Henryk M. Broder / 19.02.2021 / 12:00 / Foto: Achgut.com / 47 / Seite ausdrucken

Rainer Grell, 1941 – 2021

Rainer Grell ist tot. Er starb am 9. Februar nach langer, schwerer Krankheit, die er geduldig ertrug, immer in der Hoffnung, das Ende hinausschieben zu können. Er wurde heute im Familienkreis beerdigt.

Grell, geboren 1941, arbeitete 35 Jahre im Innenministerium von Baden-Württemberg, zuletzt als Ministerialrat und Leiter des Referats Staatsangehörigkeitsrecht. Dort erarbeitete er einen „Gesprächsleitfaden für die Einbürgerungsbehörden“, der als „Muslim-Test“ bundesweit bekannt wurde und zum Teil heftige Kritik auslöste, die er gelassen hinnahm.  

Rainer Grell war Jurist, ein Beamter mit Herz, Seele und Verstand, ein Diener des Staates, aber kein Untertan und kein Paragrafenreiter. „A Mentsch“, würde man auf Jiddisch über ihn sagen, ein Mann des Wissens, mit einem Gewissen, das sein „Leitfaden“ in allen Lagen des Lebens war.

Irgendwann lernten wir uns kennen, und Rainer fing an, für die Achse zu schreiben, kluge und lebensnahe Artikel über das Recht, die Rechte der Bürger und die Grenzen staatlicher Autorität. Schauen sie bitte hier. Sein letzter Text erschien am 17. Januar dieses Jahres.

Wir werden ihn vermissen, wirklich. Er war unser Spiritus rector und unser Elder statesman. Wir fühlen eine tiefe Trauer. Was bleibt, ist die Freude darüber, dass unsere Wege eine Weile parallel verlaufen sind. Im Unendlichen sehen wir uns wieder. Schalom, Rainer.

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Karla Kuhn / 19.02.2021

Waltz Filme schaue ich mit generell nicht an, weil ich das Gefühl habe, der Mann hat Schlaftabletten genommen. Einen m.M.n. derart CHARISMBEFREITEN Schauspieler, so langweilig,  habe ich selten gesehen. Was der Typ von wem auch immer hält, interessiert mich genau so wenig, wie der Typ selber. Damit ist das Thema Waltz für mich erledigt. Aber ich vermute, daß viele Typen, einmal “oben” angekommen, jede Bodenhaftung verloren haben. So hat sich BRECHNIEW, der fette Kerl, massig wie ien Kloß, so habe ich ihn gesehen,  tatsächlich ÖFFENTLICH mit dem Schönling ALAIN DELON verglichen. Das habe ich heute in einer Sendung “Die “Kremlfrauen” gehört und muß immer noch lachen. Na ja, Einbildung ist eben auch eine Bildung und die scheint heute, genau wie früher,  bei vielen in GRÖßENWAHN auszuarten.

Richard Loewe / 19.02.2021

Was kann man schöneres über einen Menschen sagen als, daß man ihn vermissen wird? Ich schließe mich an und sende mein aufrichtiges Mitempfinden an die Familie.

Frances Johnson / 19.02.2021

Ein sehr schöner Nachruf. Herzliches Beileid an alle, die ihn liebten.

Okko tom Brok / 19.02.2021

Herzliches Beileid und Dank für diesen schönen, hoffnungsvollen Text!

Wolfgang Nirada / 19.02.2021

Wieder “a Mentsch” weniger… Viele gibt’s nicht mehr davon - und kommen so schnell auch nicht mehr nach… Schalom

Charles Brûler / 19.02.2021

Die Guten sterben weg. Was übrig bleibt lässt mich erschaudern.

Johannes Schuster / 19.02.2021

Das Gute geht mit dem Menschenschlag, der bemüht war es zu tragen. Und irgendwann lebt man mit dem Herzen schon in der Unendlichkeit, weil sich dort alles sammelt, was einst das Leben war. Die Gesichter, die jenseits der unsichtbaren Mauer das Eigene Sein um sein Ende erweitern. Dieses Schleichen des Herzens in den Tod, das empfinde ich als eine kolossale Ungerechtigkeit des Faktors der Zeit. Darum grolle ich gegen die Uhr, der ich verdanke zu wachsen. In werde am Dilemma unglücklich und glücklich an seinen Früchten. Danke an den Autor für die schönen Worte. Warum ist man im Leben zynisch, wenn man beim Tod menschlich wird ?

Volker Kleinophorst / 19.02.2021

“Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen der Mitmenschen.” Albert Schweitzer. Danke, Rainer Grell.

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