Wolfgang Meins / 26.08.2020 / 06:14 / Foto: Mikhail Evstafiev / 75 / Seite ausdrucken

Traumatisierung: Opfer, Patienten, Weicheier?

Kürzlich hatten wir uns hier auf achgut.com mit der Frage befasst, ob eine Traumatisierung von jüngeren Migranten eine Art Risikofaktor für die Beteiligung an Krawallen wie in Stuttgart und Frankfurt darstellt, wie es von Medien immer wieder gerne mal behauptet wird. Auch wenn so gut wie alle Leserkommentare die Analyse des Autors teilten, klang aus nicht wenigen eine gewisse Skepsis dahingehend heraus, ob die Diagnose einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) nicht häufig zu freihändig oder gar inflationär vergeben werde. 

Unter einer PTBS wird im Wesentlichen ein durch ein relevantes Trauma ausgelöster Symptomenkomplex aus angstvollem Wiedererleben des Traumas, Vermeidung von Reizen, die mit dem traumatischen Ereignis verbunden sind, und anhaltender Änderung der Stimmung verstanden. Etliche Leser verwiesen darauf, dass eine solche Störung doch offensichtlich sowohl bei den überlebenden deutschen Soldaten des Zweiten Weltkriegs als auch den Millionen Vertriebenen und der den Bombardierungen durch die Alliierten ausgesetzten Zivilbevölkerung zumindest ganz überwiegend gefehlt habe. In der Tat: Die meisten Menschen hatten damals offensichtlich andere Probleme und ebenso die Wissenschaft. Jedenfalls liegen auch keinerlei Studien oder Dokumentationen aus den Nachkriegsjahren über Traumatisierungen von bestimmten Teilen der deutschen Bevölkerung vor. 

Dass es sich bei der PTBS um eine irgendwie besondere Störung handelt, wird auch dadurch deutlich, dass sie erst im Jahre 1980 in ihrer jetzigen Konzeptualisierung in den USA in das dortige Diagnose-Verzeichnis aufgenommen wurde, in Deutschland sogar erst 1993. Davor wurde diese Art von Störungen – je nach vorherrschender Symptomatik – meist entweder als Depression oder Angstproblem eingestuft. Das weckt natürlich den Verdacht, dass es sich bei der PTBS um eine zeitgeistabhängige „Modediagnose“ handeln könnte. Ein fundiertes Argument dagegen wäre zweifellos der Nachweis, dass es eine solche Störung, auch wenn natürlich anders beschrieben und benannt, schon immer gegeben hat. Aber gerade mit dem Nachweis, dass „basale Reaktionen von Menschen auf extreme Ereignisse weitgehend kulturinvariant ablaufen“, wie in einem einschlägigen Standardwerk behauptet, hapert es.  

Früher schon charakteristische Psychotrauma-Störungen?

In dem 2017 erschienenen Buch „Wir Weicheier“ (im Englischen: „Pussycats“) setzt sich der israelische Militärhistoriker Martin van Creveld – emeritierter Professor der Hebräischen Universität Jerusalem – mit der Frage auseinander, „warum wir (Anm.: der Westen) uns nicht mehr wehren können und was dagegen zu tun ist.“ Dabei versucht der Autor auch die Frage zu beantworten, warum es zu einer in der Menschheitsgeschichte „bisher nie gekannten Verbreitung des Phänomens PTBS“ gekommen sei. Seine bis in die Antike zurückreichende historische Analyse kann die eingangs zitierte Behauptung eines kulturunabhängigen Vorkommens von basalen Reaktionen auf extreme Ereignisse nicht stützen. Denn: „Die Beweise für die Existenz von PTBS vor dem amerikanischen Bürgerkrieg (1861–1865) sind äußerst dünn.“ Wobei die Schrecken des Krieges von der Antike bis in die Gegenwart zumindest in mancher Hinsicht eher geringer geworden seien.

Wichtig für die seitdem zunehmende Verbreitung von psychischen Traumafolgen bei Militärangehörigen sei auch ein Umschwung in der öffentlichen Meinung gewesen. War diese im Ersten Weltkrieg noch geprägt von einer feindlich-abwertenden Haltung gegenüber Soldaten mit psychischen Problemen, sei es im Zweiten Weltkrieg, so van Creveld, zumindest in der US-Army bereits weitgehend akzeptiert gewesen, dass jeder Soldat seine Belastungsgrenze habe. Bei der deutschen Wehrmacht habe dagegen immer noch gegolten: „Unsere Mauern brechen, aber unsere Herzen nicht.“ Nach Ende des Krieges durchgeführte Schätzungen gehen davon aus, dass bei den US-Truppen psychische Störungen etwa zehnmal häufiger vorkamen als bei ihrem Hauptgegner, dem deutschen Heer. 

