Günter Ederer / 29.07.2015 / 06:30 / 13 / Seite ausdrucken

Neues aus der immerwährenden Griechenlandrettung

Die Abgeordneten: Der Parteikarriere oder dem Wähler verpflichtet

Der Griechenland-Alltag hat uns wieder. Ein paar Wochen sind vergangen, seitdem der Bundestag wieder einmal darüber abgestimmt hat, dass Verhandlungen mit der Athener Regierung über neue Milliarden-Euro-Kredite aufgenommen werden dürfen. Es wird langsam langweilig, denn es ist ein Ritual, bei dem immer die „Wiederholungstaste“ gedrückt wird. Eigentlich kennen wir, die europäischen Steuerzahler, die zwar nicht am direkten Geschehen beteiligt sind, aber in deren Namen verhandelt wird, das Ergebnis: Dazu gehört auch der ehrliche Satz des ansonsten exotisch wirkenden griechischen Ex-Finanzministers Yanis Varoufakis: Egal, wie entschieden wird: Am Ende zahlen es die Deutschen.

Dieser Satz fand auch Eingang in die Debatte um ein neues Hilfspaket für Griechenland im Deutschen Bundestag. Klaus-Peter Willsch, der hessische Abgeordnete, begründete seine Ablehnung für neue Verhandlungsrunden und Kredite genau mit diesem Satz. Er wolle nicht, dass Varoufakis auch noch Recht behalte. Lieber Klaus-Peter Willsch: Sie haben zwar immer Ihre Argumente vorgetragen, warum Sie von Anfang an gegen die Griechenlandrettungen entgegen aller wirtschaftlichen Vernunft gestimmt haben. Aber Sie waren leider ziemlich alleine – und zusammen mit Ihren wenigen Mitstreitern - konntet und können Sie nicht verhindern, dass Varoufakis Recht behält.

Wie gesagt: der Griechenland-Alltag hat uns wieder und wegen der allgemeinen Erschöpfung über dieses Thema, wird kaum wahrgenommen, dass die griechischen Politiker auch zum Alltag zurückgekehrt sind. Die Gesetze, die sie im Hauruck-Verfahren verabschieden mussten, um die Staatspleite wieder zu kaschieren, haben sie brav zwei Tage vor der Abstimmung im Deutschen Bundestag durchs Athener Parlament gebracht. Vor lauter Erleichterung, dass damit die Berufseuropäer einen Erfolg für ihre Bemühungen um die Umerziehung der Griechen zu vermelden hatten, vermeiden sowohl die EU-Kommission, wie auch EZB und IWF genauer hinzuschauen, was da faktisch passiert. Auch das ist Griechenland-Alltag: Über Jahrzehnte wollte niemand so genau wissen, was die netten Menschen an dem Ägäischen Meer so abrechneten. Warum sollen Brüsseler Konferenzen jetzt erfolgreich die Gewohnheiten der Griechen ändern?

Also: Verlangt war unter anderem, dass Athen die Mehrwertsteuer und das Renteneintrittsalter erhöhen. Zusätzlich wird der Unternehmenssteuersatz angehoben und Yachten über 5 Meter einer Sonderabgabe unterzogen. Das sind natürlich nur einige der Bedingungen für einen neuen Kredit. Aber schon wird ruchbar, dass das Athener Parlament die Rentenbeiträge gedeckelt habe, was die Rentenreform wieder torpediert, weil so weiterhin die Renteneinnahmen die Rentenausgaben nicht decken. Und Unternehmens -Steuererhöhungen in Griechenland zu erhöhen kann nur einem Beamten in Brüssel, einem theoriestarken Professor in New York oder einem allesgläubigen Europapolitiker in Berlin als Rettung für den insolventen Staat einfallen.

