Als Pendlerin, die werktags nach Hamburg rein - und abends auch gern irgendwie wieder nach Hause möchte, kann ich ein Liedchen von den teilweise quasi täglichen Verspätungen und Ausfällen bei der Deutschen Bahn singen. Im Sortiment gibt es da: Weichenstörung, Verspätung aus vorangegangener Fahrt, noch belegte Gleise im Ziel-Bahnhof, Polizei- oder Feuerwehreinsatz auf der Strecke oder im Bahnhof, unbefugte Personen auf den Gleisen, keine Abfahrt wegen Türstörung und diverse witterungsbedingte Probleme, wie zum Beispiel Sturm. Bäume haben anscheinend immer das Bedürfnis, sich zum Sterben auf die Gleise legen zu wollen. Gern auch in Gruppen. Meine persönlichen zwei Favoriten waren, zum einen, die verspätete Abfahrt aus dem Hamburger Hauptbahnhof wegen 2x mißbräuchlich gezogener Notbremse mit der Durchsage im Zug, wir (die Fahrgäste) sollen doch bitte bei Sichtkontakt den Täter festhalten, bis das Zugpersonal einträfe. Und dann gab es einmal eine Kuh auf den Gleisen.
Das sind ja noch recht harmlose Beispiele… Ich fahre auch regelmäßig zu Jobs mit der Bahn (ist mir innerdeutsch immer noch lieber, als der Krampf in den Flughäfen) und werde schon nervös, sobald es keine Direktverbindung gibt. Ob ich wohl den Anschluss bekomme? Angeblich ist die Bahn laut eigener Statistik zu 95% pünktlich. Nach meiner Erfahrung geht zu etwa der Hälfte meiner Reisen irgendetwas schief.
Kleine, aber typische Beispiele: Unsere Wandergruppe fährt mit der DB. Der Triebzug ist mit Leuchtstoff-Lampen ausgerüstet. Die DB ist nicht mehr in der Lage, für einheitliche Lichtfarben zu sorgen, es herrscht kunterbuntes Durcheinander. Auf der Rückfahrt benutzen wir die Hessische Landesbahn, ausgerüstet mit LED-Röhren von einheitlicher Lichtfarbe. In Au an der Sieg steigen wir um bei strömendem Regen. Kein Problem, der Bahnsteig ist überdacht. Aber unser Zug steht weit, weit hinten. Also durch den Regen rennen. Der Zugführer kennt das Problem, hat auf uns gewartet. Es tut ihm Leid, es sei eine “technische Notwendigkeit”, er muss hier draußen irgend eine Handlung vollziehen.
@ Gerd Fricke: „ Wie machen das die Japaner bloß?“- Man könnte. ergänzend fragen: Und alles seit Jahren o h n e die millionenfache Zuwanderung von „ Fachkräften“, welche ja nach Meinung deutscher Politiker und der ihnen nach dem Munde redenden Manager und Ökonomen unabdingbar für die deutsche Wirtschaft und den künftigen Wohlstand sein sollen…?
Dochdoch, habe ähnliche Erfahrungen wie Frau Hagen gemacht. Der „Standardfall“: Die Wagenreihenfolge eines Zuges wird verändert OHNE dass dies auf den Anzeigetafeln angezeigt wird. Wenn das dann in Hamburg HBf auf Gleis 14 passiert (wer die Situaion dort nicht kennt: der Bahnsteig ist für die Anzahl der Fahrgäste VIEL zu eng!), schafft man es nicht (irgend so ein „Pfeifenheini“ gibt schon das Aufbruchssignal .,,), in den Wagen mit den reservierten Plätzen vorzudringen. Also schnell rein in den Zug - aber zu den reservierten Plätzen kommt man nicht, weil halt von vorne alles nach hinten will (vice versa von hinten alles nach vorne - und das mit Gepäck!). Erst lange nach Hamburg-Harburg kommt man dann endlich zu den reservierten Plätzen. Auf die freundliche Frage an den Fahrkartenkontrolleur, ob denn derjenige, der für die Umkehrung der Wagenreihenfolge (respektive für das Unterlassen der Anzeige dieser Tatsache auf den Anzeigetafeln) verantwortlich ist, am Monatsende trotzdem sein volles Gehalt bekommt, wurde man ziemlich rüde angeblafft. Die Deutsche Bundesbahn hat eigentlich nur VIER Probleme: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Schönes Wochenende - insbesondere denen, die wegen einer veränderten Wagenreihenfolge zwangsweise zum Bahnsteigspurter werden ...
Es gabe doch Anfang des Jahrtausends , meiner eingeschränkten Erinnerung nach , ein Rot-Grünes Gesetz, nach dem Die Bahn nicht mehr einfach so störende Bäume entlang der Strecke fällen durfte. Soweit ich weiß muss für jeden Baum eine Genehmigung eingeholt werden. Das kann die Bahn natürlich nicht leisten, was dazu führt, das damals junge Bäume nun groß sind und bei Sturm schon mal auf die Gleise oder Oberleitungen fallen können—mit Folgen. Vor 2000 gab es da nicht.
Ja, aber alle Vorstandvorsitzende seit ‘94 haben sich ordentlich mit Ruhm bekleckert und sind sicher nicht als arme Leute von Bord gegangen! Besonders hervorgetan hatte sich Herr Mehdorn, auch in seiner späteren Funktion als Geschäftsführer von BER. Das Unternehmen Bundesbahn wurde von der deutschen Politikergemeinschaft ruiniert. Dicke Gehälter für jede Menge “Generale” kein Geld für rollendes Material und die “Indianer”, die immer mehr Aufgaben im Zugbetrieb übernehmen mussten. Auch die ständigen Pannen beruhen darauf, dass man “Manager” installiert hat statt darauf zu achten, dass erfahrene Betriebsingenieure für die Technik verantwortlich zeichnen und die nicht behindert werden durch dumm daherschwätzende Politruks und befreundete Experten dieser Leute. Mir ist jedenfalls eine einfache Technik, bei der ich das Fenster aufmachen kann (JAA, das konnte man früher) wenn mir zu warm wird, als eine NICHT funktionierende Klimaanlage im hermetisch abgeschlossenen ICE! Früher gab es auch noch, man denke, einen “Speisewagen”. Dort konnte man ziemlich bequem sitzen und einen frisch gebrühten Kaffee trinken. Versuchen sie das heute im modernen Bordbistro. Güterverkehr - fast eine Fehlanzeige - findet kaum noch statt. Wenn die Bahn nur 8% des derzeitigen Güteraufkommens transportieren sollte, müsste sie mangels rollendem Material passen. Das war doch eine tolle Zukunftsplanung dieses Staatsunternehmens, oder? Diese Bananenrepublik, dieser Mückenschiß auf der Weltkarte, der sich anmaßt allen alles und jedes vorschreiben zu müssen, der ständig seine Bürger mit irgendwelchen idiotischen Vorschriften, Anweisungen, Geboten, Verboten und einer Sprachregelung, sowie neuen Steuern traktiert, gehört auf den Abfallhaufen der Geschichte.
Eine Bahnfahrt, die war lustig, pünktlich und zuverlässig bei der nicht mehr vorhandenen Deutschen Reichsbahn. Auch allem Weimarer Chaos um Trotz. Man fuhr mit der guten alten Dampflokomotive ohne Verspätung mindestens genau so schnell von Berlin nach Dresden, wie heute mit dem ICE der DB.
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