Da mag einiges dran sein mit dem “boche”, aber der Euro war eine Herzensangelegenheit von Mitterand, der meinte, so den Deutschen ihre starke D-Mark wegnehmen zu können und/oder zu müssen. Das wichtigste Ergebnis des zweiten Weltkrieges ist imA die Tatsache, dass die Deutschen militärisch marginalisiert sind - und das bleibt auch so, die Atomwaffen der europäischen Mächte GB, FR und Russland bleiben auf DE gerichtet - die machen Männchen und Ruhe ist im Karton. Der “National"charakter der Deutschen, if any, ist wohl der Tatsache geschuldet, dass DE das Land mit den meisten Nachbarländern ist weltweit, früher war das fatal, vor allem im Dreißgjährigen Krieg 2.0 von 1914 bis 1945, führte zu den vielen “A” wie Angst, aggressiveness, etc. Heute ist diese Mittellage ein gigantischer ökonomischer Vorteil, die Anderen brechen mit ihren LKW durch das Land wie Sau, Handel und Wandel bis zum Abwinken. (Fahren Sie nur mal die Autobahn A99 München -Deggendorf). Insgesamt gute bis sehr gute Voraussetzungen, “for a prosperous future” - genau DAS passt aber manchen Nachbarn nun auch wieder nicht, allen voran den Brits, believe it or not. Deren Brexit ist sowas von irrrational, sich aus dem größten und innovativsten Binnenmarkt selbst heraus zu katapultieren - die Jungen dort wissen das (ich habe vier engl. Vettern, alle jünger als ich, die waren entsetzt über das - knappe - Ergebnis zum BrexitYes; zweie von ihnen sind Wirtschaftsprüfer, einer leitet ein Hotel in Paddington/London) - die Alten trauern ihrem Empire nach und gaben so den Ausschlag, während die Jungen lieber ins blöde “handy” geglotzt haben anstatt wählen zu gehen mit “no”. Jetzt jammern sie, wir in der EU sollten ihnen allen die Chance zur Korrektur dieses unglücklichen Zufallergebnisses geben - das müssen uns die Brits wert sein. Ich wette: Der Brexit kommt nicht. Weil ihn die Engländer bald nicht mehr wollen, aus Einsicht. Aber es muss natürlich demokratisch aussehen, im Mutterland der Demokratie, daher das ganze
Was ich schon immer vermutete: In jeder Generation gibt es in D ca. 10% Brandstifter, 70% “Folgsame” (in unterschiedlichen Graustufen: Vom dezenten Mitläufer bis fanatisierten Lebenszweckler) und eben nur 20% Widerständler gegen den aktuellen Zeitgeist. Die deutsche Gründlichkeit äusserst sich eben auch im Hang zum Exzess. Und der Exzess ist oft ein Pendel: In den 60ern waren drastische Prügelstrafen für §ungehorsame” Kinder die Regel und akzeptiert, heute sind Prügelstrafen für “ungehorsame” Lehrer keine Seltenheit und auch das scheint wiederum akzeptiert, zumindest toleriert… beides geschah jeweils “zum Wohle des Kindes”. Eine Obrigkeitshörigkeit scheint dem Deutschen ganz besonders inn zu sein. Traditionell waren es eher Obrigkeiten die man mit “rechts” assoziiert. Dank Frankfurter Schule ist die Obrigkeit nun “links”. Egal welches Adjektiv vorneweg, es sind nicht selten unterdrückerische Obrigkeiten. Liberale Obrigkeiten sind die Ausnahme. Was die “linken” Antideutschen partout nicht sehen (wollen) Sie sind die deutschesten Exemplare des aktuellen Zeitgeist, der obzwar “Deutschland verrecke” heist, in seinem Kern auch wieder extrem deutsch ist. Was Höcke & CO nicht sehen wollen, das unsere “Primär-Tugenden” Fleiss und Disziplin nichts weiter als Sklavenmentalität und Obrigkeitshörigkeit sind. Der vielbeschworene Gemeinschaftssinn ist nicht selten das gegenseitige Überwachen, das sich in Anbiederei übertreffen wollen, das eben dann im heutigen “Kauft nicht Juden”, in solch” couragierten Haltungzeigen” wie im obigen Beispiel mündet. Ein Hinterfrager der Obrigkeit / des Zeitgeistes ist in D stets die Ausnahme.
