Gastautor / 13.03.2017 / 19:00 / Foto: Joseph M. Buliavac / 8 / Seite ausdrucken

Nobelpreisverdächtig: Mein Deutsch-Türkischer Zehn-Punkte-Plan

Von Hassan Soilihi Mzé.

Mein diplomatischer Zehn-Punkte-Plan, um ziemlich flotti galoppi, aber trotzdem smooth'n'easy aus der deutsch-türkischen Krise rauszukommen:

1. Erdoğan wird von deutschen Politikern, Medien und allen die's besser wissen, indes aber keine Lust haben, es besser zu machen, konsequent um sein "ğ" zugunsten eines «g» geprellt und solange Elmar-Brok-esk "Herr Erdo-gahn" genannt, bis er weint.

2. Bundeskanzlerin Angela Merkel bedauert das.

3. Martin Schulz fordert, daß ein Bundeskanzler das gefälligst noch mehr zu bedauern hat.

4. Claudia Roth wird auch gefragt.

5. Der türkische Ministerpräsident Binali Yıldırım, die in Holland wegen fehlenden Wohnwagens abgeblitzte türkische Familienministerin sowie die übrigen AKP-Lappen, die sich über geplatzte Wahlkampfauftritte in Deutschland und Europa mokieren, werden zur zentralen Wahlkampfveranstaltung in Sachsen "Montag, 18.30 Uhr, Theaterplatz, Dresden" zum Zwecke der Völkerverständigung beziehungsweise der Verständigung mit dem "Volk™" eingeladen; vorzugsweise sind türkische Flaggen gut sichtbar zu tragen.

6. Herr Erdo-gahn lernt zwischenzeitlich den Unterschied zwischen Faschismus, Nationalsozialismus – und weshalb beides mit der verfaßten Demokratie der Bundesrepublik nichts zu tun hat.

7. Herr Erdo-gahn lernt zwischenzeitlich auch, wo der Unterschied zwischen Islamophobie und dem simplen "Einfach nur Deine schäbigen Pläne zur Verfassungsänderung Grütze finden, alte Autoritaristenhippe" liegt.

8. Alle in Deutschland lebenden Türken, die die Verfassungsänderung des Herrn Erdo-gahn geil finden und mit "evet" stimmen wollen, packen ihre Koffer, geben gegebenenfalls ihren deutschen Paß ab und machen die Tür von draußen zu, um...

9. ...Platz zu machen für alle, die in der Türkei leben, dort aber gern mit "hayır" stimmen werden beziehungsweise das gern würden, genau deshalb aber hinter anatolischen Gardinen verschwunden sind.

10. Zugunsten eines allgemeinen Interessenausgleichs wird vereinbart, daß, für den Fall, daß Herr Erdo-gahn am 16. April erfolgreich ist, Herr Höckler aus Thüringen umgehend auf unbestimmt zum Forschungsfreisemester nach Ankara zwecks alternativgeschichtlicher Vor-Ort-Studie "Leben im Führerstaat" abgeordnet wird. Daneben wird vereinbart, daß alle, die zwar keine Ahnung, wohl aber eine Meinung haben, bisher zu allem jedoch noch nichts öffentlich rumerzählen durften, zu Anne Will und Frank Plasberg eingeladen werden. Claudia Roth wird auch eingeladen.

Hassan Soilihi Mzé ist Vorsitzender der SPD in Leipzig. Seine website finden Sie hier.

Foto: Joseph M. Buliavac U.S. Navy via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Oliver Bender / 14.03.2017

Ich unterstütze diesen Plan. Genial!

Malte Lubenow / 14.03.2017

Für Punkt 10 würde ich die Begleitung durch einen Herrn Steggels aus Schleswig - Holstein zwecks Studie ” Entspanntes Leben ohne widerliche Oppositionsmeinungen ” begrüßen.

Bernd Leber / 14.03.2017

Lieber Genosse Mzé, ein Super-Vorschlag! Wenn den unser Hoffnungsträger St. Martin in sein Wahlprogramm übernimmt und dafür seinen Wählerschreck-Vorschlag nach verstärktem Familiennachzug auch bei subsidiär anerkannten Flüchtlingen aufgibt, sehe ich für die SPD Licht am Ende des Tunnels. Jedenfalls sind Genossen von Deiner Sorte ein guter Grund, weshalb ich weiterhin in der SPD bin. Mit allzeit solidarischen Grüßen, Bernd Leber

Ernst-Fr. Siebert / 14.03.2017

Höcke mit Erdogan zu vergleichen ist politisch korrekt, aber nur das.

Jörg Hahn / 14.03.2017

Weltklasse!!!! Diese zehn Punkte trage ich mit. Mir ging es ähnlich mit “meiner” SPD. Ich war schon ausgetreten und bin wieder eingetreten. Als politisch denkender Mensch, konnte ich nicht anders. Mein OV Vorsitzender hat mich zurück geholt und nun möchte ich die SPD , zumindest im kleinen wieder zu dem machen, was sie einst so stark gemacht hat. Dankeschön für ihre Motivation. Glück auf aus Gelsenkirchen.

Anders Dairie / 14.03.2017

Herr Mze’  weiss nicht, dass die Einwanderung der türkisch-anatolischen-kurdischen Gastarbeiter ein sozialer Gnadenakt war.  Denn die türkische Handelsbilanz drohte um das Jahr 1960 ins Nirvana abzurutschen.  Die Bundesregierung hatte starke Bedenken, die Amis haben es dann wegen der NATO geschafft.  Sie haben sehr “überzeugend” argumentiert.  Im Kaukasus war die Soff-Jetunion.  Zweitens, Schmidt und Kohl wollten die Wirtschaftsbeglücker ab 1970, gegen eine Ausschaffungsprämie in Höhe von rund 10.700 DM,  los werden. Es hatten sich zwei Dinge gezeigt:  Der Beitrag zum deutschen BIP blieb unterirdisch.  Und die Familien waren zu groß, als dass sie ein einzelner Hilfsarbeiter hätte ernähren können.  Sie lebten häufiger als Deutsche von Sozialhilfen. Der Beitrag zum BIP ist heute noch unterirdisch.  Karrieretürken änderten daran nichts.  Die geschilderten Relationen entsprechen der Wahrheit.  Es soll die Illusion abgeräumt werden, dass die Neuen mit aufgebaut hätten. Die Deutschen haben ihnen mit sozialen Verrücktheiten einen Rahmen für ein neues, gutes Leben offeriert.  Es war ab 1980 nicht mehr nötig die Gastgeber zu akzeptieren.  Es so manchen Türken geben, dem ganz flau wird, wenn er an seine Zukunft mit “Erdo-gahn” denkt.

JF Lupus / 14.03.2017

Ausgerechnet ein SPD-Vorsitzender… Wie wäre es, wenn Sie sich um die antidemokratischen Gestalten in ihrer eigenen Partei kümmern würden, es hat genug (zuviele) davon!

Gerd Koslowski / 14.03.2017

Genial, jetzt müssen die genannten Personen aktiv werden und ruckzuck kommt alles wieder ins Lot für den vertretbaren Preis, dass ein Möchtegern - Sultan einige Wolkenlevel herunterplumst.

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