Quentin Quencher / 23.05.2022 / 16:00 / Foto: Achgut.com / 13 / Seite ausdrucken

Meine Gedanken im Mai 2022

Nein, ich bin nicht zuständig für die Welt, kann sie weder retten noch zerstören.

Politiker, die sich Ämter ergattert haben, sollten wenigstens fähig sein, Interessen (des Landes) zu formulieren, über die dann auch gestritten werden kann. Aber unsere gegenwärtigen Politiker sind vorwiegend damit beschäftigt, irgendwelche Anscheine zu erwecken und kommen über die Selbstdarstellung und Selbstinszenierung nicht hinaus.

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Nun, nach der Landtagswahl im Norden, wird über die Parteien gesprochen, wer Gewinner und wer Verlierer ist und warum. Das ist aber der falsche Ansatz, um zu verstehen. Der richtige wäre, sich die Wähler anzuschauen. Die sind eben überwiegend Mitläufer und Opportunisten, und deren Entscheidungen sind nicht von Überzeugungen oder Erkenntnissen getragen, sondern von Konfliktscheu und der Sehnsucht nach dem sich Einrichten im Vorgegebenen.

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Ernährungsvorschriften spielen in den meisten Religionen eine wichtige Rolle, um einen religiösen Ritus im Alltag zu verankern. Das ist bei den Grünen auch so. Bio ist somit eine Freigabebezeichnung wie Koscher oder Halal und versichert dem Gläubigen, dass er zu den Gerechten und Guten gehört.

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Mag sein, dass sowjetische Denkmäler in Deutschland an das Kriegsende 1945 erinnern sollten, an den Sieg über die Nationalsozialisten. Für mich, als einer, der in der DDR aufgewachsen ist, waren es aber Machtsymbole der Besatzer und der kommunistischen Diktatur.

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Tanzen möchte ich, nicht marschieren.

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Im Küchenradio ein Song: „Baby don't hurt me!“ Meine Frau singt mit, allerdings so: „Baby hurt me!“ Ich befürchte, das meint sie ernst.

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Auf die Lächerlichkeit des Zeitgeistes angemessen zu antworten, ist gar nicht so einfach. Nimmt man ihn ernst, begibt man sich auf sein Niveau.

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Nein, ich bin nicht zuständig für die Welt, kann sie weder retten noch zerstören.

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Ich empfinde mich als Mann nicht dazu berechtigt, darüber zu bestimmen, ob Abtreibung legal ist oder unter welchen Umständen. Als Ehemann bin ich aber froh, dass für meine Frau eine Abtreibung niemals auch nur in Betracht kam.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Quentin Quenchers Blog Glitzerwasser.

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Horst Jungsbluth / 23.05.2022

Unsere Politiker wollen doch nur beweisen, dass sie das, was NSDAP und SED vollbracht haben, auf anderen Wegen auch schaffen können.

Arne Ausländer / 23.05.2022

Wer wäre denn “zuständig für die Welt”, wenn nicht jeder einzelne - eben zu dem kleinen Teil, der seinem Anteil an der Menschheit entspricht. Diesen Proportionen entsprechend kann natürlich kein Einzelner ALLEIN die Welt retten oder bislang wohl auch noch nicht zerstören. Schon daran, daß Zerstören leichter ist als Aufbauen, sieht man, wie viel wir zu verlieren haben. Eine Wüste zu zerstören, ist weit schwerer als eine Stadt. Was jeder tun kann und sollte: Klar denken - und möglichst bei keinem großen Blödsinn mitmachen. Ich glaube, wenn eine große Mehrheit dies wenigstens ernsthaft antreben würde, sähe schon vieles besser aus.

Fritz kolb / 23.05.2022

Gute Gedanken. Aber eigenes Denken ist nicht mehr angesagt, stattdessen gibt es mediales Framing. Und die Herde trottet mit…

Dirk Jungnickel / 23.05.2022

Was die “Machtsymbole der Besatzer und der kommunistischen Diktatur” betrifft: Kann mir jemand erklären, warum es in ehem. Westen “Politikerklärer” / Journalisten gibt, die allen Ernstes behaupten,  in der ehem. “DDR” würde es für den Überfall der Russen auf die Ukraine eher Verständnis geben als im ehem. Westen ?  Das läge an der jahrzehntelangen Bindung an die Sowjetunion !!!!!

S. Andersson / 23.05.2022

Wie schön das Welt aus Kannnix, Weissnix, Machnix und Co besteht. Ich Erklärnix mehr denn Bringtnix… Asterix lässt grüssen

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