Seit ich per freier Volkskammerwahl März 1990 in Richtung Bundesrepublik geschubst wurde, ist für mich Bahnfahren nur was für Leute mit viel Zeit, guten Nerven und Erlebnishunger auf Gleisniveau.
Wer ein Auto besitzt und ohne Not die deutsche Staatsbahn benutzt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Übrigens zeigt dieser Fall - wie viele andere - dass Unfähigkeit und Desinteresse bis in die unteren Ränge reichen. Ein Bekannter sagte neulich: Die deutsche Bahn ist genauso ein Sammelbecken für Minderleister wie Berlin.
Ihr wolltet keine Kinder, Ihr wolltet keinen Wehrdienst, Ihr wolltet keine Deutschen sein, Ihr habt immer brav die CDU, die SPD; die Grünen und die FDP gewählt und jetzt lmaa mit Eurem Gejammer über die Bahn. Ihr hättet auch anders gekonnt, Ihr Boomer, Ihr X/Golfer und Konsorten. Sowas kommt von sowas. Lebt damit, dafür hattet Ihr Eure Partys, als Ihr jünger wart. Ansonsten kann ich Euren Sermon nicht mehr hören.
Ähnliches habe ich vor über zwanzig Jahren auf der Strecke zwischen Jena (damals hielten da noch ICEs) und Leipzig erlebt. Irgendwie anheimelnd, dass sich manche Dinge hierzulande nicht ändern.
Ich finde, die Autorin müsste glücklich sein, dass ihr Zug überhaupt von Nürnberg abgefahren ist.
@ K.Gleiss “Im Licht der untergehenden Sonne kehrte ich irgendwann von meinem Ausflug zurück und stellte mir dabei die Frage nach dem nervlichen Zustand derjenigen, die täglich als Pendler auf die Dienste der DB angewiesen sind.” Ich war Langstrecken Pendlerin bei der DB in d. Mitte d. 90er und so gut wie 100% pünktlich im Büro weil ich im Gegensatz zu jenen die nur einen Steinwurf entfernt vom Arbeitsplatz wohnten im Takt der DB eintraf. Will damit sagen es geht. Ich erinnere mich in dieser Zeit so gut wie keiner schweren Störung (bis auf Suizide u. wirklich höhere Gewalt. Sehr viel später so etwa ab 2015 pendelte ich erneut und es war verheerend. Ich finde die DB verdient eine Reisewarnung denn die Nutzung halte ich für höchst gefährlich. Ich erlebte z.B. öfter dass ganz andre Züge unter der Anzeige des von mir erwarteten Zuges einfuhren die verspätet einfach auf dieses Gleis umgeleitet wurden (ohne die Anzeige entsprechend zu ändern). Steigt man dann ein, im falschen Glauben es sei der angezeigte Zug u. es ist zu später Stunde ein letzter “außerplanmässig umgeleiteter Zug in Nirgendwo, kann man sehen wo man bleibt sollte man sich auf die Anzeigentafel verlassen haben, Handy Akku leer sein u. kein Hotel weit u. breit sich auf der Strecke zu später Stunde mehr finden. Es gibt u.U. kein Zurück, auch nicht bei 15 Grad Minus. Wer ferner bei Streik z.B. außerplanmäßig in Eiseskälte als alter oder Behinderter Mensch irgendwo streikbedingt abgesetzt wird, kann u.U. nur noch d. Malteser rufen da es fast keine Wartesäle mehr gibt. Während außerplanmäßiger Wartezeiten immer länger werden werden Bänke u. Papierkörbe immer weniger. Von daher lass ich die Finger v. Reisen m.d.. DB wo immer möglich. Nur noch Bus m. andrem Unternehmen. Dass ein Fahrer streikbedingt seine Fahrgäste in Eiseskälte irgendwo rauswirft erlebte ich noch nicht.
