Vielleicht ist es ein deutsches Problem, die Klugscheißerei, sie wiederholt sich und führt zu nichts Guten. In Kombination mit einer mangelhaften breiten Bildung auch derer, die sich als die vermeintliche Elite betrachten, dazu die ideologische Verblendung - ein explosives Gemisch, das uns in absehbarer Zeit um die Ohren fliegen wird. Ich habe nie verstanden, wie das 3. Reich zustande kommen konnte, dass die meisten sagten, sie hätten nichts gewusst. Und jetzt? Sie wissen auch wieder nichts und machen kräftig mit. Mein Schluss daraus ist, es ist ein deutsches Problem.
Auf meinem Gymnasium ging es seinerzeit noch konservativ zu. Linke Lehrer waren dort in kleinlauter Minderheit. Und linke Schüler waren die Ausnahme. Die Angepassten gaben sich politisch desinteressiert oder sie standen ideologisch der Jungen Union nahe. Als linker Schüler schwamm man gegen den Strom. Teilweise geschätzt, teilweise belächelt. „Ach der wieder, mit seinem Marxismus. Das er sich mal nicht die Finger verbrennt. Beziehungsweise seine Noten versaut oder Schlimmeres. Man hatte eine Sonderstellung. Auch rein äußerlich. Lange Haare, Pullover bis an die Oberschenkel. Und man stellte die Lehrer zur Rede. Und man legte sich im Geschichtsunterricht mit denen von der Jungen Union an. Man kämpfte für seine Sache. Schlechte Noten? Das wagt ihr nicht. Und wenn schon. Und heute? Ist man wieder der Außenseiter. Der, der gegen den Strom schwimmt. Die von der Jungen Union beziehen heute die linken Positionen, die sie sich in ihrer Jugend nicht einmal zu denken getraut hätten. Weil es alle tun. Weil es Mainstream ist. Weil es artig ist, so zu sein. Weil diese Positionen auch der Onkel aus dem Fernsehen vertritt. Jetzt „ist“ man dritte Welt, Klima, gegen AfD, gesundheitsbewusst, Atomkraftgegner, Dieselgegner, Fahrradfahrer, EU-Anhänger. Der Typus bleibt der Gleiche. Die Inhalte mögen entgegengesetzt sein. Egal. Hauptsache angepasst. Hauptsache, von denen, die oben sind, wohlwollend betrachtet werden. Nicht anecken. Nicht mit eigener Meinung auffallen. Aber „diese“ mit Vehemenz und „Mut“ vertreten. Jetzt zeigen wir Haltung. Ja Werner, du machst mal wieder alles falsch. Hast wieder mal die Zeichen der Zeit nicht erfasst. Pass auf, dass du keine schlechte Noten bekommst, oder Schlimmeres.
Super.
Danke für den Beitrag. Witzig - und leider nur allzu wahr! Tja, leider ist die Fähigkeit zum logischen - und somit auch gerechten - Denken heutzutage dünner gesät als ja zuvor. Der Golden State ist das hysterisch-aggressive Niederbrüllen und Beleidigen des Andersdenkenden. Offenbar ist aus der “Alte-weiße-Männer-/-AfD-Populisten-Schublade” irgendwann der Boden raus gefallen, da selbige über eine schier unbegrenzte Aufnahmekapazität zu verfügen scheint. Und staut sich’s mal oben, wird beherzt mit der Nazikeule drauf gehauen, dann passt’s schon. Die Zeiten der Politiker - sprich: Staatsdiener - , die diese Bezeichnung auch wirklich verdienen, sind eh ein für alle Mal vorbei. Giganten wie Lincoln, Kennedy, um mal etwas weiter zurück und auswärts zu greifen, oder auch Schmidt, Genscher, Brandt, Wehner etc., erscheinen mir mittlerweile wie mystische Gestalten und ich erwische mich dabei, wie ich mich selbst frage, ob es sie tatsächlich mal gegeben hat. Was waren das früher für Bundestagsdebatten, wenn z.B. Wehner und Strauß aneinander gerieten. Und was für macht- und geldgeile Luschen muss man sich heute anhören und ertragen! Sie alle sind ein Abbild einer zerfallenden Gesellschaft, für die Worte wie Pflicht, Respekt und Aufopferung Naziparolen sind, obgleich jedes dritte Wort Toleranz lautet, allerdings nur so lange, bis jemand mit einer anderen Meinung daher kommt. Ich sehe keine Heilung von der Merkelitis. Kein Impfstoff in Sicht.
Dann steh ich auch lieber in der Raucherecke und denke: “Die Sache ist aussichtslos, denn was auch immer man tun oder sagen könnte, es würde diese Freaks nur in ihrer Weltsicht bestätigen.” Ach so und noch etwas: Leckt mich alle am Arsch! Huch, zu vulgär?
Der apl. Professor Paech und sein DLF Streber-Interview haben mich letzte Woche besonders beeindruckt. Die Wiederkehr der STASI und ihrer unseligen Tätigkeit hat bereits begonnen, die grünen Konzepte stehen und niemand soll glauben, wir könnten diesen spießig-verstreberten Ökofaschisten entkommen. Sie haben ihre Mitstreiter überall schon platziert und das untere Mittelmaß kriecht aus ihren Löchern, um endlich Macht auszuüben. Warum werden Dirigenten so alt? Weil die Lust, anderen den Willen aufzuzwingen, wohl unendlich ist und lebensverlängernd wirkt. (nicht von mir) Deshalb sind die Grünfaschisten so aktiv, bei bescheidener intellektueller Grundkraft, ein gefährlich morbider Zustand, weit bedrohlicher als der Vegetarier aus Braunau.
Sie haben ja so recht, nur leider befürchte ich, dass diejenigen, die es betrifft, den Text nicht lesen oder verstehen werden. Sei es drum, auf alle Fälle vielen Dank für einen schmunzelnden Start in den Tag!
Auch 45 Jahre nach dem Abi erkenne stehe ich neben Ihnen in der Raucherecke.
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