Henryk M. Broder / 12.12.2023 / 11:00 / Foto: Achgut.com / 8 / Seite ausdrucken

Wir sind überwältigt: Adventliche Spendenaktion für Terroropfer in Israel

Wir sind überwältigt von dem Zuspruch zu unserer Spendenaktion für den Kibbuz Mashael Sade. Mit dem Erwerb eines Weinpakets können Sie einen Kibbuz im Negev unterstützen, der Überlebende des Hamas-Massakers vom 7. Oktober aufgenommen hat.

Es ist eine Aktion der Winzer vom Weingut Kaufmann (Rheingau) und vom Weingut Hammel (Pfalz), zusammen mit der Achse des Guten. Vielen, vielen Dank an alle Achse-Leser. Die Weinpakete sind nach wenigen Tagen fast ausverkauft.

Wir haben uns daher entschieden, die letzten Etiketten (meist werden mehr Etiketten geliefert als bestellt werden) auch noch zu nutzen und ein paar mehr Weine auszustatten und anzubieten. Für die letzten 100 Pakete haben wir daher die Bestellmenge freigegeben, so dass jeder nach Herzenslust zugreifen kann. Bis das Lager leer ist, dann ist Schluss. First come, first served.

Ausgeliefert werden die Bestellungen definitiv noch vor Weihnachten. Hier geht es zur Bestellung.

Der Kibbuz Mashael Sade (oder Ma’ashei Sade oder Mash'abei Sade, es gibt auch andere Schreibweisen für מַשְׁאַבֵּי שָׂדֶה) wurde Ende der 1940er Jahre in der Zeit der Staatswerdung Israels von jungen Einwanderern aus Ost- und Zentraleuropa gegründet. Eine der vielen Siedlungen, die das wirtschaftliche und kulturelle Fundament des jungen Landes bildeten, obwohl nie mehr als acht bis zehn Prozent der Israelis in einem Kibbuz lebten. Heute sind es weniger als zwei Prozent.

Mashael Sade liegt mitten in der Wüste Negev, etwa eine halbe Autostunde südlich der Stadt Be’er Sheva, eine grüne Oase inmitten einer kargen Landschaft, in der nur Kakteen gedeihen. In Mashael Sade stehen Pinienbäume und Dattelpalmen, werden Hühner und Fische gezüchtet, Milchprodukte und High-Tech-Artikel hergestellt. Die Wirtschaft ist diversifiziert, die Einwohner sind es auch. Manche wohnen nur im Kibbuz und arbeiten in Be’er Sheva. Andere kommen nach Mashael Sade, um hier Hebräisch in einem Ulpan zu lernen, einer Schule für Erwachsene, fünf Stunden pro Tag an fünf Tagen der Woche. 

Hier wollte ich in diesem Herbst mein „Ivrit kala“, Hebräisch für Anfänger, auf einen höheren Stand bringen, mich ein paar Wochen von den Mühen des Kulturkampfes in Deutschland erholen, mehr lesen als schreiben, Greta, Luisa und Saskia vergessen und an lernfreien Wochenenden die Gegend erkunden. Es sollte nicht sein.

Zwei Weine aus dem Rheingau und der Pfalz

Der 7. Oktober änderte alles, obwohl Mashael Sade vom Terror der Hamas nicht heimgesucht wurde. Der Vorstand und die Mitgliederversammlung beschlossen, Überlebende des Pogroms aus den grenznahen Siedlungen aufzunehmen. Der Ulpan und das Gästehaus wurden geschlossen, der verfügbare Raum so eingerichtet, dass Familien untergebracht werden konnten. Am wichtigsten aber war, die Kinder zu beschäftigen, die Zeugen der Grausamkeiten geworden waren, ihnen zu helfen, mit der Erinnerung fertig zu werden, soweit es überhaupt möglich ist. Mit Hilfe von Lehrern, Psychologen und Therapeuten und einer schnell gebauten Schmalspurbahn, die ihre Runden durch das Kibbuz-Gelände dreht. Das alles kostet Geld. 

Deswegen wollen wir, die Winzer vom Weingut Kaufmann (Rheingau) und vom Weingut Hammel (Pfalz) zusammen mit der Achse des Guten, dem Kibbuz helfen. Dafür haben wir gemeinsam mit den Winzern eine adventliche Spendenaktion organisiert, die allen – auch Ihnen – eine große Freude bereiten wird. Sie können helfen, indem Sie ein 2er Weinpaket erwerben, in dem sich je eine Flasche des VDP-Weinguts Kaufmann aus dem Rheingau und des Weinguts Hammel aus der Pfalz befindet. Christoph Hammel ist vielen Achse-Lesern bereits von einer Spendenaktion für eine israelische Kinder- und Jugendeinrichtung bekannt, die wir mit seiner Hilfe 2019 durchgeführt haben. Er setzt sich weiter für Israel und sicheres jüdisches Leben in Deutschland ein, worüber wir sehr dankbar sind.

