Ja, sie mutet bizarr an, diese offenbare stillschweigende Sympathie des Gender-Feminismus für den Islam. Es wirkt, als sehe man sich für die gleiche Sache kämpfen, als habe man die gleichen Ziele. Oder ist es der gemeinsame Feind, der die eigenartige Koalition schmiedet? Geht es vielleicht gemeinsam gegen den alten weißen Mann? Gegen den Kapitalismus? Gegen den Westen und seine Prinzipien? Sieht man sich gemeinsam als Opfer des gleichen Peinigers? Oder bewundert man irgendetwas am Islam? Vielleicht sieht man die Frauen als am Ziel ihrer Wünsche, als wahrhaft emanzipiert? Es bleibt schwer nachzuvollziehen.
“Fortschrittlicher Islam” - guter Witz. Wir brauchen weder Koran, noch Mohamed, noch Leute, die sich daran aufgeilen. De-Islamisierung ist das Gebot der Stunde.
Gutes Bild bei diesem Text. Nur, bei der “Gender-weiblichen” Form von Lehrstuhl muss es heissen “Leerstühlin”. Oder ist das Ganze gar eine reine Hohlraumbehandlung? b.schaller
„Nimmt man unverpacktes Fleisch und legt es draußen auf die Straße, und die Katzen kommen und fressen es: Wer trägt dann die Schuld, die Katzen? Das unverpackte Fleisch ist das Problem.“ Diese Einstellung, die Männer auf die Ebene von Tieren ansiedelt, ist die fundamentale Gemeinsamkeit von Islam und Feminismus. Wir sollten aufhören, uns über diesen Pakt zu wundern.
“Die böse Kultur des weißen heterosexuellen Mannes” - Zuletzt konnte ich den Siegeszug dieses “Narrativs” beobachten bei einer Veranstaltung einer politischen Stiftung zum Thema „liberal” “pluralistisch” “konservativ” “modern” - Die Debatte um das Islamverständnis und dessen Etikettierung“. Die als einflussreiche muslimische Theologin angekündigte Dr. Amina Wadud eröffnete ihre Rede im Namen Allahs, auf Arabisch u. Englisch. Sie führte daraufhin wortreich - und nur mit einem Hauch von Verbitterung - zunächst aus, inwiefern sie, als Frau, als Schwarze, als muslimische US-Amerikanerin, als Nachkommin von Sklaven ein Opfer der “weißen” u. “säkularen” “Hegemonie” sei. Dies nahmen insbesondere einige junge Konvertiten im Publikum enthusiastisch auf, auch eine begeisterte junge Anthropologin - mit, man ahnt es, Interesse an “Gender” - vergaß Frau Wadud nicht im Anschluss herzlich zu umarmen. Eben eine jener Konvertiten forderte dann auch die endlich fällige Anerkennung von muslim. Gemeinschaften als Körperschaft des öffentlichen Rechts ein. Als jedoch eine zuhörende Ärztin die Kompatibilität von Islam u. Grundgesetz anzweifelte, vor allem im Hinblick auf das Recht auf körperliche Unversehrtheit, und auch ein junger Syrer das Hineindrängen von Muslimen in eine Opferrolle gerade auch über linke „Opferdiskurse“ kritisierte, gab es Murren. Es blieb abermals resigniert festzustellen: Die Realität hatte auch hier Hausverbot, die Zielgruppe war’s zufrieden. Insbesondere die Zuhörer Aiman Mazyek und Kurt Beck dürften die Veranstaltung mit dem wohligen Gefühl der Bestätigung verlassen haben. Ersterer bestückt mit neuer Argumentationshilfe bezüglich der diversen* Opferdiskurse, letzterer zuversichtlich, dass “die Sehnsucht nach gedeihlichem Miteinander”, “die Freude am Unterschied” gespürt und “das Miteinander entkrampft” werde. *“divers” sei hier im eigentlichen Sinne verwendet (angesichts der allgegenwärtigen “Diversitätsdiskurse” kann da ja schon mal Verwirrung entstehen…
Die Empörung als Normalzustand hat zwei Gesichter, Unkultur und Dekadenz.
Judith Butler ist in der Vergangenheit auch bereits mit antisemitischen Aussagen aufgefallen. So bescheinigte sie der Terrororganisation Hamas ein “sozialverträgliches Verhalten” , im Hinblick auf Israel im Gaza-Konflikt.
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