@Peter Woller: Diese Gespräche bzw. Äußerungen habe ich auch schon in diversen Varianten gehört. Ist es nur Spießbürgertum? Für mich ist das eine Mischung aus Denkfaulheit, Obrigkeitshörigkeit, Arschkriecherei,Bequemlichkeit und mangelnder Zivilcourage. Widerlich.
Weil allen Generationen seit 1945 beigebracht wurde und wird, dass es ganz schlimm ist ein Deutscher zu sein, oder das auch nur gut zu finden. Der echte Deutsche hat moralisch zerknirscht und schuldbeladen zu sein. Der echte Deutsche soll gefälligst Marx, Engels, Stalin, Mao und den Islam verehren, oder wenigstens den höchst mittelmäßigen Revoluzzer Ernesto “Che” Guevara, Öko-Sektierer und das Klima. Der echte Deutsche soll gendern und jede noch so bekloppte Minderheit lieben, er soll sein (Steuer)Geld, den Versagern, Glücksrittern, Terroristen und all denen, die dem linken Mainstream genehm sind, geben. Der echte Deutsche soll sich den Traditionen, Wünschen und Vorstellungen der Goldstücke, zugereisten Fachkräften und deren Religion beugen. Der echte Deutsche soll ein gegängelter Untertan sein, dem man einredet er sei frei und reich. Und irgendwann wird der echte Deutsche das gleiche Schicksal, wie die Indianer teilen. Er wird, bar seiner Sprache und Kultur, in einem Reservat auf seinem eigenen Land dahinvegetieren, während irgendein muslimischer Kanzler das Kalifat Alleman ausruft. Einzigartig ist am echten Deutschen nur noch, dass er sich nicht ernsthaft wehrt, nicht wenn muslimische Jungmänner seine Töchter belästigen, nicht wenn sie seine Söhne verprügeln, sein Eigentum stehlen und zerstören und auch nicht wenn internationalistische und kommunistische Öko-Sektierer sein Land in den Dreck treten und sein Geld verbrennen. Und damit das auch so kommt, darf der echte Deutsche nicht auf dumme eigene Gedanken kommen, weshalb man am besten gar nichts über Zemmour, Farage und Co berichtet.
D => ganz einfach die größte Irrenanstalt des Universums!
Es kann an der Sprache liegen, an der frühkindlichen prägenden Information. Usere Sprache ist sehr direkt. Englisch hat viel mehr Möglichkeiten, etwas auszudrücken, und Französisch ist ohnehin ein Fass voller Mysterien. Italienisch ist schnell und melodisch, Personalpronomen werden oft angehängt. Diese Sprache, die so direkt ist, mag zu Gehorsam oder Aufstand führen. Sie bietet prinzipiell weniger Möglichkeiten, etwas intelligent, doch verständlich, zu verschlüsseln. Die Briten haben uns zudem etwas voraus: Sie lehren in Schulen und Universitäten Rhetorik und haben mehr Debattenabende, wo unterschiedliche Meinungen mehr als erwünscht sind. Als Broder an LSE behindert wurde, waren das deutsche Studenten. Natürlich gibt es diese Form von Störungen inzwischen in GB auch, es sind ultralinke, oft durch eingewanderte Palistinenser angereicherte Gruppierungen, und ein proisraelischer Referent hat es inzwischen schwer. Ohne Debatte verarmen wir geistig, daher muss ein Umschwung her. Hinzu kommt Historie. Das Land in Europa, das uns in puncto Direktheit und Autorität das Wasser reichen kann, ist Spanien. Es ist das zweite Land, das eliminativ gegen Juden vorgegangen ist, allerdings durch vollständige Vertreibung oder Zwangskonversion. Vielleicht denkt man nur, dass solche Prägungen verschwinden. Möglich ist, dass sie nie wieder ganz aus dem Unterbewusstsein weichen.
@Gudrun Meyer - in manchen Punkten stimme ich gerne zu, aber die Sache ist komplexer. Doch in einem Punkt irren Sie sich grundlegend: der Westen Deutschlands ist NICHT westeuropäisch, sondern deutsch, und durch und durch deutsch - d.h. hoffnungsloses Krähwinkel, mit einer völligen Unfähigkeit, auch nur 20km über den eigenen Landkreis hinaus zu denken. Schauen Sie sich nur die dummen Menschen im Ahrtal an, die in den letzten Wahlen die sie betrügende und im Stich lassende Nomenklatura ohne Zögern wieder wählten. Der hier oft kommentierende Johannes Schuster und auch ein Vorposter hier zum Artikel verweisen zu Recht auf tiefe sozialpsychologische Defekte der (West)Deutschen. Sie sind vollkommen infantil, ja eigentlich psychisch selbst der Säuglingsphase nicht wirklich entwachsen.
