Das Wundern ist des Müllers Lust, lieber @Patrick Müller. Da sitzen Sie stillvergnügt in Ihrer Mühle und merken noch nicht einmal, dass dieselbe lichterloh brennt. Selig sind die, die da…. usw. Denn ihrer ist das Himmelreich. Aegroto, dum anima est, spes est. Atmen Sie mal richtig durch, bevor Sie hier weitere dümmliche Phrasen absondern.
Herr Bauer, ich dachte der Fasching wurde 1991 wegen dem Golfkrieg gegen den Irak abgesagt.
Da mein Geburtsjahr mit dem des Autors anscheinend identisch ist, musste auch ich alle von ihm aufgeführten Krisen und Weltuntergänge durchleben. Der Weltuntergangs-Song von Barry McGuire liebte ich. Vielleicht war auch mein Leben damals schon allzu sorgenlos. Könnte es nicht sein, dass der Mensch ab und an den kalten Hauch s/eines drohenden Untergangs im Nacken spüren muss, damit er sich, nach regelmäßigem Nicht-Eintritt, umso befreiter und lebensfroher preisen kann? Ist es vielleicht gar dieses Glücksgefühl, dieses prickelnde “Boah-ich-lebe-immer-noch-und-zwar-mindestens-so-gut-wie-vorher”, das sich nach jeder Panikmache, nach jeder überstandenen Nicht-Katastrophe, einstellt, welches förmlich eine Sehnsucht des Menschen nach Horrorszenarien erwecken und immerfort nähren könnte? Auf diese Weise würde/wurde(?) der Mensch letztlich zum Katastrophen-Junkie. Allerdings dürften die meisten Exemplare dieser Gattung in den westlichen Wohlstandsgesellschaften vorkommen. In anderen Teilen der Welt sieht man vieles doch weitaus gelassener und/oder hat ganz andere Probleme.
Man kann noch vieles mehr aufzeigen anhand der Texte. Nur zwei Aspekte: Donovan war durchaus auch ein “Doom Sänger” oder wie ist das Zitat aus “The war drags on” anders zu verstehen: “Cities full of people burn and scream and shoutin’ loud. And right there over head a great orange mushroom cloud. And there’s no more war for there’s no, no more world ...” Und im Lied von McGuire/Soan wird die Arroganz dieser Kreise deutlich, die sich bis heute nicht verändert hat: “A handfull of senators don’t pass legislation” ... nein, es war keine Handvoll, welche sich weigerten die Vorstellungen der Untergangsbewegten in Gesetze zu gießen, es war die Mehrheit. So ist das nun mal in der Demokratie. Zum Waldsterben gibt es erfreulicherweise eine gute Aufarbeitung (Holzberger: Das sogenannte Waldsterben) die darlegt, dass es eine gigantische Zeitungsente war. Parallelen zum gegenwärtigen Journalistengewimmer sind offenkundig.
Eine Riesenkatastrophe haben Sie noch vergessen, Herr Röhl: Anfang der 80er Jahre. Öffentliche Gelöbnisse der Bundeswehr waren der Startschuss für den kommenden Nazistaat BRD. Zehntausende demonstrierten und in Bremen warfen Demonstranten gewaltfreie Steine und zündeten die Autos von Kapitalisten an, die bei Klöckner am Fließband standen.
Das erinnert mich an eine Fernsehschau mit dem Titel “Das ist Ihr Leben”. Ein Leben auf den Klippen zahlreicher Weltuntergänge, “Aber schön war es doch aber schön war es doch ...” Ähnlich schön wie die Weltuntergänge im “Restaurant am Ende der Universums”. Nichts für Vegetarier. Die geschilderten Erfahrungen (- es sind altersbedingt auch die meinen) sollten uns aber auch berfuhigen; trotz der 15 Jahre Merkel dräut kein Weltuntergang, egal ob sie abtritt oder noch eine Runde dreht. Deuutschland wird von der Zweiten in die Dritte oder Vierte Liga abrutschen, aber sonst geht alles auf der Erde weiter, mit anderen Hauptdarstellern,
Was den „Weltuntergang“ angeht, da ziehe ich die Informationen aus der Bibel den Schlagerliedchen vor: „Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel nicht im Himmel, sondern allein mein Vater…. Darum wachet, denn ihr wisset nicht, welche Stunde euer HERR kommen wird….denn des Menschen Sohn wird kommen zu einer Stunde, da ihr’s nicht meinet. (Matth. 24,36ff.) Und bei all dem, was uns im Angesicht der Kriege, Diktaturen, dystopischen Entwicklungen Angst einjagen will, gilt: „Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, und die Seele nicht können töten; fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.“ Wir kleinen Menschlein sollten nicht der Hybris verfallen, wir seien in der Lage, diesen Planeten zu zerstören. Technisch mögen wir wohl dazu in der Lage sein. Aber Gott lässt sich Seine Schöpfung von uns keineswegs aus der Hand nehmen. Das Ende bestimmt alleine Er. Und das wird zwar ein Ende mit Schrecken (empfohlene Lektüre: das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung) aber dann auch ein Neuanfang sein (siehe die letzten beiden Kapitel der Bibel): „Und der auf dem Stuhl saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!“ (Off. 21,5) Glücklich, wer dann eine gute Beziehung zu Jesus hat. Endzeit-Schauergeschichten jagen dem keine Angst ein, der aufgrund seiner Beziehung zu Jesus seine Geborgenheit in Gott gefunden hat. Übrigens, wer das mal nachlesen will und keine Bibel hat, einfach bibelserver.de aufrufen.
Dazu aktueller Filmtipp: “Sløborn”. Die Dreharbeiten fanden ab dem 28. August 2019 auf der ostfriesischen Insel Norderney und im polnischen Badeort Sopot statt. Sløborn hatte seine Fernseh-Premiere am 23. Juli 2020 bei ZDFneo, wurde jedoch schon zuvor am selben Tag komplett in der ZDFmediathek erstveröffentlicht. Schaut´s euch an und macht euch Gedanken dazu !?
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