Fast noch dankbarer sind wir dieses Jahr Eva Raps vom Weingut Kaufmann, die sich bereiterklärt hat, nicht nur einen Wein zu dem Spendenpaket beizusteuern, sondern vor allem so kurz vor Weihnachten den Versand und die gesamte Logistik zu übernehmen. Der jüdische Künstler Victor Sanovec aus Mainz hat das Etikett entworfen und uns zur Verfügung gestellt. Markus Vahlefeld hat mich dann überredet, das Etikett zu signieren, was nicht als ein Akt kultureller Aneignung missverstanden werden sollte. Ich bin kein Weinkenner, ich kann aber „Zum Wohle“ in sechs Sprachen rufen.

So eine Spendenaktion ist immer ein Gemeinschaftswerk, wir danken allen Beteiligten für ihren Einsatz.

Die Spende läuft über Keren Hayesod

Der Preis für das Paket beträgt EUR 50,00, von denen nach Abzug der Mehrwertsteuer und allen weiteren Kosten und Ausgaben mehr als EUR 30,00 als Spende an die Spendenvereinigung Keren Hayesod gehen, die das Geld an den Kibbuz Mashael Sade weiterleiten wird. Für Sie gibt es zwei grandiose Weinwerte in exklusiver Künstlerausstattung. Die Spendenaktion ist limitiert auf 1.000 Pakete. First come, first served.

Um allen Interessenten die gleichen Chancen einräumen zu können, mussten wir die Bestellmenge auf 1 Paket beschränken, so leid uns das tut. Zudem erfolgt der Versand nur an eine deutsche Adresse, und die Bezahlung kann nur mit PayPal vorgenommen werden. Das Kibbuz-Mashael-Sade-Hilfspaket kann HIER bestellt werden. Da das Weingut Kaufmann mit UPS versendet, wird das Paket garantiert in der Woche vor Weihnachten geliefert. Es eignet sich also wunderbar für den Weihnachtsabend oder als Weihnachtsgeschenk für Freunde. Die Portokosten von EUR 8,50 können Sie sparen, indem Sie weitere Weine im Shop bestellen, bis Sie über die versandfreie Bestellhöhe von EUR 120,00 kommen.

Wein 1:

2022 Rheingau Riesling Trocken des VDP-Weingut Kaufmann, Eltville

Im Rheingau spielt die Riesling-Traube bekanntlich ihre größte Stärke bei trockenen Weinen aus. Der Körper ist schlank und entspannt, die Aromen nach Apfel, Birne und im Hintergrund etwas Pfirsich sind fein ziseliert und mehr aristokratisch als laut. Im Mund weiß der Rheingau-Riesling ohne Säureüberhang zu überzeugen, das Mundgefühl ist lebendig, vollmundig und sehr harmonisch. Ein köstlicher Riesling und ein Wein zum Feiern und Fröhlichsein.

Wein 2:

2023 Sauvignon Blanc Trocken vom Weingut Hammel, Kirchheim (Pfalz)

Vor wenigen Tagen frisch abgefüllt, punktet der Wein mit seinen spannungsgeladenen Aromen nach Johannisbeere und etwas Paprika. Christoph Hammel liebt es, seine Sauvignon Blanc – ähnlich wie die Weine aus Neuseeland – mit kräftigen Aromen und trockenem Körper auszubauen. Im Mund ist der Wein sofort voll da, zackig wie Marschmusik und knisternd wie ein Lagerfeuer. Ein echter Hammel-Wein also, der einen sofort packt und Freude und Optimismus verbreitet.

Das Weinpaket können Sie hier bestellen.

Henryk M. Broder & Markus Vahlefeld

Foto: Achgut.com

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Heiner Unguh / 12.12.2023

Hätte gerne auch ein Hilfspaket bestellt, nutze aber konsequent kein PayPal. PayPal sperrt, bzw. kündigt auch schon mal Konten kritischer Journalisten.    

Franz Klar / 12.12.2023

Dank Mehrwertsteuerabzug werden auch die (überlebenden) Palästinenser staatlich unterstützt . Diese Aktion verdient wegen ihrer Ausgewogenheit das DZI - Spendensiegel mit Sternchen !

D. Katz / 12.12.2023

Paypal habe ich gekündigt, als das Unternehmen das Konto von Boris Reitschuster still legte. Das wird PayPal nicht jucken, aber mir war das wichtig. Daher: kein Wein.

Bastian Kurth / 12.12.2023

@Sabine Heinrich: geht mir genau so, ich würde keinen Schluck runterbrimgen. Ich habe Frau Goldstein gespendet, geht auch direkt zu den Richtigen, trotzdem Super-Idee, liebe Achse. Ihr seid in meinem Herzen! Shalom und hanukkah sameach.

