Durch deutsche Appeasement-Politik landeten „Bestechungsgelder“ in dreistelliger Millionenhöhe in den menschenverachtenden Maschinerien der Hisbollah und Hamas, wo sie zu Tunnelsystemen und Tötungswerkzeugen umgeformt wurden. Damit hat Deutschland Judenhass finanziert.
Wir wissen, was solches bedeutet: Demokratie verachten, Gegner entmenschlichen, Hass instrumentalisieren, Hass predigen, Gewalt verherrlichen, Länder überfallen, Völker unterjochen, Völker vernichten. Führer vergöttern, Gott als Verführer, Fahne vergöttern, andere Fahnen verbrennen; Rassismus als Wissenschaft, sich selbst als Opfer dunkler Mächte beklagen, andere Menschen quälen, erniedrigen, verhöhnen; Töten ohne Gnade und Gewissen. Einheit, Reinheit, Stärke, Nation als Kult betreiben; Kinder mit Lügen verderben, zu Märtyrern erziehen, als Soldaten bejubeln und verheizen. Alles fürs Absolute, „Ruhm und Ehre“, „Blut und Volk“, „Sieg oder Tod“. Krieg und Rache sind beschworen, Menschlichkeit wird verweigert, Überhöhung, Selbstaufopferung und Brutalität in hysterischer Tateinheit vollzogen. Sadisten, die sich versammeln, um wahllos zu massakrieren, um in Massenexekution und Pogrom den Tod als Inszenierung des absoluten Willens zu rechtfertigen. Im Streben nach vollendeter Vernichtung von Unschuldigen, „Untermenschen“ oder „Ungläubigen“ eine Erlösung zu erlangen, treiben sie sich selbst und die Kultur der Menschlichkeit in den Untergang.
Es ist nicht schwer, darin den Geist des Nationalsozialismus, viele Charakteristika von Faschismus und die Gewaltexzesse der Deutschen zwischen 1933 und 1945 zu erkennen. Unsere nationale (Un)Identität ist untrennbar damit verbunden. Unsere Schulbücher sind voll davon, aus gutem Grund. Wenn der Irrsinn an der Macht ist, gibt es kein Halten mehr, egal wie viel Vernunft bei den Machtlosen noch anwesend ist. Wir sollten wachsam sein und uns neuer Anfänge erwehren, so ist der Leitgedanke einer Verpflichtung, die unsere Republik gegenüber den Opfern der Massenvernichtung eingegangen ist, als konstitutionelle Lehre aus der Schoah – und sie wirkt als „Wunder einer Antithese“ zum vollbrachten Gewaltexzess: Diese Antithese erlaubt uns Deutschen heute, eine glücklichere Stellung in der Welt einzunehmen, die nur mit einer „Vergebung“ durch die Geschundenen und dem geistigen Neuanfang zu erreichen war. Aber ist das übertragbar, hat solche Erkenntnis Bestand und ist nicht neuer pathologischer Irrsinn in der Welt, den die Deutschen einfach nicht sehen wollen?
Die linksintellektuelle, polit-mediale „Elite“ Deutschlands hat in den letzten Jahren die von Israel gereichte Hand zwar stereotyp mit Pathos begrüßt – „wie es sich gehört“ –, aber oft genug nur halbherzig ergriffen. Man war nicht im Reinen mit den Freunden im Nahen Osten, zumal dort ein „Hardliner“ regierte. Die traditionell beanspruchte „Israelkritik“ und eingeübte Distanz der 68er-Generation führten im linksgrünen Denken nie zu echter Sympathie, sondern gegenteilig zur Wiederholung moralischer und finanzieller Unterwerfungsgesten vor den Feinden Israels, mit denen man den jüdischen „Freunden“ geschickt in den Rücken fiel, ohne die eigenen wohlfeilen Sonntagsreden über geschichtliche Verantwortung (und so weiter) als Blamage aussehen zu lassen.
Chiffren des „Stürmers“ wieder aufpoliert
Eine indirekte Boykott-Haltung gegenüber Israel hat sich im linksgrünen Lager seit langem festgefressen, deren Narrative im Schlepptau antiimperialistischer, amerikafeindlicher, pro-palästinensischer Motive und Deutungsmuster in der Nähe von Verschwörungstheorien oftmals kaum von glattem Antisemitismus zu unterscheiden sind. Man fragt sich, was diese „Denker“ dazu antreibt, die einzige Demokratie im Nahen Osten im Regen stehen zu lassen und sich autokratischen, islamistischen Systemen anzudienen.