Es war der Vietnam-Krieg, der dann das Psychotrauma von Soldaten zu einer Epidemie werden ließ: Waren bei den US-Streitkräften im 2. Weltkrieg unter den aus medizinischen Gründen heimtransportierten Soldaten in 23 Prozent der Fälle psychische Erkrankungen maßgebend, stieg deren Anteil im Vietnam-Krieg 1972 auf 60 Prozent. Ob sich dahinter in allen Fällen auch tatsächlich Erkrankte verbergen, muss hier ebenso offen bleiben wie die genauen Ursachen für diesen Anstieg. Allerdings, da ist van Creveld beizupflichten, ist dieser Anstieg kaum unabhängig von der dem Vietnam-Krieg zunehmend kritisch gegenüberstehenden öffentlichen Meinung zu verstehen. 

Wendepunkt Vietnamkrieg

Der Vietnam-Krieg markierte für das PTBS-Erkrankungsrisiko von Soldaten zweifellos einen markanten Wendepunkt. Seitdem scheint das Motto zu gelten: Häufiger immer, seltener nimmer. Dazu passt eine Umfrage aus den USA, nach der mehr als die Hälfte der 2,6 Millionen Amerikaner, die am Kriegseinsatz im Irak und in Afghanistan teilgenommen haben, auch nach Jahren noch mit psychischen Symptomen zu kämpfen hätten. 

Bei diesen Zahlen drängen sich mir – in Anlehnung an van Crevelds Überlegungen – zwei Fragen auf: In welchem Maße ist es tatsächlich der Krieg mit all seinen Schrecken, der PTBS hervorruft, und in welchem Maße die in der Gesellschaft vorherrschende Idee, dass der Krieg grundsätzlich böse und schlecht für die Psyche der Soldaten ist, sodass jeder, der daran länger teilnimmt, auch daran zerbrechen muss? Und: Kennen eigentlich Kampftruppen der Taliban, des IS oder der iranischen Revolutionsgarden auch so etwas wie eine PTBS?

Es mag Zufall sein oder auch nicht: Jedenfalls setzte ebenfalls um die Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs – während der immer rasanteren Industrialisierung – eine Entwicklung ein, bei der von Medizinern, zunächst unter den Überlebenden schwerer Eisenbahnunfälle, eine Störung beschrieben wurde, die man heute wohl überwiegend als PTBS diagnostizieren würde. Zugleich stellte sich die Frage nach der Haftung beziehungsweise einem finanziellen Ausgleich für den erlittenen gesundheitlichen Schaden. Diese Diskussion nahm Fahrt auf, und 1884 wurde in Deutschland eine gesetzliche Unfallversicherung ins Leben gerufen. 

Auch wenn es in den folgenden Jahrzehnten, aufgrund der noch unzureichend entwickelten medizinischen und vor allem psychiatrischen Wissenschaft, gerade bei der Regulierung von unfallbedingten psychischen Schäden, erhebliche Irrungen und Wirrungen gab, war damit der Weg für die finanzielle Entschädigung der PTBS grundsätzlich gebahnt. In Abhängigkeit von Stadium, Schwere und Ursache der Störung reicht das Spektrum dabei von vorübergehendem Krankengeld über Schmerzensgeld und beruflicher Rehabilitation bis hin zur unbefristeten Rentenzahlung. 

Entschädigungsansprüche haben auch Schattenseiten

Solche Rechtsansprüche locken natürlich Simulanten, aber auch Aggravanten an, also solche, die tatsächlich vorhandene Symptome zweckgerichtet übertreiben. Aber diese Gruppen sind nicht das Hauptproblem. Wichtiger für die Erklärung der Zunahme von PTBS in zivilen und nicht-zivilen Bereichen dürften zwei andere Aspekte sein: Erstens, wer sich auf den Instanzenweg zur Anerkennung und finanziellen Regulierung seiner psychischen Schädigungen begibt, schwächt damit nahezu automatisch die bei Psychotraumata eigentlich hohe Chance auf Heilung oder relevante Besserung. Nicht nur, weil dann ja der Grund für die Ansprüche völlig oder weitgehend entfiele, sondern auch, weil er sich, vielleicht gar über mehrere Jahre bis zur buchstäblich letzten Instanz, immer und immer wieder mit diesen Problemen zu befassen hat. 