Dafür gibt es jahrzehntealte Erfahrungswerte, die völlig außer Acht gelassen werden. Seit Jahrhunderten haben die Griechen eine tiefe Abneigung gegen das Zahlen von Steuern entwickelt, die genhaft verankert scheint. Diese Abneigung war und ist so tief, dass sie folgerichtig keine Finanzämter aufgebaut haben, die ihnen Steuerbescheide schicken könnten. Ich muss gestehen, vor dieser Leistung habe ich großen Respekt. Das System funktionierte ja auch einigermaßen, solange sie auch eine Währung hatten, nämlich die Drachme, die auch nur zum innergriechischen Handel für Oliven und Tomaten taugte. Die Griechen aber, wenn sie international erfolgreich waren, ob als Unternehmer oder Gastarbeiter, legten ihr Geld außerhalb des Landes in Dollar oder DM an, oder investierten in Griechenland in Sachwerte.

Es gibt also keine Strukturen, die die bisherige Unternehmenssteuer von 23% einsammeln konnten. Warum sollen die griechischen nicht vorhandenen Finanzbehörden jetzt die jetzt in der Lage und Willens sein, 28% Unternehmenssteuern zu kassieren? Und wie sollen Grundsteuern erhoben werden, wenn es kein zuverlässiges Katasteramt gibt, für dessen Aufbau Europa schon zweimal bezahlt hat? Und selbst, wenn es hier und da jetzt ein bisschen organisierter zuginge, weil dahinter jetzt ein EU-Berater steht, so bleibt die Frage, wie viel Unternehmen es nach 5 Jahren Griechenland-Rettung a la Brüssel überhaupt noch gibt. Eine Reise in die Grenzregionen von Bulgarien wird dort auf hunderte griechische Unternehmen treffen, die dort die viel niedrigeren Steuersätze nutzen. Übrigens ist Bulgarien Mitglied in der EU, aber die Währung heißt Lei – was die Berufseuropäer offensichtlich immer wieder vergessen, wenn sie Griechenlands Zugehörigkeit zum Euroraum zum Testfall für ganz Europa und damit auch gleich für den Frieden, die Völkerfreundschaft, die Solidarität und was sonst noch alles herhalten muss, wenn die wirtschaftliche Pleite des Landes umschrieben werden soll.

In der Berichterstattung über die Abstimmungen im griechischen Parlament schimmert viel Sympathie für den irrlichternden Ministerpräsident Alexis Tsipras durch. Er wird bewundert, wie es ihm gelingt ohne Mehrheit in seiner eigenen Fraktion, die von den Europartnern geforderten Gesetze durchzubringen. Dabei wird geflissentlich übersehen, dass er in jeder Rede deutlich macht, dass er inhaltlich ablehnt, was die Abgeordneten beschließen müssen.

Es wird auch heruntergespielt, dass vieles was zum Kompromiss in der schier endlosen Nachtsitzung in Brüssel führte, absoluter Quatsch ist. Den kann Tsipras jetzt gut beschließen lassen, weil er sowieso nicht umsetzbar ist. Dazu gehören die 50 Milliarden Euro Erlöse aus Privatisierungen. Der eurokritische ehemalige FDP Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler rechnete in seinem Blog Prometheus vor, dass 50 Milliarden Euro Privatisierungserlöse verglichen mit der deutschen Wirtschaftsleistung bei uns ein Privatisierungspotential von 773 Milliarden bedeuten würden. Doch von der Realität lassen sich die „Retter“ nicht beeindrucken. Auch nicht davon, dass trotz aller Vorgaben bis heute höchstens 3 Milliarden Euro erzielt werden konnten.

