Der Axel-Springer-Konzern dringt mit dem Kauf des Nachrichtenunternehmens Politico weiter auf den US-Medienmarkt vor, meldet orf.at. Die bereits Ende August angekündigte Übernahme von Politico sei nach Erhalt aller erforderlichen behördlichen Genehmigungen „erfolgreich abgeschlossen“ worden, habe der Konzern gestern mitgeteilt. Politico solle das Portfolio von Axel Springer auf dem „dynamischen und zunehmend vielfältigen US-Medienmarkt“ ergänzen.
Vorstandschef Mathias Döpfner habe erklärt, Politico sei ein „Paradebeispiel“ dafür, dass es erfolgreiche Geschäftsmodelle für digitalen Journalismus geben könne. Politico-Gründer Robert Allbritton hätte Axel Springer als „perfekten Eigentümer“ bezeichnet, um weitere Märkte und Bereiche zu erschließen.
Über den Kaufpreis seien keine Angaben gemacht worden. Nach der Ankündigung der Übernahme Ende August hätte das „Handelsblatt“ berichtet, dass es sich um die größte Investition des Springer-Konzerns in der Firmengeschichte handle.
Politico sei 2007 gegründet worden und liefere Politiknachrichten aus aller Welt. Das Unternehmen habe rund 700 Beschäftigte. Seit 2014 betrieben Politico und der Springer Verlag gemeinsam das Medienunternehmen Politico Europe mit rund 200 Beschäftigten als Joint Venture.
Der Abschluss des Deals sei bekannt geworden, kurz nachdem Springer in den USA wegen „Bild“ in den Medien-Fokus geraten war. Die „New York Times“ hatte bekanntlich am Sonntag einen Artikel veröffentlicht, in dem es u.a. um „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt ging. Reichelt ist bekanntlich am Montag überraschend aus dem Amt entfernt worden