Manfred Haferburg / 27.12.2021 / 14:00 / Foto: Pixabay / 62 / Seite ausdrucken

Preiswert kiffen, teuer essen – die neue deutsche Landwirtschaft

Nach einer Weinkönigin im Amt des Landwirtschaftsministers kommt nun ein Mann, der der deutschen Bauernschaft den Hanfanbau empfiehlt, weil der sich nach der Cannabis-Legalisierung lohne. Die Transformation geht doch gut los.

Als uns der Hofreiter Anton erspart blieb, habe ich Cem Özdemir den Kredit des kleineren Übels zugestanden. Nach einer Weinkönigin im Amt des Landwirtschaftsministers lag die Latte ja wahrhaftig nicht sonderlich hoch. Doch wie schon so oft, habe ich mich gründlich geirrt: „Viele Bäuerinnen und Bauern stehen in den Startlöchern, um Hanf anzubauen“, sagt der neue Landwirtschaftsminister und versucht, damit ein dringendes Problem zu lösen, das den Steuerzahlern unter den Nägeln brennt. Aber hieße es nicht richtiger „Bauernde“ stehen in den Startlöchern? Oder brennen eher die Bäuerinnen darauf, Hanfplantagen anzulegen? So nach der Devise: „Bäuerin pflanzt Dope“. Im Trash-TV sieht man dann, wie bedröhnte Bauernde mit Blumenkränzen im Haar juchzend über ihre Felder tanzen. Wenn es Schwierigkeiten gibt – Erntehelfer aus den führenden Anbauländern sind ja genug da.

Ist er nun Landwirtschaftsminister oder Drogenbeauftragter? Es offenbart sich die Welt in Cem Özdemirs Kopf als wirres Berufsbild. Früher musste Cem den Hanf noch selber auf dem Balkon anbauen – natürlich nur als politisches Statement für die Freiheit der Kiffer. Obwohl der Hanfanbau des Bundestagsabgeordneten Cem Özdemir eindeutig illegal und die Tat geständig flugs in ein politisches Statement umgedeutet wurde, begann der Staatsanwalt zu ermitteln. Allerdings ist mir von einer Strafe gegen den Täter nichts bekannt geworden. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hatte den Vorfall damals treffend als „leichte Dusseligkeit“ des Politikers interpretiert und es fiel der Vergessenheit der üblichen grünen Kindergartenamnestie heim.

Nicht nur, dass eine Eiseimerüberdenkopfgießherausforderung gegen ALS infantil und selbstzentriert ist, nach der Devise „Ich bin prominent und gieße mir aus lauter Gutheit einen Eimer Wasser über den Kopf, als Protest gegen eine Krankheit, die ich hoffentlich nie kriege“. Der Cem war so von sich selber begeistert, dass er nicht merkte, das bei seinem Icebucket-Challenge-Video seine kleine Dachterrassen-Hanfplantage mit im Bild war.

In Cem Özdemirs Welt gehört der Hanf eben zu Deutschland. Und er glaubt wohl, nach einer Legalisierung wird der Haschisch für die Verbraucher vorteilhafter, da ja nun statt der Drogenhändler der Staat – bescheiden wie er nun mal ist – mitverdient. „Eine Legalisierung, wie wir sie jetzt planen, stärkt also den Jugend- und Verbraucherschutz – und er entlastet unsere Polizei, die sich auf den Schwarzmarkt mit harten Drogen konzentrieren kann“, argumentierte er.

Ein Schluck vom guten Motoröl

Damit das beim Kiffen gesparte Geld aber nicht unnütz in den Taschen der Verbraucher bleibt, sollen Lebensmittel teurer werden. Der Cem findet nämlich die Deutschen zu dick: „Deutschland ernährt sich insgesamt zu ungesund“, beklagte der Grünen-Politiker in einem Interview mit der „BamS“. Über 50 Prozent der Erwachsenen seien übergewichtig. „Der Grund dafür sind zu viel Zucker, Fett und Salz, vor allem in Fertigprodukten“. Nun, Cem, nach meiner bisherigen Ansicht sind über 50% der Staatssekretäre und Politiker ebenfalls übergewichtig.