Warum immer wir, fragt die Autorin. Weil wir in der Mitte liegen, außerdem das wirtschaftsstärkste (und auch in vielen anderen Bereichen innovativste und produktivste) Land sind - wer Deutschland beherrscht, beherrscht Europa, und damit fast auch automatisch die eurasische Landmasse, sowie den produktivsten, innovativsten Kontinent überhaupt. It´s the Great Game, nur in Deutschland will das keiner wissen.
“Warum eigentlich immer wir?” Deutschland war schon immer ein Obrigkeitsstaat, dessen Wurzeln weit zurückreichen. Deutschland war noch nie ein wirklich liberaler, bürgerlicher Staat. Auch die beiden großen Katastrophen - die verlorenen Weltkriege - konnten den Obrigkeitsstaat nicht wesentlich erschüttern. ++ Das sehr spezielle deutsche Beamtentum - ein Relikt des Absolutismus - verläuft quer durch alle staatlichen Institutionen hindurch und hat alle Schlüsselstellungen in der Hand, insbesondere in der Justiz und in den Sicherheitskräften. Damit wird eine wirksame Gewaltenteilung unterlaufen. ++ Eine ähnliche Wirkung entfaltet das vermurkste, komplizierte Wahlrecht und die systematischen Vorteile des ÖD bei der Besetzung der Legislative (privilegierte Freistellungen für politische Tätigkeiten). Ein einfaches Mehrheitswahlrecht (Personenwahl) mit der zusätzlichen Möglichkeit echter Volksentscheide wäre m.E. nach viel besser, da u.a. der staatsrechtliche Sonderstatus von Parteien überflüssig wird - das ganze System wird einfacher. In Summe führt das deutsche System führt zu einer systematischen Verfilzung (bzw. Verzahnung, Verschränkung) von Exekutive, Legislative und Justiz - es entsteht ein absolutistischer, autoritärer Staat. Monströse, zwangsfinanzierte Staatssender und eine korrumpierte private Presse, die durch zahlreiche Zensur-Paragraphen kontrolliert bzw. massiv eingeschränkt wird, führen zu einer Gleichschaltung der Berichterstattung. Letztendlich ensteht ein Klima in dem Scheinheiligkeit, Lügen, Feigheit und Unterwürfigkeit gedeihen.
Tja. Es ist der Kain. Dieser wird als fleißiger Schmied bezeichnet, kann Werzeug und zimmern. Nein, das haut gar nicht hin, denn eher ist es der Intellektuelle, gern auch mal der Akademiker generell. Und immer scheint eine Richtung dort ausgeprägter zu sein. Es muss Angst sein. Angst, das Falsche zu sagen, Angst, keiner Gruppe anzugehören, Angst, allein zu sein. Es ist letztlich der Angstbürger im Deutschen, der es möglich macht. Auch der Kadavergehorsam. Eine Résistance wie im Frankreich des Zweiten WK ist hier fast undenkbar. In Frankreich ist es fast ein Adelsmerkmal, auch Ungehorsam zu können. Der Staat wird, wie auch in Italien, mit Misstrauen betrachtet, Regierungen regelmäßig abgewählt. Und noch etwas: Zweifellos haben englischsprachige Medien und vielleicht auch französischsprachige (Karibik, Kanada, Réunion, Westafrika, Libanon) ein größeres Einzugsgebiet und kratzen möglicherweise nicht an der Pleiteklippe entlang, was sie unabhängiger macht von staatlichen Transfers. Vielleicht ist man auch stolz auf seine Geistesgrößen, wenn sie mit Argumenten kommen und ihre Ansichten belegen können. Nur in Deutschland wird Hass und Neid auf geistige Überlegenheit geschürt, aber niemand weiß, warum dies in der Presse funktioniert. Es macht übrigens überhaupt kein Selbstbewusstsein, wenn man nicht mit Gegenrede umgehen kann, und manchen Menschen merkt man das inzwischen an. Auf der Straße ist man froh, dass kein Baseballschläger in der Nähe steht. Die Aggression bei den Einheitsmeinlingen nimmt zu.
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