Vieles am Charakter der Deutschen lässt sich aus dem Protestantismus, und noch ausgeprägter dem Pietismus erklären. Die fehlende Toleranz, die Einmischung in Nachbars Angelegenheiten, die Verbissenheit. Den Unterschied erkennt man, wenn man an der Grenze zu katholisch geprägten Regionen lebt. Ulrich Kienzle hat das in seinem Buch über die Schwaben “Wo kommsch denn Du alds Arschloch her?” teilweise prägnant beschrieben, fokussiert auf den pietistisch geprägten Teil der Region. Daraus lässt sich auch die Neigung zum Konformismus gut erklären. Als der katholische ‘Ausreißer’ Herzog Karl Alexander in Ludwigsburg an die Macht kam haben die dominierenden Protestanten die Stadt in ‘Lumpenburg’ umgetauft, seinen Finanzberater ‘Jud Süß’ haben sie bis in den Tod verfolgt. Katholiken und Juden durften konnten ihre Toten nicht in der Stadt begraben. Schaut man sich die protestantisch geprägten Politiker und Politikerinnen an, dann zieht der Protestantismus nach wie vor seine verhängnisvollen Kreise. Den Frohsinn der Rheinländer kann man sich in der Diesel-Sperrzone Stuttgart kaum vorstellen.
Man mag den Briten in dieser Einschätzung kaum widersprechen. Doch woran liegt das? Vielleicht tatsächlich auch daran, dass zwar in Deutschland nach 45 wirklich viel schonungslos aufgearbeitet wurde, doch war diese Aufarbeitung eher mechanistisch-prozessual, will heißen, man hat eher die Zusammenhänge zeitlich begrenzt mit Beginn des Kaiserreichs wie ein Uhrwerk betrachtet und hat weiter zurückliegende Komponenten einfach ausgeblendet. Man muss sich doch fragen, wann dieses Volk bzw. seine geistig-politische Elite in der Vergangenheit falsch abgebogen ist. Woher kommen diese letztlich verqueren, romantisch-idealistischen Vorstellungen, die dieses Volk konstant heimsuchen? Muss man wirklich vielleicht bis in die Zeit des 30jährigen Kriegs zurückgehen? Vieelicht schon. Aus dieser verheerenden Zeit erwuchs schließlich die (elende) deutsche Romantik als Literatur und Geisteshaltung und mit ihr Vorstellungen, dass der Mensch immer als Idealwesen sich vorzustellen sei. Edel sei der Mensch- rein und gut. Und um dieses Idealbild zu erreichen, müssen eben Opfer erbracht werden, sowohl an sich selbst als auch an dem, was dieses Streben stört. Und auf einmal zeigt sich, dass das NS-Menschenbild in seinem Idealismus gar nicht so weit weg ist, wie das “moderne” oder besser das aktuelle Menschenbild, wie es heute in Deutschland von vielen Menschen gepflegt wird. Die Konzentration auf die wirklich unfassbaren Gräueltaten der Nazis verdeckt nur allzuleicht die tiefliegende Disposition dieser Menschen - nämlich konsequent das zu tun, was notwendig erscheint, um sich seiner Vorstellung einer idealen und damit vollkommenen Welt bestmöglich anzunähern. Diese Konsequenz, diese aus dieser Logik heraus folgerichtigen Schritte zu unternehmen, dies ist eine der kastrophalsten Eigenschaften der Deutschen und diese beruht immer und absolut auf der Irrationaliät der Romantik.