Mindestens genauso wichtig dürfte, zweitens, der folgende Aspekt sein: Wandelt sich in der fachlichen und vor allem öffentlichen Meinung ein Krankheitsbild von überwiegend negativ besetzt – etwa als Folge von individueller Schwäche und Verweichlichung – hin zu einer positiven Konnotation samt Entschädigungsanspruch, dürfte das dessen Auftretenswahrscheinlichkeit stark beeinflussen. Nicht nur im Sinne der oben erwähnten bewussten Simulation und Aggravation, sondern vor allem auch durch Mechanismen, die der Betroffene überwiegend nicht bewusst steuert. 

Was folgt daraus für den Umgang mit den Migranten, die seit 2015 massenhaft nach Deutschland gelangt sind, namentlich der dominierenden Gruppe von jungen Männern? Diese stammen ganz überwiegend aus Kulturen, in denen ein Mann mit psychischen Trauma-Symptomen und dadurch bedingten Einschränkungen seiner beruflichen und sozialen Leistungsfähigkeit in der Regel nicht hoch im Kurs steht. Schon gar nicht kann er mit einer finanziellen Entschädigung rechnen. Die Übernahme einer Patientenrolle ist demensprechend wenig attraktiv. Er wird folglich alles tun, damit es genau dazu nicht kommt, zumindest nicht über einen längeren Zeitraum. 

Der Migrant und das Trauma

In Deutschland treffen junge Migranten nun auf professionelle und ehrenamtliche „Helfer“, bei denen mehrheitlich die Idee dominiert, dass ein großer Teil ihrer Klientel traumatisiert sein muss – angesichts der Verhältnisse, in denen sie gelebt haben, von der entbehrungsreichen und gefährlichen Flucht ganz zu schweigen. Eine solche Annahme ist aber nur bei bestimmten Risiko-Gruppen angemessen, etwa ehemaligen und wahrscheinlich gefolterten politischen Häftlingen.  

Im Regelfall ist der nach Traumatisierung suchende Blick zurück aber kontraproduktiv, weckt höchstens schlafende Hunde und erschwert es, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich dem Neuen zu öffnen. Außerdem wird durch die Traumasuche ein tendenziell ungünstiger Lernprozess eingeleitet: Die Migranten erfahren gleich zu Beginn ihres Aufenthalts, dass hier der Status eines Traumatisierten positiv besetzt ist: Man wird nicht als Schwächling verachtet, sondern sogar besonders nachsichtig und freundlich behandelt, hat bessere Chancen im Asylverfahren, ist gegen Abschiebung nahezu perfekt geschützt und ist – mit etwas Geschick und einem gewogenen Gutachter – vielleicht gar lebenslang vor regelmäßiger Arbeit geschützt. Kommt es zu einem Strafverfahren, steigt die Chance auf Einstellung des Verfahrens oder es gibt mildernde Umstände. Eine aktenkundige Traumatisierung ist folglich eine attraktive Währung mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. 

Nach diesen Ausführungen mag es zunächst vielleicht verwundern, dass die PTBS noch nicht sozial „dekonstruiert“ wurde. Aber das ist natürlich nur den aus linker Perspektive politisch unerwünschten Begriffen oder Vorstellungen vorbehalten. Wie dem auch sei: Insgesamt bestehen keine Zweifel, dass zumindest die Häufigkeit des Auftretens von PTBS stark von verschiedenen sozialen Faktoren beeinflusst wird. 

 

Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Meins ist Neuropsychologe, Arzt für Psychiatrie und Neurologie, Geriater und apl. Professor für Psychiatrie. In den letzten Jahren überwiegend tätig als gerichtlicher Sachverständiger im sozial- und zivilrechtlichen Bereich.

