“Das Bild von der couragierten Kanzlerin, die dem Mann im Weißen Haus scheinbar mal kräftig Bescheid gibt, ging um die Welt.” Ich weiß wirklich nicht, wie jemand auf so eine Interpretation kommen kann. Das Bild zeigt eine höfische Szene. Der Herrscher, Machthaber, Boss,” König”, sitzt, wie es sich für denjenigen gehört, der das Sagen hat. Um ihn herum stehen seine Subalternen, die meisten leicht gebeugt, mit respektvollem Abstand. Dieses Bild offenbart die wahren Machtverhältnisse auf wirklich frappierende Weise. Dass das Bundespresseamt ausgerechnet diese im Bild festgehaltene Unterlegenheit Merkels und der anderen EU - Schranzen als Sieg über Trump zu verkaufen versucht, hat schon Goebbels’sche Qualität.
Oberflächlich betrachtet könnte der Eindruck entstehen, dass Merkel den US-Präsidenten unter Druck setzt und er, bockig wie ein Kind, auf Durchzug schaltet. Schaut man sich das Bild jedoch nur ein kleines bisschen genauer an, dann erkennt man recht schnell, dass Merkel darin nur ein Statistenrolle spielt. Auch wenn sie im Licht steht und der Autofokus auf sie gelegt wurde, Trump beachtet sie nicht mal. Er blickt, genau wie Abe, zu Macron. Das Bild erinnert mich an die unzähligen “Beweisfoto”, die es von UFO’s gibt. Sie sollen nur etwas vorgaukeln, was es, zumindest beim entstehen des Bildes, nicht gab. Ist es bei diesen UFO-Fotos in der Regel die Unschärfe oder das Rauschen des Bildes, dass beim Betrachter die ohnehin schon vorhandenen Zweifel verstärkt, so ist es bei diesem Foto das süffisante Lächeln Trumps. Nicht er ist es, der dort unter Druck steht. Es sind die, die ihm gegenüberstehen. Wie in vielen Bereichen, versucht die deutsche Regierung mal wieder mit Taschenspielertricks die Bevölkerung zu täuschen. Netter Versuch.
Nun, Seibert verdient sein Geld.. Das besagte Bild mit der tough erscheinenden Kanzlerin kann man aber getrost unter “fake news” einordnen.. Wie immer, alles eine Frage des Blickwinkels.., der von Seibert wurde geschickt gewählt.. Bei Twitter kann man sehr unterschiedliche Bilder zum selben Moment sehen, jeweils aus Sicht der Franzosen, Japaner, .. oder auch mal in einer “Totalen”, wo , in der Realität, Merkel einfach nur ein Teil einer Masse ist, die sich um Trump schart.. In einem Jahr ist Merkel “allein zu Haus” - leider in unserem.. Trudeau wird die Wahl 2019 nicht überstehen (erwartet mindestens die Presse dort..), UK aus der EU “vertrieben” (u.a. auch durch Merkels “zu tun”).., und Macron ist heute bereits politisch in Frankreich auf dem absteigenden Ast. Japan, Canada und UK werden sich rasch mit der Trump Administration arrangieren, es gibt ausreichend Interessens- Überdeckungen. Italien wird dem nicht nachstehen.. Die EU..? naja.. - was war eigentlich der Grund für die Teilnahme Junkers und Tusks zum G7?.., abgesehn davon, wenn das Format so bleibt, hat es nur noch 3 politisch schwache EU Staaten dort. Und Deutschland? Eine deutsche CDU geführte Regierung, die jeglichen relevanten politischen Kontakt zur US- Administration verloren hat…, Adenauer und andere verstorbene wirklichen Führungsfiguren “rotieren” bereits seit längerem im Grab. Die demokratische Bindung an die jeweilige US- Administration war einmal Staatsdoktrin. Die CDU ist leider nicht länger eine richtige Partei, man folgt der Führung…, mit deutscher Obrigkeitsgesinning..Aber vermutlich liegt es auch an der ostdeutschen Sozialisation von Merkel und ihrem bereits fortgeschrittenen Alter zur Wendezeit, dass sie nie wirklich die essentials dieses Staates begriffen hat. Für mich heute allerdings immer noch unbegreiflich, wie so etwas in der CDU aufsteigen konnte.. Wer sich jetzt ausschließlich an Trump “abarbeitet”, dem ist wirklich nicht mehr zu helfe.
