“Gerade weil man sich so ähnlich ist und sich im Prinzip so gut versteht, knirscht es im Gebälk.” Da ich in Bayern großgeworden bin, kann ich das unterschreiben: Seit ich in Köln lebe, habe ich keinen einzigen Österreicherwitz mehr gehört.
“... als Spanien unter dem damaligen König Juan Carlos (mit kleinem „o“) demokratisch wurde.” Ja, wunderbar, dieses demokratische Spanien, welches erst unter einem Monarchen demokratisch wurde. Eingeführt hatte die Monarchie übrigens Francisco Franco im Jahre 1947, allerdings ohne einen König zu ernennen. Und so ist heute nicht nur die Nationalstiftung Francisco Franco ein Andenken an den Diktator sondern auch das spanische Königshaus. Kein Wunder auch, dass dieses Königtum von Diktators Gnaden sich gegen eine Loslösung Kataloniens von Spanien aussprach.
Es geht zuerst ums Geld: Statt Mittel seitens Brüssel zusätzlich zu vereinnahmen, muss man in Barcelona eine Art “Provinzkassen-Ausgleich” an Madrid geben. Dort wird die Kohle in Euro, was denn sonst, prompt verfrühstückt. Auch in den weniger fleissigen Provinzen herrscht kräftig Korruption. Bei den Katalanen tatsächlich etwas weniger. So differenziert wie zwischen dem “kleinen o” und dem “kleinen e”. In Norditalien streiken die reichen, produktiven Nordprovinzen seit langem, wenn es um die Finanzierung der Mitte (Mezzogiorno) und des Südens geht. Man wolle das der Mafia überlassen ! Auch den Balkan, die Schottem und Iren hält nur der Goldregen aus Brüssel beieinander. Ohne die geschenkten Milliarden ließe sich so mancher Mercedes nicht besorgen. Besorgen deswegen, weil es nach dem Target-2-Zahlverfahren gar nicht klar ist, ob das Ding am Ende nicht die Bundesbank—respektive der deutsche Steuerzahler—allein bezahlt. Es werden Kriege zumeist um Geldwertes geführt. Da sind kleine Sezessionen, wie die Baskische und Katalanische” , quasi verpflichtend. Aufschäumende Leidenschaften gehören zum iberischen Selbstverständnis, wie Kastagnetten und Fußgetrappel.
Zitat: “Die Ostfriesen haben in Deutschland einen Rest ihrer Sprache gerettet.” Zitat Ende. Nein, so ist es nicht. “Die Ostfriesen” - die es noch können- schnacken oder prooten platt , eine Variation des Niederdeutschen, aber eben nicht des Friesischen. Das echte Ostfriesisch (“osterlauwerssches Friesisch”) ist seit langem (fast) ausgestorben. Im Saterland spricht man noch das Saterfriesische, die Reste des “echten” Ostfriesischen. Aus diesem Grunde ist das Saterfriesisch als Regional- oder Minderheitensprachen nach der Europäischen Grundrechte-Charta geschützt, es möge nützen.
Es ist eine Schande, wie das Selbstbestimmungsrecht der Völker von der spanischen Regierung mit Füßen getretenen wird. Es lebe das unabhängige Katalonien!
“Sprachen sind oft Konfliktstoff. Vor allem, wenn sie unterdrückt werden. Und Sprachunterdrückung ist ein klassisches Mittel der kulturellen Bevormundung.” Aber nicht lange, denn,wer die Wahrheit leugnet, indem er sie einem beliebigen “Ich” und dessen Bedürfnissen unterordnet , anstatt umgekehrt sie mit diesem “Ich” demütig zu suchen, den holt sie ein. Die Wahrheit verhält sich zur Sprache wie der Wein zum Gefäß. So wie sich der Wein nicht ändert ganz egal ob man ihn im Weinglas oder Kaffeebecher trinkt, so ändert sich auch die Wahrheit nicht, ganz egal welche Sprache man ihr überstülpt. Es ist ein Wesensmerkmal der Wahrheit dass sie immer wieder ans Licht kommt und nach oben treibt wie der Kork im Wasser. Nur um den Preis von Logik, Fortschritt, Wohlstand, d.h. des menschlichen Überlebens schlechthin lässt sie sich unterdrücken. Und, nur ein Tölpel kann versucht sein, nach über 2000 Jahren Erfahrung mit diesen ganz offenkundigen Eckpfeilern menschlichen Daseins, an selbigen weiterhin zu rütteln. Aber leider sucht nicht nur die Wahrheit den Weg nach oben sondern auch Frau u. Herr Dr. Strunz- Dumm die ganz richtig erkannt haben, dass, empirisch betrachtet, vor ihnen keine “Mauer” schützt, sei sie noch so dick, und noch so hoch—- und das ist halt das Problem…..
Es geht allerdings um weit mehr als das kleine e oder o - es geht um Herrschaft und - ja - Unterdrückung. Beim Mundtot-Machen von (nationalen) Interessengruppen fängt die Kolonisierung an. Diejenigen, die wie Stalin oder Tito heute wieder das Aufgehen der Nationen in einer friedlichen Weltgemeinschaft fordern und die One World als alternativlos ansehen, sind dabei, ihre Rechnung ohne die Bedürfnisse der Menschen zu machen, denen Herkunftskultur und Heimat noch etwas bedeutet. Dieses Potential - das zeigt beispielhaft die küngere Geschichte der Sowjetunion und Jugoslawiens - ist nicht durch jahrzehntelange Unterdrückung auszulöschen. Zwang wäre auch heute ein fataler Weg, friedlichen separatistischen Bewegungen zu begegnen. Die EU kann sich nur gedeihlich in den innerspanischen Konflikt einbringen, wenn sie Hardlinern wie Elmar Brok widerspricht und auch die Katalanen als EU-Mitglieder vertritt.
Hallo Herr Bonhorst, in Ihrer Aufstellung haben Sie die wichtigsten (aktuellsten) Sprachverbot leider übersehen. Ich meine damit die um sich grassierenden Sprachverbote unter dem Deckmantel der “Political Correctness”. Auch hier versucht eine kleine Minderheit ( jedoch leider mit einer Mehrheit in den Medien), dem Rest der Bürger, ihre rein ideologisch geprägte Sprache aufzuzwingen.
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