Gastautor / 28.02.2018 / 06:29 / Foto: Lucien Waléry / 26 / Seite ausdrucken

Nutzt euer erotisches Kapital!

Von Catherine Hakim.

Die BBC, Tesco und andere Arbeitgeber haben begonnen, die Ursachen für Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen zu analysieren. Unterdessen unterstützen feministische Kämpferinnen Bestrebungen, die weibliche Fähigkeit zur Ausnutzung von Schönheit und Attraktivität – das „erotische Kapital“, wie ich es nenne – zu zerstören. Frauen haben einen klaren Vorteil, wenn sie ihr gutes Aussehen einsetzen.

Schauen Sie sich die Olympischen Spiele an – die Originalversion im antiken Griechenland. Junge Männer und Frauen rasten nackt! In unserer modernen Besessenheit mit Nacktheit und „Bescheidenheit“ offenbart sich eine puritanische Voreingenommenheit gegen alles Sexuelle und Erotische, gegen Schönheit, Vergnügen und Genuss.

Jede Aktivität, jedes Unternehmen, jede Sportart wird von den Beteiligten auf ein höheres Niveau gehoben, wenn sie körperlich attraktiv, stilvoll, charmant sind.  Fluggesellschaften, Restaurants, Casinos, Clubs, TV-Sportshows, alle wissen das. Und schöne Frauen verkaufen mehr Waren und Dienstleistungen als schöne Männer. Also ja, wir haben die Formel 1 Grid Girls, die Darts Contest Girls. In den USA gibt es die Cheerleader zur Halbzeit bei Sportveranstaltungen.

Männer und Frauen mit gutem Aussehen verdienen mehr

Wir haben nichts dagegen, dass David Beckham Millionen verdient, indem er in Unterwäsche, fast nackt, auf öffentlichen Plakaten posiert. Warum sollte also jemand etwas dagegen haben, dass Frauen dasselbe tun? Die Einwände dagegen rühren von tief verwurzelten patriarchalischen Werten, die in der modernen Sexualpolitik verankert sind und die Feministinnen unwissentlich verstärkt haben. Politisch korrekte feministische Ideologie wendet sich jetzt dagegen, dass Frauen Geld verdienen, indem sie ihr gutes Aussehen ausnutzen, anstatt sie zu ermutigen, höhere Löhne zu fordern.

Heute entspricht der durch Attraktivität und Schönheit erzielbare finanzielle Ertrag in etwa dem durch Qualifikationen erzielbaren Ertrag. Wer über erotisches Kapital verfügt, hat einen großen Vorteil. Männer und Frauen mit gutem Aussehen und einer angenehmen Art verdienen durchschnittlich zwischen 10 und 20 Prozent mehr als andere. Außergewöhnlich attraktive Menschen verdienen viel mehr. Rihanna nutzt ihr Aussehen aus und trägt Kleider, in denen sie fast nackt wirkt. Warum sollten wir Frauen mit geringerem Einkommen und weniger berühmte Frauen anders behandeln als Rihanna?

Genau wie Männer sollten Frauen in der Lage sein, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, wie sie wollen, einschließlich der Tätigkeiten als Model, „Boxenluder“, BILD-Girl von Seite 3, Strippen, Lapdance oder Burlesque Shows.

Professor Dr. Catherine Hakim ist Sozialwissenschaftlerin und Autorin von „Erotisches Capital: Das Geheimnis erfolgreicher Menschen“ (Campus-Verlag). Der Text erschien ursprünglich als Video-Kommentar in der Reihe „Soapbox“ im BBC Daily Politics Programm am 19. Februar 2018, der auch wegen seiner Bebilderung sehenswert ist.

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Leserpost

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Klaus Richter / 28.02.2018

Die Grid Girls sind seit ein paar Wochen in der Formel 1 Geschichte!

Michael Schmitz / 28.02.2018

Sehe ich - wohlgemerkt als alter, weißer Mann - genauso! Und als ebensolcher fällt mir gerade wieder der Spruch aus den Anfängen des Feminismus ein, dass dies vor allem ein Kampfplatz für von der Natur zu kurz gekommene Weiber sei. Dass es zwei Dinge gibt, die diese über alles hassen: Männer und hübsche Frauen! Ich mache mir diese zweifellos unsägliche Entgleisung nicht zu eigen… Es fiel mir einfach in dem Zusammenhang wieder ein…

Anja Pyrek / 28.02.2018

Schöne Frauen verkaufen mehr Waren als schöne Männer? Dem würde ich widersprechen, da Frauen doch deutlich konsumfreudiger als Männer sind und auch lieber von hübschen jungen Männern beraten werden als von Frauen. Wenn es ebenso viele attraktive Männer im Handel geben würde, würde der Rubel noch mehr rollen und es wäre ersichtlich, dass Frauen genauso visuell fixiert sind wie Männer.

Judith Hirsch / 28.02.2018

“als Model, „Boxenluder“, BILD-Girl von Seite 3, Strippen, Lapdance oder Burlesque Shows.” Bedauerlich, dass die Autorin in ihrer Aufzählung den wichtigsten, ältesten und populärsten Job nicht erwähnt: die Prostitution! Kann es sein, dass sie auch selbst Opfer der feministischen Propaganda wurde, die sie hier zu Recht kritisiert?

U. Unger / 28.02.2018

Die hier dargestellten Verhältnisse sind nicht wissenschaftlich neu, ja noch nicht einmal der breiten Bevölkerung unbekannt. Jeder Erwachsene kennt dies von seiner Partnerwahl. Was neu ist, ist m.E. die gesellschaftliche Akzeptanz des penetranten Neides auf jeden noch so kleinen persönlichen Vorteil eines anderen. Jetzt ist es der Kampf gegen den kleinen zugegebenermaßen leistungslosen Vorteil schöner Menschen. Als nächstes kommt dann die Verschärfung des Kampfes gegen die Klügsten, mit dem glücklichen Ende einer Steinzeitgesellschaft mit Tierlauten, ohne Mathematik. Natürlich schön ist nach Erreichen des Endzieles: Arm und reich, alle sind gleich. Wieder eine Teilform des entgrenzten Hypermoralismus entdeckt. Die Gesellschaft muss gegen diese realitätsentrückten, von negativem Neid zerfressenen langsam vorgehen. Wir brauchen Forschung wie man diese epidemische psychische Störung heilt.

Wieland Schmied / 28.02.2018

Guten Tag Professx , passt dieses nicht gut zu Ihrem Beitrag ? : „Der Feminismus ist nicht der Kampf des Weibes gegen den Mann, sondern des missratenen Weibes gegen das wohlgeratene.“ (Friedrich Nietzsche)

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