Wenn den Griechen vorgeworfen wird, sie hätten sich mit gefälschten Zahlen in den Euro gemogelt, so muss jetzt lapidar festgestellt werden: Die Brüsseler Politik hält Griechenland mit gefälschten Zahlen im Euro. Oder anders ausgedrückt: Die griechische Krise hat die Lügenbasis breiter aufgestellt. Die Berufseuropäer haben von den Griechen gelernt, dass Betrügen zwar das Volk, aber nicht die Betrüger ausbaden müssen.  Ein Vorteil für die Politiker, die an der griechischen Rettungsspirale drehen, besteht darin, dass nur wenige Spezialisten überhaupt noch durchblicken, woher die Milliarden Euro kommen und wohin sie gehen. Denn angesichts der Elendsberichterstattung über Griechenland ist jedem langsam klar geworden: Der Normalbürger in Griechenland hat nichts davon.

Um wenigstens den Deutschen klar zu machen, was sie der 3. Rettungsschirm von 86 Milliarden Euro plus Bankenrettung kostet, schlug Prof. Clemens Fuest, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim vor, den Solidaritätszuschlag von 5,5% auf 8% zu erhöhen. Das würde jedem in Deutschland klar machen, was da beschlossen worden ist. Ein Aufschrei schwappte durch das Land. Fuest sei wohl von allen guten Geistern verlassen, war noch eine nette Reaktion. Soviel Transparenz würde womöglich, die Stimmung gegen Griechenlandsrettungen völlig umkippen. Das Volk wird weiter mit Sprüchen von Solidarität und Friedensprojekt gefüttert, damit es nicht merkt, dass es die Zeche zahlt und zwar mindestens in der Höhe, der von Prof. Fuest ausgerechneten Erhöhung des Solidarbeitrags.

Im Moment sagen Umfragen, 48% der Deutschen sind für den neuen Rettungsversuch, 49% sind dagegen. Aber 73% glauben nicht daran, dass er etwas nützt. Nach einer Erhöhung des Solidaritätszuschlags wären die Ergebnisse sicher ganz anders.

Aber selbst die jetzige Stimmung im Volk spiegelt sich nicht in den Entscheidungen des Parlaments wieder.  Dort stimmten von 598 Abgeordneten 439 für die Aufnahme für Verhandlungen für ein neues milliardenschweres Darlehen. Nur 119 Abgeordnete waren dagegen. Abgesehen von den Linken und Grünen, denen die Hilfe nicht weit genug ging, sind es vor allem die 65 Abgeordneten der CDU/CSU – Fraktion, die sich gegen einen weiteren Rechtsbruch der europäischen Verträge und politischen Zahlenspiele ohne ökonomisches Fundament wehrten. Ihre Zusammensetzung reflektiert die Kluft, die sich zwischen Volk und Parlament aufgetan hat.

58 der 65 der Unionsabgeordneten, (60 Gegenstimmen, 5 Enthaltungen) haben ein Direktmandat gewonnen, sind also ihrem Wahlkreis verpflichtet und müssen nicht auf die Parteihierarchie Rücksicht nehmen, die sie auf vorderen Listenplätzen absichert. Umso mehr ist die Standhaftigkeit der 7 MdB´s zu schätzen, die mit dieser Abstimmung ihre politische Zukunft gefährden. Wir sollten uns ihre Namen merken, damit wir nachvollziehen können, wenn sie von Sanktionen der Partei- und Fraktionsführung getroffen werden.

Es sind dies aus Nordrhein-Westfalen Hubert Hüppe (Unna I), Cajus Julius Caesar (Lippe I), Tim Ostermann (Herford); aus Rheinland Pfalz Xaver Jung (Kaiserslautern): aus Niedersachsen Wilfried Lorenz ( Hannover I, Enthaltung);  aus Bayern Dr. Silke Launert (Hof). Ihre Entscheidung ist besonders mutig, da der Direktkandidat von Hof, Dr. Hans-Peter Friedrich zwar im Vorfeld viele Bedenken äußerte, dann aber doch für weitere Hilfen stimmte. Silke Launert ist nur über die Landesliste nachgerutscht, weil die CSU so ein formidables Ergebnis erzielte. Schließlich stimmte auch die jüngste Abgeordnete des Parlaments, Ronja Schmitt (Ulm) gegen Verhandlungen für ein drittes Hilfspaket. Sie ist über die Liste nachgerutscht und muss das nächste Mal für den Wahlkreis Ulm nominiert werden, um ihr Mandat behalten zu können.

