Verbände fordern: Bahnfahren ohne Smartphone und App soll weiterhin möglich sein.
28 Verbände, darunter die Arbeiterwohlfahrt, Interessenverbände von Senioren und Behinderten, der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband, Gewerkschaften und Verbraucherorganisationen, haben einen offenen Brief an den Vorstand der Deutschen Bahn mit dem Titel "Bahnfahren ohne Digitalzwang" veröffentlicht.
Sie kritisieren darin die Bemühungen der Deutschen Bahn, Kunden zur Nutzung einer Smartphone-App zu zwingen. In dem Brief fordern sie einen analogen Zugang zu BahnCard und Sparpreisen, den Verkauf von Tickets an barrierefreien Servicestellen und klare Informationen über Änderungen bei Dienstleistungen und Angeboten.
Die Organisationen betonen, dass sie nicht gegen digitale Angebote der Bahn sind, jedoch der Meinung sind, dass verschiedene Zugänge zu den Dienstleistungen angeboten werden müssen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. Dies gilt vor allem für Ältere. Von den Personen über 80 Jahre sind etwa zwei Drittel „offline“, also ohne Zugang zu digitalen Geräten. Diese würden durch den Zwang zur Smartphone-Anwendung effektiv vom Bahnfahren ausgeschlossen.
Der Brief wurde auch an den Bundesminister für Digitales und Verkehr sowie die verkehrspolitischen Sprecher der Fraktionen im Bundestag geschickt. Es bleibt abzuwarten, ob diese Forderungen bei den Gesprächen zwischen der Bahn, dem Verkehrsministerium und den Verbänden berücksichtigt werden.
(Quelle: Geld und mehr)