Die Offenlegung weiterer Passagen aus den Protokollen des Corona-Expertenrats bestätigt den Verdacht, dass die Diskriminierung gegen Ungeimpfte politisch gewollt war, auch ohne wissenschaftliche Evidenz.
Aus den entschwärzten Passagen, die der Frankfurter Arzt Christian Haffner eingeklagt hatte, geht hervor, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach im Winter 2021 vorgeschlagen hat, Ungeimpften den Zugang zu Restaurants und Geschäften zu verweigern, selbst wenn sie den amtlich anerkannten Genesenen-Status hatten. Dieser Vorschlag wurde jedoch nicht umgesetzt. Es ist unklar, ob Lauterbach selbst von seinen radikalen Ideen abgerückte oder dazu überredet wurde.
Im Protokoll des Expertenrats vom 28. Dezember 2021 heißt es, dass Lauterbach seinen Vorschlag geändert hat und nun auch eine 2Gplus-Regelung in der Gastronomie denkbar wäre. Nachdem Lauterbach wohl mit seinem drakonischen Vorschlag bei den Experten nicht durchgekommen war, hat das Robert Koch-Institut (RKI), das von Lauterbach beaufsichtigt wird, im Januar 2022 den Genesenen-Status von sechs auf drei Monate verkürzt. Die Anwältin Jessica Hamed äußerte damals den Verdacht, dass diese Entscheidung, ebenso wie die Aberkennung der Einmal-Impfung von Johnson&Johnson, politisch gewollt war und unter dem Vorwand der Wissenschaft der Bevölkerung als alternativlos verkauft wurde. Kurzum, die Bevölkerung sollte zur wiederholten Impfung genötigt werden.
In einer Sitzung vom 9. Februar 2022, an der auch der Bundesjustizminister teilnahm, wurde über die Impfpflicht diskutiert. Umfragen zeigten, dass die Impfkampagnen stagnierten und der Anteil der Impfgegner konstant bleibe. Es wird der Eindruck erweckt, dass eine allgemeine Impfpflicht zwar wissenschaftlich nicht begründet, aber politisch anzustreben ist. Wörtlich heißt es in den Protokollen: „Eine Impfpflicht nur für ältere Menschen wird kritisch gesehen, da es ein falsches Signal für alle anderen Altersgruppe [sic!] sein könnte (als wenn diese keine Impfung mehr bräuchten).“
Schließlich wurde auch festgestellt, dass der Booster-Schutz vor einer Omikron-Infektion nicht so hoch ist, wie in den Kampagnen behauptet wurde. Eine Haushaltskontaktstudie aus Dänemark zeigte, dass die mRNA-Booster-Impfung einen Schutz von 46 Prozent vor Omikron-Infektionen bietet, während doppelte Impfungen dies nicht tun.
(Quelle: Berliner Zeitung)