Interessant ist auch die regionale Aufteilung der „Standhaften“. Ein Schwerpunkt ist der Bezirk Nordbaden, wo alle 6 Abgeordneten zwischen Karlsruhe und Mannheim nicht ihrer Fraktionsführung folgten. Auch der in der Parteihierarchie höchste Repräsentant der CDU, der mit „Nein“ stimmte, stammt aus Baden-Württemberg: Nämlich der Parteivorsitzende des Bezirks Württemberg-Hohenzollern, Thomas Bareiß (Sigmaringen). Von den 13 CSU-Abgeordneten, die gegen den Vertrag stimmten, stammen 10 aus Nordbayern. Die Direktiven des Oberbayern Horst Seehofer haben in Südbayern einen anderen Stellenwert, als in Franken. Bemerkenswert ist die klare Haltung von Dr. Peter Ramsauer (Traunstein). Dritter Schwerpunkt sind die katholischen CDU-Stammgebiete in Nordrhein-Westfalen, die im Münsterland liegen und vom Rhein bis ins Sauerland reichen. Insgesamt sind nur 13 Abgeordnete aus NRW der Kanzlerin nicht gefolgt. Darunter allerdings die Sieger der einzigen städtischen Wahlkreise in Düsseldorf, Essen und Köln und das politische Schwergewicht Wolfgang Bosbach.

Dritter Schwerpunkt: Sachsen, wo 7 von 15 Abgeordnete mit „Nein“ gestimmt haben und schließlich das prozentual erstaunlichste Ergebnis: In Sachsen Anhalt haben 5 von 9 Abgeordneten der Kanzlerin die Gefolgschaft verweigert.

Ein Muster wird deutlich: Die Abgeordneten in traditionellen CDU-Schwerpunkten sind eher mit dem Kurs ihrer Partei nicht einverstanden, als in Landesverbänden im Norden Deutschlands, wo die Union schwächelt. Nicht übergehen will ich hier Jens Koeppen, der seinen Wahlkreis Uckermark, der Heimat von Angela Merkel, nicht nur den Linken abjagte, sondern auch einer der beiden Nordostdeutschen ist, die sich nicht der Mehrheit der Angepassten beugte.

Wir, das Wahlvolk hat nun die Aufgabe, heraus zu finden, warum die Abgeordneten für oder gegen eine weitere Verhandlungsrunde mit Griechenland gestimmt haben. Zur Auswahl haben wir viel Emotionen und Ideologie und wenig ökonomischen Sachverstand.

1)    Alexís Tsipras und seine linke Syriza muss unterstützt werden, damit sie sich zur Speerspitze gegen den Neoliberalismus in Europa entwickeln kann.
2.) Das Leid, dass die Menschen in Griechenland erfahren, verlangt unsere bedingungslose Unterstützung.
3.) In der Vergangenheit sind Fehler gemacht worden, jetzt gilt es nach vorne zu schauen und den Menschen in Griechenland zu helfen.
4.) Es gilt Griechenland auf alle Fälle im Euro zu halten, weil dies ein negatives Signal für ganz Europa wäre. Allerdings müssen wir dafür von den Griechen Reformen einfordern, die ihnen aber die Würde der Eigenverantwortung lassen.
5.) Scheitert Griechenland, scheitert Europa und der Euro
6.) Wir müssen Griechenland auf alle Fälle im Euro halten, weil sonst das ganze Europäische Projekt scheitert.
7.) Jeder Gedanke an einen Grexit belastet das deutsch-französische Verhältnis – und das darf nicht sein.
8.) Die griechische Kultur ist ein unverzichtbarer Bestandteil Europas
9.) Wir müssen Kanzlerin Angela Merkel stützen, weil nur sie den nächsten Wahlerfolg der CDU/CSU garantiert
10.) Wir müssen Griechenland durchfinanzieren, sonst driften die nach Russland ab.
11.) Die Amerikaner verlangen, dass wir Griechenland nicht fallen lassen.
12.) Alle ökonomischen Regeln sagen, das Griechenland sich im Euro nie erholen kann, nie seine Schulden bezahlen kann und die bisherigen Rettungspakete die Lage nur verschlimmert haben: Deshalb Hilfsprogramme für die Menschen und Übernahme von Lasten, wie für die Flüchtlinge, die übers Mittelmeer kommen, vor allem aber eine Währung, die den Marktbedingungen entspricht und atmen kann.

