„Der Vorgang zeigt, daß wir in einem Feudalkapitalismus leben, bei dem der Staat das Steueraufkommen aller nützt, um den Reichen zu geben.“ Das halte ich nun in mehrfacher Hinsicht für Blödsinn: Zum einen möge sich Herr Eisleben mal den deutschen Bundeshaushalt ansehen. Mit Abstand größter Posten ist der Sozialhaushalt. Verteilung „von unten nach oben“? Zu den „Reichen“? Zum anderen: Von steigenden Kursen und hoher Profitabilität der Großunternehmen profitieren a l l e Aktionäre; jeder x-beliebig „Arme“ oder „Reiche“, der sich eine Aktie dieser Firma zulegt. Ob der eine oder andere Milliardär sich von seinem Vermögenszuwachs noch eine Luxusyacht mehr kauft, ist mir sowas von sch…egal, wenn nur meine eigene Rendite stimmt. Auch die Auffassung Herrn Eislebens, daß die Zahl der Selbständigen zurückgeht, während bestehende Konzerne sich zu staatlich gepäppelten Quasi-Monopolen entwickeln, hält der Überprüfung durch die Praxis nicht stand. Große Unternehmen sind genausowenig gefeit gegen Strukturwandel und Fehlentscheidungen wie kleine und mittlere. Auch Staatsknete rettet sie dann nicht vor Bedeutungsverlust, gar Pleite. Stichwort: deutsche Bankenlandschaft. Während auf der anderen Seite nach wie vor monatlich tausende Start ups gegründet werden, von denen einige nach wenigen Jahren durchaus in der Lage sind, den Dinos in der Wirtschaft den Rang abzulaufen. Mir scheint, der Autor hat ein Quäntchen zu lange die Leninsche Theorie des „Monopolkapitalismus“ inhaliert.
Doch, die Politiker können das schon, das überleben. Sie lösen nämlich rechtzeitig mit immer abstruserer Moralinkeule und Viruspanik über schier nordkoreanische Dauerbeschallung unsere freiheitliche Grundordnung auf. Und zwar bevor es deutlich sichtbar crashed. Gerade werden doch weitere Milliarden Steuergelder in das insolvente europäische Finanzsystem gepumpt. Siehe heutige Beschlüsse zu den Hilfspaketen. Allen voran ist nach Griechenland offenbar auch Italien bankrott Spanien und der Riese Frankreich. Und wie sie schon hier erläutern schöpfen nur die Großen hier Gewinne ab, vielleicht vor dem Orkan? Auch wenn ich nicht bezweifle, dass Covid 19 für bestimmte Bevölkerungsgruppen eine ernsthafte Erkrankung ist, die heutige Regierungserklärung der BK war eine einzige Verdrehung ihres Auftrages und der Sachlage. Sie ist nicht dazu da, ihre persönliche Vorstellung über ein angeblich menschenfreundliches Europa als Ersatz für souveräne Staaten zur Staatsraison zu erklären, die Bürger dafür zu entrechten und zu enteignen. Tatsächlich ist der Fahrplan der Sperren, Freiheitsentzüge usw. nicht der Ansteckungskurve geschuldet, sondern soll uns jetzt schon mal ruhighalten. Nur so ist auch die weitere skandalöse Kontrolle der Bürger über mehr Bedienstete in Gesundheitsbehörden, mobile Kontrollen durch Studenten! und Tracking zu erklären, obwohl die Viruswelle abflaut. Der Virus soll weiter medial beatmet werden. Ein solches System ist gottlos und menschenfeindlich. Die BK hat heute zwar unter dem Deckmantel der Fürsorge aber letztlich zu ihrer Machterhaltung und zugunsten der Übermacht von Finanzeliten und Eurokratie nach dem Bild des chinesischen Zentralstaats ganz klar aufgezeigt, dass unsere althergebrachte Lebensweise aufgelöst werden soll. Da das trotzdem crashen wird oder irgendwann die Volksseele kocht, muss das gesamte öffentliche wie private Leben der Individuen so intensiv wie möglich jetzt schon kontrolliert, fragmentiert und destruiert werden.
Aktienrückkaufprogramme finden nur sehr vereinzelt statt. Ihre Theorie “der Reichen, die immer reicher werden” lässt sich mit o.g. Argument schwerlich begründen.
