Ich weiß nicht, ob das veröffentlicht wird. Aber die Medien- und “Kultur-“Branche ist für mich wie der syrische Bürgerkrieg: Es gibt keine unschuldigen Teilnehmer: Jeder will seinen Vorteil. Jeder nutzt andere aus. Jeder ist selbstverliebt und möchte sich in der Öffentlichkeit ein bestimmtes Image geben. Alles ist Show für einen bestimmten Zweck. Wer darin teilnimmt, macht es auf eigenes Risiko.
Angesichts des wahrhaft tragischen Schicksals von Romy Schneider - allein der Unfalltod des Sohnes “genügt” für eine solche Wertung - finde ich den flaspsig-herablassenden Duktus des Artikels völlig deplatziert,
Ich glaube schon, dass hier eine Befangenheit vorliegt, wenn man mit Michael Jürgs befreundet ist. Die WELT-Autorin hat hier m.E. recht, wenn sie sich fragt, wieso Romy einen wie Jürgs an sich heranlässt. Dieser schillernde Journalist hat doch so viel psychologisches Einfühlungsvermögen in eine Person wie Romy Schneider wie ein Kettenhund in einen Einbrecher.
Hallo Herr Röhl, vielen Dank für Ihren Artikel. Das ganze #metoo-Gedönse nervt eigentlich nur noch und hat mit der Lebenswirklichkeit nichts aber auch gar nichts zu tun, wenigstens nicht für uns normal sterbliche, das sagen auch meine 3 erwachsenen Töchter und wie es in der Filmbranche zugeht wissen wir nicht. Auf jeden Fall gibt es wichtigeres. Gruß D. Schmidt
Danke für ein paar gute Hinweise, und Einsichten. Was #metoo betrifft, und sicher auch die verdrehte Perspektive der ‘Welt’. Es wäre vielleicht dienlicher gewesen, nicht auch noch gleichzeitig einen der wenigen Schauspieler von Weltruf mit ‘deutschen’ Wurzeln abhandeln zu wollen, und ebenfalls einigermassen zu zerreissen. Denn Romy - egal ob unsere oder nicht - war zurecht eine der ganz grossen Stars. Leid hat sie mir getan, in aller ihrer künstlerischen, übersteigerten, Verletzlichkeit, die Suche nach dem starken Mann, ob es Delon oder ein Bankräuber war.
Und wenn wir an den Film “Das alte Gewehr” denken, dann wird es noch viel, viel schlimmer.
Auch Frauen können für sich genommen viele Probleme haben, mit sich und ihrer Umwelt. Oder ist Frau Möller von der „Welt“ der Meinung, dass alle Probleme von Frauen erst durch den Kontakt mit Männern entstehen? Das würde den Frauen jeden eigenständigen Konflikt absprechen. Ziemlich unemanzipiert, würde ich mal sagen.
Der Film und der Artikel in der “Welt” wurden beide inspiriert durch die Person Romy Schneider. Das geht schon in Ordnung, Strahlkraft hatte sie ja. Es ist so wie mit Kinski: Ich mag ihn sehr, und doch kann ich mich an keinen wirklich guten Film mit ihm erinnern. Deshalb werden meist die Dokumentationen über ihn wiederholt und nicht seine Filme.
Ich finde Ihren Artikel ätzend. Er zeigt, dass Sie nicht das geringste Verständnis für die Situation von Frauen im Filmgeschäft haben. Die sich - zumindest früher - oft bis zur Selbstaufgabe verbiegen mussten, um ihren Berufswunsch zu verwirklichen. Ich wünsche Ihnen ein Herz (denn das scheinen Sie nicht zu haben) und eine Portion Verstand (da scheint es auch zu hapern), um zu begreifen, dass Menschen nach Geschlecht beurteilt und manchmal eben auch herabgewürdigt werden. Dass Sie befangen sind, haben Sie ja am Ende des Artikels selbst erklärt. Nach dem Motto: eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.