Wenn Claudia Roth von den Grünen – im eigenen Land nicht müde, sich für Frauenrechte aufzubauschen – in den Jahren 2010 und 2015 im Iran Menschenrechtlerinnen und Politiker selbst mit verhülltem Haar im Kopftuch entgegentritt, tut sie dies irritierend devot, weil es die Gesetze dort „vorschreiben“. Sie schadet dem legitimen Anliegen der dortigen Regimekritiker, die zu unterstützen sie vollmundig vorgibt. Ihr Mut endet an den Staatsgrenzen, und ihr Engagement findet frei nach dem Motto „wasch ihnen den Pelz, aber mach sie nicht nass“ statt.
Solche Feigheit hat aber noch eine verleumderische Seite, die sie als Kulturstaatsministerin und oberste Initiatorin der Kunstausstellung documenta 2022 jüngst offenbarte: Sie ließ dort Antisemiten gewähren, die die Kunstfreiheit missbrauchten, um Stimmung gegen Juden und Israel zu machen. In solcher Kunst werden die verstaubten Chiffren des „Stürmers“ unter Aufsicht der Kulturstaatsministerin wieder aufpoliert. Roth ließ die Kritik abprallen, denn sie fremdelt eindeutig mit dem jüdischen Staat und lässt nichts aus, ihn moralisch bei den muslimischen Freunden in Gaza, Beirut oder Teheran links liegen zu lassen.
Es hat zur Selbsthypnose geführt
Als der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm und sein katholischer Kollege Kardinal Reinhard Marx im Jahr 2016 beim Besuch des Tempelbergs in Jerusalem ihre Kreuze ablegten – „Es ging darum, nicht zu provozieren“ – taten sie dies aus feigem Appeasement. Sie revidierten mit dieser „sensiblen“ Geste die Position ihrer eigenen christlichen Werte, die als Gegengewicht zu den Unterwerfungssymboliken des Islam unabdingbar sind, weil die Unvereinbarkeit von Scharia und Dschihad gegenüber westlichen Werten und freiheitlich-demokratischen Gesellschaften eigentlich tagtäglich klargestellt werden müsste. Falsche Demut am richtigen Platz.
Wer schon bei kleinen Gesten einknickt, wird bei den großen Konflikten kein Rückgrat besitzen und gegenhalten. Dieser simplen Logik von Schwäche folgen die Anmaßung und das Anspruchsdenken der weltanschaulichen „Mitbewerber“, die sich nun ermuntert fühlen, die Situation für sich als Geländegewinn zu verbuchen.
Appeasement war schon immer eine Fehlkonstruktion im Umgang mit Terrorsystemen. Das ist eine besonders bittere und banale Wahrheit, die sich im Ergebnis für das von radikalislamischen Staaten umgebene Israel als fatal erweist. Deutsche Politiker und Hilfsorganisationen glaubten in ihrer Naivität, seriöse „Deals“ mit Regimen aushandeln zu können, die in Wahrheit nie die Absicht hatten, ihre Feindschaft zum Staate Israel und ihre Vernichtungsfantasien gegenüber Juden abzulegen. Deutsche Politiker betrieben eine in Selbstgefälligkeit überzogene, eitle Eigenpositionierung – als seien sie weltweit einzigartige Experten in Sachen Aufarbeitung, Hass-Prävention und Friedensstiftung. Es hat zur Selbsthypnose geführt, während die „Bestechungsgelder“ in dreistelliger Millionenhöhe in den menschenverachtenden Maschinerien der Hisbollah und Hamas zu Tunnelsystemen und Tötungswerkzeugen umgeformt wurden.
Einkäufer des Antisemitismus, Investoren in das Unglück
Es ist nicht schwer, in den Stichworten des ersten Absatzes auch die Täter-Opfer-Systematik des letzten Samstags zu erkennen. Es fällt auch nicht schwer, zu erkennen, wie viel Faschistisches und Nazi-Gewalttätiges in der religiösen Radikalität der Islamisten steckt, die die offenbar notwendigen und vielfach kritisierten Zäune und Wehranlagen zwischen Gaza und Israel überwanden, um eine Gewaltorgie unter Juden anzurichten. Auch solches Ansinnen steckt im Ansatz in Schulbüchern, die mit deutschem Geld für palästinensische Kinder gedruckt worden sind.
