Ich versteh überhaupt nicht wie der Autor und die Leserbriefschreiber sich so über die Gewalt echauffieren können? Aus welcher heilen Welt haben die Hamburger Ereignisse sie denn aufgeschreckt? Also bitte, wo leben sie denn? Da treffen sich die 20 politisch meißtgehassten Staatslenker dieses Planeten vis-à-vis des Hamburger Stadtteils wo der Hass auf das Establishment quasi wohnt. Ich meine, ich würde doch als Dortmunder auch nicht auf die Idee kommen meine Pokalfeier auf Schalke zu zelebrieren - oder? Also, das Setting war schon ein Maximum an Provikation. Zu diesem grundsätzlich provokativ angelegten Element kommt ein zweites: Aus nahezu ganz Europa kommen Menschen aus Protest gegen diese Veranstaltung nach Hamburg. Darunter ein Anteil an Menschen, die leider nur Gewalt auf ihrer Agenda haben. Das war bekannt, das war immer so bei den anderen Gipfeln dieser Art. Und als dritte Zutat beruft man einen Hardliner wie Herrn Dudde, der unter Schill damals als Aufräumer bekannt wurde, zum Oberkolonnenschieber der Einsatzkräfte. Sicher, es gäbe noch viele kleinere Zustaten die in den Topf gerührt gehören. Aber allein diese drei reichen aus um sich vorstellen zu können, das das Menü kein leckeres wird. Daher halte ich die Echaffiertheit über die Vorfälle für ziemlich verlogen oder zumindest naiv.
Ihre Titelzeile weist auf die französische Ariostokratie als Vorbild für die Herrscherklasse des G20-Gipfels hin. Vergessen wir nicht, was dieser Klasse 1789 bis 1799 passiert ist. Da war es vorbei mit ihrer selbsteingebildeten Unantastbarkeit. Wer dem Volk immer wieder in jeglicher Form Gewalt antut, während man selber in Saus und Braus lebt, der muss mit so etwas rechnen.
Am Verhalten der Randalierer lässt sich schwer beurteilen, ob es Rechte oder Linke sind. Würde man aber die Hamburger Chaoten nach ihrem Wahlverhalten fragen, so wären mindestens 80% den Grünen oder der SPD zuzuordnen.
Sie haben mir die Worte aus der Feder genommen, Herr Kneip. Große Klasse, auch der Artikel.
Entschuldigung ! Der Vergleich mit dem Sonnenkönig ist unfair ! NIEMALS, NIEMALS hätte der Sonnenkönig gestattet, dass Vergleichbares mit seinen Untertanen geschieht - auch den Angriff auf das kleinste seiner Dörfer hätte er als Angriff auf seine Person empfunden und entsprechend reagiert - l’ état c’ est moi! funktioniert unter monarchischem Vorzeichen eben in beide Richtungen.
Der G20 war eindeutig ein Erfolg. Wir haben völlig neue Erkenntnisse gewonnen: Chulz hat uns erklärt, das links und Gewalt nicht kompatibel sind, Mutti hat klar gemacht, dass die Eisberge der Antarktis unter ihrer moralischen Führerschaft sicher sein können, Erdogan hat uns klar gemacht wo der Hammer hängt, und Trump hat sich als das gezeigt was er ist: Ein furchtbarer Klimaleugner und Sexist, der nicht davor zurückschreckt sich mit Putin zu treffen. Was gefehlt hat, waren verbindliche Aussagen und Entscheidungen zu weltpolitischen Themen, aber dafür haben wir ja den nächsten G20!
Früher hat man immer gesagt, Angela Merkel sei eine präsidiale Kanzlerin. Langsam aber sicher wird sie aber zu einer monarchischen Kanzlerin. Erschreckend daran sind für mich zwei Dinge: Erstens dem Volk gefällt es und zweitens, die anderen Regierungschefs machen es ihr nach. Ich habe noch eine Frage: Warum sagen die Linksautonomen eigentlich “Bullen” zur Polizei? Korrekt müsste es doch heißen “Bullinnen und Bullen” oder “BullInnen” oder “Bull*innen” oder “Bull_innen” oder “Polizeidienst Leistende”, damit auch die Menschen nicht diskriminiert werden, die sich weder als Mann oder Frau sehen!?
Eine sehr gute Beschreibung dessen, was in Hamburg passiert - und was in Hamburg nicht passiert ist. Wissen diese Hamburger Chaoten überhaupt, gegen was sie da diesen Kriegsschauplatz eröffnet haben? Krawall nur um des Krawalls willen? Ich konnte keinen roten Faden sehen, der erkennen ließ, für was man da auf die Straße gegangen ist. Und auf der Straße ist viel passiert. Schlimmes passiert. Ein von den Politikern selbst gezüchteter linker Mob hat sich ausgetobt, ohne Sinn und Verstand. War man gegen die Globalisierung, aber für einen Multikulturalismus? Oder umgekehrt? Diesen Chaoten ist doch sch…egal was aus Deutschland wird. Und im Sitzungssaal der G20 ist dagegen nichts passiert. Doch: “20 Politiker einer selbst ernannten Weltregierung, die sich G20 nennt, tagten derweil ungestört an ihren ergebnislosen Sitzungen, palaverten, schäkerten, assen, tranken, füllten sich die Bäuche mit deutschen Köstlichkeiten und fühlten sich so viel wichtiger als alle anderen Menschen, ...”. Nur politisch ist in der Tat nichts, aber auch rein gar nichts passiert. Außer Spesen nichts gewesen - und die hat der deutsche Steuerzahler zu berappen zusätzlich zu den Millionenkosten der Sachbeschädigungen. Oder halt, ein kleines Schmankerl ohne 18 hats doch gegeben: Trump und Putin haben einen Waffenstillstand in Syrien erwirkt, während 19, also ohne 1, weiter das Wetter machen wollen, was ihnen aber nicht gelingt.
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