Karl-Heinz Vonderstein / 12.12.2023

Eben auf dem Sender ntv hieß es, dass der latente Antisemitismus in Deutschland stark zurückgegangen sei, seit 2003. Während dieser noch im Jahr 2003 bei 23% lag, läge er jetzt im Jahre 2023 bei sieben Prozent. Besonders unter jungen Leuten seien negative Einstellungen gegenüber Juden prozentual nur gering.  Während der Antisemitismus unter AfD Anhängern doppelt so hoch sei wie unter den Anhängern anderer Parteien. Die Studie wurde von Forsa im Auftrag des Magazins Stern durchgeführt. Dazu befragte man 2023 deutschsprachige Bundesbürger, jeweils etwa 1000 in Ost und West. Die Teilnehmer bekamen wie schon 1998 und 2003 spezielle Fragen vorgelegt, mit denen Forscher antijüdische Einstellungen aufspüren können. Wäre mal interessant zu wissen, wie das Ergebnis unter muslimischen Migranten in Deutschland ausgegangen wäre. Die wurden aber anscheinend nicht befragt. Eigentlich geht daher diese Umfrage am Problem vorbei, was wir in Deutschland aktuell bei dem Thema haben.

Gerd Maar / 12.12.2023

Gute Aktion. Man kann natürlich auch einige Kibbutzim direkt unterstützen indem man Weine aus Galiläa kauft.

Tomas Wolter / 12.12.2023

Das ist eine wunderbare, unterstützenswerte Aktion. Ich wünsche ihr noch mehr Erfolg. Gleichzeitig frage ich mich aber, was in die Achse gefahren, für eine ,,Aktion Deutschland Hilft” zu werben, die Spenden für Flüchtlinge wegen des ,,menschengemachten Klimawandels” einsammelt, eine gewisse Annalena Baerbock im Kuratoriumsvorstand sitzen hat und korrekt gendert? Ich für meinen Teil werfe mittlerweile jeden Bettelbrief zur Weihnachtszeit gleich in den Müll und spende noch nicht einmal mehr für UNICEF. Die woken Geister sitzen doch überall.

Sabine Heinrich / 12.12.2023

Ich freue mich natürlich, dass auf diese Art einiges an Geld zusammengekommen ist. - Dennoch möchte ich hier meinem Unbehagen Ausdruck verleihen, dass mit Luxusartikeln (das sind sie in meinen Augen) gepeinigten Menschen geholfen werden soll. Warum nicht einfach ein Spendenkonto einrichten? Ich würde von diesem Wein kein Schlückchen runterbringen, weil ich dann immer die von mir nur wenig angesehenen Bilder von den Bestien in Menschengestalt vor Augen hätte. - Deswegen sind mir auch diese Spendengalas, bei denen sich mehr oder weniger Reiche im Lichte der (über)örtlichen Presse sonnen, ein Gräuel! - Tue Gutes - und rede darüber - das ist ein Leitsatz von mir geworden, um ein Beispiel zu geben, vielleicht zur Nachahmung anzuregen. - Aber sich in Glanz und Glitzer bei teuren Häppchen strahlend vor dem Elend anderer als gute Menschen der Öffentlichkeit zu präsentieren - das fand ich schon immer pervers.

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Henryk M. Broder / 08.12.2023 / 13:00 / 26

Adventliche Spendenaktion für Terroropfer in Israel

Mit dem Erwerb eines Weinpakets können Sie einen Kibbuz im Negev unterstützen, der Überlebende des Hamas-Massakers vom 7. Oktober aufgenommen hat. Eine Aktion der Winzer…/ mehr

Henryk M. Broder / 17.10.2021 / 11:00 / 77

Lebewohl, Lola!

Im September 2018 fiel Passanten ein Ford Kombi mit Münchener Kennzeichen auf, der in der prallen Sonne im Augsburger Textilviertel parkte. Die herbeigerufene Feuerwehr brach den Wagen auf und fand darin zwanzig…/ mehr

Henryk M. Broder / 19.02.2021 / 12:00 / 47

Rainer Grell, 1941 – 2021

Rainer Grell ist tot. Er starb am 9. Februar nach langer, schwerer Krankheit, die er geduldig ertrug, immer in der Hoffnung, das Ende hinausschieben zu…/ mehr

Henryk M. Broder / 22.12.2018 / 10:00 / 36

Und die Rechnung bitte an…

Sie erinnern sich bestimmt noch an unsere lustige Auseinandersetzung mit dem Bundespräsidialamt um die Gästeliste beim großen Staatsempfang für den türkischen Präsidenten. Hier, hier und…/ mehr

Henryk M. Broder / 22.05.2018 / 17:16 / 62

Chico 20. Mai 2018

Unvergesslich. / mehr

Henryk M. Broder / 21.04.2018 / 10:00 / 7

Deutsche, esst deutsche Avocados!

Die Debatte um die Gefährlichkeit dieselbetriebener Autos ist noch nicht vorbei, es drohen Fahrverbote und Sanktionen, da taucht schon die nächste Gefahr am Horizont der…/ mehr

Henryk M. Broder / 29.02.2016 / 21:30 / 0

Vom Luxus einer eigenen Meinung

Seit fast zwölf Jahren machen wir die Achse. Und etwa genauso lange werden wir gefragt: Warum macht ihr das? Seid ihr beruflich nicht ausgelastet? Leidet…/ mehr

Henryk M. Broder / 04.01.2014 / 09:25 / 4

Hurra! Die Achse des Guten hat jetzt eine kleine Schwester…

... The Axis of Goodness. Sie erscheint in englischer Sprache mit Beiträgen, die wir für wichtig halten. Es sind keine Übersetzungen von oder Hinweise auf…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com