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Manfred Bühring / 26.08.2020

Psychiatrische Diagnosen sollen letztlich zwischen “normalen” und “nicht normalen” Verhaltenweisen unterscheiden. Die praktische Bedeutung dieser Unterscheidung liegt in der Behandlungs- und damit auch Abrechungsfähigkeit von “Krankheiten”, also nicht normen Verhaltensweisen. Es spielen also neben dem altruistisch-helfendem Ansatz auch handfeste ökonomische Interessen eine entscheidende Rolle in der Definition von Krankheit. Standardisierte Handreichung ist das amerikanische Handbuch zur Klassifizierung psychiatrischer Störungen DSM, derzeit Nr. V. Was gestern normal war, ist heute Krankheit it der Folge, dass daraus ein neues Geschäftsfeld wird. Die psychotherapeutischen Praxen in D sind durch immer neue “Geschäftsfelder” derzeit völlig überlaufen, die Branche boomt also. Und das macht natürlich auch vor PTBS nicht halt. Snd unsere Väter und Großväter noch aus dem 2. Weltkrieg zurückgekehrt und haben D aus dem Trümmern wieder aufgebaut, ohne ständig zum Therapeuten laufen zu müssen, so hat sich das nun grundlegend geändert. Ich würde also zu der Klassifizierung “Weicheier” und Abzocker öffentlicher Leistungen tendieren.

beat schaller / 26.08.2020

Interessanter Einblick Herr Prof. Meins. Ihre Ausführungen haben viele nachvollziehbare Gründe und Erkenntnisse. Wenn ich aber feststelle, dass Sie selbst die folgende Frage stellen<<<Kennen eigentlich Kampftruppen der Taliban, des IS oder der iranischen Revolutionsgarden auch so etwas wie eine PTBS?<<<<<, dann würde ich die mit nein beantworten. Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass eine anerzogene Ideologie, wie der Islam, vor allem dort wo das gesamte Umfeld dieser Ideologie nachlebt, als “normal” gilt, wohl eher nicht zu Gewissensbissen führen wird. Man kann hierzu die jährlich tausenden und aber tausenden von Christenmorden heranziehen. Man kann den Islamischen Terror, die Selbstmordanschläge heranziehen, die immer im Name dieser “Heiligkeit” ausgeführt werden und das auf brutalste Weise. Wenn einer nichts anderes kennt, wenn es sogar so gelehrt wird, dass alles andere vernichtet werden muss, dann kann sich jeder selber die Antwort geben. Trotz dem scheint im “Westen” niemand mehr die wachsende Bedrohung durch einen starken Rechtsstaat stoppen zu wollen. b.schaller

Rolf Lindner / 26.08.2020

Gern würde ich bei mir selbst eine PTBS diagnostizieren, wenn das Trauma beendet wäre, täglich Menschen zu erleben, die auf ihre gutmenschliche Realitätsverweigerung beharren und jeden Widerspruch als Nazi abbügeln.

Dieter David Seuthe / 26.08.2020

PTBS, Posttraumatische Belastungsstörung: Ich habe als Psychotherapeut über 40 Jahre meist mit Suchtkranken, speziell illegalen Drogen, im öffentlichen Gesundheitssystem gearbeitet, davon auch ein Jahrzehnt in Neuseeland. Ich kenne sowohl die Zeit vor der PTBS-Diagnose wie auch die Zeit danach. In Neuseeland haben amerikanische Gast-Psychiater-Kollegen mir erklärt, dass PTBS (englisch PTSD, Posttraumatic Stress Disorder) als Diagnose ins offizielle amerikanische Diagnostic and Statistical Manual of Psychiatric Disorders (DSM) aufgenommen wurde, um für Erkrankte im lückenhaften amerikanischen Krankenversicherungssystem wenigstens die Chance einer Finanzierungsbeteiligung bei notwendigen Behandlungen zu erreichen. Keine Chance ohne die Aufnahme dieser Erkrankung ins DSM. Aber natürlich öffnet eine neue Erkrankung sofort auch neue Märkte. Nach meiner Erfahrung leiden in der Tat eine ganze Reihe von Menschen mit psychischen oder psychiatrischen Auffälligkeiten an PTBS. Wegen der Vielfalt an Symptomen ist “traumatisiert” aber auch eine unfachmännische Modediagnose wohlmeinender Helfer geworden. Natürlich gibt es bei jeder Erkrankung, vor allem psychischen,  Simulanten, was aber nicht bedeutet, dass es diese Erkrankung nicht gibt. Viele Menschen, die Kriegserfahrungen überlebt haben, litten oder leiden an PTBS. Dass die Generation deutscher Weltkriegsüberlebender damals oft aus Scham ihre Symptome verdrängt und verschwiegen haben, bedeutet nicht, dass sie nicht existiert haben. Am deutlichsten ist das an der großen Zahl kriegsvergewaltigter deutscher Frauen geworden, die sich erst in   ihrem letzten Lebensjahrzehnt mit dem Erlebten auseinandersetzen konnten. Ich erinnere mich an Patienten aus z.B. Tschetschenien oder dem Jugoslawienkrieg, die lernen mussten, mit ihrem Trauma zu existieren. Für erfahrene Psychotherapeut, so meine Einschätzung, ist es durchaus möglich, eine simulierte von einer realen PTBS zu unterscheiden.