Am Samstag, den 7. Oktober 2023, mussten erst tausende Juden qualvoll sterben und misshandelt werden, bevor deutschen Politikern endlich die Augen geöffnet wurden. So durften sie ihre zutiefst erschreckten Seelenzustände in gewohnt stereotype Floskeln gießen, um eine Kehrtwende in der Palästinenserpolitik anzukündigen und Israel uneingeschränkte Solidarität zuzusagen. Dabei hätten sie es schon so lange ahnen müssen! Sie selbst sind doch Geldgeber und Einkäufer des Antisemitismus, Investoren in das Unglück, das dem jüdischen Staat, den Juden in den Kibbuzen nun widerfahren ist.
Sie sind Sponsoren des faschistischen Terrors von Organisationen, die nie einen Hehl aus ihrem Hass gemacht haben: Die Hamas tötete keine Soldaten im offenen Kampf des Krieges, sondern schlich sich in den Frieden von Zivilisten, um im feigen Hinterhalt ihre pure sadistische Mordlust auszuleben. Sie töteten Menschen, weil sie Juden waren. Was unterscheidet diese Barbaren also von denen, die unterm Hakenkreuz marschiert sind?
Öl ins Feuer des Vernichtungswahns
Seit Jahren brennen Fahnen mit dem Davidstern, tausende Raketen fliegen auf israelisches Territorium, hunderte Attentate wurden verübt und die schamlose Lüge ihres Präsidenten Mahmud Abbas bei seinem Besuch in Berlin („50 Holocausts“) waren Warnung genug, dass das Geld aus Berlin und Brüssel Öl ins Feuer des Vernichtungswahns und der Barbarei der Fanatiker gießen würde und die Bemühungen um Frieden sich als Farce und Fehleinschätzung herausstellen könnten.
Nun ist das Schlimmste eingetreten: Die Gelder haben die Wucht des Anschlags sicher vervielfacht, weil sie Potenziale evozieren und verstärken konnten, materiell, militärisch und propagandistisch, so dass das resultierende, größere Kriegsszenario heute in Gänze noch gar nicht abzusehen ist. Es ist eine Bedrohungslage entstanden, die das Geld aus Deutschland und Europa erst groß gemacht hat und den Staat Israel nun in Zugzwang setzt.
Natürlich gibt es auch andere Scharfmacher und Geldgeber, die großen Anteil an der Terrorunterstützung haben. Aber auch diese radikalislamischen Regime hofierte man sorgsam mit Appeasement-Aufgeboten, wie beispielsweise Katar mit der Fußballweltmeisterschaft, auf der dann die irrlichternde Innenministerin Nancy Faeser mit Pride-Armbinde zum Fotoshooting auftrat – oder den iranischen Gottesstaat, dem unser Bundespräsident servil Geburtstagswünsche zukommen ließ.
Das „gut gemeinte“ Geld
Es offenbart die Leichtfertigkeit deutscher Politiker im Umgang mit Regimen, die unserem Lebensstil, unserer Demokratie und Freundschaft zu Israel feindlich gesinnt sind. Die Farce des Appeasements spiegelt sich in den ungeheuren Geldsummen für Projekte in den Palästinensergebieten, aber auch an der Eitelkeit des politischen Personals, das sich mit diesen Radikalen und den Projekten gern schmückt.
Diese langwährende subtile Illoyalität gegenüber Israel wird den Tod vieler Menschen auf beiden Seiten nicht direkt verursacht haben, aber sie hat ihn indirekt gefördert, denn das Geld hat Möglichkeiten eröffnet, die es sonst nicht gegeben hätte. Das „gut gemeinte“ Geld ist von der Hamas natürlich „veruntreut“ worden. Aber wer war so naiv, zu glauben, dass dies nicht geschähe, um der palästinensischen Eskalation willen? Deutsche Politiker, ausgemachte, selbsternannte Experten in Sachen deutsches Schuldanerkenntnis und Opfergedenken, haben darin so krass versagt, dass sie nun lieber den Mund halten sollten. Zu groß müsste die Scham darüber sein, was sie in ihrer Verblendung mit deutschen Steuergeldern angerichtet haben.