Wir werden in den nächsten Wochen mit weiteren Argumentationsketten verwirrt. Wir werden von der Opposition ideologisch (Die Linken) und emotional (Die Grünen) dazu aufgefordert, noch mehr Milliarden zu versenken. Die SPD ist zwar ziemlich geschlossen, aber orientierungslos und für die Union wird es spätestens in drei Jahren eng, wenn dann das vierte Rettungsprogramm für ein immer noch sterbenskrankes Griechenland fällig wird. Auch Angela Merkel und mit ihr die Berufseuropäer wird es nicht gelingen die ökonomischen Gesetze auf den Kopf zu stellen.

In der Zwischenzeit müssen wir darauf achten, wie es den 65 mutigen Abgeordneten ergeht, die ihrem Gewissen gefolgt sind und keine Angst vor der Partei haben.

 

 

 

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Leserpost

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Andreas Kleber / 30.07.2015

Hallo Herr Ederer, ich vermute Sie haben einen 13. Grund ausgelassen, der zwar ökonomisch auch unsinnig wäre, aber politisch unter der Hand trotzdem diskutiert werden dürfte: Wenn Griechenland (GR) austritt, verlieren die Gläubiger alles. GR wäre dagegen schuldenfrei. GR wäre Vorreiter einer Staats-Entschuldungs-Möglichkeit für alle anderen (Süd-)Länder. Jedes andere Euroland könnte dann, zur Entschuldung einfach “mal geschwind” aus dem Euro austreten. Und mag so ein Austritt für GR auch schlimm sein, so kann es für Portugal / Spanien / Italien (weil die nicht nur auf Transfers leben, sondern auch selbst produzieren) sich vielleicht sogar lohnen, um dem Druck der hohen Staatsschuldenquote und -raten zu entkommen. Kurzum: Tritt GR aus, könnte bald darauf das Euro-Haus zusammenfallen, weil ihm andere Länder folgen könnten/werden. Denn wofür sollten andere dann noch Raten abbezahlen, wenn es eine lukrative Alternative gäbe? Schoene Gruesse

Thomas Schlosser / 29.07.2015

Egal, wie man es dreht, oder wendet: Sollte Deutschland, als Hauptsponsor der EU, einmal seiner Rolle als Zahlmeister Europas leid sein und aus diesem ‘Friedensprojekt’ aussteigen, dann dürfte Schluss sein, mit dem Kraken aus Brüssel, dessen Arme Namen tragen wie Juncker, Schulz und Konsorten. Doch bis dahin wird noch viel Wasser den Rhein und Gelder nach Brüssel abfließen, erst wenn im Bundestag Abgeordnete sitzen, denen das Wohl des deutschen Volkes näher liegt, als die Interessen fremder Länder, erst dann wird sich grundlegend etwas ändern. Hoffen wir nur, dass wir noch zu Lebzeiten Zeugen dieses Wunder werden dürfen, denn das es einmal soweit kommen wird, davon bin felsenfest überzeugt….