Die Zustände bleiben so erhalten, vermutlich, weil die Bahnfahrer so duldsame, angepasste Menschen sind. Sie toben nicht, sie verklagen die Bahn nicht, sie stimmen nicht mit den Füßen ab. Wenn so ein ICE mit ausgefallender Klimaanlage 1,5 Stunden auf der Stecke steckenbleibt und in den Wagen die Hitze im 35Grad-Bereich landet, ohne Klo - und die Luft knapp wird - bleiben die da drin hocken bis zum Kollaps. Schon nach 20 Minuten wäre ich an der Tür und würde die Notöffnung betätigen oder eine Scheibe einschlagen. Wäre mir wurscht - ob ich da eine Rechnung für kriege und wurscht wäre mir auch, wenn unser Zwangsfunk davon schwallen würde, ‘wie Einzelne so unvernünftig gewesen wären - auf offener Stecke auszusteigen‘. Das wäre ja sooo gefährlich. Anpassen, Sitzenbleiben, Totschwitzen, in die Hose machen und trotzdem - Maul halten. Am nächsten Tag steigt alle wieder schön ein. 200 Leute, die aus dem Zug strömen und auf eine Wache laufen, um Anzeige zu erstatten, das wäre doch mal was. Wenn keiner mehr mitfährt hat sich das alles bald erledigt. Wenn ich mit meinem Auto mal im großen Stau stecke - kann ich jederzeit aussteigen und mit ein paar Küchenrollen und einer Plastiktüte kann ich sogar im Auto pinkeln - da zwingt mich keine Bahn, mir in die Hose zu machen. Da habe ich mein Essen und Getränke, meine Musik, bequeme Klamotten. Füße hoch. Ohne Elektroauto läuft meine Klimaanlage immer. Ab den 80igern habe ich die Bahn gemieden wie die Pest. Erst das Dealer-Volk am HBF-Frankfurt, später war es teurer als mit dem Auto, noch später war es langsamer und teurer, heute ist es langsam, teuer, unappetitlich, unzuverlässig, laut, zuletzt noch gefährlich, weil du von Einmann begrapscht wirst oder ins Gesicht geschlagen wirst, wenn du dich beschwerst und abgestochen werden kannst, sogar, ohne vorher gemeckert zu haben. Ich kapiere nicht, warum man sich da überhaupt noch reinsetzt. Ohne Geld würde ich halt Smart o.Ä. fahren.
Ich habe gestern bei relativ schönem Wetter (hochsommerliche 22 Grad, der Klimawandel ließ grüßen) in einem Anfall von Tollkühnheit und unter Verwendung meines Deutschlandtickets den Versuch unternommen, vom Ruhrgebiet nach Aachen zu gelangen. Unter normalen Umständen, also bis vor ca. 15 Jahren, wäre das laut Fahrplan in knapp zwei Stunden zu bewältigen gewesen. Bis kurz hinter Essen belief sich die, vorläufige, Verspätung bereits auf 10 Minuten. Wegen diverser Halte auf freier Strecke, über deren Hintergrund nur gerätselt werden konnte. Drei Stopps hinter Köln hatte sich die Verspätung dann auf 70 Minuten ausgedehnt, wegen „Verspätungen von vorausfahrenden Zügen und eingleisiger Fahrspur auf der Teilstrecke“. Der durchaus freundliche Zugführer gab stets sein Bestes, um sich stellvertretend für das Versagen seiner Chefetage zu entschuldigen. An diesem Zeitpunkt reichte es mir und ich verließ den Zug mitten in der Prärie, um die Rückreise vom anderen Bahnsteig anzutreten. Der Zug nach Hause verspätete sich um 45 Minuten wegen „Verspätung von vorausfahrenden Zügen“ etc. . Im Licht der untergehenden Sonne kehrte ich irgendwann von meinem Ausflug zurück und stellte mir dabei die Frage nach dem nervlichen Zustand derjenigen, die täglich als Pendler auf die Dienste der DB angewiesen sind. Die Züge fahren im besten Deutschland aller Zeiten nämlich immer öfter nach Nirgendwo. Wohlgemerkt: ohne das Deutschlandticket wäre ich, so wie früher einmal, das finanzielle und zeitliche Risiko einer solchen Fahrt nicht eingegangen.
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