Ach du meine Güte. Machen wir es doch einfach so. Lassen wir die POC, wie man sie nennen soll, einfach alles machen, was alte weiße Männer und Frauen so in ihrem Leben getan haben. Überlassen wir diesen POC einfach mal so die eine oder andere Entwicklungsabteilungen großer Unternehmen oder gar sämtliche Leitungsfunktionen, da sich heutige weiße Männer auch nicht sonderlich um das Unternehmenswohl kümmern. Sollen sie doch mal zeigen, was in ihnen steckt. Sie können doch alles besser. Und das Wichtigste, sie sind dann völlig unter sich und können sich von der Welt der Europäer (um die geht es ja wohl wirklich) abnabeln. Dann stellt sich die Frage, warum sie nicht Afrika gleich mit umgestalten, völlig losgelöst von europäischer Technik (natürlich auch von asiatischer), Kunst, Kultur u.ä. Am besten sie geben alles ab, was diese bösen rassistischen Weißen geschaffen haben und zeigen uns, dass sie so viel besser sind. Wir werden zuschauen und hämisch grinsen können.
Ich schlage vor, dass Weisse in Zukunft so etwas nicht nur nicht schreiben und übersetzen, sondern auch nicht lesen und vor allem nicht kaufen dürfen.
Ich habe ein viel fundamentaleres Problem: darf ich als weißer Mann überhaupt eine wie auch immer zu bezeichnende Hervorbringung eines nicht weißen Mannes überhaupt lesen oder sonstwie zur Kenntnis nehmen?
Ja, wir haben Probleme. Aber vielleicht ändert sich das gerade. Biden hatte ja Ukrainische Interessen, wie wir alle aus den Qualitätsmedien entnommen haben müßten. Der Oberkommandeur der Ukrainischen Armee ist bereit für eine Offensive, Autoclubs kritisieren geplante US-Truppenverlegungen auf deutschen Autobahnen in den Pfingstferien. Die russische Armee zieht Truppen auf der Krim und der ukrainischen Grenze zusammen. Mal sehen, ob Putin vorher noch seinen Impfstoff herausrücken kann. Die Lyrik über Hill-climbing mit Herrn Biden, wird sie sich ändern? Der Friede ist schließlich das letzte Feld, das bisher noch unangetastet blieb.
Dass man um dieses armselige, an Kitsch kaum zu übertreffende Machwerk einen solchen Wirbel veranstaltet, ist mir unerklärlich. Na klar, die Autorin ist Schwarze/Afro-Amerikanerin. Das erklärt im Zeitalter des Antirassismus alles. In einer der zahlreichen (unautorisierten) Übersetzungen ist allerdings hier und da noch ein Fünkchen Poesie enthalten. Wenn ich prominent wäre, würde ich meinen Namen wegen dieser kulturunsensiblen, zudem mega-rassistischen Äußerung bestimmt auf der Liste der Ausgestoßenen wiederfinden. Jene, die bereits darauf stehen, sollten dies als Ritterschlag verstehen.
Es tut mir ja so leid, aber Gedichte und Dichtende sind mir gänzlich egal.
Zwei woke Quotentussies, die noch nie übersetzt haben, werden der professionellen Übersetzerin vor die Nase gesetzt, während diese vermutlich die eigentliche Arbeit macht und den ganzen Affenzirkus mitmachen muss, um den Auftrag nicht zu verlieren. Rassismus und kulturelle Aneignung werden wieder mal nur Weißen unterstellt. In nicht ganz so gebildeten „Bevölkerungen“ (Gauck) blicken Türken auf Araber herab und Türken und Araber wiederum auf schwarze Afrikaner, ohne dass sich hierzulande einer darüber alteriert. Wenn man für das eigene Selbstwertgefühl auch nichts anderes hat, weiß, kann oder ist, bleibt nur das Herabsetzen von anderen. Im Struwwelpeter taucht der große Nikolas die bösen weißen Buben in das schwarze Tintenfass, weil sie den „armen schwarzen Mohr“ drangsaliert haben und so für ihren Rassismus bestraft werden. Das dürfte die woke Community aber nicht davon abhalten, den Struwwelpeter wegen der „rassistischen“ Worte „schwarzer Mohr“ und der schwarzen Pädagogik culturally zu canceln. Andrew Onegbu, der Wirt vom Kieler „Mohrenkopf“ hat gerade voll in der Küche zu tun und wie die meisten mit richtiger Arbeit Befassten keine Zeit, sich mit solchem Quatsch zu beschäftigen.
Dabei hätte ich doch für unsere triggerempfindlichen Wokies eine elegante Lösung parat gehabt - aber mich hat ja keiner gefragt: nicht männlich, nicht divers, nicht weiblich; nicht schwarz, nicht weiß, sondern völlig farbfrei; keiner Ethnie angehörig und somit vollkommen über jeden noch so irren Verdacht erhaben: www.babelfish.de! Und kostenlos wäre der Tipp auch noch gewesen - abgesehen davon, dass ich mich über dergleichen nur noch köstlich amüsieren kann. Satire hat ausgedient, Nachrichten aus Wokistan schlagen alles!
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