Henryk M. Broder / 29.02.2016 / 21:30 / Foto: Fabian Nicolay / / Seite ausdrucken

Vom Luxus einer eigenen Meinung

Seit fast zwölf Jahren machen wir die Achse. Und etwa genauso lange werden wir gefragt: Warum macht ihr das? Seid ihr beruflich nicht ausgelastet? Leidet ihr unter Langeweile? Wollt ihr das Böse aus der Welt schaffen und dem Guten zum Sieg verhelfen?

Nein, das ist es nicht. Wir sind weder unterbeschäftigt noch größenwahnsinnig. Wir wissen, wie viele vor uns an der Aufgabe gescheitert sind, die Welt zu verändern, und wie viel Unheil von jenen angerichtet wurde, die es geschafft haben. Wir schätzen unsere Möglichkeiten realistisch ein. Wir wollen die Welt um uns herum beschreiben, und das heißt: Protokoll führen darüber, was heute vor unserer Haustür passiert, das festhalten, was gestern undenkbar schien und morgen Makulatur sein  wird.

Ja, Achgut.com ist so etwas wie eine Chronik des täglichen Wahnsinns, der epidemische Ausmaße erreicht hat. Wir integrieren Millionen von Flüchtlingen. Wir bringen Millionen von Elektroautos auf die Straße und tausende von Windrädern in die Wälder. Wir retten den Euro, Griechenland und die Europäische Union. Zwischendurch den Juchtenkäfer und das Klima. Wir schaffen das!

In diesem Ozean des Aberwitzigen will die Achse eine Insel der angewandten Vernunft sein. Wir sind da durchaus unbescheiden. Unsere Vorbilder sind Leopold Schwarzschild, der Herausgeber des „Tage-Buchs“, Siegfried Jacobsohn, Kurt Tucholsky und Carl von Ossietzky, die Herausgeber der „Weltbühne“. Dass wir heute wissen, woran die Weimarer Republik zugrunde gegangen ist, haben wir ihnen zu verdanken. Und wir sind uns sicher: Heute würden sie für Achgut.com schreiben.

Foto: Fabian Nicolay

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