Ein zum Nachdenken anregender Artikel! Aber natürlich auch zum Widerspruch. Eine der lange Zeit nachwirkenden Katastrophen in Deutschland war z.B. der 30-jährige Krieg. Ich habe mich aus beruflichen Gründen mit dessen lokalen Auswirkungen im Remstal (östlichvon Stuttgart gelegen) beschäftigt. Allein die Menschenverluste waren entsetzlich und als nach Jahrzehnten einiges an damaliger Infrastruktur wieder aufgebaut war kamen die Truppen des Sonnenkönigs und hinterließen erneut eine Spur der Verwüstung. Solche Ereignisse blieben lange Zeit im Volksgedächtnis erhalten. Und dann die Kaskade an Umwälzungen im Verlauf des Ersten Weltkriegs ab 1914. Im Sommer 1917 konnte man im Kaiserreich noch an einen Sieg glauben, dann die Niederlage und Versailles 1919. Im Jahr 1923 die Mega-Inflation, Vater und Mutter waren Billionäre und konnten sich davon nur das Allernötigste kaufen. Für die ganz überwiegende Mehrzahl in der Weimarer Republik waren die 20er Jahre überhaupt nicht golden und das nächste Elend ab 1929 mit der Weltwirtschaftskrise, mit erneuten gesellschaftlichen Umbrüchen in den Familien war doch ziemlich viel für ein Volk was Erniedrigungen vielerlei Art betraf. Wie sollte da in großen Teilen der deutschen Bevölkerung etwas, wie man so schön sagt, von “Maß und Ziel” vorhanden sein? Was die Einführung des Euros betrifft ist es sicher keine Verschwörungstheorie daß genau diese Einführung (und Abschaffung der D-Mark) von Frankreich und auch von England als Preis für die Wiedervereinigung gefordert wurde. Damit will ich andererseits Irrsinns-Dinge wie “Energiewende” oder ” Öffnung der Grenzen” und aktuell die Hetzjagd auf den Diesel samt der idiotischen NOx-Grenzwerte nebst gesetzwidriger Aufstellung von Meßanlagen in keinster Weise kleinreden. Dagegen schreibe ich tatsächlich seit Jahren in vielen Kommentaren an und viele andere auch. Und meine gelbe Weste kommt demnächst zum Einsatz im Sinne von “Taten statt Worte”!
Was folgt daraus? Der links-grüne Mainstream ist letztendlich deutscher, als es seine Protagonisten wahr haben möchten. Antirationalistisch, borniert, intolerant, apodiktisch, missionarisch - der Bessermensch entpuppt sich als deutsche Blockwart und bläst zum Halali auf Andersdenkende. Diese werden nicht nur ausgegrenzt, sondern gleich auch entmenschlicht. Und von allen deutschen Parteien sind die Grünen die Deutscheste. Das Geschäft mit der Angst, das Schüren irrationaler Hysterie, die Ausgrenzung und die Entmenschlichung eines jeden, der das grüne Narrativ in Frage stellt. Dazu die unerträgliche Arroganz, die feste Überzeugung, als Einzige den Lauf der Welt verstanden und die richtigen Schlussfolgerungen gezogen zu haben, während alle anderen falsch liegen, egal ob im Inland oder im Ausland. Von der Romantisierung der Natur und der Lobpreisung des einfachen, naturverbundenen Lebens bis hin zur Schaffung eines europäischen Superstaates, der natürlich dem links-grünen, also dem deutschen Narrativ folgen soll - alles ist wieder da, nur unter etwas anderem Vorzeichen.
Nun, ich halte auch die Nachkommen der Angelsachsen für eine Gefahr für die Reste europäischer Zivilisation. Die Angelsachsen, der einzige germanische Stamm, der die Überlegenheit des römischen Reichs nicht erkennen wollte, von Beute lebende Wegelagerer zur See. Ihnen verdanken wir den Darwinismus (Rassenkunde), die Eugenik, die angebliche Abhängigkeit des Sollens vom beliebigen Wollen anstatt vom Sein, die Einheit von Kirche und Staat und die Idee des säkularen Terrorstaates Leviathan, auf den “der Westen” zusteuert. Ich meine, wir Kontinentaleuropäer sind ohne Mitsprache der Inselbewohner und ihrer Cousins besser dran. Ehrlich.
Sehr geehrte Frau Kaus, vielen Dank für diesen Artikel und die darin geäußerten Gedanken, sie stimmen mit meinem bisher noch ungenauem Unbehagen überein und sind nun in Worte gefasst. Mit freundlichen Grüßen, Jari Heinrich Grünig
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