Cora Stephan / 18.05.2021 / 14:00 / Foto: Pixabay / 16 / Seite ausdrucken

Sommerurlaub: Nichts genaues weiß man nicht

Früher kam das Phänomen alle Jahre wieder, ab Juli: der Sommerurlaub. Heutzutage aber wissen wir nicht, wann es ihn je wieder geben wird. Vielleicht womöglich doch noch in diesem Jahr? Oder erst im Jahre 2022? Oder auch dann noch nicht? Nicht nur ein hässliches Virus, auch die sogenannten Maßnahmen dagegen lassen mittlerweile alle Fragen, die sich normale Menschen so stellen, im Ungewissen. Lebensplanung war gestern.

Natürlich gibt es eine besonders edle und ökologisch überaus verantwortungsvolle Haltung dazu: Sommerurlaub wird überschätzt und kann wegfallen. Schon wegen der Hitze. Und der vielen Leute, etwa auch noch an einem überfüllten und verdreckten Strand am Meer, inklusive Ballermann. Was man zu Fuß oder mit dem Rad erreichen kann, mag ja noch angehen. Aber eine Flugreise? Eine lange Autofahrt? Besser nicht. Fürs Klima und der Hygiene wegen: zu Hause bleiben! Bravo.

Die meisten anderen allerdings dürften sich fragen, wann es endlich Klarheit geben wird, wohin die Reise geht mit den regierungsamtlichen Maßnahmen. Die Antwort lautet: Klarheit gibt es nicht. Spontan sein ist alles. Und das in einem Land, das einst berühmt und berüchtigt war für seine – na, nennen wir es: Strukturiertheit.

Ironie beiseite. Vor allem Menschen mit Kindern dürften langsam verzweifeln. Kinder sind aller Voraussicht nach bis zum Sommer nicht geimpft. Wer in Deutschland bleibt, aber nach Mecklenburg-Vorpommern will, muss die Kleinen zu Hause lassen, denn in diese malerische und nur schwach bevölkerte Region dürfen nur Geimpfte einreisen. Wenigstens ist Menschen mit Zweitwohnung dort der Aufenthalt mittlerweile erlaubt, noch vor Kurzem sollte die Schriftstellerin Monika Maron ihres Häuschens verwiesen werden.

Man kann nichts verlässlich planen

Dann lieber ins Ausland. Doch das wird einem auch nicht gerade leichtgemacht: In manchen Ferienländern reicht ein negativer Test für die Einreise, in anderen wiederum nicht, dort muss man zusätzlich in Quarantäne gehen. Gut, man muss ja nicht unbedingt nach Israel, Estland oder Slowenien fahren. Doch man muss eventuell irgendwann auch wieder nach Hause, und dann geht der Spaß weiter. Wer aus Ländern zurückkehrt, die unverhofft zu Risikogebieten erklärt wurden, darf als Geimpfter einreisen, muss aber die ungeimpften Kinder in Quarantäne stecken. Und so weiter und so fort. Stand heute kann man nichts verlässlich planen und muss mit allem rechnen.

Also zu Hause bleiben, in der Hoffnung auf Tagesausflüge und geöffnete Biergärten? Auch hier ist nichts gewiss. Vielleicht dürfen Hotels und Gaststätten, sofern sie bis jetzt überlebt haben, ja sommers wieder öffnen. Aber unter welchen „Auflagen“? Eine völlig entnervte Familie mit Hotel und Restaurant beschreibt, was dann auf sie zukommen könnte: Die Gäste müssen registriert, Impfpass oder negativer Test überprüft werden. Theoretisch könnte ein Schnelltest vor Ort verabreicht werden, das muss allerdings unter Aufsicht geschehen. Das ist zeit- und personalaufwändig.

Richtig lustig wird es, wenn eine Gruppe Gäste vor der Tür steht, von der ein Teil vollständig geimpft ist, weitere Personen erst ein einziges Mal, andere ihre Genesung nachweisen müssen und Kinder unter 14 Jahren dabei sind. Wie soll das gehen? Diese Gastronomen haben beschlossen, erst zu öffnen, wenn der Spuk vorbei ist. Wann das sein wird? Ungewiss.

Modellregion Eckernförde lässt hoffen

Dabei gibt es Vorbildliches. Ein Hoffnungsschimmer erreicht uns etwa aus dem Ostseebad Eckernförde. Dort darf man bereits seit dem 19. April wieder Urlauber willkommen heißen. Restaurants und Cafés haben geöffnet, nicht nur draußen. Und obwohl viel getestet wird, gibt es nur wenige positive Ergebnisse. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag vor einigen Tagen bei 4,6. Also auf nach Eckernförde, wenn das der einzige Ort ist, an dem ein Aufenthalt so ist, wie man sich Urlaub vorstellt! Wir raten ab. Es steht zu befürchten, dass für einen solchen Ansturm der Platz nicht reicht.