Laut dem Club of Rome darf es doch seit Jahrzehnten kein Erdöl mehr geben! Die modernen Propheten mutieren immer schneller zu Deppen.
Ich hoffe auf den Churchill-Effekt: Zur Gestaltung der Nachkriegsordnung wurde er abgewählt. Aber was soll in Deutschland nach diesem Desaster kommen? Eine politische Alternative gibt es nicht in Deutschland. Wenn Ludwig Erhard auferstünde, wäre für mich die Sache klar. Aber so?
@Ulrich Weinfurtner, ich glaube Sie verstehen den Herrn Eisleben in Bezug auf das Narrativ mit den immer reicher werdenden Superreichen miss. Sie haben Recht damit, dass es jedem freisteht, sein Geld im Konsum zu versenken oder in Aktien zu investieren. Aber darum geht es nicht in erster Linie. Sondern um den Einfluss, den die sogenannten Superreichen auf die von ihnen beherrschten Konzerne haben und durch den Liquiditätszufluss vom Staat noch vergrößern. Als Kleinaktionär profitiere ich dadurch von steigenden Kursen, jedoch das war es dann auch. Aber das Entscheidende und auch Gewollte ist doch, dass mit zunehmender Macht der Großaktionäre und Hedgefonds auch deren Einfluss auf die Politik noch größer wird. Dies ist ein perfides Perpetuum Mobile. Bedenken Sie bitte dies. Mit Sozialneid hat das nichts zu tun. Eher viel mehr mit schwindsüchtiger Demokratie.
Der Artikel ist typisch deutsch. Der Vermögenszuwachs der “Reichen” ist ein Kollateralschaden bei der Besitzstandswahrung der aufgeblähten, unproduktiven Staatssektoren infolge der inflationären Ausweitung der Geldmenge durch die Notenbanken (in Wirklichkeit behalten die Aktien ihren realen Wert, während der kleine Mann durch die Inflation abgezockt wird). In Deutschland besteht der Staatssektor aus mindestens 25% der Erwerbsbevölkerung (25% ist der Schweizer Wert laut NZZ), also mindestens 11 Millionen Menschen. Pro Kopf und Jahr mindestens 40.000 Euro Gehalt plus 20.000 Euro für die Infrastruktur (Miete, Heizung, IT, ...), ergibt gerundet 700 Milliarden Euro pro Jahr nur für Deutschland. Für die Euro-Zone das Ganze grob mal 4, also 2800 Milliarden pro Jahr. Dagegen sind ein paar Milliardäre eine Nullmenge. Im Vergleich mit einem Beamtenapparat ist ein Milliardär effizient: Er will nämlich reich bleiben, ergo arbeitet sein Kapital produktiv. Einem Beamtenapparat ist es vollkommen egal wenn er Milliarden sinnlos verplempert. Moral ist eine Fiktion, real ist die Effizienz - es zählt der reale Output eines Systems. Ich will die Milliardäre hier nicht in Schutz nehmen, Kartelle sind etwas übles - aber auch hier versagt der “Staat”. Außerdem kann man große Firmen wie IBM, Microsoft, Exxon, ... nicht als mittelständischen Laden betreiben, da müssen Milliarden investiert werden.
“Die heutigen Schönwetterpolitiker werden das nicht überstehen.” Echt jetzt? Dann müsste aber mal irgend jemand anfangen, dem Wahlvolk, das die Weltrettung als oberstes Ziel ansieht, zu erklären, dass Deutschland kein “reiches”, sondern ein leistungsfähiges Land ist (oder war). Und dass diese Leistungsfähigkeit verloren gehen kann. Und dass Corona nicht die Ursache, sondern nur der Auslöser, der im Artikel beschriebenen Folgen ist. Eine gesunde Wirtschaft übersteht eine Krise und geht gestärkt aus dieser hervor. Aber einem Wahlvolk, dass sich mit Freude Politikern unterwirft, denen außer Verboten, Geld drucken und Steuererhöhungen für die letzten Idioten, die noch hart arbeiten, nichts einfällt, wird das nicht beizubringen sein, fürchte ich. Ein Land, das seine Grenzen nicht mehr schützen kann, das keinen Flughafen mehr bauen kann, das keine Schutzmasken in industrielller Massenproduktion mehr fertigen kann, das seine letzte Schlüsselindustrie ( die Autoindustrie) im Kamikaze-Modus selbst zerstört, aber die ganze Welt retten und belehren will, hat eben fertig.
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