Aus Sicht von Özdemir müssen die Preise für Lebensmittel und Agrarprodukte steigen. „Es darf keine Ramschpreise für Lebensmittel mehr geben, sie treiben Bauernhöfe in den Ruin, verhindern mehr Tierwohl, befördern das Artensterben und belasten das Klima. Das will ich ändern“, sagte der Grünen-Politiker, der als Landwirtschaftsminister 15.311 Euro Monatsgehalt einstreicht, ohne die anderen Vergünstigungen zu erwähnen. Daher hat er auch noch nichts von den Energiepreisen mitbekommen, die seine Partei schon geändert hat.

Cem Özdemir will, dass die Menschen in Deutschland ihre Lebensmittel genauso wertschätzen wie ihre Autos. „Manchmal habe ich das Gefühl, ein gutes Motoröl ist uns wichtiger als ein gutes Salatöl“, kritisierte der Minister. Ein Leserbriefschreiber stellt treffend fest: Bald kommt das „So-viel-muss-ein-Schnitzel kosten-Gesetz“ und der „Mehr-Zucker-darf-aber-wirklich-nicht-in-den-Kaffee-Erlass“.

Endlich werden die echten Probleme Deutschlands angegangen: gewählt wird ab 16, der Handwerker kommt auf dem Lastenfahrrad, der Strom kommt angebotsorientiert bei Wind, die Steuerzahler kiffen, statt Fett und Zucker zu essen, und Fachkräfte übernehmen neben dem Hanf-Anbau auch noch den Vertrieb. Darauf einen Schluck vom guten Motoröl „Prosit 2022 Cem!“

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Hans Reinhardt / 27.12.2021

Oh, Oh, weiß der Cem denn nicht, mit wem er sich da anlegt? Noch nie was von Ricarda Lang, der stellvertretenden Bundesvorsitzenden und frauenpolitischen Sprecherin der GRÜNEN gehört? Diese, wie soll ich das jetzt höflich formulieren, eher tonnenförmige Dame wurde gerüchtehalber in ihrem letzten Strandurlaub von GREENPEACE-Mitgliedern ins Meer geschleppt, weil man sie für einen gestrandeten Wal hielt. Seitdem beschwert sie sich lauthals über eine gesellschaftliche Stigmatisierung von Übergewichtigen, als deren Opfer sie sich selbst fühlt. Wenn sie nicht gerade bei McDonald an ihrer Figur arbeitet. Hoffentlich hat er ihr früh genug gesagt, dass er auf keinen Fall sie damit meint, wenn er sagt, dass die Deutschen insgesamt viel zu dick seien.

Günter H. Probst / 27.12.2021

Wenn die Grünenwähler dann auf Cocain und Opium umgestiegen sind, werden die Maoisten das legalisieren. Da es immer wärmer wird, können Kokapflanzen und Mohn auch im mitteleuropäischen Siedlungsgebiet angebaut werden, sodaß die Bauern ein bekömmliches Auskommen haben. Da die Drogenkonsumenten sehr schlank, um nicht zu sagen mager, sind, werden auch nicht mehr so viele Lebensmittel gebraucht. Als nächstes überführt der glückbringende Maoistenstaat dann die Prostitution weg von der Kriminalität, und nimmt sie selbst in die Hand.

Sabine Schönfelder / 27.12.2021

Herr@Giesemann, in Südafrika herrscht im Winter, im Juni/Juli, immer noch eine Durchschnittstemperatur von 19-20 Grad. Sie entwickeln sich hier langsam zum Achgut-LAUTERBACH. Gehen Sie am besten gleich mal die Hände waschen. Sicherheitshalber. 0,2 Prozent von 83 Millionen sind mit einem Test, der nach BEIPACKZETTEL nicht DIAGNOSETAUGLICH ist, positiv getestet. Wenige spüren überhaupt Symptome, Herr Giesemann. Am Tage sterben durchschnittlich 2700 Menschen in Deutschland. Trotz an und mit Corona waren es gestern 69, die durch eine Lungenentzündung mit SARS-CoV-2-Kontamination verstarben. Ebenso ist Ihnen klar, daß die angeblichen 100 000 Toten seit Januar 2020, also diese Toten innerhalb von 24 Monaten, per pekuniärer Unterstützung und durch Krankenhaushierarchien umetikettiert wurden. Von den 50 000 jährlichen angeblichen Coronatoten können Sie lässig 30 000 abziehen. Auch das wissen Sie ganz genau. Was bewegt Sie wirklich dazu, dieses Lügen-Narrativ so engagiert zu verteidigen? Der lustige Gerhard ist ein stringenter Pandemiker.