S.Clemens / 26.08.2020

Das grundsätzliche Prinzip, dass Erfahrungen von Todesgefahr, extremer Schmerzen oder solche Not bei Nahestehenden psychische und physische Folgen haben können muss ja noch nicht mal in Frage gestellt werden. Kritikwürdig ist aber die Instrumentalisierung, wie es so schön heute heisst. +++ Es geht nicht darum Hilfe zu leisten im Sinne von Hilfe zur Selbstbefähigung und eigenständigen Lebensführung sondern es geht um Entbindung von allen Pflichten damit eine eigene utopische Gesellschaftsvorstellung gelebt werden kann, die ein grosser Teil unserer Gesellschaft eigentlich gar nicht teilt. Ein Ausdruck unseres Wohlstandsniveaus; ich bin skeptisch, dass der uralte Kreislauf “den ersten den Tod, den zweiten die Not, den dritten das Brot” nicht wie immer in den vierten Zustand mündet: die vierten beschmeissen sich aus Übermut mit Kot…

Gudrun Dietzel / 26.08.2020

Frei nach dem Motto, „Und den letzten Gesunden kriegen wir auch noch krank“, ist der Markt der „psychisch Erkrankten“ in den vergangenen 30 Jahren zu einer sprudelnden Geldquelle hochgejazzt worden. Es geht immer nur ums Geld: den „posttraumatisierten“ Flüchtlingen - deswegen flüchten sie ja aus ihrer Heimat; der gesamten weltweit agierenden Helferindustrie - deswegen rüsten sie mit einem rigorosen Moralismus auf, der ihre wahren Absichten des Geldverdienenwollens verschleiern soll… Bleiben wir bei Ihrem Fachgebiet, verehrter Herr Meins, und erinnern wir uns, wie schon, sehr stark beginnend in den Anfang der 90iger Jahre, zuerst die Kinder durch falsche Erziehung krank (besser verhaltensgestört) gemacht wurden, um sie dann mit Ritalin erst richtig kaputtzuspielen bzw. Weicheier aus einer ganzen, vornehmlich Knabengeneration, zu machen, nur, um der Pharmaindustrie dicke Gewinne einzuspielen. Und das wird schlimmer. Leider betrifft das nicht nur Ihr Fachgebiet, sondern die gesamte Medizin. Corona hat‘s gezeigt, doch begriffen haben‘s noch längst nicht alle.

Martin Vogel / 26.08.2020

Die Häufigkeit des Auftretens von Krankheiten in Abhängigkeit von sozialen bzw. politischen Faktoren und entsprechendem Zeitgeist gilt wie wir aktuell beobachten können nicht nur für seelische Krankheiten.

Holger Sulz / 26.08.2020

Da haben Sie aber die größte Scharlatanerie der Medizingeschichte noch sehr milde beschrieben, Herr Prof. Meins. Es geht um Krankheitsgewinn, sonst um nichts. Und solange annähernd die Hälfte der Psychozunft auch noch der Ansicht ist, es spiele gar keine Rolle, ob das traumatisierende Ereignis tatsächlich stattgefunden hat, solange wird mit diesem Voodoo-Zauber Kasse gemacht. Oder gar Unschuldige verurteilt: Erinnert sei an das eng verwandte “Hidden memory Syndrome”, das in den 90ern in USA grassierte und viele Männer in den Knast brachte, weil sich durchgeknallte Hysterikerinnen plötzlich nach akribischer “Aufdeckungsarbeit” ihrer Psychos an nie stattgehabten sexuellen Mißbrauch durch die Beschuldigten “erinnerten”. Der Spuk war erst vorbei, als die Versicherungsprämien für Psychoberufe in den Himmel schossen. Oder an den Fall Kachelmann: Da hatte ein angesehener Ordinarius aus Heidelberg doch tatsächlich die Chuzpe vorzutragen, weil das “Opfer” traumatisiert sei, sei es auch vergewaltigt worden- zirkelschlüssiger gehts nimmer oder wie es der Staranwalt Schwenn formulierte: Kafkaesk. Denken und Logik sind in diesem Land völlig auf den Hund gekommen. Heute ist es halt der Klima- und Genderwahn. Die Scheiterhaufen für Häretiker werden schon aufgeschichtet…   

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