Ich hoffe auf den Churchill-Effekt: Zur Gestaltung der Nachkriegsordnung wurde er abgewählt. Aber was soll in Deutschland nach diesem Desaster kommen? Eine politische Alternative gibt es nicht in Deutschland. Wenn Ludwig Erhard auferstünde, wäre für mich die Sache klar. Aber so?
@Ulrich Weinfurtner, ich glaube Sie verstehen den Herrn Eisleben in Bezug auf das Narrativ mit den immer reicher werdenden Superreichen miss. Sie haben Recht damit, dass es jedem freisteht, sein Geld im Konsum zu versenken oder in Aktien zu investieren. Aber darum geht es nicht in erster Linie. Sondern um den Einfluss, den die sogenannten Superreichen auf die von ihnen beherrschten Konzerne haben und durch den Liquiditätszufluss vom Staat noch vergrößern. Als Kleinaktionär profitiere ich dadurch von steigenden Kursen, jedoch das war es dann auch. Aber das Entscheidende und auch Gewollte ist doch, dass mit zunehmender Macht der Großaktionäre und Hedgefonds auch deren Einfluss auf die Politik noch größer wird. Dies ist ein perfides Perpetuum Mobile. Bedenken Sie bitte dies. Mit Sozialneid hat das nichts zu tun. Eher viel mehr mit schwindsüchtiger Demokratie.
Der Artikel ist typisch deutsch. Der Vermögenszuwachs der “Reichen” ist ein Kollateralschaden bei der Besitzstandswahrung der aufgeblähten, unproduktiven Staatssektoren infolge der inflationären Ausweitung der Geldmenge durch die Notenbanken (in Wirklichkeit behalten die Aktien ihren realen Wert, während der kleine Mann durch die Inflation abgezockt wird). In Deutschland besteht der Staatssektor aus mindestens 25% der Erwerbsbevölkerung (25% ist der Schweizer Wert laut NZZ), also mindestens 11 Millionen Menschen. Pro Kopf und Jahr mindestens 40.000 Euro Gehalt plus 20.000 Euro für die Infrastruktur (Miete, Heizung, IT, ...), ergibt gerundet 700 Milliarden Euro pro Jahr nur für Deutschland. Für die Euro-Zone das Ganze grob mal 4, also 2800 Milliarden pro Jahr. Dagegen sind ein paar Milliardäre eine Nullmenge. Im Vergleich mit einem Beamtenapparat ist ein Milliardär effizient: Er will nämlich reich bleiben, ergo arbeitet sein Kapital produktiv. Einem Beamtenapparat ist es vollkommen egal wenn er Milliarden sinnlos verplempert. Moral ist eine Fiktion, real ist die Effizienz - es zählt der reale Output eines Systems. Ich will die Milliardäre hier nicht in Schutz nehmen, Kartelle sind etwas übles - aber auch hier versagt der “Staat”. Außerdem kann man große Firmen wie IBM, Microsoft, Exxon, ... nicht als mittelständischen Laden betreiben, da müssen Milliarden investiert werden.
“Die heutigen Schönwetterpolitiker werden das nicht überstehen.” Echt jetzt? Dann müsste aber mal irgend jemand anfangen, dem Wahlvolk, das die Weltrettung als oberstes Ziel ansieht, zu erklären, dass Deutschland kein “reiches”, sondern ein leistungsfähiges Land ist (oder war). Und dass diese Leistungsfähigkeit verloren gehen kann. Und dass Corona nicht die Ursache, sondern nur der Auslöser, der im Artikel beschriebenen Folgen ist. Eine gesunde Wirtschaft übersteht eine Krise und geht gestärkt aus dieser hervor. Aber einem Wahlvolk, dass sich mit Freude Politikern unterwirft, denen außer Verboten, Geld drucken und Steuererhöhungen für die letzten Idioten, die noch hart arbeiten, nichts einfällt, wird das nicht beizubringen sein, fürchte ich. Ein Land, das seine Grenzen nicht mehr schützen kann, das keinen Flughafen mehr bauen kann, das keine Schutzmasken in industrielller Massenproduktion mehr fertigen kann, das seine letzte Schlüsselindustrie ( die Autoindustrie) im Kamikaze-Modus selbst zerstört, aber die ganze Welt retten und belehren will, hat eben fertig.