Helmut Kassner / 27.12.2021

Kann es sein, dass die Legalisierung von Drogen deshalb auf den Weg gebracht wird um die Menschen bei den „Vorhaben“ der Regierung (Energiepreise, Inflation, diversen Verboten usw.) besser hinter die Fichte führen zu können? Scheinbar reicht Alkohol nicht mehr aus. Und was wird die Regierung machen, wenn der Benebelungseffekt von Hanfprodukten nicht mehr ausreicht. Ich befürchte, dass dann die härteren Drogen legalisiert werden.

A.Lisboa / 27.12.2021

@Joachim Neander: Die Straßendealer von Cannabis sind je nach “Zielabsatzmarkt” oft selber Jugendliche, weil die viel leichter an die Kinder und Jugendlichen an den Schulen rankommen. Das große Geschäft (Anbau, Vertrieb) machen meist aus Anatolien eingewanderte (das ist natürlich abhängig von der Region in D), viele Dönergeschäfte oder Frisörläden dienen nur der Tarnung, die interessanten Dinge spielen sich im Keller ab, wenn der Platz für den Anbau groß genug ist. Übrigens haben diese “Organisationen” ihre Informanten beim Ordnungsamt und/oder bei der Polizei auf einem extra Lohnzettel laufen, so wissen sie immer wann wo was laufen wird. Lokale Drogenbarone sind oft so clever ausgewählt, dass sie z.B. einen Herzfehler haben und deswegen aus gesundheitlichen Gründen nicht Inhaftiert werden können. Die darauf “spezialisierten Rechtsverdreher” arbeiten ebenfalls für die Organisation. Die Grünlinken haben die Gesetze in D so geändert, dass es für das Ordnungsamt nahezu unmöglich ist, einen frisch ertappten Dealer zu verhaften bzw. kommt dann der Rechtsverdreher und innerhalb weniger Stunden ist der Dealer wieder ein freier Mann. Deutschlands Ministerien, Parlamente und Parteien sind ja längst vom Organisierten Verbrechen unterwandert. Ich habe nichts gegen die Legalisierung von Cannabis, aber ich bin mir sicher, dass dadurch wieder ganz große Deals für so manchem Politiker (viele haben ja noch Kontakte “nach Hause”) möglich sein werden. Nur darum gehts, abkassieren auf Steuerzahlerkosten. Ernährungspolitisch macht der Hanf- statt Lebensmittelanbau in einem Land mit begrenzter Anbaufläche wie D es ist natürlich genauso viel Sinn, wie damals der Maisanbau für die Biogasanlagen. Bei der Politik der Grünlinken muss man immer mit Fantasie hinter die Kulissen schauen, um zu verstehen worum es denen wirklich geht.

Friedrich Richter / 27.12.2021

Man kann neben Cannabis noch ganz andere Pflanzen anbauen, die die kleinen Landwirtschaftsbetriebe ruck-zuck wieder in die Gewinnzone katapultieren. Man muss dazu nur ein paar der frisch importierten afghanischen Landwirtschaftsberater fragen, die kennen sich damit aus. Dann könnte man vielleicht durch Quersubventionen auch für den Plebs das Essen bezahlbar halten (Welch lästiges Gedöns für selbsternannte Weltretter).

Dr. Joachim Lucas / 27.12.2021

Es ist halt ein Hippiestaat. Verwirrte stiften eben nur Verwirrung. Und da sie echte Probleme intellektuell und kompetenzmäßig niemals bewältigen können, stürzen sie sich halt planwirtschaftlich auf Unfug, Pseudoprobleme, und Sozialklemptnerei.  Mehr wird die nächsten Jahre auch nicht zu erwarten sein. Das geht alles so dermaßen in die Hose, so große Hosen gibts nur bei den Grünen.

Silvia Orlandi / 27.12.2021

Was mein Großvater noch wusste, Verdun: die Soldaten wurden besoffen gemacht, Sonntags nach Gebet Besuch im Puff— irgendwie musste man das Kanonenfutter bei der Stange halten.

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