Der iranische Präsident Ebrahim Raisi ist bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Auswirkungen auf das iranische Nuklearprogramm und den Gaza-Krieg wird das nicht haben.
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi ist bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Rettungsteams hätten das Wrack des Hubschraubers geortet, der am Sonntag im Nordwesten des Landes abgestürzt war – es gebe keine Anzeichen für Überlebende, berichten iranische Staatsmedien am Montag. Der Tod des Präsidenten sowie des iranischen Außenministers wurde demnach von Regierungsvertretern bestätigt.
Der Tod Raisis nährt politische Spekulationen aller Art. Sein Tod wird aber zumindest außenpolitisch keine großen Veränderungen nach sich ziehen. Dies bewirkt „nichts“ für einen Regimewechsel, sagte Dr. Meir Javedanfar, ein iranischer Dozent an der Reichman-Universität, gegenüber der Jerusalem Post, und erklärte, diejenigen, die hoffen, dass sein plötzlicher Tod zu einem Regimewechsel in der Islamischen Republik führt, würden wahrscheinlich enttäuscht sein.
Auch glauben Iran-Kenner nicht, dass der Absturz die Feindschaft Irans mit Israel beeinflussen könne, auch nicht Irans Unterstützung der Proxy-Gruppen Hamas und Hisbollah, die mit Israel im Krieg stehen, oder Irans Streben nach der Produktion von Atomwaffen. Der Status quo werde sich fortsetzen, alle regionalen und globale Aggression würden weiterhin bestehen, so die Experten.
Der ehemalige israelische nationale Sicherheitsberater Generalmajor Yaakov Amidror sagte, so die Jerusalem Post, dass letztlich der Oberste Führer, Ayatollah Ali Khamenei, die Politik des Landes bestimme.
Raisi hatte den Holocaust geleugnet, die Zerstörung Israels gefordert und die Invasion der Hamas in Israel am 7. Oktober gelobt. In einem Beitrag auf X schrieb er: „Wir küssen die Arme der heldenhaften Hamas [als Unterstützung] und aller mutigen Widerstandsgruppen, die der Stolz der islamischen Welt sind, und wir salutieren vor der standhaften Entschlossenheit des widerstandsfähigen Volkes von Gaza.“
Der 64-jährige Raisi wurde 2021 zum Präsidenten gewählt und galt als möglicher Nachfolger Khameneis. „Er ist ein ehemaliger Henker-Richter. Er hat in den späten 1980er Jahren viele Menschen an den Galgen geschickt“, sagte Amidror.
Vor dem Hintergrund von im Netz kursierenden Gerüchten heißt es, ausländische Mächte hätten keinen Grund gehabt, Raisi anzugreifen, da er kein einflussreicher Akteur in der Verteidigungsstruktur des Landes war, so Dr. Meir Javedanfar.
Es wäre Energieverschwendung gewesen, Maßnahmen gegen Raisi zu ergreifen, „Wenn man etwas tun will, das entweder innenpolitisch oder [außenpolitisch] Einfluss hat“, dann würde man nicht den Präsidenten ins Visier nehmen, fügte er hinzu.
Quelle: DTS/ Jerusalem Post