Der niedrige Ölpreis wird erst mal den Verbrenner wieder attraktiv machen, wenn ich eine Mercedes oder einen BMW Audi 4 Zylinder Diesel mit Hybrid für 40-50000 Euro bekomme der 3-4 Liter auf 100 km verbraucht mit einer Reichweite von 1000 km ohne Stopp plus extrem sauber, dann weiß ich was ich für ein Auto kaufe jedenfalls kein elektrisches.
Wenn das Thema schon die Wirtschaftskrise ist, dann mag ein Zitat von Markus Krall aus seinem neuen Buch “Die Bürgerliche Revolution” erlaubt sein: “Eine wichtige Erkenntnis, die die [Frankfurter] Schule gewann, war ihr Verständnis der ökonomischen Überlegenheit der freiheitlichen Ordnung über die sozialistische Ordnung. Man hatte erkannt, dass die »Massen« nur dann in einer kommunistischen Revolution die kleine Elite der Berufsrevolutionäre nach leninistischem Vorbild an die Macht spülen würden, wenn die bestehende Ordnung durch innere oder äußere Einflüsse erodiert werden würde. Unter normalen Umständen würde dies nicht geschehen, weil der Arbeiter und Handwerker natürlich erkennen kann, dass es ihm in einer Ordnung der Freiheit viel besser geht als in einer Ordnung der Unfreiheit. Unfreiwillig erkannte damit die Frankfurter Schule die Überlegenheit der Österreichischen Schule an.”—- Und was die Erosion “durch innere oder äußere Einflüsse” angeht, kann ich lediglich erkennen, dass die Sache läuft! Alles wird davon abhängen, ob die Menschen klug handeln und das bürgerlich-freiheitliche Lager stärken, oder ob sie emotional und dumm handeln und nach dem “starken Staat” schreien.
“Und wie reagieren die Bürger? Derzeit ist die politische Stimmung noch durch die Angst vor dem Corona-Virus geprägt. Doch wenn die Wirtschaft erst einmal am Boden liegt und es zu ernsthafter Massenarbeitslosigkeit und -armut mit Versorgungsengpässen in Deutschland kommt, werden die Nachrichten darüber die Sorgen um das Virus verdrängen.” Dazu wird es nicht kommen. Das wird unter großem Tamtam und Merkel-Seligpreisungen mit Ach und Krach abgewendet werden (dabei wahrscheinlich nicht viel weniger Schaden anrichten wie der Crash selbst), und am Ende steht ein “Weiter so!”, während die Vermaledeite der Heiligsprechung, wahlweise der Stelle des UN-Generalsekretärs, wieder ein Stück nähergekommen ist, auf daß sie sich nie und nuscht vor irgendjemanden für irgendetwas zu rechtfertigen bräuchte. Wetten, daß…? Alles Weitere ist nicht zitierfähig…
Das stimmt an Ihrem Artikel nicht: Die Billionen, die die Regierungen und die Parteien der Nationalen Front jetzt rauswerfen, stammen nicht aus den Steuern , die längst für Anderes verplant und ausgegeben werden, sondern werden mit neuen Schulden finanziert. Die dafür ausgegebenen Staatsanleihen werden letztlich von der EZB aufgekauft und erweitern lediglich deren Bilanz. Da dies seit 10 Jahren läuft und sich offensichtlich niemand dafür interressiert, kommt dieses Verfahren einem finazpolitischen perpetuum mobile gleich. und kann bis zu einem Zusammenbruch fortgeführt werden. Erst dann wird das Volk richtig leiden. Ich staune jeden Tag, wenn ich höre, daß die Politiker der Nationalen Front und die Regierungen mit voller Begeisterung hier wider Millionen, dort wiedder Milliarden und dort schließlich halbe oder ganze Billionen € rausschmeißen, selbstverständlich immer für gute Zwecke. Und Geld, daß es gar nicht gibt. Ist das nicht großartig?
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.