Es wird nicht lange dauern, bis die Kritik an Islamverbänden (ob deren halbherzigen Positionen zur deutschen Staatsräson, Israel und den Opfern des palästinensischen Terrors), bis Kritik am politischen Islam und seinem antidemokratischen Gebaren, bis die Ursachenforschung für Zivilisationsbrüche gegen „Gläubige“ und „Ungläubige“ mit Verweis auf den Koran wieder als „Islamophobie“ stigmatisiert werden dürfen, um eine ernsthafte Aufarbeitung der religiös-ideologischen Fehlschlüsse zu behindern und die Täter-Opfer-Darstellung wieder zugunsten antisemitischer Gruppierungen umzudrehen. Wenn Israel nun sein Recht auf Selbstverteidigung realisiert, wird es auch nicht lange dauern, bis sich linke Spezialisten melden, die dies offen in Zweifel ziehen und dafür Applaus erheischen. Ich hoffe, dass es ihnen verwehrt wird.
Wer, wie die Hamasverbrecher, im Blutrausch Massentötungen an jüdischen Zivilisten begeht, unschuldigen Kindern in den Kopf schießt oder sie enthauptet, Frauen als Geiseln verschleppt und vergewaltigt, seine Opfer zu Objekten religiöser Wahnvorstellungen macht, deren Kulmination im Ruf „Gott ist groß“ gipfelt, wer das alles auch noch filmt und stolz ins Internet stellt, ist geisteskrank. Wer das alles in Deutschland abfeiert und Straßenkorsos veranstaltet, ist es auch. Geisteskranke, perverse Nazis, die sich auf den Koran berufen.
Wo sind heute die blau-weißen Fahnen mit dem Judenstern?
Deutsche Politiker müssen wissen, dass sie den Kampf gegen Rechts und Antisemitismus verlieren, wenn sie solchen Glaubens-Nazis in Nahost Geld in den Rachen werfen und sie wahlweise als Flüchtlinge in unser Land einladen (Kost und Logis frei), damit bei uns ebenfalls Israel-Fahnen brennen, „Juden ins Gas“ gerufen und dem miesen Geschäft des Antisemitismus Aufschwung verschafft wird. Es gibt einen grassierenden Migrations-Antisemitismus, der dringend abgestellt gehört, durch Verbot, konsequente Ahndung, Abschiebung, und Verhinderung von weiterem Zuzug.
Als der Krieg in der Ukraine losbrach, waren alle zur Stelle: Dem Entsetzen folgten sogleich die Zeichen, die Intellektuelle gern setzen, wenn es darum geht, mediales Terrain ohne Stolperfallen zu betreten und großspurig Solidaritätsadressen zu verteilen. Überall blau-gelbe Fahnen. Wo sind heute die blau-weißen mit dem Judenstern? Sind sie in deutschen Haushalten und Behörden so rar?
Deutsche Linke scheuen traditionell davor zurück, sich vor Israel zu stellen, haben ihre linksradikalen Vorbilder doch früh in Ausbildungslagern der Fatah und der Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) den Terror mit Maschinengewehren und Bomben gelernt, mit dem sie in den 70ern und 80ern die Bundesrepublik drangsalierten. Das durchgängig antijüdische Motiv war dabei immer Teil einer pro-palästinensischen Solidarität, die bis heute anhält und es immer wieder schafft, ihre antisemitischen Züge zu verschleiern.
Den deutschen Linken ein Dorn im Auge
Die linken Intellektuellen in Deutschland konnten es den Juden in Israel einfach nicht verzeihen, dass sie keinen Wert darauf legten, nur als duldsame Schoah-Opfer der deutschen Gedenksymbolik zu dienen, sondern sich mit einem westlichen Staat, einer wehrhaften Demokratie und einer standhaften Armee unglaublich gut zu behaupten. Freunde Amerikas, Freunde des Fortschritts, Freunde der Freiheit in einer feindlich gesinnten Umgebung, das war den deutschen Linken ein Dorn im Auge. Deshalb der Mangel an Empathie, wenn es den Israelis schlecht ergeht.
Selbst ein so himmelschreiendes Pogrom an Juden wie das vom vergangenen Samstag lockt die linksgrünen Weltverbesserer nicht nach draußen. Insgeheim werden manche von ihnen gern an den Süßigkeiten geknabbert haben, die die Barbarenfreunde in Berlin-Neukölln und anderswo im Freudentaumel verteilt haben. Israel wird einen Augiasstall auszumisten haben, um endlich Ruhe zu finden. Hoffentlich gelingt es.
Dieser Text erschien in gekürzter Fassung zuerst im wöchentlichen Newsletter von Achgut.com (jeweils am Freitag), den Sie hier kostenlos bestellen können.
Fabian Nicolay ist Gesellschafter und Herausgeber von Achgut.com.