Wie sagte noch Jan Josef Liefers? Verzweifeln Sie. Aber zweifeln Sie nicht. Auch wenn Sie keine Antwort darauf finden, warum Ihre Regierung auch nach einem Jahr Pandemie noch immer keine nachvollziehbaren Pläne für den Tourismussektor erarbeitet hat.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei NDR.de.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Johannes Hoffmann / 18.05.2021

Wir haben ein Grundgesetz, das uns allen Reisefreiheit im gesamten Land gewährt, aber wir haben Bundesländer, die uns dieses Recht nicht gewähren. Für was zum Teufel haben wir eigentlich ein GG, wenn es nicht gilt? Vom BVerfG ist keine Abhilfe mehr zu erwarten, Die Politik macht was sie will, das sollten wir auch…..

Torsten Hopp / 18.05.2021

Na klar ihr lieben Restaurantbesitzer. Mach doch alles wieder mit. Und dann heult rum, wenn die Kunden nicht kommen. Kunden testen, aufschreiben und kontrollieren. Habt ihr alle einen Dachschaden? Wehrt euch.

F.Bothmann / 18.05.2021

Tja, das Regime führt Krieg gegen den Souverän. Alles unbestimmt lassen ist Teil der Kriegsführung. Das Regime muss deshalb abgesetzt werden. Die inhaltliche Auseinandersetzung mit den verschiedenen Regeln in Unsinn. Sie schwächt nur den Widerstand. D ist mit eine C-Negativquote von über 99,75% sozusagen seit langem “clean”. Alle Freiheitsbeschränkungen nach dem Infektionsschutzgesetz sind sofort aufzuheben weil es keine faktische und rechtliche Grundlage gibt. Basta!

Stanley Milgram / 18.05.2021

Nach erschöpfenden Stunden mit Googeln, ob und welche Einschränkungen nun für mich gelten, rief ich einfach mal bei der hiesigen Polizei an. Erste Frage: “Warum rufen sie uns nachts um 4 Uhr an?” - “Weil ich im Net seit Stunden suche und nichts finde.” - “Rufen sie morgen früh ab 8:30 Uhr doch beim Ordnungsamt an und fragen sie die.” - “Da schlafe ich noch. Gute Nacht.” Deutschland.

Helmut Driesel / 18.05.2021

  Falls es diesen Sommer mit dem Urlaub nichts wird, freuen Sie Sich doch schon auf Silvester, da gibt die Regierung dann für jeden einen halben Quadratmeter Luftpolsterfolie aus, grösseres Kaliber, damit Sie es richtig knallen lassen können.

Bernd Meyer / 18.05.2021

Falsch zitiert, oder einzig richtig interpretiert? Weder großes Trampolin, noch kleines Theater!

Reinmar von Bielau / 18.05.2021

Am meisten hat mich erschreckt, dass der Beitrag zuerst bei NDR.de erschienen ist. Was ist denn jetzt los?

Klaus Kalweit / 18.05.2021

Ich bin 2016 vor Merkel geflüchtet, weil ich zu dem Schluß gekommen bin, daß Deutschland von einer Wahnsinnigen beherrscht sein könnte. Letztes Jahr wollte ich in Frühjahr meine Heimat noch einmal wiedersehen, doch es kam ein Beherbergungsverbot, die Anzahlung für die Ferienwohnung war futsch. Im Herbst habe ich dann zu lange gewartet, der Versuch einer Buchung kam nur Tage zu spät, wieder gab es ein Vermietungsverbot. Nun warte auf die vielleicht letzte Chance, noch einmal den Boden meines Landes betreten zu dürfen. Die totale Verunsicherung, ob wir noch Urlaub machen dürfen oder nicht, ist politisch beabsichtigt. Die Regierung hat ja gesagt, sie könne keine Entwarnung für den Sommer geben, wir sollen uns also nicht zuviel Hoffnung machen und im Unklaren gelassen werden. Übrigens, natürlich lasse ich mich nicht “impfen”. Zum ersten Mal im Leben habe ich massive Bedenken, und die Regierung tut alles, damit die nicht zerstreut werden, im Gegenteil. Ich denke, was hier geschieht, hat nichts mit einem Virus zu tun, dafür umso mehr mit der Neuen Weltordnung.

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