Dieter Faulenbach / 29.07.2015

Beginne ich beim Ende des Beitrags. Da wird genau das be-schrieben, was den Beitrag auszeichnet: viel Ideologie, wenig ökonomischer Sachverstand und viel Emotionen. Herr Ederer hat ein großes Problem: er ist gegen den Euro, will es aber so nicht formulieren. Warum sonst sollte er alle die seinen Ausführungen nicht folgen wollen als „Berufseuropäer“, diffamieren? Nicht ganz verstanden habe ich seine Kritik an Tsipras. In seinem vorigen Beitrag hat er ihn als Ideologen tituliert, der den Sozialismus in Europa einführen wolle. Nun arbeitet er, gegen seine Überzeugung, zum Wohle des eigenen Landes, mit den rechts von ihm stehenden Parteien – sozialdemokratische und bürgerliche – zusammen und schon ist es ihm auch wieder nicht recht. Herr Ederer Tsipras, als Ideologe, teilt Ihre Meinung, trotzdem macht er das Gegenteil. Wo liegt Ihr Problem? Doch nicht in Griechenland! Zu fragen ist, welche Zahlungen Deutschland bisher geleistet hat? Keine oder nur geringe. Dafür aber mehr durch das niedrige Zinsniveau eingespart und Zinseinnahmen für die Bürgschaften erhalten. Wo also ist das Problem? So wie Sie die Neinstimmen in der Union besonders hervorheben, tun Sie nichts anderes, als diejenigen die mit Ja gestimmt haben, zu diskreditieren. Ich respektiere der immer vorhandene klare Haltung von Klaus-Peter Willsch, den ich persönlich schätze, halte seine Meinung und seine Vorschläge aber für falsch und wenig hilfreich. Nun aber Sanktionen bei den Abgeordneten die abweichend gestimmt haben an die Wand zu malen halte ich für unseriös. Kein Abgeordneter hat Anspruch auf eine erneute Aufstellung. Kein Abgeordneter hat Anspruch auf einen bestimmten Listenplatz.

Jürgen Althoff / 29.07.2015

Unterschätzen Sie Machtgier und Opportunismus von Angela Merkel nicht. Als Physikerin versucht sie doch schon dauernd, die Gesetze der Physik im Sinne ihrer “Energiewende” auf den Kopf zu stellen. Von den ökonomischen Gesetzen hat sie nie etwas verstanden. Vielleicht fällt das Ignorieren da noch etwas leichter.

Dieter Müller / 29.07.2015

Alles richtig bis auf die bulgarische Währung, die heißt “Lew”. “Lei” gibt es in Rumänien.

Klaus Ludeloff / 29.07.2015

Leider, lieber Herr Ederer, werden Ihre absolut schlüssigen und belegbaren Einsichten kaum Widerhall finden. Dafür sorgen verlässlich die gut geölte Agiprop-Maschinerie und deren Herolde in den mehrheitlich links oder grün ausgerichteten Qualitätsmedien. Dennoch: bleiben Sie bitte am Thema!

Frank Mora / 29.07.2015

Die bulgarische Währung heisst Lewa. Lei steht auf den Geldscheinen in Rumänien.

Thorsten Retzlaff / 29.07.2015

Jedem deutschen Hartz IV-Empfänger wird durch eine knallharte Eingliederungsvereinbarung klargemacht, dass Selbsthilfe vor Staatsstütze geht. Auch ein Billigjob mit 3 Stunden Fahrzeit muss angenommen werden. Gleichzeitig haben die Griechen ohne Finanzämter offenbar gar keinen Bock ihren Staat selbst zu finanzieren. Erinnert ein bißchen an die Tante-Erna-Taktik von Teenagern: Anstatt die PS4 mit Taschengeld und Ferienjobs zu finanzieren, ruft man jeden Sonntag die Alte an, und heuchelt Interesse an ihren Problemen. Und zack liegt unter dem Weihnachtsbaum die gewünschte Konsole.

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