In Hamburg wurde nach einer Vorlesung über "antijüdische Gewalt" eine Besucherin körperlich angegriffen.
Die politischen Unruhen an deutschen Universitäten haben nun auch Hamburg erreicht. Nach einer Veranstaltung wurde eine Frau, die Vorstandsmitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft ist, in einen Streit mit einer somalischen Frau verwickelt und anschließend körperlich angegriffen.
Beide Frauen hatten an einer öffentlich zugänglichen Ringvorlesung an der Universität teilgenommen. Der Vortrag mit dem Titel "Judenfeindlichkeit, Antisemitismus, Antizionismus - aktualisierte Formen antijüdischer Gewalt" wurde von Professor Alfred Bodenheimer gehalten. Nach dem Vortrag kam es zu einem verbalen Streit zwischen den beiden Frauen, bei dem die mutmaßliche Täterin ihre Kontrahentin gewürgt und auf die Nase geschlagen haben soll. Die Polizei hat den Vorfall bestätigt und die Personalien der Somalierin aufgenommen.
Der Präsident der Universität und der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft äußerten sich entsetzt über die Tat. Der Vorsitzende forderte die Räumung eines nahegelegenen Palästina-Protestcamps, da dieses zur Radikalisierung beitrage. Der Antisemitismusbeauftragte der Stadt Hamburg äußerte sich ebenfalls zu dem Vorfall. Er betonte, dass Worte in letzter Konsequenz auch zu Taten führen können. Er sieht die Gesellschaft an einem Scheideweg und forderte ein sofortiges Verbot von Demonstrationen oder Protestcamps, von denen Gewalt ausgeht.
(Quelle: Welt)