunstvolle Türme - fand ich immer hübsch. Allerdings sind sie mir noch nie in Scharen begegnet. Und natürlich war mir nicht klar (oberflächlich, wie ich bin), was für einen schrecklichen Umweltfrevel sie darstellen. (“Männchen” habe ich darin übrigens nie erkannt.) Vielen Dank, Herr Bechlenberg, dass Sie mich sensibilisiert haben. Komisch, dass diese Steingebilde die Umwelt schädigen aber die Windmühlen-Riesen und Solarparks überhaupt nicht. Darüber muss ich noch mal nachdenken.
Im Zeitalter von Konzentrationsschwäche, multimedialer Regression und angeblich hochbegabten Nixblickern leben offenbar die urtümlichsten Handwerkskünste wieder auf. In einigen Jahrhunderten dürften diese Primaten sogar figürliche Darstellungen beherrschen wie Höhlenlöwen, Urpferde oder Albbüffel. Bis dahin verständigen sie sich mit Tippen und Wischen.
Das erste Steinmännchen war weiblich und entstand am Toten Meer, das allerletzte wäre gut platziert am Toten BER. Ich tät es Ahindschi nennen.
Danke Herr Bechlenberg. Eigentlich sollte das ja Satire sein? Ist es aber nicht. Es ist eine Krankheit, ansteckend und noch gibt es kein Gegengift. Aber, auch das wird kommen, wohl aber erst dann, wenn wieder jeder sich mindestens so stark bewegen muss, damit er was zu futtern hat. Auch diese Zeit wird kommen und diejenigen die dann noch zu faul sind, werden relativ schnell “erstinken” und das ist gut so. Schön, wieder mal von Ihnen zu lesen. Guten Sonntag. b.schaller
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