Trudeaus Auftritt war mehr als merkwürdig. Statt professionell auf Fragen zu antworten “Wir haben bzgl. der geplanten US-Zölle noch Fragen, aber Herr Trump fliegt nach Singapur” - meinte er zeigen zu müssen, was eine Harke ist. Intelligent war das nicht.
Ich werd verrückt vor Glück ;-). Sollte das wirklich und endlich der Abgesang auf die “mächtigste Frau der Welt” sein? Die Schwätzer sind auf einen Macher gestoßen. Au, das tut weh. Die EU-Gernegroße werden erkennen müssen, daß MIT den USA fast Alles geht und OHNE die USA fast Nichts. Die Welt vermeldet heute triumphierend, den USA würde ein mehr-Milliarden-Dollar-Auftrag hinsichtlich Kampfflugzeugen für Kanada entgehen. Das würde sich jetzt wohl für den Eurofighter entscheiden. Da dachte ich so: “Jou ok, wenn die es sich leisten können, für viel Geld drittklassiges Kriegsgerät zu kaufen?” Im Januar vergangenen Jahres - als Merkel sich mal wieder veranlaßt sah dem Haßprediger erklären zu müssen, wie man sich demokratisch verhält - schrieb ich: “Diese Frau schafft die Flüchtlingskrise nicht und noch viel weniger wird sie Trump schaffen”, da war das meine Hoffnung und ein “Schuß ins Blaue”. Wär’ das schön, wenn’s doch noch ein Volltreffer würde.
Die geschätzte Frau Bundeskanzlerin wird auf diesem Foto von niemandem beachtet. Abe, seine beiden Begleiter, Bolton und Trump schauen auf Macron (May?), der offenbar gerade etwas sagt. Macron hat keinen Erfolg: Seine Zuhörer bilden eine geschlossene Front, die man freundlich als Skepsis bezeichnen könnte. Es sieht sogar so aus, als fiele ihm Bolton gerade ins Wort? Die Kanzlerin spielt keine Rolle.
Trump hat in D nicht nur eine äußerst schlechte Presse, sondern wird auch als der Böse für alle möglichen Stimmungsbilder genutzt. Mal ist er das hauptsächliche Friedenshindernis in einer Welt, die zu großen Teilen von zerfallenden Staaten und religiös-ethnischen Bürgerkriegen unter Muslimen bestimmt wird. Mal ist er der trotzige Grundschüler, den Merkel die Integre (sic!) und Stärkere (aber hallo!) zurechtweist. Mal macht er einen echten Fehler wie den, Saudi-Arabien zu hofieren, mal vertritt er amerikanische Interessen und diejenigen, die lieber exportieren würden, ohne erwähnenswerte Zölle zahlen zu müssen, beschweren sich über seinen “Isolationismus,” den sie selbst in ihren Ländern genauso praktizieren würden, wenn er in ihrem Interesse läge. Aber schließlich ist es angenehm, für alles einen Sündenbock zu haben. Nur in einer Sache geht der SPIEGEL-Titelbericht dieser Woche zu weit: er definiert die autokratische Herrschaft, die er Trump vorwirft, so ehrlich, dass auch für eine verantwortungslose Eurorettungs-, Energiewende- und Rapefugees-welcome-Kanzlerin und ihre einsam beschlossene Abschaffung wichtiger Gesetze und Verträge noch Platz unter den Autokraten ist . . .
Fällt denn niemand auf, dass sowohl Trump als auch Abe und Bolton zu Macron schauen?
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